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Sorgenfrei durch den Sommer

23.10.2023 - Lesedauer: 4 Minuten

In diesem Beitrag liest du, wie du Katzen, Hunde und Kleintiere vor saisonalen Gefahren schützt.

Die Schattenseiten des Sommers

So schön die Sommerzeit auch ist, für unsere großen und kleinen Vierbeiner bringt sie einige Schattenseiten mit sich: Parasiten sind besonders aktiv, saisonale Allergien blühen auf und Sommergräser und -getreide verlieren ihre gefährlichen Grannen. Wir erklären, wie du Katzen, Hunde und Kleintiere sicher durch die warme Jahreszeit bringst. 

Prophylaxe gegen Plagegeister

Die schlechte Nachricht vorweg: Zecken, Grasmilben und Flöhe fühlen sich in den Sommermonaten besonders wohl und befallen Katzen, Hunde und Kleintiere gleichermaßen. In Mitteleuropa sind über 70 Floharten bekannt – darunter Hunde-, Katzen- und Kaninchenflöhe – die trotz der verschiedenen Gattungen wenig wirtspezifisch sind. So fühlen sich bei Hunden beispielsweise Katzenflöhe pudelwohl. Allein die Meerschweinchen werden selten von Flöhen heimgesucht. Einzige Ausnahme: Wenn Katzen oder Hunde im Haushalt leben, befallen diese Floharten auch Meerschweinchen. Flöhe können den Gurkenkernbandwurm und andere Bandwürmer übertragen. Auch können sie durch ihren Speichel die stark juckende Flohspeicheldermatitis auslösen.  
 
Die blutsaugenden Zecken sind mittlerweile fast ein ganzjähriges Problem. Sie sind besonders gefährlich, weil sie schwerwiegende Krankheiten übertragen können. Die orangefarbenen Grasmilben hingegen saugen kein Blut – sie haben sich auf andere Zellsäfte und Lymphflüssigkeit spezialisiert. Wie ihr Name vermuten lässt, lauern sie in Wiesen und auf Rasenflächen. Ihr Speichel löst wie beim Floh einen starken Juckreiz aus. Auch allergische Reaktionen sind möglich. Ein prophylaktischer tierartgerechter Parasitenschutz – durch Spot-ons, Sprays, Tabletten, oder Halsbänder – ist in den Sommermonaten für alle Haustiere, die sich im Freien bewegen notwendig. Wichtig: Verwende bei deinem Haustier nur Präparate, die für seine Art zugelassen sind – ein Zeckenschutzmittel für Hunde ist für Katzen zum Beispiel hochgefährlich! 

Auch im Sommer ist Pollenzeit

In den Sommermonaten Juli und August sind unter anderem Spitzwegerich, Brennnessel und Beifuß in der Hauptblüte und können Tieren, die an einer Pollenallergie leiden, den Outdoor-Spaß vermiesen. Über Pollenallergien bei Meerschweinchen und Kaninchen ist bisher wenig bekannt, doch bei Hunden und Katzen tritt der sogenannte Heuschnupfen häufig auf. In den meisten Fällen äußert sich eine Pollenallergie durch eine Hautproblematik mit Juckreiz, Ohrenentzündungen, Bindehautentzündungen und bei Katzen selten auch durch allergisches Asthma.

Hast du eine allergisches Tier, solltest den Freigang auf Tageszeiten mit geringem Pollenflug verlegen. Staubsauger mit Pollenfilter können die Belastung in deiner Wohnung minimieren. Bei starken Symptomen ist der Gang in die Tierarztpraxis unerlässlich. Neben einer symptomatischen medikamentösen Behandlung kommt unter Umständen auch eine Desensibilisierung in Betracht.

Bindehautentzündung durch Zugluft

Bei Kaninchen und Meerschweinchen sind eine hohe Staubbelastung durch Einstreu oder die durch mangelnde Hygiene mit Ammoniak belastete Luft im Gehege ein häufiger Auslöser für eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis). Aber auch Zugluft, Fremdkörper, Viren, Pilze und Bakterien können eine Bindehautentzündung auslösen. Bei Hunden und Katzen tritt die Augenerkrankung im Sommer besonders häufig durch Allergien, Luftzug durch Ventilatoren oder Klimaanlagen, oder auch durch Fremdkörper im Auge wie beispielsweise Grassamen auf.

Eine Bindehautentzündung erkennst du daran, dass dein Liebling versucht, sich am Auge zu reiben, häufig blinzelt und dass seine Augen tränen, gerötet und lichtempfindlich sind. Auch ein eitriger Ausfluss kann vorkommen. Wenn die Bindehautentzündung früh erkannt wird, kann sie meist rasch mit tierärztlich verordneten Augentropfen behandelt werden. 

Grannen – schmerzhafte Fremdkörper

Grannen sind Pflanzenteile aus den Blütenständen vieler Sommergetreide und -gräser. In trockenen Sommern lösen sie sich aus den Ähren und fallen zu Boden. Kommt dein Haustier mit ihnen in Berührung verankern sie sich mit ihren kleinen Widerhaken in der Haut, und können als schmerzhafter Fremdkörper in die unterschiedlichsten Körperregionen wandern.

Besonders häufig sind die Augen, Ohren, Nase, Achseln, Genitalien und Pfoten von Hunden und Katzen betroffen. Aber auch Kaninchen und Meerschweinchen können sich Grannen einfangen. Oft bleiben sie lange unbemerkt, und verursachen große Schmerzen. Je nachdem, wo sie sich festsetzen, kann es zu unterschiedlichen Symptomen kommen. Häufiges Niesen könnte auf eine Granne in der Nase hindeuten. Kopfschütteln und Reiben kann heißen, dass eine Granne im Ohr oder auch unter der Nickhaut im Auge sitzt. Lahmen deutet auf eine Granne zwischen den Zehen hin.

Selbst entfernen solltest du Grannen nur, wenn sie sich noch nicht in der Haut festgesetzt haben. In allen anderen Fällen bist du auf tierärztliche Hilfe angewiesen. Vorbeugend kannst du Wiesen und Feldränder meiden, deine Tiere nach dem Freigang gründlich absuchen und bei langhaarigen Tieren eventuell das Fell, zum Beispiel an den Pfoten, kürzen.

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