Männliche Kaninchen verteidigen ihr Revier, und zwar mit Zähnen und Krallen. Auch bei getrennten Geschlechtern ist es nicht möglich, unkastrierte Rammler oder eine gemischte Gruppe aus Kastraten und potenten Männchen gemeinsam zu halten. Selbst wenn die Tiere eine Weile harmonieren, kann es durch kleine Auslöser urplötzlich zu Kämpfen mit verletzten oder getöteten Kaninchen kommen. Die Kastration macht die Männchen ausgeglichener und verträglicher. Selbst wenn Sie Nachwuchs in Kauf nehmen würden, wäre die gemeinsame Haltung von einem potenten Männchen und Weibchen nicht dauerhaft zu empfehlen: Der Geschlechtstrieb des Männchens führt dazu, dass das Weibchen übermäßig bedrängt wird, was entweder große Stressbelastung bei der Häsin auslöst oder sie ihrerseits aggressiv auf das Männchen reagieren lässt. Dabei zieht das Weibchen nicht zwingend den Kürzeren.
Ganz abgesehen von der Geburtenkontrolle sorgt die Kastration der Männchen also für ein viel entspannteres Zusammenleben in der Kaninchengruppe, ganz egal, ob Sie einen „Männerverein“ oder eine gemischte Gruppe halten. In der Praxis hat sich die Vergesellschaftung von Weibchen mit Kastraten als besonders entspannt erwiesen. Das kastrierte Männchen hat darüber hinaus einen viel geringeren Drang dazu, sein Revier mit Duftmarkierungen abzustecken, was besonders in der Wohnungshaltung angenehmer ist.