Axolotl – bizarrer Aquarienbewohner
23.10.2023 - Lesedauer: 4 Minuten
Der Axolotl ist eine uralte Art der Schwanzlurche, die ursprünglich aus Mexiko stammt. In seinem Aussehen erinnert der Querzahnmolch an Molchlarven. Zum Schwimmen benutzt er einen breiten Ruderschwanz. Am Hals trägt er Kiemenanhänge, die wie kleine Bäumchen ins Wasser ragen. Unter Beachtung einiger Besonderheiten hast du viel Freude an der Haltung dieser bizarren Tiere.
Entspannte Temperaturen bevorzugt
Damit es deinem Axolotl in seinem Aquarium gut geht, ist es wichtig, Temperaturgrenzen einzuhalten. Am wohlsten fühlt er sich bei Temperaturen zwischen 12 und 20 °C. Sind die Tiere über einen längeren Zeitraum Temperaturen von über 23 °C ausgesetzt, kann sie das schädigen. Die zusätzliche Wärme bedeutet für das genügsame Lebewesen Stress und macht es anfällig für Krankheiten. Zwar übersteht der Axolotl für eine kurze Weile auch Temperaturen von über 22 °C, allerdings ist es wichtig, mit einem geeigneten Kühler oder gefrorenen Wasserflaschen die Temperatur schnell wieder abzusenken. Sicherer sind natürlich automatische Durchlaufkühlsysteme für Aquarien. Ventilatorsysteme können die Temperaturen nur 2 bis 4 °C absenken.
In kälteren Gewässern verharrt der Axolotl in einer Kältestarre – und wartet auf Besserung. Wenn die Temperatur 2 °C nicht unterschreitet, übersteht er die Starre meist unbeschadet.
Vorsicht bei der Vergesellschaftung
Wer seinen Axolotl in einem Becken mit anderen Arten halten möchte, sollte sich vorher genauestens über geeignete Mitbewohner informieren. Denn bei den meisten Arten gilt: Fressen oder gefressen werden. Dem mit rund 30 cm Körperlänge ausgewachsenen Lauerjäger ist es dabei egal, wie groß seine Rivalen im Becken sind. Wer seinen Axolotl trotzdem nicht ausschließlich unter seinesgleichen halten möchte, sollte sich bei der Vergesellschaftung auf Schnecken und Guppys beschränken. Grundsätzlich ist von einer Vergesellschaftung mit Fischen aber abzuraten, da diese unbemerkt Parasiten tragen, die den Axolotln schwer zusetzen können.
Wann mit der Zucht beginnen?
Ihre Geschlechtsreife erreichen Jungtiere mit 12 bis 24 Monaten. Für die Aufzucht von Jungtieren sollte das Aquarium nicht zu dicht besetzt sein, da sie sich sonst auf der Suche nach Futter gegenseitig beißen könnten. Bei artgerechter Haltung können Axolotl ein Lebensalter von 20 Jahren und mehr erreichen.
Dichte Bepflanzung im Becken erwünscht
Bis zu vier ausgewachsene Axolotl finden in einem Becken mit den Grundmaßen von mindestens 100 x 50 x 50 cm (Länge x Breite x Höhe) Platz. Dabei freuen sie sich über eine Begrünung mit Kaltwasserpflanzen, da sie zu helles Licht nicht mögen und sich gerne in gemütliche Verstecke zurückziehen. Zwingend notwendig ist eine Filteranlage, die die Wasserwerte durch ihre Filterbakterien stabil hält.
Guten Appetit!
Axolotl sind reine Fleischfresser – zur täglichen Fütterung eignen sich daher Regenwürmer, Tubifex, Bachflohkrebse und ähnliche Insekten im gefrorenen Zustand oder als Lebendfutter. Axobalance- oder Axolotl-Pellets sind speziell auf die Bedürfnisse von Axolotl zugeschnitten und stellen durch ihren hohen Anteil an Fisch, Garnelen und natürlichen Ballaststoffen ein ebenso ausgewogenes Futter dar. Je nach Nahrungsmenge und Alter des Tieres ist der Futterrhythmus anzupassen. Grundsätzlich kann ein ausgewachsener Axolotl alle zwei bis drei Tage sein Futter erhalten.
Es gilt darüber hinaus die Futterregel nach der Körperlänge:
Ein Axolotl mit einer Länge von bis zu 12 cm sollte täglich gefüttert werden, Tiere mit einer Länge von bis zu 16 cm nur alle zwei Tage. Misst der Axolotl 18 cm oder mehr, sollte er alle drei bis vier Tage fressen.
Aufgepasst vor lebensbedrohlichem Bodengrund!
Axolotl nehmen die Nahrung über den Boden auf und verschlucken daher auch immer Bestandteile vom Bodengrund. Damit keine Schadstoffe über den Verdauungsprozess aufgenommen werden, solltest du auf einen unbehandelten Bodengrund achten. Sand sowie abgerundeter und ungefärbter Naturkies sind optimal für ein Axolotlbecken. Die Körnungsgröße sollte 1 bis 3 mm betragen, um Verstopfungen bei den Tieren zu vermeiden.
Chemiekeulen – bitte draußen bleiben!
Chemie hat im Axolotlbecken nichts zu suchen. Um optimale Wasserwerte zu erreichen, sollte das Becken zwei bis drei Wochen lang „einfahren“. Der Nitritwert muss sich erst konstant auf 0 einpegeln, ehe die Tiere einziehen dürfen. Andernfalls kann es zu Schädigungen oder sogar zum Tod der Axolotl kommen. Sollte ein Wassertest nach dieser Zeit immer noch eine Nitritbelastung anzeigen, ist eine Verlängerung der Einfahrzeit anzuraten.
Wichtige Wasserwerte im Axolotlbecken:
- Nitritgehalt: 0 mg/l
- Ammoniakgehalt: weniger als 0,2 mg/l
- Nitratgehalt: optimal bis 25 mg/l, maximal 40 mg/l
- Karbonathärte: ca. 80 Prozent der Gesamthärte
- Optimaler pH-Wert zwischen 7 und 7,5 (6,5 bis 8 möglich)