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Kakadus: Haltung und Wissenswertes über die „Punker“ aus der Vogelwelt

09.08.2024 - Lesedauer: 3 Minuten

Drei Kakadus sitzen auf einem Ast

Als Vogelfreund weißt du: Kakadus kommen in ganz unterschiedlichen Federkleidern vor. Einundzwanzig Arten in sechs Gattungen streifen durch Australien und benachbarte Inseln. Es ist daher gar nicht einfach, über „den“ Kakadu zu reden. Lange Zeit waren Ornithologen sich nicht einig, ob Nymphensittiche ebenfalls zu den Kakadus zählen (zwischenzeitlich ist das offiziell). Grund dafür ist eine auffällige Gemeinsamkeit aller Kakadu-Papageien: die charakteristische Federkrone. Darüber hinaus verfügen alle Kakadus über eine Gallenblase – eine organische Besonderheit – und sogenannte Puderdunen: Das Gefieder sondert einen pflegenden Staub ab.

Der Weg aus der Wildnis: der Kakadu als Haustier

Kakadu-Arten, die ihre Nahrung vorwiegend in Bodennähe suchen, schließen sich zu großen Schwärmen zusammen – in Gemeinschaft pickt es sich sicherer. Die Tiere gehen lebenslange, monogame Partnerschaften ein. Sie sind überaus intelligent. Es wurden in freier Wildbahn Vögel beobachtet, die Werkzeuge benutzen und offensichtlich zum reinen Vergnügen Spielverhalten zeigen – zum Beispiel, indem sie Windräder als „Karussell“ nutzen. Als Haustier werden Kakadus etwa seit dem 17. Jahrhundert gehalten, zunächst allerdings nur als Prestigeobjekte der Oberschicht. Erst im 20. Jahrhundert gelangen in Europa erfolgreich Weiterzuchten.

Die Farbschläge von Kakadus

Kakadus sind im Vergleich zu anderen Papageien und Sittichen eher dezent gefärbt. Ihr Gefieder ist in der Regel einfarbig weiß, grau, dunkel oder rosa, manchmal mit andersfarbigen Flügeldecken. Farbig abgesetzt kann die spektakuläre Federkrone sein.
Die bekanntesten Kakadu-Arten in europäischer Heimvogelhaltung sind:

Farbschläge von Kakadus

  • Rosakakadu: Sein Gefieder ist rosa, die Flügeldecken grau, die Krone rosa-weißlich.
  • Gelbhaubenkakadus haben weißes Körper- und langes, gelbes Kronengefieder.
  • Molukkenkakadus sind weiß gefiedert, gegebenenfalls mit leichtem Rosaschimmer, das rosafarbene Kronengefieder zeigt seine Farbe in aufgestelltem Zustand.
  • Weißhaubenkakadu: Seine Federn sind weiß, die Unterseite von Schwanz- und Handgefieder leicht gelblich.

Kakadu-Haltung: nichts für Anfänger

Wie alle Papageien benötigt ein Kakadu einen – vorzugsweise gegengeschlechtlichen – Artgenossen; in Deutschland und Österreich ist das sogar gesetzlich vorgeschrieben. Ein Mensch kann dem Vogel nie einen Partner ersetzen; es drohen Fehlprägungen und Verhaltensstörungen. Die Vögel haben einen enorm hohen Platzbedarf und fallen auch durch ihre Nagetätigkeit auf. Die einzige artgerechte Unterbringung ist demnach eine sehr große Voliere, ein geräumiges Vogelzimmer oder ständiger beaufsichtigter Freiflug in einer Wohnung, deren Einrichtung sich den Bedürfnissen der Vögel unterordnen muss. Durch ihre besondere Gefiederstruktur verursachen Kakadus auch wesentlich mehr Staub und Schmutz als andere Vögel – auch das ist ein Argument gegen eine Wohnungshaltung. Zu guter Letzt stellt das enorme Stimmvolumen zumindest in Mietshäusern ein Problem dar.

Was fressen Kakadus?

Auf dem natürlichen Speiseplan des Kakadus stehen Sämereien, Obst, Wurzeln, Früchte, Blüten, Knospen und gelegentlich Raupen und Insekten. Da sie auch vor Kulturfrüchten nicht haltmachen, sind größere Schwärme für australische Farmer ein Ärgernis. Als Haustiere fütterst du Kakadus mit einer fettarmen Papageien-Futtermischung mit möglichst geringem Anteil an Ölsaaten wie Sonnenblumenkernen. Dazu reichst du Gemüse, Obst und frische Zweige zum Knabbern.

Werden Kakadus zahm?

Kakadus sind neugierig, intelligent und fühlen sich zu ihren Menschen hingezogen. Sie werden sehr zahm, neigen aber zu Eifersüchteleien und Feindseligkeiten gegen „Konkurrenz“. Genug Platz und artgerechte Haltung mit Partnertier vorausgesetzt, sind Kakadus jedoch fröhliche, spielfreudige Tiere. Ein großer Vorteil bei der Kommunikation mit dem Kakadu ist seine Federhaube: Sie dient als Stimmungsbarometer und wichtiges Signal der Körpersprache. Die sollte man stets ernst nehmen – selbst ein zärtlich gemeinter Biss mit dem Kakaduschnabel kann sehr schmerzhaft sein.

SteckbriefKakadu

Herkunft
Australien, Tasmanien, Molukken
Größe
30 – 66 Zentimeter (je nach Art)
Gewicht
90 – 860 Gramm (je nach Art)
Aussehen
Federhaube, Hakenschnabel, stämmiger Körperbau; bei großen Arten markant-wuchtiger Schnabel
Gefieder
meist einfarbiges Gefieder, weiß, grau, rosa, dunkel; gegebenenfalls mit farblich abgesetzten Gefiederpartien und Kronengefieder
Lebenserwartung
realistisch und artabhängig etwa 40 Jahre, über 80-jährige Vögel dokumentiert
Charakter
neugierig, verspielt, lärmend, launisch, sehr sensibel