Hundesenioren – Wie alte Hunde gut durch den Winter kommen
08.12.2023 - Lesedauer: 4 Minuten
Wenn Hunde älter werden, macht ihnen das Winterwetter mehr zu schaffen. Der Stoffwechsel ist nicht mehr so effizient wie in jungen Jahren, das Immunsystem ist nicht mehr ganz so stark und altersbedingte Verschleißerscheinungen im Bewegungsappart machen sich häufig besonders bei nasskaltem Wetter bemerkbar. Wir erklären dir, wie dein Seniorhund trotz eisigen Temperaturen beim Gassi gehen nicht friert.
Frieren alte Hunde im Winter mehr?
Alte Hunde frieren tatsächlich leichter. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen verlangsamt sich im Alter der Stoffwechsel. Die normale Köpertemperatur deines Hundes liegt zwischen 37,5 und 39 Grad Celsius. Um sie auch bei winterlichen Minusgraden aufrecht zu erhalten, springen seine körpereigenen Regulierungsmechanismen an. Um Wärme zu erzeugen, wird die Stoffwechselrate erhöht. Das kannst du dir ähnlich wie ein Kaminfeuer vorstellen: Es muss Holz nachgelegt werden, damit das Feuer weiterbrennen kann. Während der Wärmeproduktion kann der Stoffwechsel auf das fünffache des Ruhestoffwechsels gesteigert werden. Außerdem kommt es zu einer Verengung der Blutgefäße in der Peripherie, also den organfernen Körperteilen, wie Pfoten, Beinen und Ohren, um möglichst wenig Wärme an die Umgebung abzugeben. Als letzte Bastion gegen die Kälte versucht der Körper, Wärme durch Kältezittern zu erzeugen. Springen Stoffwechsel und Regulierungsmechanismen bei einem Seniorhund aber nicht mehr so schnell und zuverlässig an wie früher, kühlt dein Hund leichter aus.
Zum anderen kann sich die Fellstruktur im Alter hormonell bedingt verändern. Häufig wird die Unterwolle lichter, wodurch dein Hund seine wärmende Isolationsschicht verliert. Aber auch die Schutzschicht gegen Nässe des Deckhaars kann im Alter abnehmen. Dann dringt die Feuchtigkeit bis auf die Haut und dein Vierbeiner friert schneller.
Letztlich bewegen alte Hunde sich meist auch langsamer und weniger. So erzeugen sie weniger Wärme mit ihrer Muskulatur. Wenn ein Muskel arbeitet, fließt nur ein Drittel der freiwerdenden Energie in die tatsächliche Arbeit, zwei Drittel werden als pure Wärme frei. Zudem verbrauchen Muskeln laufend Energie und erzeugen so ebenfalls Wärme, selbst im Ruhezustand. Da im Alter aber die Muskulatur generell abnimmt, schwindet auch diese Wärmequelle. Deswegen frieren alte Hunde leichter als junge – unabhängig von ihrer Rasse.
Brauchen alte Hunde im Winter einen Hundemantel?
Da Hundesenioren im Winter leichter frieren, sollten sie bei niedrigen Temperaturen durch einen wärmenden Hundemantel vor Nässe und Kälte geschützt werden. Bei kurzhaarigen Hunden ohne Unterwolle und kurzbeinigen Rassen kann ein Hundemantel schon bei Temperaturen unter fünf Grad Celsius Sinn machen. Alte Hunde haben ein schwächeres Immunsystem und sind so anfälliger für Infekte. Auch kann nasskaltes Wetter einige typische Verschleißerscheinungen im Alter, wie Arthrose oder anderen Erkrankungen des Bewegungsapparates negativ beeinflussen.
Beobachte deinen Hund genau: Zieht er beim Laufen den Rücken auf, klemmt eventuell sogar den Schwanz unter den Bauch oder zittert er gar, musst du ihn durch einen gutsitzenden, funktionellen Hundemantel schützen. Ein guter Hundemantel ist aus wasserabweisendem Material und reicht vom Nacken bis zum Schwanzansatz. Er sollte die Hüft- und Schultergelenke bedecken, aber nicht in ihrer Bewegungsfreiheit einschränken. Für kurzbeinige Hunde ist es wichtig, dass der Mantel auch den Bauch warmhält. Praktisch sind Mäntel mit einem herausnehmbaren, waschbaren Innenfutter: So kann dein Hund im Herbst nur den wasserabweisenden Außenmantel tragen und im Winter kannst du das wärmende Innenfutter ergänzen.
Für einen passgenauen Hundemantel musst du die Rückenlänge und den Brustumfang deines Hundes ausmessen. Die Rückenlänge misst du mit dem Maßband vom Genick bis zum Rutenansatz deines Hundes, den Brustumfang, indem du das Maßband hinter den Schulterblättern einmal um deinen Hund herumführst. Ein bisschen Luft muss sein: Lass zwischen Hund und Maßband einen Zentimeter Spielraum. Flexible Gurte mit Klettverschluss an Bauch und Brust sind besonders praktisch beim Anziehen. Zusätzliche Schlaufen für die Hinterbeine sorgen dafür, dass der Mantel nicht verrutscht, egal wie aktiv dein Hund ist. Auf der sicheren Seite bist du mit einem Mantel in Warnfarben oder mit Reflektoren, die euch auch bei schlechten Sichtverhältnissen in Schmuddelwetter und Dunkelheit stets gut sichtbar machen.