
Bartagamen: Wissenswertes rund um Haltung, Futter, Winterruhe und mehr
Bartagamen gehören zu den beliebtesten Terrarienbewohnern. Warum sie so faszinierend sind und wie eine artgerechte Haltung aussieht, erfahren Sie hier.
Bartagamen gehören zu den beliebtesten Terrarienbewohnern. Warum sie so faszinierend sind und wie eine artgerechte Haltung aussieht, erfahren Sie hier.
Die niedlichen Schuppenkriechtiere belegen Platz Nr. 1 der in Deutschland gehaltenen Echsen. Besonders beliebt sind die 60 Zentimeter große streifenköpfige Bartagame (Pogona vitticeps) und die halb so große Zwergbartagame (Pogona henrylawsoni). Die Haltungsbedingungen der beiden tagaktiven, pflanzenbasierten Allesfresser, die bis zu 15 Jahre alt werden, unterscheiden sich kaum.
In der Natur treffen sie sich nur zur Paarung, deshalb können Sie Bartagamen hervorragend einzeln halten. Bei gut strukturierten, großen Terrarien ist auch die Haltung in Harems (ein Männchen mit zwei bis drei Weibchen) oder reinen Weibchen-Gruppen möglich. Bartagamen werden in vielen Farben und Züchtungen angeboten. Nehmen Sie jedoch von den schuppenlosen Silkbacks Abstand, die als Qualzucht einzuordnen sind. Die zutraulichen Reptilien sind keine Kuscheltiere und Kinder sollten nur unter Aufsicht mit ihnen in Kontakt kommen. Grundsätzlich gehören Bartagamen ins Terrarium. Beachten Sie, dass sie unbedingt eine acht- bis zwölfwöchige Winterruhe halten müssen.
Ein bis zwei ausgewachsene Tiere benötigen ein Terrarium von mindestens 200 x 90 x 90 Zentimetern (Zwergbartagame: 120 x 80 x 80). Richten Sie im Terrarium Temperaturzonen ein: Die wärmste ist zwischen 40 bis 50 Grad Celsius warm, die kühlste sollte Zimmertemperatur haben. Nachts wird die Temperatur auf 20 Grad gesenkt. UVA- und UVB-Strahlung sind für Bartagamen lebensnotwendig. Metalldampflampen sorgen (Sicherheitsabstand beachten!) für eine ausreichende Versorgung mit UV-Licht und eine hohe Helligkeit. Bei Bedarf kann eine Wärmelampe zusätzlich installiert werden, um die nötigen Spitzentemperaturen zu erreichen.
Mischlichtlampen verbrauchen mehr Strom und sind weniger hell, verbinden aber in den meisten Fällen Wärme- und UV-Leistung. Zur Grundbeleuchtung sollten helle Terrarien-LEDs verwendet werden. Vermeiden Sie Rotlicht- und Keramikstrahler: Reptilien können Wärme immer nur mit sichtbarem Licht verbinden. Der perfekte Bodenbelag ist Terrariensand, den Sie 20 Zentimeter tief einstreuen und zum Buddeln in der Tiefe immer etwas feucht halten. Was noch ins Terrarium gehört: Äste, Wurzeln, Steine, eine Wasserschale, eine Futterschale, ein Hygro- und ein Thermometer.
Bei einem reptilienkundigen Tierarzt sollten Sie jährlich eine Kotprobe einreichen, um Parasitenbefall auszuschließen. Hygiene ist wichtig: Reptilien können Salmonellen übertragen. Reinigen Sie das Terrarium regelmäßig, entfernen Sie Kot und Essensreste täglich und waschen Sie sich die Hände nach dem Kontakt mit Ihrem schuppigen Freund.
Jungtiere brauchen viel Protein und werden zu 90 Prozent tierisch und zu 10 Prozent pflanzlich ernährt. Bei erwachsenen Tieren verschiebt sich das Verhältnis zu 80 Prozent veganer Kost. In die Bartagamen-Gemüseküche kommen: Klee, Stiefmütterchen, Giersch, Löwenzahn, Wildkräuter, Römersalat. Als tierisches Futter eignen sich lebende Insekten wie Grillen, Heimchen, kleine Heuschrecken und Schaben. Adulte Tiere legen zwei Fastentage pro Woche ein. Wichtig: Fügen Sie dem Futter unbedingt Mineralstoff- und Vitaminpulver bei.