Amano Garnelen: Interessant und hilfreich im Aquarium

Amano Garnelen sind Süßwassergarnelen, die sich bevorzugt – und das in beachtlichem Maße – von jungen Algen ernähren. Kein Wunder, dass die Tiere besonders bei Aquarienbesitzern, die mit einer Algenplage zu kämpfen haben, beliebt sind. Aufgrund der einfachen Pflege sind Amano Garnelen aber auch für Anfänger, die sich für Aquaristik interessieren, geeignet. Kinder haben die Möglichkeit, sich unter Aufsicht eines Erwachsenen an der Pflege der Tiere zu beteiligen. Bedenke jedoch, dass jedes Tier ein hohes Maß an Verantwortung mit sich bringt und Kindern diese nicht allein übertragen werden darf.

Die wissenschaftliche Bezeichnung dieser Garnelenart lautet Caridina multidentata (ehemals Caridina japonica). Im Zoofachhandel findest du sie häufig unter den Namen „Yamatonuma-Garnele“ oder „Japanische Süßwassergarnele“. Dieser geht auf ihre Herkunft zurück. Im asiatischen Raum in Ländern wie Japan oder Taiwan und auch in afrikanischen Regionen wie in Madagaskar ist die Garnelenart verbreitet. Besonders in Flüssen mit dichter Vegetation und leichter Strömung fühlen sich die Tiere wohl.

Amano Garnelen unterscheiden sich von anderen Garnelenarten wie der Bienengarnele (Cardinia logemanni) in ihrer Größe und Haltung. 

Eine Amano Garnele kann in einem Aquarium eine Größe von bis zu fünf Zentimetern oder mehr erreichen. Mit dieser Körperlänge sind die Süßwassergarnelen deutlich größer und robuster als die meisten ihrer Artgenossen.

Die Farbe von Amano Garnelen ist hell bis leicht transparent, was in der Natur ihrer Tarnung dient. Je nachdem, wie hoch der Anteil an Huminsäure im Gewässer ist, kann sich die Färbung der Garnelen zu Rot und Braun entwickeln.

Zudem haben die Aquarienbewohner eine auffällige Musterung mit kleinen, dunklen und gerade angeordneten Punkten an beiden Seiten des Körpers. Über ihren Rücken verläuft, ähnlich wie bei anderen Arten, ein klar abgesetzter Streifen.

Amano Garnelen sind äußerst pflegeleicht und wenig anspruchsvoll in der Haltung und daher beliebt für die Aquarienhaltung.

„Amanos“, wie die Süßwassergarnelen auch genannt werden, sind friedlich, gesellig und fühlen sich in Gruppen von fünf bis zehn Artgenossen wohl – perfekt für die Haltung in Gesellschaftsaquarien mit kleinen und großen Fischen.

Ängstlich und scheu werden Amano Garnelen in ihrem Verhalten beim Zusammenleben mit räuberischen, hektischen oder sehr großen Fischen. Eine gemeinsame Haltung in einem Aquarium ist nicht empfehlenswert.

Die Lebensdauer einer Amano Garnele liegt bei etwa sechs Jahren. Bei guter Haltung können Amano Garnelen auch ein Alter bis zu acht Jahren erreichen.

Amano Garnelen erhaltet ihr bei Züchtern oder im Zoofachhandel und sind in verschiedenen Größen erhältlich. Die Kosten liegen zwischen drei und fünf Euro pro Tier. Ein Schwarmbonus beim Kauf mehrere Amanos ist oft üblich.

Aufgrund der besonderen Größe der japanischen Süßwassergarnele ist bei der Haltung im Aquarium ein großes Becken wichtig. Als Richtwert kannst du mit 20 Litern pro Tier rechnen. Das Aquarium muss für eine Gruppe Amanos über eine Kantenlänge von mindestens 80, besser noch 100 Zentimetern, verfügen, denn nur bei ausreichend Platz können sich Amano Garnelen optimal entwickeln.

Amano Garnelen verstecken sich gerne. Eine üppige Bepflanzung des Aquariums mit feinen Weidegründen, dichtem Moos und kleinblättrigen Pflanzen kommen dem natürlichen Lebensraum der Garnele nah und bieten ihr zahlreiche Versteckmöglichkeiten.

Bei der Wassertemperatur im Becken sind Amanos recht flexibel: Die Wasserwerte für Amano Garnelen sollten zwischen 16 und 27 Grad Celsius liegen. Bei einem pH-Wert zwischen sechs und acht und einer Wasserhärte von fünf bis 20 °dH fühlen sich Amano Garnelen wohl.

Einen geringen Aufwand bei der Pflege der japanischen Süßwassergarnele nehmen regelmäßige Wasserwechsel und die Überprüfung von Schwermetallen ein. Letzteres ist wichtig, da verschmutztes Wasser die Gesundheit der Amano Garnele gefährdet. Es kann sein, dass du Wasseraufbereiter zur Bindung von Schwermetallen im Aquarium benötigst, wenn du etwas frisches Leitungswasser hinzugibst.

Obwohl das Zusammenleben mit kleinen und großen Mitbewohnern unproblematisch für Amanos ist, solltest du eine Vergesellschaftung mit räuberischen und hektischen Arten vermeiden.

Diese Fischarten sollten nicht zusammen mit Amano Garnelen gehalten werden: 

• Skalare
• Diskusfische
• Barsche
• „Nanofische“ (stellen eine Nahrungsquelle für die Garnelen dar)

Geeignete Fische für die Vergesellschaftung mit Amano Garnelen:

• Fadenfische
• Kleine Barbenarten wie Sumatrabarben
• Welse wie Panzerwelse oder Antennenwelse
• Rote und schwarze Neons
• kleine bis mittelgroße Bärblinge wie Perlhuhnbärblinge oder Keilfleckbärblinge
• Otocinclus
• kleine Grundelarten
• Endler Guppys und Guppys
• kleinere Regenbogenfische
• Zwergbarsche der Gattungen Dario und Badis

Amano Garnelen sind Allesfresser und unter Aquarienhaltern bekannt für ihre Liebe zu Algen, die sich an Einrichtungsgegenständen und dem Becken bilden. Ausnahme: Alte Algen. Daher sind Amano Garnelen nur begrenzt als Algenbekämpfer bei einem bereits bestehenden Algenproblem hilfreich.

Dennoch sind die Süßwassergarnelen wertvolle Helfer: Als fleißige Fresser sind sie die „Gesundheitspolizei“ im Aquarium. Seien es Futterreste, die zwischen die Einrichtung gefallen sind oder gar ein toter Fisch, der unbemerkt bleibt – Amano Garnelen räumen auf und sorgen so dafür, dass nichts im Aquarium gammelt und das Wasser belastet. Sehr kleine Fische ergänzen hin und wieder auch den Speiseplan der flinken Garnelen.

Ein Highlight für Amano Garnelen ist die Fütterung mit Gemüse. Mit heißem Wasser überbrühte Spinatblätter, Zucchini oder gequetschte Erbsen locken auch die scheueste Garnele aus dem Pflanzenwald zur Frontscheibe.

Zu handelsüblichem Garnelenfutter sagen die Tiere nicht nein. Achte beim Kauf des Futters auf einen hohen Cellulose- und Algenanteil (meist Spirulina).

Was du wissen solltest: Bei der Fütterung lassen sich die sonst so friedlichen Garnelen allerdings gerne aus der Ruhe bringen. Kleine Rangeleien mit Mitbewohnern des Aquariums sind keine Seltenheit. Abgetrennte Gliedmaßen regenerieren sich während der Häutung jedoch wieder.

Die Fortpflanzung der Amano Garnele ist etwas komplizierter: Während sich viele Süßwassergarnelenarten sogar im Gesellschaftsaquarium regelmäßig vermehren, kann das bei der Amano Garnele nicht geschehen.

Zwar können sich die japanischen Süßwassergarnelen wie andere Tiere ihrer Art vermehren, doch statt voll entwickelter Jungtiere schlüpfen nach etwa sechs Wochen Larven aus den Eiern. Die unfertigen Larven werden von der Mutter in Flüsse mit Brackwasser entlassen, da Salzwasser für die Entwicklung der Junggarnelen erforderlich ist. Sind die Larven zu jungen Garnelen herangewachsen, kehren sie zurück ins süße Gewässer und häuten sich während der Entwicklungsphase mehrmals.

Damit gehört die Garnelenart dem sogenannten primitiven Fortpflanzungstyp an – eine wichtige Bedeutung für die Zucht von Amano Garnelen. Die Zucht von Amano Garnelen ist eher für erfahrene Aquarianer geeignet. Ein Zucht- und Aufzuchtbecken sowie Brackwasser und spezielles Futter für die winzigen Larven sind für die Züchtung der Amano Garnele im Aquarium erforderlich.

Bekannt als Algenfresser erfreut sich die Haltung von Amano Garnelen großer Beliebtheit. Die japanische Süßwassergarnele ist aber nicht nur ein wertvoller Helfer im Aquarium, sondern mit ihrer friedlichen, geselligen Art und der einfachen Pflege ideal für Anfänger, und unter Aufsicht von Erwachsenen auch für Kinder, geeignet. Aufgrund ihrer etwas anderen Fortpflanzungsart und den schlüpfenden, unfertigen Larven ist die Züchtung der Amano Garnele eine Herausforderung, aber ein schönes Erlebnis für erfahrene Aquarianer.