Training über Körpersprache
Hunde kommunizieren mit dem ganzen Körper. Auch du kannst dich über Körpersprache verständlich machen. Nonverbales Training ist nützlich, wenn dein Hund im Alter nicht mehr gut hören kann.
Du hast einen schlechten Tag und rufst deinen Hund. „Komm her!“ Doch dein Vierbeiner schnüffelt weiter. Mit nach vorn gebeugtem Oberkörper redest du auf ihn ein, läufst ihm hinterher und wirst immer ungeduldiger. Doch er weicht immer wieder aus. Warum? Das könnte daran liegen, dass dein Liebling dich genau kennt. Er kann deinen Gesichtsausdruck (verkniffener Mund) und den Klang deiner Stimme (gereizt) deuten, zusammen mit deiner Körpersprache (vornübergebeugt) signalisiert es ihm: Bleib bloß weg! Das Gute daran: Umgekehrt kannst du Körpersprache gezielt einsetzen, um bei deinem Hund zu erreichen, was du möchtest. Lass dich auf seine Art der Kommunikation ein.
Der Mensch muss üben
Hunde bellen, winseln, knurren und fiepen. Worte benötigen sie untereinander nicht. Menschen neigen dazu, auf ihr Tier einzureden, dabei sind kurze, präzise Ansagen die bessere Lösung. Körperhaltung, Mimik und Stimmlage sollten immer dasselbe aussagen. Wenn du deinen Hund rufst, mache ein freundliches Gesicht, setze einen weichen Tonfall ein, gehe in die Hocke und öffne deine Arme in seine Richtung. Willst du ihn stoppen, stell dich aufgerichtet vor ihn. Beobachte einmal, wie Hunde untereinander agieren: Ein abgesenkter Oberkörper mit leicht geöffneter Schnauze ist eine Spielaufforderung; eine starre Körperhaltung, bei der der Hund sich seitlich eindreht, damit er größer erscheint, mit geschlossener Schnauze, wird eingesetzt, um sein Gegenüber zu bremsen.
Schon Welpen haben es drauf
Schon neun Wochen alte Welpen verstehen Körpersprache. Das bewies ein Experiment des Forschers Brian Hare (Max-Planck-Institut, Leipzig 2006). Er zeigte Hunden zwei umgekehrte Becher. Unter einem verbargen sich Leckerli, der andere blieb leer. Er blickte die Hunde an und wies mit der Hand auf die Becher mit Belohnung. Ohne zu zögern, liefen die Welpen in die richtige Richtung.
Übungen
„Hier!“: Nutze eine Schleppleine. Drehe dich seitlich, bewege dich rückwärts oder gehe in die Hocke, wenn du deinen Hund rufst. Ein freundliches Gesicht wirkt einladend. Ziehe erst sanft an der Schleppleine, wenn er auf den Ruf nicht reagiert.
„Bleib!“: Lass deinen Hund sitzen. Stelle dich aufrecht vor ihn und zeige ihm deine Handfläche wie ein Stoppzeichen. Sage „Bleib!“, nimmt die Hand runter und entferne dich rückwärts. Falls er nicht sitzen bleibt, setze die Stopphand ein, gehe auf ihn zu und sage erneut „Bleib“. Wiederhole die Übung so lange bis er sitzen bleibt.
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