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Kleine Kinder, kleine Tiere – passt das zusammen?

Kind hat ein Meerschweinchen auf dem Arm

Sie sind die geliebten Helden in Kinderbüchern und kommen Kinder dann auch noch im echten Leben mit kuscheligen Kleintieren in Berührung, ist schnell der Wunsch nach einem eigenen Kleintier da. Doch welche Kleintiere eignen sich für Kinder?

Kaninchen – der Kleintier-Klassiker

Kein Wunder, dass viele Kinder sich ein Kaninchen wünschen. Die Langohren sind niedlich, flauschig und sehen wie ein Plüschtier aus. Doch gerade das wird den Mümmlern oft zum Verhängnis: Kaninchen mögen es nicht auf dem Arm genommen oder herumgetragen zu werden. Auch Lärm und Hektik sind ihnen schnell zu viel. Mit Geduld und Einfühlungsvermögen, kannst du Kaninchen zwar beibringen, dass sie sich streicheln lassen und auch vielfältig mit dir interagieren, aber dafür braucht es Fingerspitzengefühl. Sie eigenen sich erst dann für Kinder als Spielkamerad, wenn die Kinder verstehen können, dass die Tiere ihren eigenen Willen haben und kein Kuscheltier sind. Kleine Kinder bis zum Schulalter können nur unter deiner Aufsicht mit Kaninchen umgehen. Aber du kannst ihnen natürlich schon Aufgaben in der täglichen Pflege der Kaninchengruppe übergeben. So können sie zum Beispiel beim Reinigen des Käfigs, beim Salatputzen und Befüllen der Futter- und Wassernäpfe helfen. Ab dem Schulalter können Kinder dann immer mehr Aufgaben übernehmen und sich auch intensiv mit den Tieren beschäftigen. Bevor du Kaninchen anschaffst musst du aber wissen, dass du Kaninchen mindestens paarweise, besser in einer Gruppe von mehreren Tieren halten musst und dass sie viel Platz, Aufmerksamkeit, Pflege und täglichen Freilauf benötigen.

Meerschweinchen – noch ein Kinderliebling

Auch Meerschweinchen stehen bei Kindern hoch im Kurs. Sie sind auch einfach zu knuffig. Doch genau wie bei den Kaninchen, ist es für ihr Sozialverhalten und ihr Wohlbefinden wichtig, dass sie von Gefährten der gleichen Art umgeben sind. Meerschweinchen leben normalerweise in der Gruppe und benötigen mindestens einen bis acht Artgenossen an ihrer Seite. Mit liebevoller Fürsorge und kalorienarmen (!) Leckerbissen sind sie leicht zu zähmen und können tierisch gute Freunde von Kinder werden. Allerdings lassen sich auch Meerschweinchen nicht gerne knuddeln oder herumtragen. Es ist wichtig, dass du deinen Kindern beibringst, die von Natur aus scheuen Tiere niemals zu bedrängen. Sie brauchen immer einen Rückzugsort und dürfen nie dazu gezwungen werden, etwas zu tun. Auch Meerschweinchen brauchen viel Platz, Auslauf und vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten. Als Haustier eigenen sie sich für einfühlsame, vorsichtige Kinder ab sechs Jahren unter elterlicher Aufsicht.

Hamster – der kleine Einzelgänger

Er ist dämmerungs- und nachtaktiv und bleibt am liebsten unter sich. Die Rede ist vom Hamster, dem Eigenbrötler unter den Kleintieren. Außerdem brennt ihm leicht einmal eine Sicherung durch – zum Beispiel, wenn er tagsüber geweckt wird. Dann kann der kleine Kerl mit den großen Zähnen kräftig zubeißen. Ein Hamster eignet sich deswegen nicht für kleine Kinder. Erst wenn Kinder Spaß daran haben, ihn zu beobachten und mit ihm zu spielen, indem sie ihm tolle Papplabyrinthe oder eine spaßige Wühlbox bauen, ist ein Hamster ein geeignetes Haustier für Kinder. Mit etwa zehn Jahren verstehen Kinder, dass man den Hamster tagsüber nicht stören darf und haben vielleicht selbst eine spätere Bettzeit, so dass sie von ihrem Haustier auch etwas mitbekommen. Auch die geringe Lebenserwartung von nur zwei bis drei Jahren ist für kleinere Kinder schwer zu begreifen. Der große Bewegungsdrang des Hamsters ist ein toller Ansatzpunkt mit ihm zu interagieren: Besonders Kinder, die gerne kreativ sind und basteln, können sich immer wieder neue (hamstersichere) Abenteuerspielplätze für ihren Hamster ausdenken und ihn beim Abturnen beobachten.

Mäuse – niedliche Mini-Nager

Mäuse sind einfach putzig und es macht einen Riesenspaß ihnen beim Wuseln mit ihren Artgenossen zuzusehen. Kinder sollten mindestens acht Jahre und motorisch geschickt sein, um mit den zerbrechlichen, kleinen Wesen interagieren zu können. Mäuse sind dazu geboren, in einer Sippe zu leben, und brauchen dringend Artgenossen. Halte mindestens zwei Nager, am besten aber eine kleine Sippe von vier weiblichen Mäusen, die sich in der Regel sehr gut vertragen. Mäuse sind zwar unkompliziert zu halten, aber Käfighygiene ist wichtig. Dabei kann dich auch ein kleineres Kind schon gut unterstützen. Kontrolliere einmal täglich das Schlafhaus, denn dorthin tragen die Mäuse überschüssiges Futter. Fressen sie die gehortete Nahrung nicht und ist diese verdorben, können sie krank werden. Der Käfig muss groß genug sein, dass die Tiere sich darin wohlfühlen und genügend Auslauf haben. Im Käfig müssen ausreichend Klettermöglichkeiten und Rückzugsorte vorhanden sein. Zudem wollen die intelligenten Tiere beschäftigt werden. Kinder, die sich gern immer wieder neue Beschäftigungsmöglichkeiten ausdenken, und vorsichtig mit den Winzlingen interagieren, können viel Freude an diesem Haustier haben. Ein großer Nachteil: Die durchschnittliche Lebenserwartung von Mäusen liegt nur bei zwei Jahren.

Ratten – sozial und intelligent!

Ratten stehen vielleicht nicht unbedingt auf der Hitliste vieler Eltern weit oben, doch spätestens seit Ratatouille haben viele Kinder an den quirligen Nagern Gefallen gefunden. Und zu Recht: Ratten sind hochintelligente, soziale Tiere, die so zahm werden wie kaum ein anderer Nager. Sie haben ein „faltbares Skelett“ – passt ihr Kopf durch eine Öffnung, passt auch der Rest hindurch. Sie können Studien zu folge Empathie empfinden, Träumen lebhaft, lachen, wenn sie gekitzelt werden, haben einen Bauchnabel und sind so intelligent, dass sie sogar zur Sprengstoffsuche trainiert werden können. Als Haustiere eignen sich die dämmerungsaktiven Tiere vor allen Dingen für größere Kinder ab 12 Jahren, die Lust haben mit ihren vielfältig zu interagieren und ihnen vielleicht sogar Tricks beizubringen. Ratten fühlen sich um so wohler, je größer die Gruppe ist. Am besten hältst du eine Gruppe von drei bis fünf gleichgeschlechtlichen oder kastrierten Ratten, die sich schon von klein auf kennen. Sie brauchen einen geräumigen und spannend eingerichteten Käfig mit mehreren Etagen. Zahme Ratten kannst du in einer nagersicheren Umgebung freilaufen lassen.

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