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Stieglitz – fröhlicher Singvogel mit farbenfrohem Gefieder

25.04.2025 - Lesedauer: 7 Minuten

Ein Stieglitz sitzt auf Lavendel

Sein Aussehen gleicht dem eines Exoten, sein Gesang ist melodisch und fröhlich – der Stieglitz ist einer der bekanntesten und beliebtesten Singvögel Deutschlands. Mit seinem auffällig farbigen Gefieder, dem roten Gesicht und der trillernden Stimme verbreitet er Freude in Parks und Gärten. Doch mittlerweile ist der Stieglitz immer seltener zu finden. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft verringern sich Acker, Wald- und Wiesen und somit auch die Nahrungsgrundlage der Vögel. Das wiederum erschwert den Nestbau. Die Folge: Die Vögel verschwinden in Massen. Willst du dem kleinen Finken helfen und dafür sorgen, dass wir uns weiterhin an seiner Anwesenheit und seinem Gezwitscher erfreuen können? Wir erklären, wie du den Stieglitz anlocken kannst und mit welchen kleinen Maßnahmen in deinem Garten du den bunten Singvogel bei der Futtersuche unterstützen kannst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Stieglitz ist ein Wildvogel aus Westeuropa, Nordafrika sowie Zentral- und Westasien, der mit seinem farbenprächtigen Gefieder und trillernden Gezwitscher begeistert.
  • Besonderheiten der Finkenart sind die rote Gesichtsmaske und der intensive gelbe Streifen auf dem sonst schwarzen Flügel. Das rote Gesicht und die Gefiederfärbung sind bei Männchen ausgeprägter als bei weiblichen Stieglitzen.
  • Der Stieglitz ist noch nicht gefährdet, doch die Intensivierung der Landwirtschaft bedroht seinen natürlichen Lebensraum. Der Bestand in Deutschland hat sich in den letzten dreißig Jahren um die Hälfte reduziert.
  • Wildkräuterbeete, Wildblumenwiesen und Sonnenblumen im Sommer und ein Futterhaus mit Samen im Winter in deinem Garten helfen den immer selteneren Singvögeln bei der Futtersuche.

Stieglitz: Selten gewordener Singvogel

Der Stieglitz, auch als Distelfink bekannt, war einst ein Volierenvogel, der von Menschen als Haustier eingebürgert wurde. Seinen ursprünglichen Lebensraum hat der Wildvogel in Westeuropa, Nordafrika sowie Zentral- und Westasien. Doch vielleicht ist dir der farbenfrohe Vogel mit seinem melodischen Gesang schon einmal im Stadtpark oder sogar in deinem Garten aufgefallen? Dann hattest du großes Glück!

Denn der Stieglitz ist selten geworden. Wesentlicher Grund für das massenweise Verschwinden des bunten Singvogels ist die Verringerung seines natürlichen Lebensraums. Durch den Ausbau der Landwirtschaft und den Einsatz von Pestiziden findet der Stieglitz zu wenig Futter. Auch geeignete Nistplätze sind gering geworden, was dazu führt, dass die Vogelart sich einen neuen Lebensraum suchen muss.

Namensgebung: Was bedeutet Stieglitz?

Der Stieglitz verdankt seinen Namen seinem Gesang und seiner Lieblingsnahrung. Als Samenfresser sind besonders abgeblühte Disteln für ihn eine begehrte Leckerei. “Stieglitz” kommt aus dem Polnischen – dort wird der Vogel wegen seines trillernden Rufes auch Szczygiel genannt. Sein wissenschaftlicher Name Carduelis carduelis leitet sich vom lateinischen Begriff carduus ab, was „Distel“ bedeutet. Daher wird der Stieglitz auch Distelfink genannt.

Aussehen: Woran erkenne ich einen Stieglitz?

Der schwarze Flügel des Stieglitz ist mit einem gelben Streifen versehen, was besonders beim Fliegen zur Geltung kommt. Sein Rücken ist größtenteils beigebraun, der hellbraune Bauch wird von weißen Färbungen unterbrochen. Die oberen Schwanzfedern haben schwarz-weiße Flecken.

Das auffälligste Merkmal des Stieglitzes ist das Köpfchen: Der hintere Bereich ist schwarz-weiß, während das rote Gesicht sich wie eine Art Maske deutlich von dem restlichen Gefieder abhebt.

Mit einer Größe zwischen zwölf und dreizehn Zentimetern und einem Gewicht von rund 18 Gramm gehören Stieglitze zu den kleinsten Vögeln ihrer Gattung, den Finken. Genauer genommen stammt der Stieglitz aus der Familie der Finken (Fringillidae) mit der Unterfamilie Stieglitzartige (Carduelinae), zu denen auch Grünfink und Erlenzeisig gehören. Auch wenn sich alle drei Finkenarten in ihrem Gefieder unterscheiden, besitzen sie eine Gemeinsamkeit: die Gelbfärbung am Flügel. Der Erlenzeisig ist allerdings kleiner und quirliger als der Stieglitz.

Auf dem kleinen runden Kopf des Stieglitzes sitzt sein spitzer, heller Schnabel. Die Spannweite der Flügel liegt zwischen 21 und 25 Zentimetern, mit denen der Vogel flink unterwegs ist. Auch beim Klettern beweist der Stieglitz Geschick: Auf Ästen und Halmen geht er auf Nahrungssuche und treibt sich bevorzugt in Gebieten mit Obstbäumen, Feldern, Wild- und Kräuterwiesen, Waldwegen und Hecken herum. Da auf dem Land die Lebensräume geringer werden, ist der Großteil der heimischen Stieglitze inzwischen in Städten zu Hause.

Ein Stieglitz sitzt auf einem Ast

Wie sieht das Weibchen vom Stieglitz aus?

Männchen und Weibchen des Stieglitzes haben die gleiche Färbung. Eine intensivere Farbe und eine größere rote Gesichtsmaske bei männlichen Vögeln kommen allerdings häufig vor. Weibliche Stieglitze haben außerdem meist ein runderes Köpfchen und einen weniger spitzen Schnabel als Männchen.

Unterschiede im Gefieder gibt es zwischen erwachsenen Stieglitzen und Jungtieren: Die jungen Vögel haben nach Verlassen des Nestes bis zur ersten Mauser noch keine rote Gesichtsmaske.

Der Stieglitz: Ein geselliger Vogel

Der Stieglitz ist ein geselliger Vogel. Er zieht gerne mit Artgenossen sowie anderen Finkenarten in Schwärmen umher. Gemeinsame Schlafplätze mit Grün- und Bergfinken sind für den Stieglitz kein Problem. In seltenen Fällen kommt es zu harmlosen Balgereien zwischen den Vögeln, etwa wenn sie sich zu nahe kommen. Auch während der Brutzeit verteidigt der Stieglitz sein Territorium, um sein Nest zu schützen. Ansonsten macht sich der farbenfrohe Singvogel mit seinem meist eher leisen Gesang bemerkbar, eine Mischung aus Zwitschern und Trillern.

SteckbriefStieglitz

Name
Stieglitz, Distelfink
Systematik
Familie: Finken (Fringillidae) Unterfamilie: Stieglitzartige (Carduelinae)
Zugehörigkeit
Standvögel und Kurzstreckenzieher
Herkunft
Westeuropa, Nordafrika sowie Zentral- und Westasien
Lebensraum
Felder, Brach-, Wild- und Kräuterwiesen, Gebiete mit Obstbäumen, Waldwege und Hecken
Größe
zwischen zwölf und dreizehn Zentimeter
Gewicht
circa 18 Gramm
Gefieder
beigebrauner Rücken, hellbrauner Bauch mit weißen Unterbrechungen, schwarzer Flügel mit leuchtend gelben Streifen, schwarz-weißer Kopf mit rotem Gesicht, schwarz-weiße gefleckte obere Schwanzfedern
Flügelspannweite
21 bis 25 Zentimeter
Charakter
gesellig, sozial, gesangsfreudig, flink, kann klettern, Territorialverhalten während der Brutzeit
Besonderheiten
gelber Streifen auf dem schwarzen Flügel, auffällig rote Gesichtsmaske
Ernährung
vegetarisch, größtenteils Samen von Disteln, Stauden und Bäumen (z. B. Erlen und Birken)
Lebenserwartung
etwa neun Jahre in freier Wildbahn, bis zu siebzehn Jahren in Gefangenschaft

Bedrohter Bestand: Ist der Stieglitz gefährdet?

Laut Naturschutzbund Deutschland (NABU) ist der Stieglitz noch nicht auf der Liste der gefährdeten Vogelarten. In den letzten dreißig Jahren hat sich hierzulande der Bestand der Stieglitze jedoch um die Hälfte reduziert. Das Verschwinden von Äckern, Weiden und Wegrändern durch die Bewirtschaftung der Landwirtschaft gefährdet nicht nur den bunten Singvogel – viele Vogel- und Tierarten finden keine Nahrung mehr. Wildkräuter- und Blumenwiesen können dem Stieglitz und anderen Tieren bei der Futtersuche helfen.

Wie hoch ist die Lebenserwartung eines Stieglitzes?

Das durchschnittliche Lebensalter eines Stieglitz liegt bei neun Jahren, in menschlicher Obhut können die Finken bis zu siebzehn Jahre alt werden.

Nahrung: Wie kann ich Stieglitze anlocken?

Die Suche nach geeigneter Nahrung und Nistplätzen für den Stieglitz gestaltet sich immer schwieriger. Durch das Verschwinden des natürlichen Lebensraums werden die Vögel gezwungen, ländliche Gegenden zu verlassen und in Städte auszuweichen. Doch auch in Parks und Gärten finden die bunten Finken immer seltener Futter und Brutplätze.

Willst du dem Stieglitz helfen, reichen bereits kleine Maßnahmen aus. Mit der richtigen Bepflanzung im Garten kannst du Stieglitze anlocken:

  • Wie sein Name verrät, liebt der Distelfink die Samen der Distel. Ein Wildkräuterbeet bietet dem Vogel die optimale Nahrungsgrundlage. Auch Samen von Wildblumenwiesen stehen bei Stieglitzen auf dem Speiseplan.
  • Gleichzeitig kannst du mit Wildwiesen auch anderen Tieren wie Schmetterlingen und Bienen eine Freude machen.
  • Den Samen von Nadelbäumen, Erlen und Birken ist der Stieglitz ebenso nicht abgeneigt. Du liebst Sonnenblumen? Eine Sonnenblume auf dem Gartentisch sieht nicht nur schön aus, sondern lockt auch den Stieglitz an.

Wo sind Stieglitze im Winter?

Einige Stieglitze bleiben als Standvögel in Deutschland, da die milden Winter sie nicht stören. Mit einer Futterstelle in deinem Garten kannst du den Vögeln die Nahrungssuche erleichtern. Es gibt aber auch Populationen, die in Mittel-, West- und Südeuropa überwintern.

Was fressen Stieglitze am liebsten?

Stieglitze bevorzugen eine vegetarische Ernährung und greifen nur während der Brutzeit zu kleinen Insekten für ihre Jungvögel. So helfen sie dir dabei, deine Pflanzen von Blattläusen zu befreien. Im Winter freuen sich die Samenfresser über ein Futtersilo mit Samen. Ein Futterhaus eignet sich auch zur Ganzjahresfütterung. Eine Wasserstelle ist außerdem perfekt für ein Vogelbad – die Finken legen großen Wert auf die Pflege ihres Gefieders. Bitte achte unbedingt auf Hygiene und Sauberkeit am Futter- und Trinkplatz, um die Ausbreitung von Krankheiten einzudämmen. Am besten richtest du gleich mehrere Futter- und Trinkplätze ein und nutzt diese abwechselnd – das minimiert den Keimdruck.

Wo baut der Stieglitz sein Nest?

Distelfinken sind mit Ende des ersten Lebensjahres geschlechtsreif. Die Brutzeit ist zwischen April und Juli und findet meist in zwei Phasen statt. In dieser Zeit gehen die monogamen Partnertiere gemeinsam auf Suche nach einem Nistplatz. Hochgelegene Plätze dienen als sicheres Versteck für ihre Nester, die aus Gräsern, Wurzeln, Zweigen, Moos und Spinnweben bestehen.

Bis zu fünf braun-weiße Eier legen die Weibchen, die etwa zwei Wochen bebrütet werden. Das Männchen überwacht in dieser Zeit das Nest und setzt sich tapfer gegen ungebetene Gäste durch. Etwa zwei Wochen nach dem Schlüpfen verlassen die Jungtiere das Nest gemeinsam mit den Eltern. Nach rund einem Monat sind junge Stieglitze eigenständig unterwegs.

Fazit: Stieglitz – dank Wild- und Kräuterwiesen ein fröhlicher Gast in deinem Garten

Der Stieglitz gleicht mit seinem farbenprächtigen Gefieder, der auffällig roten Gesichtsmaske und dem trillernden Gesang einem exotischen Vogel. Noch gehört die beliebte Finkenart nicht zu den gefährdeten Vögeln in Deutschland – doch das Verschwinden des natürlichen Lebensraums erschwert den Tieren die Nahrungs- und Nistplatzsuche. Mit Wildkräuter- und Blumenwiesen im Garten kannst du Stieglitze anlocken. Ein Futterhaus mit Vogelsamen im Winter macht nicht nur die Samenfresser glücklich – wenn die Vögel in Scharen auftauchen, wirst auch du wahre Freude an dem farbenfrohen Singvogel in deinem Garten haben.