AlpenlĂ€ndische Dachsbracke â wesensfest, robust und eine leidenschaftliche JĂ€gerin
10.04.2024 - Lesedauer: 4 Minuten
Die kurzen Beinchen der AlpenlĂ€ndischen Dachsbracke lassen es vielleicht nicht direkt erahnen â doch bei ihr handelt es sich um einen waschechten Jagdhund. Sie ist ganz groĂ darin, Spuren zu suchen, zu apportieren oder Beute in Richtung JĂ€gerin oder JĂ€ger zu treiben. Ein SchoĂhund ist sie ganz sicher nicht. Wird sie jedoch ihrem Naturell entsprechend gehalten, zeigt sie sich anhĂ€nglich und kinderfreundlich und beschĂŒtzt ihre Familie.
Die JĂ€gerin aus den Alpen
Bereits im 19. Jahrhundert kamen zahlreiche Hunde vom Typ der AlpenlĂ€ndischen Dachsbracke in den österreichischen, deutschen und teilweise Schweizer Alpen vor. Optisch glichen sie einander jedoch kaum. 1896 wurde in MĂŒnchen der erste âInternationale Dachsbracken-Clubâ gegrĂŒndet, der es sich zur Aufgabe machte, die Reinzucht der AlpenlĂ€ndischen Dachsbracke zu initiieren. Seit 1975 ist die AlpenlĂ€ndische Dachsbracke als eigenstĂ€ndige Rasse anerkannt.
AlpenlÀndische Dachsbracke: Charakter
Die AlpenlĂ€ndische Dachsbracke beschĂŒtzt ihr Zuhause und ihre Menschen und stellt sich mutig jeder Gefahr. Dennoch reicht es ihr nicht, sie als Wachhund zu halten. In ihrem Herzen ist sie eine JĂ€gerin, die mit ebendiesen losziehen möchte. Sie liebt es, neue GerĂŒche wahrzunehmen, Wild aufzuspĂŒren, durch WĂ€lder und ĂŒber Wiesen zu ziehen, zu apportieren und an deiner Seite auch einmal Wasserarbeit zu verrichten.
Spiele sind nur kurzfristig interessant fĂŒr sie â dieser intelligente Hund braucht deutlich mehr. Er ist lauffreudig und unerschrocken und an der Leine unterfordert. ErfĂ€hrt die AlpenlĂ€ndische Dachsbracke jedoch eine gewissenhafte Ausbildung, gibt sie sich als treue, eifrige, selbststĂ€ndige und leistungswillige Begleiterin auf vier Pfoten.
Erziehung und Haltung der AlpenlÀndischen Dachsbracke
Dieser Hund will jagen, denn die Jagd steckt in seinen Genen. Die AlpenlÀndische Dachsbracke benötigt daher ein Leben im Wald oder Gebirge, mit erfahrenen Menschen an ihrer Seite. Bist du JÀgerin oder Förster, wirst du dem Hund alles bieten können, was er zum Leben braucht. Solltest du ihn als Begleithund halten wollen, mache dir bewusst, dass er stundenlange SpaziergÀnge von dir einfordern und sich gegebenenfalls eigenstÀndig Jagdmomente suchen wird. Fehlt es ihm zudem an sinnvoller BeschÀftigung, kann er langfristig Verhaltensstörungen entwickeln.
Die AlpenlĂ€ndische Dachsbracke ist kein Hund fĂŒr Neulinge â das Tier braucht die erfahrene FĂŒhrung seines Menschen. Von klein auf bedarf es daher einer einfĂŒhlsamen, aber konsequenten Erziehung bzw. einer Jagdausbildung. Etwas, das dieser Hund einmal gelernt hat, wird er nicht wieder vergessen. Allerdings kann es dauern, bis sich die ersten Erziehungserfolge zeigen. LĂ€sst du der AlpenlĂ€ndischen Dachsbracke Kleinigkeiten durchgehen, wird sie dich nicht (mehr) ernst nehmen. Noch schlimmer: Ăberschreitest du ihre Grenzen, vergisst sie dies nie. AuĂerdem verhĂ€lt sich die AlpenlĂ€ndische Dachsbracke oftmals starrsinnig und dank ihres groĂen Selbstbewusstseins nicht immer gehorsam: Sie mag es, ihre (und deine) Grenzen auszutesten.
Die AlpenlĂ€ndische Dachsbracke kann sowohl im Haus als auch in einem Zwinger gehalten werden. Wichtig ist jedoch, dass du ihr ausreichend Auslauf bietest. Dies sollte in Form eines Gartens geschehen, auf SpaziergĂ€ngen stattfinden oder natĂŒrlich bei der Jagd. Solltest du deine AlpenlĂ€ndische Dachsbracke auf SpaziergĂ€ngen frei laufen lassen wollen, empfiehlt es sich, ein Anti-Jagd-Training mit ihr zu absolvieren. Anderen Hunden gegenĂŒber zeigt sie sich zumeist freundlich und vertrĂ€gt sich gut mit ihnen.
Auch wenn die AlpenlĂ€ndische Dachsbracke im Zwinger gehalten wird, ist ihr enger Familienanschluss wichtig. Kindern gegenĂŒber verhĂ€lt sie sich liebevoll. Vergiss allerdings nicht, dass dieser Hund mehr physische und psychische Auslastung benötigt als viele andere Hunderassen. Gemeinsames Spielen mit Kindern oder reine Apportierspiele reichen ihr dafĂŒr nicht. LĂ€sst du deine AlpenlĂ€ndische Dachsbracke jedoch ausreichend arbeiten, zeigt sie sich als ruhiger, umgĂ€nglicher Hund, der stets auf dich und dein Zuhause aufpassen wird.
Pflege der AlpenlÀndischen Dachsbracke
Das Fell der AlpenlĂ€ndischen Dachsbracke erweist sich als pflegeleicht, da es feuchtigkeits- und schmutzabweisend ist. Getrockneten Schmutz bĂŒrstest du einfach aus dem Fell heraus. Um lose Haare zu entfernen und die Unterwolle zu lockern, solltest du den Hund gelegentlich bĂŒrsten. Zu baden brauchst du ihn nicht.
AlpenlÀndische Dachsbracke: Besonderheiten
Die AlpenlĂ€ndische Dachsbracke wird im Allgemeinen nur an BerufsjĂ€gerinnen und -jĂ€ger verkauft, hierfĂŒr musst du bei der ZĂŒchterin bzw. dem ZĂŒchter einen Jagdschein vorzeigen. Willst du ohne diesen beruflichen Hintergrund eine AlpenlĂ€ndische Dachsbracke in dein Zuhause holen, schau dich in Tierheimen oder beim Tierschutz um. Zudem gibt es Bracken-Mischlinge, die fĂŒr AnfĂ€ngerinnen und AnfĂ€nger geeignet sind. Hier solltest du jedoch auch darauf achten, wie stark die Charaktereigenschaften der AlpenlĂ€ndischen Dachsbracke durchschlagen und ob das Tier wirklich zu dir und deinem Leben passt.
SteckbriefAlpenlÀndische Dachsbracke
Rasse: | AlpenlÀndische Dachsbracke |
Herkunft: | Ăsterreich |
Klassifikation: | Laufhunde/SchweiĂhunde, FCI-Gruppe 6, Sektion 2, Standard-Nr.: 254 |
GröĂe: | 34 bis 42 Zentimeter. Das Ideal entspricht 36 bis 37 Zentimeter Widerristhöhe (HĂŒndin), 37 bis 38 Zentimeter Widerristhöhe (RĂŒde) |
Gewicht: | 16 bis 18 Kilogramm |
Körperbau: | robust, muskulös, lang |
Augen: | braun |
Ohren: | hoch am Kopf beginnend, seitlich an den Wangen herunterreichend, abgerundete Spitzen |
Fell und Farbe: | dichtes, eng am Körper anliegendes Stockhaar mit viel Unterwolle, in Hirschrot mit ggf. leichter schwarzer Stichelung oder Schwarz mit braunem Brand an Kopf, Brust und Beinen |
Fellpflege: | gelegentlich bĂŒrsten, speziell nach dem Aufenthalt im Freien |
Charakter: | mutig, lauffreudig, freundlich, starrköpfig, familienbezogen, intelligent, eifrig, kinderlieb |
Besonderheiten: | wird nur an JÀgerinnen und JÀger bzw. Försterinnen und Förster abgegeben |
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