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Meerschweinchen: Gehege und Käfig einrichten – die wichtigsten Tipps

30.04.2024 - Lesedauer: 14 Minuten

Ein Meerschweinchen frisst etwas Stroh.

Meerschweinchen gehören zu den beliebtesten Kleintieren. Die munteren Nager aus Südamerika und ihre Interaktion mit Artgenossen zu beobachten, ist spannend und unterhaltsam. Als Haustiere eignen Meerschweinchen sich bereits für ältere Kinder, die achtsam mit ihnen umgehen. Doch damit sich die Tiere rundum wohlfühlen, musst du der „Schweinebande“ etwas bieten. Voraussetzung für artgerechte Meerschweinchenhaltung ist neben gutem Futter und Pflege ausreichend Platz. Hier erfährst du, wie du Meerschweinchen-Gehege und -Käfig gestaltest.

So richtest du den Meerschweinchen-Käfig ein

Meerschweinchen sind Tiere, deren wilde Verwandtschaft natürliche Lebensräume in trockenen Grasland-, Halbwüsten- und Gebirgsregionen bewohnt. Den Großteil des Tages sind sie mit der Nahrungssuche beschäftigt. Meerschweinchen sind betriebsam, in einem großen Radius um ihren Bau herum unterwegs und absolvieren täglich mehrere Kilometer Laufstrecke. Sie benötigen also Platz, um sich zu bewegen – oder um einander aus dem Weg zu gehen. Je mehr Fläche pro Meerschweinchen verfügbar ist, desto besser.
Das gilt auch für den Meerschweinchen-Käfig, der natürlich nicht als dauerhafter Aufenthaltsort zu verstehen ist. Er dient bei Wohnungshaltung der sicheren Unterbringung zu den Zeiten, in denen kein gesicherter und beaufsichtigter Auslauf möglich ist. Damit die Tiere sich beim Aufenthalt im Käfig wohlfühlen, solltest du ihn so tierfreundlich und den Bedürfnissen der Meerschweinchen entsprechend einrichten wie möglich.

Welche Maße für einen Meerschweinchen-Käfig?
Extragroß ist gerade richtig: Die Mindestmaße (!) eines Käfigs für zwei Meerschweinchen betragen 60 Zentimeter Breite und 160 Zentimeter Länge. Für jedes weitere Tier musst du entsprechend einen halben Quadratmeter Bodenfläche hinzurechnen.
Tipp: Bau eine zweite Ebene in den Käfig ein, indem du ein dünnes Brett auf halber Höhe einfügst und eine Stiege zum Käfigboden daran befestigst. Das gibt den Tieren Gelegenheit, einander bei Bedarf auszuweichen.

Welche Einrichtung gehört in den Meerschweinchen-Käfig? 
Auch in Meerschweinchengruppen gibt es mitunter Spannungen. Separate Unterschlüpfe und Verstecke sind daher besonders wichtig für das Wohlergehen der Tiere. So wie du dich manchmal zurückziehst, wenn du Zeit für dich brauchst, möchten auch Meerschweinchen hin und wieder ihre Ruhe haben. Stell jedem Tier sein eigenes Häuschen mit jeweils zwei Eingängen zur Verfügung. Dieser zweite „Notausgang“ ist nötig, damit das Meerschweinchen sich nicht in die Enge getrieben fühlt.
Alle Behausungen sollten aus unbehandeltem Holz bestehen, denn als Nagetiere knabbern Meerschweinchen alles an, was ihnen vor die Zähne kommt. Ist das Haus aus Plastik, können winzige Plastikteile in den Meerschweinchenmagen gelangen oder Verletzungen im Mund-, Rachen- und Schlundbereich verursachen.
Denk an die artgerechte Ernährung, wenn du den Meerschweinchen-Käfig einrichtest, und bau unbedingt eine Heuraufe ein. Heu ist die wichtigste Nahrung für deine Tiere – füttere es täglich mehrmals frisch. Die Raufe muss so hoch hängen, dass das Heu nicht mit dem Boden in Berührung und so in Kontakt mit den Hinterlassenschaften der Meerschweinchen in der Einstreu kommt.

Wichtig: Die Stäbe der Heuraufe dürfen nicht so weit versetzt sein, dass das Meerschweinchen den Kopf hindurch- und anschließend feststecken kann.
Stell zusätzlich einen Napf auf, in den du regelmäßig andere Meerschweinchen-Nahrung wie Gemüse, Obststücke und Pellets legst. Einen zweiten Napf füllst du mit Trinkwasser, das du mehrmals täglich wechselst. Falls du Nippeltränken bevorzugst, achte darauf, dass diese in einer für das Meerschweinchen gut erreichbaren Höhe angebracht sind.
Noch viel besser als ein Käfig ist die Haltung in einem Innengehege – dazu unten mehr.

Meerschweinchen essen Melone

 

Hier erfährst du mehr zur Meerschweinchen Ernährung.

Jetzt zum Ratgeber

Die richtige Einstreu für Meerschweinchen

Was ist der beste Untergrund für Meerschweinchen? Das ist eine wichtige Überlegung, denn Bodengrund für den Meerschweinchenkäfig und das Gehege gibt es in großer Vielfalt und unterschiedlichen Preisklassen. Er ist ein entscheidender Kostenfaktor bei der Meerschweinchenhaltung. Allerdings eignet sich nicht jede Produktvariante als Einstreu für den Bedarf von Meerschweinchen.
Du hast die Wahl zwischen verschiedenen Arten saugfähiger Alleinstreu (etwa aus gehobelten oder gechippten Weichholzspänen, Hanf oder Maisgranulat). Bei der Streu-Auswahl solltest du unbedingt auf eine geringe Staubentwicklung achten. Streu wie „normale“ Holzspäne oder Tongranulat staubt stark und ist somit ungeeignet für sensible Meerschweinchennasen.
Die Einstreu muss zudem angenehm für die Pfötchen der Meerschweinchen sein. Alleinstreu, die zwar mit Saugfähigkeit punktet, aber eine weniger geeignete Textur hat (Weichholzgranulat, Holz- oder Strohpellets, Silikatstreu), muss daher mit einer Schicht „bequemer“ Oberstreu abgedeckt werden.
Zusätzlich zu der sehr saugstarken Streu kannst du Strohpellets oder Weichholzgranulat als Unterstreu und Hanfeinstreu oder weiches Stroh als Oberstreu verwenden. Letzteres wird von Meerschweinchen gern zum Knabbern und als Versteck genutzt.
Ein solches mehrschichtiges Einstreusystem ist empfehlenswert, um Mikroverletzungen und Problemen mit den Ballen vorzubeugen. Stell sicher, dass die obere Schicht beim wilden Hin- und Herrennen und Toben nicht so verschoben werden kann, dass die Tiere schlussendlich auf hartem Bodengrund laufen. Verteil die Meerschweinchen-Einstreu etwa fünf Zentimeter dick im ganzen Käfig oder Gehege.

Beschäftigung für Meerschweinchen

Meerschweinchen sind neugierig und verspielt. Denk bei der Einrichtung des Meerschweinchen-Käfigs also daran, dass die Nager abwechslungsreiche Beschäftigungsmöglichkeiten brauchen.

  • Verstecke „zum Anbeißen“: Da die Tiere sich gern verbergen, kannst du ihnen Tunnel und Brücken zur Verfügung stellen, selbstverständlich aus Gras, Heu beziehungsweise Holz, damit gefahrloses Knabbern möglich ist. Die meisten Tiere lieben Röhren aus Heu oder Kräutern, die sie nach und nach zerlegen und verspeisen. Höhlen aus plüschigem Stoff sind für Meerschweinchen weniger empfehlenswert. Dort können sie mit den Krallen hängen bleiben und sich verletzen.
  • Gutes Holz: Kaufe Kleintierspielzeug am besten nur im Handel oder informier dich unbedingt über geeignete Holzsorten, wenn du Material aus der Natur nimmst. Infrage kommt Obstbaumholz, etwa von Apfelbäumen. Eichenzweige können in kleineren Mengen gegeben werden; zu viel verursacht möglicherweise Durchfall, Koliken oder Appetitlosigkeit. Kastanienzweige solltest du nicht anbieten: Die Früchte und Zweige sind für Meerschweinchen unverträglich.
  • Futtersuche: Meerschweinchen brauchen Herausforderungen. Mach aus der Futtersuche ruhig gelegentlich ein Spiel, indem du Leckerchen in verschiedenen Käfigbereichen verbirgst oder Heu in einen Futterball steckst. Diesen befestigst du oben an einem Gitterstab des Käfigs, sodass er stark schwankt. Das Meerschweinchen muss sich einiges einfallen lassen, um den Ball festzuhalten und an seine Leckereien zu kommen.
  • Ausguck: Natürlich beobachten Meerschweinchen aufmerksam das Geschehen um sie herum. Bestens geeignet dafür sind Nagerhäuschen mit flachem Dach oder Hängematten. Häng diese nicht zu hoch auf, damit sich die Meerschweinchen bei einem Sturz nicht verletzen.

Ein Meerschweinchen-Gehege einrichten

Nun weißt du, wie der Meerschweinchen-Käfig eingerichtet sein sollte. Für das Wohlbefinden der Tiere ist jedoch auch der tägliche Auslauf unverzichtbar. Den gewährst du deinen Meerschweinchen am besten mit einem gesicherten Auslauf in einem Meerschweinchen-Gehege mit Einrichtung wie oben geschildert. Das Zubehör, um das Meerschweinchen-Gehege einrichten zu können, umfasst Nagerhäuschen (idealerweise mit flachem Dach als „Aussichtsplattform“, offenem Boden und zwei Eingängen), Tunnel, Brücken, Rampen und ausreichend Beschäftigungsspielzeug.
Der Vorteil eines Meerschweinchen-Geheges: Du musst die wuseligen Tiere nicht nonstop im Blick haben und bereitest ihnen mit den gerade beschriebenen Einrichtungselementen und Intelligenzspielzeugen ein anregendes, abwechslungsreiches Ambiente.
Hast du einen Garten zur Verfügung, kannst du ein Meerschweinchen-Gehege für die zeitweilige oder permanente Outdoor-Haltung einrichten. In dem Fall gehören natürlich ein artgerechter Stall und Schutzmaßnahmen gegen jagende Greifvögel und Vierbeiner dazu. Bei genügend Platz in der Wohnung schaffst du mit einem dauerhaften und mit dem Käfig gekoppelten Auslauf eine gute Alternative für den geschlossenen Raum.

Wie oft muss man ein Meerschweinchen-Gehege ausmisten? 
Täglich aus Meerschweinchen-Gehege, Käfig oder Stall zu entfernen sind verschmutztes Heu, Futterreste und der Kot der Tiere. Zubehör wie Tränken und Näpfe jeden Tag zu säubern, ist unerlässlich für die Hygiene. Auch die Streu an Stellen, wo die Tiere Urin abgesetzt haben, muss täglich ausgewechselt werden. Mit dieser groben Vorreinigung beugst du Geruchsbildung und der Ausbreitung von Bakterien vor. Tipp: Besonders beliebte Schlafhäuser sind zugleich oft gern genutzte Toilettenplätze.
Einmal in der Woche (bei grober Verschmutzung umgehend) wäschst du alle Einrichtungsgegenstände mit heißem Wasser (ohne jegliche Reinigungsmittel) ab. Die Einstreu im Gehege solltest du jede Woche wenigstens einmal, besser zweimal komplett austauschen – je nach Gruppengröße und -zusammensetzung.

Die richtige Gehegegröße
Ob drinnen oder draußen: Um eine möglichst artgerechte Haltung zu realisieren, solltest du deiner „Schweinebande“ ein weitläufiges Meerschweinchen-Gehege einrichten. Dort hast du nun noch Platz für weitere Häuschen, Verstecke und mehr und kannst eine richtige Nager-Erlebniswelt gestalten.
Am besten legst du im Gehege mehrere Ebenen an, damit sich jedes Tier auf sein eigenes Niveau zurückziehen kann, aber baue nicht zu hoch. Achte darauf, dass die Meerschweinchen nicht aus den oberen Etagen tief bis zum Gehegeboden stürzen und sich schwer verletzen können.
Allerdings: Wie viel Bodenfläche muss man einkalkulieren? Wie viel Quadratmeter für ein Meerschweinchen sind erforderlich? Wie oben gezeigt, sind Meerschweinchen soziale Gruppentiere und benötigen Gesellschaft. Die Frage muss also lauten, wie groß muss das Gehege für zwei Meerschweinchen sein – oder für eine ganze Gruppe?
Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. (TVT) empfiehlt in Bezug auf den Auslauf eine Fläche von zwei Quadratmetern für eine Gruppe von zwei bis vier Meerschweinchen und jeweils einem halben Quadratmeter mehr für jedes weitere Tier. Wenn du dich fragst, wie viel Platz für fünf Meerschweinchen du brauchst, kommst du auf zweieinhalb Quadratmeter. Wohlgemerkt: als absolutes Mindestmaß. Besser ist es nach Ansicht von Meerschweinchen-Experten, pro Tier gleich einen ganzen Quadratmeter zu veranschlagen.
Das Gehege sollte an einer Seite eine Länge von wenigstens 180 Zentimetern haben, damit die Tiere auch längere Strecken geradeaus laufen können. Offene Flächen ohne Unterschlupf sind für die vorsichtigen Meerschweinchen beunruhigend. Daher musst du in- und outdoor ausreichend Versteckmöglichkeiten wie Nagertunnel, Häuschen und Iglus bereitstellen.

Was passiert, wenn Meerschweinchen zu wenig Platz haben?
Wenn Meerschweinchen generell zu wenig Raum im Käfig oder zu wenig Auslauf (mindestens drei Stunden täglich) haben, äußert sich das in Stressanzeichen, Unruhe und Zernagen und Zerstören der Käfigeinrichtung. Die Tiere sind nicht ausgelastet und suchen sich Ersatzbeschäftigung, die kostspielig und gefährlich sein kann.
Platzmangel entsteht allerdings auch, wenn zu viele Tiere auf zu kleinem Raum zusammengepfercht sind. Im Vergleich mit anderen Nagern halten Meerschweinchen einen größeren Individualabstand zueinander. Bei Konflikten bei der Interaktion in der Gruppe müssen die Tiere sich unbedingt ausweichen können. Anderenfalls kann es zu ernsthaften Kämpfen und Beißereien kommen.

Das Meerschweinchen-Gehege draußen

Ein Gehege soll einem Tier auf sicherem, überschaubarem Raum den Aufenthalt im Freien gewähren, ohne dass es entweichen kann. Beim Meerschweinchengehege gibt es verschiedene Varianten:

  • fest installiertes Ganzjahresquartier
  • temporäre Außenhaltung im Sommer
  • mobiles Gehege für gelegentlichen Auslauf im Freien

Um ein Meerschweinchen flexibel einzuzäunen, greifst du auf vorgefertigte Freigehege zurück oder errichtest einen Zaun aus geeigneten Pfosten und Volierendraht (kein Kaninchendraht!). Die Maschen sollten maximal zwei Quadratzentimeter Breite aufweisen und stabil verarbeitet sein.
Willst du zur Außenhaltung im Garten ein Meerschweinchen-Gehege selbst bauen, muss es rundum – also auch durch eine Vergitterung oberhalb des Geheges – vor Feinden wie Katzen, Füchsen und Greifvögeln geschützt sein. Eine Einnetzung bietet keine ausreichende Sicherheit und ist allenfalls als Provisorium zweckdienlich. Denk daran, dass du den schützenden Draht ringsum und unter dem Gehege mindestens zehn bis zwanzig Zentimeter tief in den Boden eingräbst, damit er nicht von ungebetenen Gästen untertunnelt wird.
Wichtig ist, dass das Gehege zu jeder Tageszeit einen Schattenplatz hat, wohin die Tiere sich bei Hitze zurückziehen können. Ist keine Beschattung durch Bäume oder Gebäude vorhanden, musst du ein Sonnensegel oder dergleichen aufspannen.
Meerschweinchen-Gehege in „Volierenform“ – also als geräumiger Kasten mit festen Wänden, Teilvergitterung, mehreren Ebenen und angeschlossenem Außenbereich – sind als dauerhaft errichtetes Heim für die Tiere eine gute Alternative zum eingegitterten Rasenstück. Geeignet dafür sind zum Beispiel modifizierte und entsprechend ausgestattete Nagerställe, wobei du kritisch Material und Verarbeitung prüfen solltest. Es lohnt sich gegebenenfalls, Gitter und Schlösser nachzurüsten.

Outdoor-Einstreu fürs Meerschweinchen-Gehege
Natürlich muss der Untergrund des Meerschweinchen-Geheges außen für die Pfoten der Tiere geeignet sein. In einem Garten wirst du üblicherweise Erdboden mit Rasen zur Verfügung haben; das ist ideal (und nahrhaft) für die Graslandbewohner. Ist der Grund steinig oder es steht nur eine gepflasterte Fläche zur Verfügung, benötigst du einen entsprechenden Bodengrund.
Bewährte Einstreuarten für ein Außengehege sind witterungsbeständige Materialien wie:

  • Buchenholzgranulat
  • Pinienrinde
  • Kokoseinstreu

Diese Bodengründe sind jeweils in verschiedenen Körnungen erhältlich; wähle immer ein grobes Kaliber. Das Staubproblem ist im Außenbereich weniger gravierend, da Niederschläge und Tau feine Partikel binden.

Kann man Meerschweinchen über Nacht draußen lassen? 
Kommen deine Meerschweinchen nicht ohnehin ganzjährig, sondern nur zeitweise in den Auslauf nach draußen, überlegst du vielleicht, ob sie nicht auch im Freien übernachten können. Was die Temperaturen betrifft, wäre der Aufenthalt der Meerschweinchen im Freien im Sommerhalbjahr unproblematisch. Die Nachttemperaturen dürfen jedoch nicht unter 12 °C fallen.
Allerdings muss für die unbeaufsichtigte Übernachtung die Sicherheit der Tiere gewährleistet sein. Voraussetzung sind ein sicherer und trockener Außenstall und ein gegen Fressfeinde und Unbefugte geschütztes, fest installiertes Gehege.

Wie halte ich Meerschweinchen im Winter draußen?
Meerschweinchen kannst du ganzjährig in einem Außengehege halten, also auch im Winter. Es hat sich sogar herausgestellt, dass die Haltung im Freien, unabhängig von den Temperaturverhältnissen, für die Tiere deutlich weniger Stress mit sich bringt. Voraussetzung ist, dass die Tiere an die Außenhaltung gewöhnt wurden (und nicht urplötzlich im Winter von der geheizten Wohnung nach draußen umgesetzt werden). Bereits ein kurzer Wechsel von Außen- zu Innentemperaturen stresst und kann Erkältungen begünstigen.
Eine Überwinterung im Außengehege ist allerdings nur empfehlenswert, wenn du mindestens drei, besser vier bis fünf Meerschweinchen hältst, die sich gegenseitig ausreichend Wärme spenden. Die Schutzhütte oder der Stall, in den die Tiere sich jederzeit zurückziehen können, muss zugluftsicher sein und gute Isolierung bieten. Diese gewährt beispielsweise eine Auskleidung mit Styropor als Dämmmaterial oder eine Wandstärke von mindestens 15 Millimetern.
Wichtig (nicht nur) im wintertauglichen Gehege ist eine überdachte und leicht erhöhte, witterungsgeschützte Futterstelle; Wasser muss vor dem Einfrieren geschützt beziehungsweise regelmäßig ersetzt werden. Ratsam ist, den Tieren im Winter Futter innerhalb der Schutzhütte zu reichen, damit sie diese bei allzu niedrigen Temperaturen nicht unbedingt verlassen müssen. Leg den Stall dick mit wärmendem Stroh und Heu aus.

Meerschweinchen-Gehege innen

Ein abgetrennter Bereich, in dem die Meerschweinchen sich ohne ständige Aufsicht in der Wohnungshaltung bei freiem Zugang aufhalten können, hat einen entscheidenden Vorteil: die Sicherheit. Im Innengehege musst du keine Vorsorge gegen Greifvögel und Co. treffen. Zudem besteht keine unmittelbare Gefahr, dass die Meerschweinchen sich unter Möbeln verstecken, Stromkabel oder Giftpflanzen anknabbern oder unerwartet Menschen vor die Füße laufen. In ein solches Meerschweinchen-Gehege kann der Käfig mittels Nagertreppe als Unterschlupf integriert werden.
Als Grundfläche für das Indoor-Gehege kalkulierst du, wie beim Meerschweinchen-Gehege außen, mindestens eine halben, besser einen ganzen Quadratmeter Fläche pro Tier ein. Als Umrandung verwendest du beispielsweise Bretter mit etwa 40 Zentimetern Breite, die du nach Bedarf mit Winkeln oder Scharnieren verbindest. Entsprechend geformte Plexiglasplatten eignen sich ebenfalls.
Tipp: Ein Indoor-Gehege lässt sich auch etwas erhöht errichten. Das erleichtert dir das Saubermachen. Sorge wie im Außengehege immer dafür, dass im Zimmergehege viele Unterschlüpfe (mindestens einer pro Tier) und Beschäftigungsmöglichkeiten vorhanden sind.

Einstreu für das Zimmergehege 
Du benötigst einen wasserdichten Untergrund (Fliesen oder Vinyl), auf dem du die Einstreu aufbringen kannst. In einem Zimmergehege lassen sich für den Boden zumindest in Teilen statt Einstreu saugfähige Unterlagen verwenden (zum Beispiel Moltontücher), die du mit einer waschbaren Fleecedecke abdeckst („Fleecehaltung“). Dieser textile Bodengrund eignet sich für Bereiche des Geheges, in denen weniger Urin abgesetzt wird. Auf klassische Einstreu solltest du jedoch nicht komplett verzichten, denn die Tiere wollen auch buddeln.
Mit einem geräumigen Käfig oder Stall und einem großzügig dimensionierten, artgerecht eingerichteten Meerschweinchen-Gehege bietest du den liebenswerten Nagern ein Ambiente, in dem sie sich wohlfühlen.

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