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Luftfeuchtigkeit – ein wichtiger Wohlfühl- und Gesundheitsfaktor im Terrarium

17.06.2024 - Lesedauer: 5 Minuten

Frosch sitzt im Terrarium

Egal welche Art von Terrarium du hast, die richtige Luftfeuchtigkeit ist entscheidend für die Gesundheit deiner Bewohner. Warum das so ist und wie du sie regulierst, erklären wir in diesem Artikel.

Warum ist die Luftfeuchtigkeit so wichtig?

Beim Regenwaldterrarium kann man es sich vielleicht am besten vorstellen: Wenn du an den tropischen Regenwald denkst, hast bestimmt auch du Bilder von dampfenden Wäldern und tropfenden Blattwerk im Kopf. Durch den häufigen Regen ist die Luftfeuchtigkeit extrem hoch: Sie liegt im Schnitt bei 90 Prozent. Die Bewohner des Regenwaldes sind an die Bedingungen ihres Lebensraums angepasst. Die hohe Luftfeuchtigkeit hält ihre Haut feucht und erleichtert ihnen die Häutung. Auch nehmen viele Reptilien und Amphibien Wasser über die Haut auf. Ist die Luftfeuchtigkeit zu gering laufen sie Gefahr, zu dehydrieren. Zu hoch darf die Luftfeuchtigkeit aber auch nicht sein, sonst drohen Hautinfektionen durch Pilze und Bakterien. Die Luftfeuchtigkeit exakt regulieren zu können, ist wichtig für das Wohlbefinden deiner Tiere. Das gilt genauso für Trockenterrarien, wie Wüsten-, Steppen- oder Savannenterrarien: Auch sie brauchen feuchte Bereiche, die die Bewohner bei Bedarf aufsuchen können und eine dem Lebensraum und der Tageszeit angepasste Luftfeuchtigkeit. Deswegen musst du die Luftfeuchtigkeit dauerhaft mit einem Hygrometer überwachen.

Wie platziere ich das Hygrometer richtig?

Es gibt analoge und digitale Hygrometer. Digitale Hygrometer haben in aller Regel einen Fernfühler, den du mit einem Saugnapf im Terrarium anbringst. Das Hygrometer selbst bleibt bei dieser Variante außerhalb des Terrariums. Analoge Hygrometer werden im Terrarium angebracht – meist mittels eines Klebestreifens. Sie sind aber nicht sehr genau und man kann auch keinen Verlauf messen. Darüber hinaus gibt es auch noch Thermo-Hygrometer, ebenfalls in digitaler und analoger Form. Sie messen neben der Luftfeuchtigkeit auch gleich noch die Temperatur. Wenn du dein Hygrometer, beziehungsweise, den Fernfühler im Terrarium anbringst, musst du darauf achten, wo du das Messgerät platzierst: Zu nah an Wasserstellen, Wasserfällen, Neblern oder feuchtem Bodensubstrat, wäre die gemessene Luftfeuchtigkeit zu hoch. Zu nah an Wärmelampen hingegen, wäre das Messergebnis nach unten verfälscht. Suche also eine Stelle aus, die sich in einem unbeeinflussten Bereich befindet, um die korrekte Luftfeuchtigkeit im Terrarium zu ermitteln. Vergiss aber auch nicht dort zu messen, wo deine Bewohner sich gerne aufhalten.

Wie erhöhe ich die Luftfeuchtigkeit?

Das einfachste und wichtigste Mittel ist ein idealer Bodengrund. Terrarienerde oder Kokoshumus mit etwa einem Drittel Sand beigemischt erfüllen diesen Zweck besonders gut: Sie binden Feuchtigkeit und geben sie über den Tag an Luft und Pflanzen ab. Je höher der Bodengrund in dein Terrarium passt, desto besser. Eine zu dünne Schicht trocknet zu schnell aus. In besonders feuchten Terrarien macht eine Drainageschicht unter dem Bodengrund Sinn. Gieße deinen Bodengrund so an, dass teilweise feuchtere und trockene Ecken dabei entstehen. Das gilt übrigens auch für Trockenterrarien mit Sand – auch hier sollte in einigen Bereichen der Boden in der Tiefe immer leicht feucht sein. Ein weiteres ganz einfaches Mittel ist, mehrmals täglich die Einrichtungsgegenstände, Böden und Pflanzen mit einer Sprühflasche zu befeuchten. Das funktioniert besonders gut, wenn du saugfähige Substratböden hast und ebenfalls saugfähige Rückwände zum Bespiel aus Kork oder Kokosmatten. Dabei musst du aber regelmäßig dein Hygrometer ablesen und sehen ob die Werte sich im Tagesverlauf im gewünschten Bereich befinden. Sonst sind Beregnungsanlagen eine feine Sache: Bei einigen Modellen, kannst du das Regen- und Nebelspiel ganz individuell den Bedürfnissen und Vorlieben deiner Tiere anpassen. Sie versorgen in einstellbaren Abständen deine Tiere und Pflanzen mit der entsprechenden Feuchtigkeit und simulieren am besten die natürlichen Bedingungen. Einige Modelle haben zudem eine ausgeklügelte Entfeuchtungstechnik, um Stickluft und Staunässe zu vermeiden. Willst du nur einen bestimmten Bereich im Terrarium feucht halten, verwendest du am besten eine Wet-Box, die es auch fertig zu kaufen gibt. Bastler nehmen eine Plastikbox, schneiden eine ausreichend große Öffnung ohne scharfe Kanten hinein und befüllen sie mit angefeuchtetem Moos das regelmäßig gewechselt wird, um Schimmelbildung zu vermeiden. Auch kannst du Wasserschalen oder Wasserbecken ins Terrarium stellen.

Wie senke ich die Luftfeuchtigkeit?

Ist deine Luftfeuchtigkeit zu hoch solltest du als erstes überprüfen, ob die Luft in deinem Terrarium ausreichend zirkulieren kann. Meist ist eine ungenügende Belüftung der Grund dafür. Um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten, muss dein Terrarium mit passend dimensionierten und korrekt positionierten Lüftungsgittern ausgestattet sein. Auch wichtig: Diese Lüftungsgitter dürfen nicht durch Einrichtungsgegenstände zugestellt werden. Notfalls können kleine Ventilatoren, wie zum Beispiel Computerbelüftungen, Abhilfe leisten. Außerdem kannst du natürlich auch den Sprüh- und Beregnungsintervall verkürzen oder die Häufigkeit reduzieren. Überprüfe auch, ob dein Terrarium ausreichend warm ist, was die Verdunstung fördert.

Erkrankungen bei zu geringer Luftfeuchtigkeit
Erkrankungen bei zu hoher Luftfeuchtigkeit
Häutungsprobleme
Fördert bestimmte Bakterien und Pilze, wie Schimmelpilze und Fäulnisbakterien
Austrocknen der Schleimhäute
Belastet die Atemwege, beispielsweise durch eingeatmete Schimmelsporen.
Schwächung der Immunabwehr (unter anderem durch die Austrocknung der Schleimhäute).
Leberbelastung durch abgeschluckte Schimmelsporen.
Staubbildung im Terrarium führt zu Belastung der Augen und Atemwege.
Pathogene Pilze können Haut- oder Panzermykosen verursachen.
Erhöhte Anfälligkeit für Augen- und Atemwegsinfektionen.
Fäulnisbakterien begünstigen bakterielle Haut- und Panzerinfektionen.
Schleichende Austrocknung
Chronischer Flüssigkeitsmangel kann zu Nieren und Stoffwechselerkrankungen führen (insbesondere Gicht).
Anfälligkeit für Haut- und Schleimhauterkrankungen

Welche Erkrankungen entstehen durch eine falsche Luftfeuchtigkeit?

In der folgenden Tabelle findest du Erkrankungen, die gehäuft auftreten, wenn die Luftfeuchtigkeit in deinem Terrarium über einen längeren Zeitraum zu hoch oder zu niedrig ist. Fallen dir Anzeichen einer der beschriebenen Erkrankungen bei deinen Tieren auf, solltest du umgehend eine reptilienkundige Tierarztpraxis aufsuchen und unsere oben beschriebenen Maßnahmen zur Anpassung der Luftfeuchtigkeit im Terrarium einleiten. Die Luftfeuchtigkeit ist nicht nur einer von vielen Messwerten in der Terraristik: Sie ist für das Wohlbefinden deiner Tiere essenziell. Nur so bleiben sie gesund und können ihr artgerechtes Verhalten ausleben.

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