Ziegensittich – der „Meckerschnabel“ aus Neuseeland
23.10.2023 - Lesedauer: 2 Minuten
Wie der Ziegensittich zu seinem Namen kam, wird klar, sobald er den Schnabel öffnet und zum arttypischen Sittichzetern ansetzt. Das Keckern des Großsittichs erinnert verdächtig an die Lautäußerungen gehörnter Wiederkäuer.
Anpassungsfähiger Lebenskünstler
Ziegensittiche sind in Neuseeland in den unterschiedlichsten Vegetationszonen zu Hause, bevorzugen dabei jedoch geschützte Stellen, etwa Baumkronen oder Unterholz. Sie bilden feste Paarbeziehungen und schließen sich zu kleinen Schwärmen zusammen. Die Tiere sind zur Nahrungssuche oft auf dem Boden unterwegs. Es sind vier Unterarten des Ziegensittichs bekannt, die sich in der Intensität ihrer Färbung voneinander unterscheiden.
Leider sind Ziegensittiche in ihren natürlichen Habitaten stark gefährdet. Die Ursachen liegen im Verlust des Lebensraumes, einer bestimmten Viruskrankheit und an (eingeführten) Beutegreifern wie verwilderten Katzen. Engagierte Naturschützer versuchen mit verschiedenen Strategien, den Bestand wieder zu erhöhen.
Bahn frei und Abflug
Ziegensittiche benötigen unbedingt mindestens einen Artgenossen – allein verkümmern die Vögel und entwickeln schnell Verhaltensstörungen. Das Wichtigste bei der Haltung ist ein ausreichendes Platzangebot im Vogelzimmer, eine sehr große Voliere oder viel Freiflug im gesicherten Zimmer.
Käfighaltung ist nichts für den großen Vogel; die sensiblen Tiere brauchen ihren Freiraum und eine sehr geräumige Voliere nur als Schlaf- und Futterquartier sowie für die zeitweilige Sicherung. Zur Ausstattung des Vogelzimmers gehört auf jeden Fall eine flache Buddelkiste mit Beschäftigungsspielzeug, in der der bodenliebende Ziegensittich herumwühlen kann. Bitte sorg außerdem für stabil installierte Bademöglichkeiten.
Alles, was schmeckt
Ungewöhnlich für einen Papageienvogel ist das Fressverhalten des Ziegensittichs: Nicht nur, dass er am Boden nach Nahrung scharrt, wie man es von Hühnervögeln kennt; ein großer Anteil seiner Nahrung besteht zudem aus Wurzeln und Knollen. Hinzu kommt die typische Sittichkost aus Sämereien, Blüten, Knospen, Obst und Beeren, in Küstennähe sogar Seetang. Auch Insekten, also tierisches Protein, verschmähen Ziegensittiche nicht – in freier Wildbahn verzehren sie, was zu finden ist.
Als Heimvogel ernährst du den Ziegensittich mit einer hochwertigen Körnermischung für Großsittiche als Basisfutter. Dazu gibt es täglich Gemüse, Kräuter und in Maßen Obst. Für die Schnabelpflege gehören Harthölzer sowie frische Knabberäste dazu, für die Kalziumversorgung Kalksteine oder Sepiaschalen.