Die Katze richtig streicheln: ein „Leitfaden“
23.10.2023 - Lesedauer: 3 Minuten
Wenn die Katze zum Menschen kommt und ihre Streicheleinheiten einfordert, ist das für beide Seiten bereichernd: Die Katze zeigt dir ihre Zuneigung und du profitierst von einer entspannenden Wirkung. Allerdings gibt es einige Hinweise, die du beim Liebkosen deines Stubentigers beachten solltest.
Wieso überhaupt streicheln?
Aus der menschlichen Perspektive heraus betrachtet besteht eine Reihe von positiven Effekten, die das Streicheln von Tieren mit sich bringt: Das warme, weiche Fell zu berühren senkt – das haben verschiedene Studien erwiesen – den Blutdruck und kann sogar das Immunsystem stärken. Beim Streicheln wird außerdem das „Kuschelhormon“ Oxytocin ausgeschüttet, das unter anderem Glücksgefühle auslöst.
Katzen reagieren auf ganz besondere Art auf liebevolles Streicheln, zum Beispiel, wenn sie ihrerseits beginnen, behaglich zu schnurren, sich anzuschmiegen oder anderweitig positives Feedback zu geben. Aber Achtung: Ausgerechnet das Schnurren kann irreführen, denn Katzen geben das eigentümliche Geräusch auch bei Schmerzen oder Stress von sich. Hier ist also stets die Gesamtsituation zu beachten.
Damit das Streicheln für Mensch und Tier eine angenehme Angelegenheit ist, solltest du einige Regeln beherzigen. Die Wichtigste: Zwinge der Katze niemals Körperkontakt auf. Warte, bis das Tier auf dich zukommt – und deute die Signale, die es aussendet, richtig.
Rücken, Kinn oder Flanke: Wo sollte ich meine Katze streicheln?
An welchen Stellen ihres Körpers sich eine Katze gern streicheln lässt, ist höchst individuell.
„Streichelzonen“ der Samtpfote:
- Kopf: Wenn du den Kopf der Katze kraulst und diese deinen Bewegungen folgt, dir vielleicht sogar bestimmte Partien wie das Kinn entgegenstreckt, genießt das Tier das Gekraultwerden. Die Partie zwischen Auge und Ohr ist eine bei vielen Katzen beliebte Stelle für Liebkosungen.
- Hals: Auch das Streicheln oder Kraulen von Kehle oder Nackenbereich kommt bei vielen Katzen gut an.
- Ohren: Mancher Stubentiger mag eine – vorsichtige – Massage hinter den Ohren.
- Rücken: Viele Katzen mögen es nicht, am unteren Rücken beziehungsweise am Schwanzansatz angefasst zu werden. Andere genießen es sichtlich, an dieser Körperpartie sanft getätschelt zu werden.
Die Stellen, an denen eine Katze ein Streicheln als angenehm empfindet, musst du also für das jeweilige Tier selbst herausfinden. Auch die Intensität des Streichelns und den idealen Rhythmus gilt es auszutesten. Orientiere dich dabei an den körpersprachlichen Signalen, die die Katze aussendet und mit denen sie anzeigt, ob ihr das Streicheln angenehm ist. Eine entspannte Katze in Streichellaune streckt sich aus, sucht Körperkontakt und schmiegt sich an. Manche Katzen geben Lautäußerungen wie ein wohliges Seufzen von sich, schließen die Augen oder beginnen zu „treteln“.
Gefällt der Katze das Gestreicheltwerden nicht, bleibt sie (als duldsames Tier) unbeeindruckt und passiv oder wendet sich demonstrativ ab. Etwas deutlicher wird sie, wenn sie sich aktiv entzieht und weggeht, missfällig knurrt oder rabiat die Hand attackiert. Missfallen lässt sich auch am Schwanz ablesen: Beginnt die Schwanzspitze zu zucken oder gar der ganze Schwanz zu peitschen, solltest du besser mit dem Streicheln aufhören.
Manche Katze will sich nicht streicheln lassen – nicht jeder Tiger ist ein verschmuster Hausgenosse. Respektiere es, wenn das Tier sich einfach nichts aus Berührungen macht und Zuneigung auf andere Art zeigt.
Darf man Katzen am Bauch streicheln?
Der Bauch einer Katze gehört zu ihren verletzlichsten Körperteilen. Trotzdem scheinen Katzen gelegentlich diese Region regelrecht zu präsentieren – das aber als Streichel-Aufforderung zu interpretieren, ist ein Missverständnis. Eine Katze am Bauch zu kraulen ist bei sehr entspannten Tieren im Einzelfall zwar möglich, wahrscheinlicher ist es jedoch, dass die Katze die Berührung als übergriffig empfindet und abwehrt – wie oben beschrieben, mit Pfoten und Zähnen.
Wenn du die individuellen Vorlieben deiner Katze kennst und aufmerksam auf ihre Körpersignale achtest, steht liebevollen Streicheleinheiten nichts im Wege.