Frettchen – der Geheimtipp unter den Kleintieren
23.10.2023 - Lesedauer: 3 Minuten
Sie werden anhänglich und zahm, und es macht großen Spaß, die lebhaften Kleintiere zu beobachten: Frettchen, die putzmunteren Räuber, gewinnen als Haustiere immer mehr Fans. Wir verraten dir, worauf du bei der Haltung achten musst.
Neugierige Frettchen wollen nicht allein sein
Zunächst einmal: Du solltest unbedingt immer zwei Frettchen zusammen halten – eines allein würde vereinsamen. Die Tiere spielen gerne und brauchen dafür einen Artgenossen. Allerdings vertragen sich unkastrierte Rüden oftmals nicht gut.
Vom Charakter her sind Frettchen neugierig, aktiv und unternehmungslustig, zeigen aber auch deutlich durch Bisse, wenn ihnen etwas nicht passt. Sie sind nicht als reine Käfigtiere geeignet, denn sie haben einen großen Bewegungsdrang und benötigen am Tag mehrere Stunden Freilauf. Genau wie Katzen sind die Kleintiere dämmerungs- und nachtaktiv.
Frettchen riechen intensiv
Du liebäugelst mit einem Frettchen als Haustier? Dann solltest du wissen: Diese Tiere besitzen einen sehr starken Eigengeruch. Bei Rüden ist der spezifische Körpergeruch besonders intensiv.
Der auffällige Geruch stammt aber nicht – wie häufig vermutet – vom Sekret der sogenannten Stinkdrüsen, die sich neben dem Anus befinden. Das Sekret der Analdrüsen wird in der Regel bei Gefahr abgegeben und dient den Tieren zur Kommunikation bzw. zum Signalisieren ihres Unwillens. Daher ist das Entfernen dieser Drüsen nach § 6 Abs. 1 Tierschutzgesetz verboten.
Haltung mit Hund und Katze
Wenn du bereits einen Hund oder eine Katze hältst, dann ist es meist kein Problem, die Haustiere an ein Frettchen zu gewöhnen. Bei anderen Kleintieren, zum Beispiel Meerschweinchen, Kaninchen oder Ratten, ist hingegen Vorsicht geboten: Frettchen sind Räuber.
Biete deinen Frettchen unbedingt immer ein genügend großes Gehege, denn sie wollen turnen. Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e. V. empfiehlt, dass das Gehege für ein Frettchen-Paar rund 6 m² Grundfläche und eine Mindesthöhe von 1,5 m² haben sollte. Für jedes weitere Tier sollte 1 m² zusätzlich zur Verfügung stehen.
Damit sich deine Tiere wohlfühlen, statte das Gehege mit mehreren Etagen aus. Auch Steine und Baumwurzeln dienen der Unterteilung. Außerdem müssen mindestens ein Katzenklo (Frettchen werden sehr gut stubenrein), Näpfe, eine Trinkflasche und mehrere Schlafkisten enthalten sein. Damit sie ihrem großen Spiel- und Bewegungsdrang nachkommen können, stell deinen Lieblingen immer Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung, zum Beispiel Hunde- und Katzenspielzeug.
Da Frettchen mehrere Stunden Freilauf am Tag brauchen, musst du darauf achten, dass die Umgebung frettchensicher ist. Stromkabel sollten unzugänglich sein, und giftige Pflanzen sowie Putzmittel gehören in ein anderes Zimmer, zu dem die Tiere keinen Zutritt haben. Bei einen Außengehege solltest du sichergehen, dass es ausbruchsicher ist, denn Vorsicht: Die Kleinen können sich unter einem Zaun hindurch graben.
- Übrigens:Bei warmen Temperaturen freuen sich Frettchen über eine Bademöglichkeit, da sie sehr hitzeempfindlich sind.
Der Speiseplan
Ein weibliches Frettchen nennt man Fähe – sie wird zwischen 25 und 40 cm groß und wiegt 600 bis 900 g. Der Rüde kann sogar doppelt so schwer werden und hat eine Größe von bis zu 60 cm. Es gibt sechs verschiedene Rassen, die eigentlich nur Farbschläge sind.
Frettchen sind Fleischfresser. Biete ihnen spezielles Frettchenfutter an. Zur Abwechslung darfst du ihnen auch Nass- oder Trockenfutter für Katzen geben, und auch gekochtes Fleisch mögen die Tiere gern. Außerdem kannst du gerne auch Futtertiere wie Eintagsküken, Mäuse und Ratten verfüttern.
Geht es dem Frettchen gut?
Ein gut versorgtes Frettchen kann bis zu zehn Jahre alt werden! Wichtig ist, dass du deine Tiere immer genau beobachtest. Wenn sie plötzlich teilnahmslos, träge oder bissig wirken, wenn sich das Fell verändert, wenn sie abnehmen oder Durchfall haben, musst du unbedingt tierärztlichen Rat einholen – zum Beispiel bei unserem Team von Dr. Fressnapf.