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Bodenarbeit mit Pferden – das i-Tüpfelchen im Pferdetraining

10.06.2024 - Lesedauer: 4 Minuten

Bodenarbeit mit Pferd

Pferde arbeiten, ohne zu reiten? Das geht! Die Bodenarbeit mit dem Pferd ist mehr als eine wertvolle Ergänzung zum Trainingsalltag – sie ist eine Alternative zur Arbeit unterm Sattel, bietet Abwechslung und kann außerdem wichtige Grundlagen vermitteln, bevor überhaupt ans Reiten zu denken ist. Die Bandbreite der Ideen und Übungen in der Bodenarbeit mit Pferden ist riesig. Finde heraus, was zu dir und deinem Tier passt!

Was ist Bodenarbeit mit dem Pferd?

Kurz zusammengefasst versteckt sich hinter dem Begriff „Bodenarbeit mit dem Pferd“ alles, was „vom Boden aus“ gemacht werden kann. Der Besitzer sitzt nicht auf dem Pferd, sondern erklärt dem Pferd von unten, welche Aktionen, Übungen und Bewegungen es ausführen soll. Damit reicht die Bandbreite der Bodenarbeit vom einfachen Führtraining bis zur Hohen Schule an der Hand.

Zu den bekanntesten Formen der Bodenarbeit gehören:

  • Vermittlung des „Fohlen-ABC“ (erstes Führen, Hufe geben)
  • Freiarbeit im Roundpen basierend auf Natural Horsemanship (NHS)
  • Gelassenheitstraining
  • Longenarbeit / Longieren
  • klassisches Arbeiten an der Hand, einschließlich Langzügelarbeit
  • Zirkuslektionen und Freiarbeit

Das Ziel der Bodenarbeit ist es, die Bindung zwischen Pferd und Mensch zu vertiefen, ihre Kommunikation zu verbessern, das Pferd geistig auszulasten und körperlich zu trainieren. Diese Vielseitigkeit erklärt, warum die Bodenarbeit mit Pferden so empfehlenswert ist.

Das richtige Zubehör für die Bodenarbeit mit dem Pferd

Eine hochwertige, gut passende Ausstattung kann den Erfolg der Bodenarbeit unterstützen. Es hängt von den Inhalten und den Zielen der Arbeit ab, welche Ausrüstungsgegenstände nötig sind.

Folgendes Material kommt bei der Bodenarbeit mit Pferden zum Einsatz:

  • gut sitzendes Stallhalfter mit Strick
  • Knotenhalfter und Führseil
  • Kappzaum oder Trense
  • Langzügel oder Longe
  • Longiergurt, ggf. mit Hilfszügeln

Gehört Gelassenheitstraining zur Bodenarbeit mit dem Pferd, ist Material wie Flatterbänder, Bälle, Schwimmnudeln und Ähnliches notwendig.

Wer mit Futter belohnt, steckt außerdem eine Handvoll Leckerli in die Tasche. Absolut kostenlos ist das wichtigste Zubehör bei der Bodenarbeit mit Pferden: das Loben!

Pferd im Feld

Ab wann empfiehlt sich die Bodenarbeit mit Jungpferden?

Eine der wichtigsten Grundlagen, die am Boden vermittelt wird, ist der Umgang zwischen Mensch und Pferd. Schon der Pferdenachwuchs lernt in den ersten Monaten im Fohlen-ABC, ein Halfter zu tragen, sich führen zu lassen und die Hufe zu geben.

Für die ersten drei Lebensjahre ist das ausreichend. Wer das Jungpferd mit leichter Bodenarbeit hin und wieder an die Grundregeln erinnert, hat später ein kontrollierbares, anständiges und aufnahmefähiges Jungpferd am Strick und kann mit der Reitausbildung starten.

Immer mehr Reiter nutzen diese Zeit, um dem Jungpferd auch wertvolle Grundübungen wie das Herumtreten der Hinterhand, erste Seitengänge, das Kopfsenken oder Tempounterschiede zu vermitteln. Bei Pferden mit unerwünschten Verhaltensweisen kann die Bodenarbeit nach NHS neue Impulse setzen und zur Grunderziehung beitragen.

Gelassenheitstraining fürs Pferd: In der Bodenarbeit Vertrauen aufbauen

Vertrauen und Kommunikation sind die Basis einer starken Verbindung zwischen Pferd und Reiter. Am besten lassen sich die Grundlagen dafür im Gelassenheitstraining und in der Bodenarbeit mit dem Pferd legen. Für „alte Hasen“ bieten die Übungen spannende Abwechslung vom Alltag. Dir gibt sie Gelegenheit, viel zu loben!

Mit den folgenden Übungen kann die Bodenarbeit mit Pferden Vertrauen aufbauen:

  • Überquerung einer Plane
  • Aufspannen eines Schirms
  • Schwenken einer Fahne
  • Werfen von Bällen vom oder über das Pferd
  • Durchschreiten eines Flattervorhangs
  • Slalom um Hütchen
  • Rückwärtseinparken

Die Übungsideen sind nahezu grenzenlos. Achte aber immer auf Sicherheit, damit dein Pferd sich nicht verletzen kann. Die Anzahl der Durchläufe richtet sich nach der Reaktion und Aufnahmefähigkeit des Pferdes. Weniger ist manchmal mehr!

Bodenarbeit mit Pferden: Basics der Longenarbeit

Beim Longieren bewegt sich das Pferd auf einem großen Kreis um den in der Mitte stehenden Longenführer herum. Die Longe ist ein Führseil, das an Trense oder Kappzaum befestigt wird. Viele Pferdebesitzer nutzen zusätzlich einen Longiergurt und Hilfszügel, um das Pferd bei der Arbeit zu unterstützen.

Das longierte Pferd bewegt sich unter Anleitung des Longenführers in allen Gangarten. Longenarbeit ist ein wertvolles Instrument, um gezielt Muskulatur und Kondition aufzubauen.

Klassische Bodenarbeit mit Pferden: Lektionen aufbauen

Ein Blick in die Spanische Hofreitschule zeigt: Bodenarbeit mit Pferden kann Lektionen der Hohen Schule erarbeiten. Ob Piaffe und Passage oder eine Galopppirouette – wer das erreichen möchte, muss regelmäßig üben. Gut geeignet ist dafür der Kappzaum, eine gebisslose Zäumung mit einem Naseneisen mit Ringen.

Zu Beginn lernt das Pferd, sich zu biegen, die Hinterhand zu spüren und gezielt zu nutzen, sowie das Übertreten mit den Hinterbeinen. Danach folgt die Entwicklung von Schub- und Tragkraft.

Pferde, die diese Grundlagen vor dem Anreiten erlernen, haben es später leichter, weil ihnen viele Bewegungsabläufe bereits vertraut sind und sie eine gute Grundmuskulatur aufgebaut haben.

Spaß bei der Bodenarbeit mit dem Pferd: Ideen und Übungen

„Mit Pferden spielen“ – das macht die Freiarbeit. Ohne Halfter in der Halle oder auf dem Platz gemeinsam zu arbeiten, ist ein wunderbares Erlebnis. Orientiert sich dein Pferd an dir? Folgt es dir? Lass deine Fantasie spielen und mach etwas, was ihr beide mögt!

Arabian Horse Bodenarbeit

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