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Outdoorsport mit Hund

16.04.2024 - Lesedauer: 7 Minuten

Eine Frau joggt mit ihrem Hund

Gemeinsam in der Natur aktiv zu sein, ist wohl die beste Art, Qualitätszeit mit deinem Hund zu verbringen: Ihr tut etwas für euere körperliche und geistige Gesundheit und die gemeinsamen Erlebnisse stärken eure Bindung. Wir verraten unsere besten Tipps und Ideen rund um Outdoorsport-Möglichkeiten mit Hund.

Safety first

Bei der Auswahl einer neuen gemeinsamen Outdoorsportart, musst du im Vorfeld prüfen, ob dein Hund der sportlichen Belastung gewachsen ist. Gehe dafür die Kriterien Alter, Größe, Körperbau, rassespezifische Einschränkungen, Fitness- und Gesundheitszustand systematisch durch. Nehmen wir zum Beispiel an, ihr möchtet zusammen joggen: Ein Dackel ist durch seinen Körperbau – den langen Rücken und die kurzen Beine – nicht in der Lage, dir beim Joggen zu folgen. Für einen Mops, eine Französische Bulldogge oder andere kurzköpfige Rassen ist unter anderem die Belastung des Herz-Kreislauf-Systems durch ihre eingeschränkte Atmung zu hoch. Ein großer, schwerer Hund, wie ein Berner Sennenhund sollte auch lieber nicht joggen, da aufgrund seines Gewichts die Gelenkbelastung für ihn zu hoch sein könnte. Eine gute Orientierung ist, wenn du dir überlegst, was dein Hund gern tut. Ist dein Labrador eine Wasserratte? Dann ist Schwimmen oder Stand Up Paddling vielleicht etwas für ihn. Hast du einen Weimaraner, der gar nicht genug Laufen kann? Dann baut langsam ein gestaffeltes Lauftraining auf. Bist du dir nicht sicher, ob dein Hund für die Sportart, die dir vorschwebt, geeignet ist, hole tierärztlichen Rat ein – so seid ihr auf der sicheren Seite.

Tolle Sportarten für Mensch und Hund

Es gibt zahlreiche Hundesportarten, bei denen aber eher dein Hund sportlich aktiv ist und du ihn dabei anleitest – von A wie Agility bis Z wie Zughundesport. Das macht auch eine Menge Spaß, aber unser Fokus liegt auf Sportarten, die ihr gemeinsam machen könnt wie:

  • Joggen
  • Radfahren
  • Schwimmen
  • Stand Up Paddling
  • Canicross
  • Hindernis-Parcours im Wald
  • Fitness für Zwei- und Vierbeiner
  • Doga (Dog Yoga)

Für alle dieser Sportarten gilt: Fangt langsam an, baut Kondition auf und steigert euch nach und nach. Legt zwischen den Sporteinheiten Pausentage ein. Auch Hunde können Muskelkater bekommen! Macht keinen Kaltstart, sondern wärmt euch auf, bevor es losgeht: Macht einige Dehnungen, absolviert ein paar kurze Runden im Laufschritt, oder macht Slalom um ein paar Baumstämme. Schon durch dieses kleine Warm-up beugst du Zerrungen und Verletzungen vor. Und nachdem Training gilt dasselbe: Bei einem kurzen Cool-down kommt dein Hund zur Ruhe.

Für Wasserratten

Dein Hund liebt das Wasser? Dann probiert doch einmal die neue Trendsportart Stand Up Paddling aus. Dabei bewegst du dich auf einem überdimensionalen Surfboard stehend mit einem Stechpaddel fort. Grundvoraussetzung ist, dass du die Grundlagen und das SUP-Board beherrscht, damit du deinem Hund die notwendige Sicherheit vermitteln kannst. Bevor es aufs Wasser geht, absolviert ihr einige Trockenübungen: Lasse deinen Hund das Board an Land beschnüffeln und übe das Aufsteigen. Klappt das, geht ihr an einer ruhigen Stelle gemeinsam aufs Wasser. Das Tolle am Stand Up Paddling: Ihr müsst als Team zusammenarbeiten und es trainiert die Tiefenmuskulatur deines Hundes. Wenn er auf dem Board steht muss er ständig die kleinen Bewegungen, die durch das Paddeln und die Wellen ausgelöst werden, ausgleichen. Das trainiert seine Koordination, sein Gleichgewicht und seine Bauchmuskeln.

Aber auch gemeinsames Schwimmen und Spiele am Wasser sind eine tolle Aktivität in der warmen Jahreszeit. Packt einfach ein schwimmfähiges Hundespielzeug und den Hundebademantel ein und schon kann es losgehen. Wähle eine freigegebene Badestelle mit einem flachen Ufer mit wenig Pflanzenbewuchs und achte darauf keine Wildtiere im Schilf zu stören. Im Uferbereich können auch Hundesenioren prima trainieren: Das Laufen im hüfthohen Wasser ist ein gelenkschonendes Training, das jede Menge Muskulatur aufbaut. Vor dem Schwimmen solltest du deinem Hund Geschirr und Halsband abnehmen, damit er nirgendwo hängen bleibt. Ist dein Hund ein sehr motivierter, aber nicht allzu sicherer Schwimmer, solltest du ihm eine Schwimmweste anlegen. Das gilt auch für Hunde, die beim Schwimmen wie eine Stecknadel, fast senkrecht im Wasser liegen. Diese Haltung führt zu einer Überstreckung der Wirbelsäulenmuskulatur und kann auf Dauer zu muskulären Verspannungen führen. Der Auftrieb der Schwimmweste sorgt dafür, dass dein Hund waagerecht im Wasser liegt.

Für lauffreudige Hunde

Joggen, Wandern, neben dem Fahrrad herlaufen – das macht lauffreudigen Hunden Spaß! Einige Rassen, die du typischerweise für diese Sportarten begeistern kannst, sind Border Collies, Dalmatiner, Huskys, Australian Shepherds, Weimaraner, Jack Russel Terrier oder English Setter. Wenn du abgeklärt hast, dass dein Hund dich beim Joggen begleiten darf, könnt ihr mit einem stufenweisen Lauftraining starten. Vor dem Joggen sollte dein Hund Zeit haben, um zu schnüffeln und sein Geschäft zu verrichten. Am Anfang läufst du jeweils fünf Minuten und machst danach eine kleine Pause. Wähle ein langsames bis moderates Tempo und steigere Geschwindigkeit und Strecke nach und nach. Läuft dein Hund nicht frei neben dir, ist eine Joggingleine eine praktische Sache: Du kannst sie dir wie einen Gürtel umlegen und hast beim Training beide Hände frei – zum Leckerli verteilen und lobend Streicheln, versteht sich! Für ausgiebige Wanderungen gilt das gleiche: Steigert euch langsam und baut Kondition auf.

Beim Laufen neben dem Fahrrad ist unsere Empfehlung, deinen Hund nicht im Straßenverkehr am Fahrrad zu führen. Befördere ihn lieber im Fahrradkorb oder -anhänger und lass ihn dort laufen, wo er sicher freilaufen kann. Das hat auch den Vorteil, dass ein weicher Boden wie auf Feldwegen oder Wiesen, zu weniger punktuellem Gelenkverschleiß führt. Brauchst du für deinen Hund eine Leine, solltest du in eine Fahrradleine mit Abstandshalter investieren – so hält dein Hund immer einen sicheren Abstand zum Fahrrad und du hast beide Hände zum Lenken frei. Auch bei euren gemeinsamen Radtouren steigert ihr langsam die Länge und die Intensität euerer Touren. Auch deswegen ist eine Fahrradkorb oder -anhänger praktisch. So kann dein Liebling jederzeit eine Pause einlegen und ihr müsst nicht stehen bleiben. Für alle diese Aktivitäten gilt: Packt einen praktischen Faltnapf und ausreichend Wasser ein und legt regelmäßige Trinkpausen ein.

Für Koordination und Muckis

Jetzt geht’s ans Eingemachte: Für mehr Koordination und Muskelkraft könnt ihr gemeinsame Fitnessübungen im Stadtpark oder Wald absolvieren. Alles, was ihr braucht sind ein paar Baumstämme, Baumstümpfe oder Bänke und schon kann es losgehen: Lauft Slalom um Baumreihen, balanciert auf Baumstämme oder springt über Äste. Selbst Liegestütze könnt ihr zusammen machen: Lass deinen Hund seine Vorderpfoten auf eine Bank oder einen Baumstamm stellen, geh in dieselbe Position und fang an zu trainieren. Dein Hund trainiert dabei zwar eher seine Hinterbeine, aber das macht ja nichts. Überlege dir einfach, wie du ihn in deine Übungen einbinden kannst. So könnt ihr einen richtig kleinen Parcours aufbauen. Manchmal gibt es auch Trimm-Dich-Pfade, auf denen auch Hunde erlaubt sind und die ihr gemeinsam nutzen könnt.

Beim Canicross müsst ihr beide Sportskanonen sein: Dein Hund trägt ein Canicross-Geschirr, das über eine spezielle Leine an einem Hüftgurt befestigt ist, den du trägst. So ausgerüstet startet ihr ein einen Geländelauf, bei dem dein Hund vorwegläuft und dich „mitzieht“. So bekommt deine Laufbewegung mehr Schwung. Ihr legt gegen die Uhr eine definierte, markierte Strecke mit verschiedenen Bodenverhältnissen, Höhenänderungen und Hindernissen zurück.

Wesentlich ruhiger geht es zu beim Hunde-Yoga, auch Doga genannt. In einigen Städten kannst du mit deinem Vierbeiner einen Doga-Kurs absolvieren, aber auch wenn du ihn einfach in deine Yoga-Übungen einbindest, könnt ihr einen kleinen Übungsablauf kreieren. Am meisten Spaß macht Doga draußen auf einer ruhigen Wiese, am Strand oder im Garten. Wichtig ist, dass dein Hund freiwillig mitmacht und nicht etwa als Trainingsgewicht oder -widerstand missbraucht wird. Viele Hunde sind neugierig, wenn ihr Mensch die Matte herausholt und anfängt zu turnen. Lade ihn einfach ein und sieh, was er anbietet. Kannst du ihn zum Strecken animieren? Ahmt er deine Übungen nach? Schaffe ein ruhiges Umfeld und integriere etwas, das dein Hund mag in eure Übungsroutine, zum Beispiel eine kleine Massage: Während du mit geöffneten Beinen dasitzt und deine Adduktoren dehnst, legt dein Hund sich vor dir ab und du lockerst ihm sanft die Rückenmuskulatur, während du den Brustkorb zum Boden senkst und dich weiter dehnst. Das wird zwar kein echter Yoga-Flow, kann aber viel Spaß machen und eure Bindung stärken – probiert es einfach einmal aus!

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