So klappt es mit dem Neuen
23.10.2023 - Lesedauer: 2 Minuten
Bekommt deine Langohren-Gruppe Zuwachs, musst du Neuankömmlinge mit viel Fingerspitzengefühl integrieren.
Gleich und gleich gesellt sich gern
Sie sehen putzig aus, doch sie haben es faustdick hinter den langen Ohren: Kaninchen verteidigen ihr Revier und ihre Ressourcen und klären unmissverständlich die Rangfolge. Deswegen will eine Vergesellschaftung gut vorbereitet sein.
Stellst du eine neue Kaninchengruppe zusammen, wähle am besten Wurfgeschwister. Der gemeinsame Stallgeruch verbindet. Tierheimtiere werden in der Regel nur paarweise oder in der Gruppe abgegeben – das ist ein großer Vorteil, denn diese Tiere sind bereits aneinander gewöhnt. Ein kastrierter Rammler mit einem oder mehreren Weibchen ist meist eine gute Kombination.
Aber auch auf das Alter und Temperament kommt es an. Setzt du zu einer gemächlichen Seniorengruppe einen dynamischen Jungspund dazu, ist Stress vorprogrammiert.
Gut vorbereitet
Damit keine Erkrankungen oder Parasiten in deinen Bestand getragen werden, steht als erstes eine tierärztliche Untersuchung an. Sicherheitshalber solltest du eine zweiwöchige Quarantäne einhalten. So kann der Neuankömmling auch den Umzugsstress verarbeiten.
Wichtig ist, dass er in dieser Zeit weder Sicht- noch Duftkontakt zu deinen anderen Kaninchen hat. Sehen oder wittern die Tiere den neuen Mitbewohner, haben sie das Bedürfnis, Rangordnungsfragen zu klären. Läuft dieser Instinkt ins Leere, können sich Aggressionen aufstauen.
Auf neutralem Boden
Richte in der Zwischenzeit das Vergesellschaftungsgehege ein – es schafft einen neutralen Boden für die ersten Begegnungen und der Neuankömmling wird nicht als Eindringling im Revier empfunden. Gut eignet sich zum Beispiel ein Freigehege.
Je mehr Platz du deinen Langohren bietest, desto besser können sie einander ausweichen. Streit um Ressourcen vermeidest du, indem du mehrere Futter- und Wassernäpfe, Toiletten und Heuraufen bereitstellst. Stelle dich gedanklich darauf ein, dass deine Kaninchen die Rangfolge klären werden. Das kann ruppig aussehen, entspricht aber ihrem natürlichen Verhalten. Eingreifen solltest du nur, wenn es zu ernsthaften Verletzungen kommt.
Umzug ins neue Zuhause
Die Zusammenführung ist geglückt, sobald deine Kaninchen friedlich nebeneinander fressen, sich gegenseitig putzen und beieinanderliegen. Bis es so weit ist, können vier bis zehn Tage verstreichen. Reinige vor dem Umzug das nun gemeinsame Gehege gründlich. So dominiert der Geruch deiner Bestandskaninchen nicht das gemeinsame Zuhause. Sorge auch im neuen Gehege für ausreichend Rückzugs- und Auslaufmöglichkeiten und Ressourcen.