Königspython (Python regius) als Haustier: Haltung, Pflege und faszinierende Fakten zur „Anfängerschlange“

27.06.2025 - Lesedauer: 10 Minuten

Eine Königspython schlängelt sich einen Ast entlang.

Schlangenfans aufgepasst: Der ruhige und meist friedliche Königspython gilt als einfach in der Haltung und Pflege und gehört zu den beliebtesten Schlangenarten. Trotz seiner Größe ist der Königspython ein ruhiger Zeitgenosse und wird unter Fans daher gern als „Anfängerschlange“ bezeichnet. Alles Wissenswerte zur artgerechten Haltung der Riesenschlange haben wir in diesem Artikel für dich zusammengefasst.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Königspython ist eine exotische Würgeschlange aus West- und Zentralafrika und gehört zur beliebtesten Schlangenart in der Terraristik.
  • Dank einfacher Pflege wird der Königspython gerne als „Anfängerschlange“ bezeichnet – doch der richtige Umgang mit exotischen Tieren gilt dennoch als anspruchsvoll.
  • Viel Platz und ein geeignetes Terrarium sind Voraussetzung für die Haltung der bis zu 130 Zentimeter langen Schlange in der Wohnung.
  • Informiere dich vor dem Kauf über mögliche Meldepflichten und bestimmte Vorschriften in deiner Region.

Königspython – Riesenschlange mit ruhigem und friedlichem Wesen für Neulinge in der Terraristik

Ursprünglich stammt der Königspython aus West- und Zentralafrika, wo sein Lebensraum in offenen Wäldern, Buschland und Grassavannen in Wassernähe liegt. Mitte der 1980er-Jahre erfolgte ein Massentierhandel, wodurch sich die Würgeschlange weltweit rasant verbreitete. Dank der friedlichen Art und einfachen Pflege gehört der rund 130 Zentimeter lange Python auch in Deutschland zu den beliebtesten Schlangen in der Terraristik und wird gerne als „Anfängerschlange“ bezeichnet. Doch auch wenn dir das Attribut „Anfänger“ immer wieder begegnet, ist und bleibt die Pflege anspruchsvoll und intensiv. Mittlerweile ist auch der internationale Handel streng geregelt, und seit 2022 gilt der Königspython als potenziell gefährdet.

Aussehen und Wesen: Ist der Königspython gefährlich?

Der Königspython ist nicht gefährlich und ist bekannt für sein ruhiges und friedliches Wesen. Tagsüber versteckt er sich in dunklen Höhlen in Wäldern, z.B. auch Nagerbauten, im Buschland und zwischen Gräsern. Erst, wenn es dämmert, zeigt sich die nachtaktive Riesenschlange. In freier Wildbahn ist das Kriechtier auch während der Regenzeit häufiger tagsüber unterwegs.

Mit einer Gesamtlänge von rund 130 Zentimetern und einem Gewicht zwischen 1,3 und 1,7 Kilogramm gehört der Königspython zu den kleineren Vertretern seiner Gattung. In der Regel werden die Tiere zwischen 90 und 130 Zentimeter lang. Es gibt aber auch Ausnahmen: Die maximale Länge bei Weibchen betrug 1,70 m und das Maximalgewicht lag bei 3224 g, das längste Männchen maß 1,40 m, wobei der Gewichtsrekord bei 2460 g lag. Doch keine Sorge: Die Schlangen werden selten länger als 150 Zentimeter.

Sein durchweg muskulöser Körper ist in der Grundfärbung dunkelbraun bis schwarz, der Bauch ist weiß bis elfenbeinfarbig. Seitlich zeichnen sich teils bis zum Rücken hellbraune bis gelbliche Flecken ab, die unregelmäßig durch Augenflecke in der Grundfarbe unterbrochen werden. Sowohl in der Grundfärbung als auch in der Zeichnung gibt es genetisch bedingt verschiedene Farbvarianten der Königspython.

An seinem kleinen, breiten Kopf, der sich deutlich vom schmaleren Hals absetzt, befindet sich die breit gerundete Schnauze mit gelblichen Abzeichnungen. Typische Merkmale des Königspythons sind die großen Nasenlöcher am Kopf und die seitlich liegenden Grubenorgane mit ihren Sinnesgruben. Mit diesen kann das Reptil kleinste Temperaturunterschiede wahrnehmen und seine Beute aufspüren – quasi wie eine Wärmebildkamera.

Der königliche Python schlängelt sich meist auf dem Boden, obwohl er auch klettern kann. Insbesondere zur Jagd auf Vögel muss er dies auch beweisen. Ihre Beute spürt die Würgeschlange mit ihren Grubenorganen auf. Droht Gefahr, rollt sich die Schlange wie ein Ball zusammen – daher auch die umgangssprachliche Bezeichnung „Ball-Python“.

Sind Königspythons aggressiv?

Königspythons sind nicht aggressiv, sie gelten sogar als friedliche Schlangen. Gegenüber anderen Schlangen oder Bewohnern können sie allerdings ein aggressives Verhalten entwickeln, da sie Einzelgänger sind. Möchtest du also mehrere Schlangen halten, solltest du sie in getrennten Terrarien unterbringen.

Für den Menschen ist der Königspython nicht gefährlich, jedoch kann falscher Umgang das Tier erschrecken oder verängstigen. Dann kann er beißen. Ein Biss von einem Königspython kann, je nach Größe des Tieres, schmerzhaft sein. Damit es nicht zu schwerwiegenden Infektionen kommt, solltest du die Wunde sofort gründlich reinigen. Aber keine Sorge: Der Königspython ist nicht giftig.

SteckbriefKönigspython

Art
Königspython (Python regius)
Herkunft
Tropen in West- und Zentralafrika
Körperbau
kräftig
Gewicht
zwischen 1,3 und 1,7 Kilogramm, Weibchen sind oftmals schwerer
Farbe
Grundfärbung dunkelbraun bis schwarz, weißer bis elfenbeinfarbiger Bauch und seitlich gelbliche Zeichnungen mit unregelmäßigen Augenflecken
Charakter
friedlich, vorsichtig, intelligent, versteckt sich tagsüber, nachtaktiv
Besonderheiten
große Nasenlöcher und seitliche Grubenorgane mit denen sie warmblütige Beute aufspüren
Lebenserwartung
durchschnittlich 20 Jahre
Haltung
Einzelhaltung
Terrarium
mindestens 2 x 1 x 1,5 Meter (L/T/H)
Temperatur und Luftfeuchtigkeit
zwischen 26 bis 29 Grad Celsius und 60 bis 80 Prozent Luftfeuchtigkeit (tagsüber), 25 Grad Celsius und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit (nachts)
Ernährung
tote Mäuse und Ratten
Schwierigkeit
gilt als pflegeleicht im Vergleich zu anderen Arten

Anschaffung und Haltung: Kann ich einen Königspython in der Wohnung halten?

Du kannst einen Königspython in der Wohnung halten. Oft wird der Python sogar als Schlange für Einsteigende bezeichnet. Doch bevor du dir einen Königspython in die Wohnung holst, solltest du ein paar Dinge beachten:

Exotische Tiere stehen meist unter besonderem Schutz. Informiere dich vor dem Kauf über die Meldepflicht oder bestimmte Vorschriften bei der Haltung. Je nach Region können unterschiedliche Richtlinien gelten. Du benötigst auch einen Nachweis der Herkunft der Schlange.

Weiterhin solltest du bedenken, dass die Haltung von exotischen Tieren eine Herausforderung sein kann – speziell für unerfahrene Terrarianer. Ein falscher Umgang und unzureichende Pflege können zu Krankheiten führen. Bei richtiger Haltung und Pflege liegt die Lebenserwartung des Königspythons bei über 20 Jahren.

Welche Grundausstattung brauche ich für die Haltung von einem Königspython?

Für die Grundausstattung eignen sich folgende Dinge, die im Verlauf näher erläutert werden:

  • Terrarium
  • Bodengrund
  • Künstliche Beleuchtung über mehrere Stunden hinweg
  • Terrarienheizung
  • Thermo- und Hygrometer
  • Rückzugsorte und Dekoration wie Höhlen, Blumentöpfe, Schalen oder Baumrinde
  • Klettermöglichkeiten
  • Bepflanzung
  • Beregnungsanlage oder Handsprüher
  • Futterpinzette
  • ggf. Futterbox

Voraussetzung für die Haltung eines Königspythons in der Wohnung ist ein geeignetes Terrarium. Eine Mindestgröße von 2 x 1 x 1,5 Metern (Länge x Tiefe x Breite) ist erforderlich, um der großen Schlange ausreichend Platz zu bieten. Als Bodengrund eignet sich Terrarienerde oder Kokoserde ohne schmirgelnden Sandanteil, da die Bauchschuppen der Königspythons sehr empfindlich sind. Auch eine künstliche Beleuchtung zwischen zehn bis zwölf Stunden am Tag benötigt der Python. Hierzu verwendet man LEDs zur Grundausleuchtung, ausreichend leistungsstarke Wärmelampen und im Idealfall einen UVB-Strahler. Nachts braucht er Dunkelheit, damit sein Tag-Nacht-Rhythmus nicht durcheinandergerät.

Bei einer Temperatur zwischen 26 und 29 Grad Celsius sowie einer Luftfeuchtigkeit von 60 bis 80 Prozent tagsüber fühlt sich der klimasensible Königspython wohl. In der Nacht sind Werte von 25 Grad Celsius und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit angenehm für das Tier. Mit einer großen Wasserstelle und durch regelmäßiges Besprühen des Terrariums erreichst du diese Werte. Alternativ gibt es Beregnungsanlagen im Zoofachhandel. Auch eine regelmäßige Reinigung und eine ausreichende Belüftung des Terrariums sind wichtig, um einen Pilzbefall zu vermeiden.

Tagsüber verweilt der Königspython in dunklen Höhlen und Nagetierbauten. Daher sind Rückzugsorte besonders wichtig. Blumentöpfe, Schalen, Holzrinde oder Dosen aus Kunststoff eignen sich als ideale Verstecke für den nachtaktiven Jäger. Seine Kletterkünste beweist er am liebsten auf Ästen. Auch dichte Bepflanzungen eignen sich als Kletterelement und gehören zur Grundausstattung für den Königspython.

Ist die Zucht des Königspythons aufwendig?

Eine Zucht des Königspythons ist zeit- und kostenaufwendig und daher eher nicht für Anfänger geeignet. Du brauchst zudem viel Erfahrung und Wissen. Zusätzlich benötigen die Tiere ausreichend Platz, und für Ausstattung und Futter können hohe Kosten anfallen.

Hast du dich dafür entschieden, Schlangen zu züchten, weißt du bestimmt, dass diese ab einem Alter von zwei Jahren geschlechtsreif sind. Eine Paarung zwischen zwei Königspythons findet in der Regel nur statt, wenn die Weibchen ausreichend Fettspeicher besitzen. Die richtige Temperatur im Terrarium ist ebenso entscheidend und bestimmt darüber, ob es zu einer Paarung kommt.

Ob es zu einer Befruchtung gekommen ist, kannst du eventuell schon daran bemerken, dass weibliche Königspythons die Nahrung verweigern. Danach dauert es in etwa 130 Tage, bis die Weibchen zwischen drei bis sechs Eier ablegen. Wusstest du, dass der Königspython eines der wenigen Reptilien ist, dass Nestpflege betreibt? Nach 50 bis 80 Tagen schlüpfen die Jungtiere, welche du am besten einzeln in separaten kleinen Terrarien oder beheizbaren Boxen unterbringst. So kannst du sicher gehen, dass alle Tiere ausreichend Futter aufnehmen und Kot und Urin absetzen. Auch der Gesundheitszustand eines Jungtieres kann einfach überprüft werden

Wo kann ich den Königspython kaufen?

Willst du dir einen Königspython anschaffen, solltest du auf eine vertrauenswürdige Züchtung achten. Alternativ kannst du in vielen Tierheimen und Rettungsstationen einen Königspython adoptieren. In einem Fachhandel kann man neben einer soliden Beratung auch gleich Terrarium und Zubehör vor dem Kauf des Tieres erwerben und in Ruhe zu Hause einrichten.

Ein Königspython liegt auf einem Baumstamm.

Pflege und Ernährung: Was frisst der Königspython?

Freilebende Königspythons ernähren sich hauptsächlich von kleinen Säugetieren und Vögeln, die sie komplett verzehren. Als Futter bei der Haltung im Terrarium empfehlen sich somit tote Mäuse, Ratten oder Eintagsküken.

Eine tägliche Fütterung des Königspythons ist nicht nötig. Jungtiere sollten mindestens einmal pro Woche, erwachsene Pythons einmal alle vierzehn Tage oder auch gern alle vier Wochen ihr Fressen erhalten. Zwei bis drei Futtertiere sind ideal. Grund dafür ist die langsame Verdauung der Schlangen. Je ausgewachsener ein Futtertier, desto gehaltvoller ist es. Füttere daher lieber zwei adulte Mäuse als eine Babyratte. Frisch aufgetaute Futtertiere, die mit warmem Wasser angewärmt und sofort verfüttert werden, sind ideal. Wer im Terrarium füttert, muss ein paar Dinge beachten: Ggf. verbindet die Schlange das Öffnen der Türen immer mit Futter und versucht aufgeregt zu schnappen. Außerdem kann das Futtertier mit Bodengrund verschmutzt werden. Wer beides vermeiden möchte, füttert außerhalb des Terrariums in einer Futterbox – vorausgesetzt, das Tier akzeptiert dieses etwas stressigere Prozedere.

Achte auch darauf, dass du dem Tier in einer ausreichend großen Schale immer frisches Wasser anbietest, da diese auch sehr gern für ein Bad genutzt wird.

Verweigert deine Schlange das Futter? Dann kann es sein, dass der Königspython sich bald häutet. Auch eine Umstellung des Futters kann dazu führen, dass der Python das Fressen nicht anrührt. Doch aufgepasst: Da Stress und Krankheiten ebenso zu einer Futterverweigerung führen können, solltest du das Verhalten des Königspythons genau beobachten. Frisst die Schlange über mehrere Wochen nicht, ist ein Besuch in einer schlangenerfahrenen Tierarztpraxis erforderlich.

Ist der Königspython einfach zu pflegen?

Königspythons sind an sich wenig anspruchsvoll in der Pflege, allerdings ist der Aufwand, den du rundum die Tiere betreibst, sehr intensiv. Ein täglicher Wechsel des Wassers gilt als selbstverständlich. Gleiches gilt für den Kot der Schlange, den du am besten sofort entfernst. Das Gute: Erwachsene Schlangen koten nur alle paar Wochen – immer nachdem das Futter verdaut ist.

Eine gründliche Reinigung des Terrariums empfiehlt sich zwei- bis dreimal pro Jahr. Dazu gehört der Austausch des Bodengrunds sowie die Reinigung des Terrariums mit heißem Wasser.

Wie oft häutet sich der Königspython?

Ein junger Königspython häutet sich alle vier bis sechs Wochen. Da ältere Schlangen deutlich langsamer wachsen, findet die Häutung bei erwachsenen Tieren nur maximal dreimal im Jahr statt.

Artbedingte Krankheiten

Zu den typischen Krankheiten des Königspythons gehören Parasitenbefall und Pilzinfektionen, sowie Atemwegserkrankungen, die einen Besuch bei einer fachkundigen Tierarztpraxis erfordern. Wie viele Reptilien können auch Königspythons Salmonellen als Teil der normalen Darmflora haben, die potenziell auf Menschen übertragbar wären. Ein vorsichtiger und hygienischer Umgang mit dem Königspython ist daher unerlässlich – das gilt selbstverständlich bei der Haltung aller Tiere.

Fazit: Königspython – bei richtiger Haltung eine pflegeleichte Schlange

Königspythons sind eine der beliebtesten Schlangenarten in der Terraristik. Trotz des ruhigen Wesens und der einfachen Pflege solltest du daran denken, dass die Haltung von exotischen Reptilien eine große Verantwortung ist. Der Python braucht viel Platz und falscher Umgang, insbesondere eine falsche Haltung, sowie eine unzureichende Pflege sind gesundheitsgefährdend für das Tier. Informiere dich vor dem Kauf eines Königspythons, wie du die Würgeschlange artgerecht halten kannst. Außerdem sollte dir klar sein, dass die Tiere sehr alt werden. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei über 20 Jahren – in dieser Zeit solltest du die Zeit und den nötigen Platz haben, um das Tier artgerecht zu halten.