Ebenso rasch behandlungsbedürftig sind Unfälle beim Freiflug. Wellensittiche sind rasante Flieger, die spektakuläre Flugmanöver ausführen können. Aber auch in einem bekannten Areal kann es passieren, dass ein Vogel mit einem Hindernis kollidiert. Fliegt der Vogel beispielsweise aufgeschreckt mit Wucht vor die Fensterscheibe und bleibt sichtlich benommen am Boden sitzen, kann er sich ein Anflugtrauma zugezogen haben, womöglich begleitet von einer Gehirnerschütterung.
Hat der Wellensittich keine offensichtlichen Verletzungen oder Brüche, wirkt aber orientierungslos, benötigt er zunächst Ruhe. Polstern Sie eine kleine Vogel-Transportbox weich mit einem Tuch aus, betten sie den Vogel darauf und bringen Sie ihn in einen dunklen Raum. Wichtig: Kein Wasser reichen! Klären Sie telefonisch mit dem Tierarzt das weitere Vorgehen, bevor Sie einen Transport wagen. In vielen Fällen erholen sich Vögel nach einigen Stunden von allein. Auch Maßnahmen wie die Gabe von Rescue-Tropfen oder Wärmebestrahlung sollten nicht ohne ausdrückliche Zustimmung des Tierarztes erfolgen!
Schwerwiegende Verletzungen wie Brüche oder Quetschungen gehören umgehend tierärztlich behandelt – sichern Sie den Vogel, stoppen Sie nach Möglichkeit kleinere Blutungen mit Gelatinepacks und bringen Sie das Tier so schnell es geht zum Arzt. Hat eine Katze den Vogel gebissen, muss selbst eine winzige Wunde behandelt werden. Bei Katzenspeichel besteht hohe Infektionsgefahr.