Glinda – eine Glückskatze

Das Tierheim Köln-Dellbrück kümmert sich schon seit 1969 um notleidende Tiere. Jährlich finden sich hier etwa 500 Hunde, 400 Katzen und 400 Klein- und viele hundert Wildtiere ein. Für die Arbeit im Tierschutz muss man sehr viel Leidenschaft mitbringen, denn die Tiere müssen rund um die Uhr versorgt werden. „Leider kommen gerade immer mehr ausgesetzte, kranke Tiere zu uns. So wie jetzt gab es das noch nie in diesem Ausmaß“, sagt Sylvia Hemmerling, die sich um die Öffentlichkeitsarbeit des Tierheims kümmert. Das liege zum einen daran, dass sich während der Corona-Pandemie viele Menschen unbedacht Haustiere angeschafft haben, die sie jetzt loswerden wollen. Zum anderen sind die durch die neue Gebührenordnung gestiegenen Tierarztkosten für viele ein Problem.

Ein besonders schwerer medizinischer Notfall war Glinda. Die junge, dreifarbige Katze war aus einem überschwemmten Tierheim in Madrid gerettet worden. „Bei uns zeigte sie plötzlich verschiedene, heftige Krankheitssymptome. Sie hatte Blasensteine, Krampfanfälle, war viel zu klein“, sagt Hemmerling. Eine CT-Untersuchung brachte Aufschluss: Eine Lebergefäßmissbildung (shunt), lautete die Diagnose. Eine teure Spezialoperation wurde nötig. Doch für solche Fälle fehlt vielen Tierheimen leider oft das Geld.

Das Tierheim Köln-Dellbrück startete deshalb einen Spendenaufruf auf Facebook und Instagram. Hemmerling entschloss sich dazu, die verschmuste Glinda mit ihrem Stoffbiber IT-Ewald dort ihre Geschichte „selbst“ erzählen zu lassen – und das auf eine witzige statt weinerliche Art und Weise. So heißt es etwa: „Hab überlegt, ob ich schnell noch einen lukrativen Nebenjob annehme, vielleicht Kugelschreiber zusammenbauen oder Versicherungen verkaufen. Oder gibt’s eventuell Multimillionäre unter euch, die einen Euro für meine OP übrig hätten?“ Die Resonanz war überwältigend, es kamen Tausende Euros zusammen und die Operation verlief gut. Die dreifarbige Glinda ist eben eine echte Glückskatze.

Doch weder behandlungsbedürftige Tiere wie Glinda noch die Tatsache, dass dem Tierheim Köln-Dellbrück die finanziellen Mittel für ihre dringend benötigte Operation fehlten, ist ein Einzelfall. Egal ob städtisch oder vereinsgeführt, ein schmales Budget ist Realität für die meisten Tierheime in Deutschland. In der Regel sind die laufenden Kosten höher als die Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen und Vermittlungsgebühren. Die Preissteigerungen der vergangen Jahre haben ihr übriges dazu getan, die angespannte Situation noch zu verschärfen. Daher sind Tierheime auf Spenden, Sponsoren und ehrenamtliche Mitarbeit angewiesen.

Auch deswegen gibt es unsere Aktion tierisch engagiert. In den vergangenen Jahren haben wir gemeinsam mit euch zahlreiche Futternäpfe gefüllt und tierische Träume wahr werden lassen. Insgesamt haben wir im Jahr 2022 in Deutschland über 1,5 Millionen Euro an Spenden gesammelt. Wir haben 3.716 Spendenpaletten an Tierschutzvereine europaweit verschickt und pünktlich zum Weihnachtsfest allein in Deutschland über 175.836 tierische Wünsche erfüllt. Auch das Tierheim Köln-Dellbrück freut sich an Weihnachten über Sachspenden. Wenn du dem Tierheim zu Weihnachten gemeinsam mit Fressnapf einen Tierheimwunsch erfüllten möchtest, kannst das über unsere Webseite www.tierisch-engagiert.de tun. Dort findest du auch unsere aktuellen Aktionen und erfährst, wie du selbst im Tierschutz aktiv werden kannst.