Überfordert mit der Katze? Wir haben nützliche Tipps für dich

08.07.2024 - Lesedauer: 4 Minuten

Katze sitzt auf neben einer Frau auf einer Fensterbank — Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe, neben dem Alltag auch seiner Samtpfote gerecht zu werden. Wir haben Tipps, die dir helfen können.
Westend61/Westend 61 via Getty Images

Kleine Kinder, Job und Hausarbeit – so sehr wir unsere Katzen lieben, im Alltag ist es nicht immer einfach, dem Stubentiger so viel Zeit zu widmen, wie man eigentlich möchte. Hier meldet sich bei vielen Tierbesitzern das schlechte Gewissen: Werde ich meiner Katze noch gerecht? Hat sie ein schönes Leben bei mir oder ginge ihr es woanders besser? Wenn die Katze dann noch Aufmerksamkeit einfordert, indem sie Möbel zerkratzen oder markiert, hängt der Haussegen richtig schief.

Inhalt

Überfordert mit Katze – woran liegt es?
Wie wird der Alltag mit Katze wieder schöner?
Überfordert mit Katze – was kann ich tun?
Was tun, wenn es nicht besser wird?
Wie kann ich meine Katze verantwortungsbewusst abgeben?

Du fühlst dich überfordert mit deiner Katze und weißt nicht weiter? Du bist damit nicht allein! Sehr viele Katzenbesitzer geht oder ging es bereits wie dir! Doch was tun, wenn das Leben mit dem Haustiger nicht so ist läuft wie man es gerne hätte?

Überfordert mit Katze – woran liegt es?

Du willst, dass das Leben mit Katze wieder Spaß macht? Der erste Schritt ist, sich mit den aktuellen Problemen und möglichen Ursachen auseinanderzusetzen. Nimm dir Zeit und versuche, die Situation so objektiv wie möglich zu betrachten. Oft helfen dabei Gespräche mit Freunden und Bekannten.

Hier sind einige Faktoren, die dazu führen können, sich mit der eigenen Katze überfordert zu fühlen:

Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit mit dem Job
Viele weitere Verpflichtungen im Alltag (z.B. Kinderbetreuung, Hausarbeit, Hobbys)
Veränderte Lebensumstände (Umzug, Familienzuwachs, Trennung)
finanzielle Schwierigkeiten
Probleme bei der Katzenerziehung

Katze sitzt auf dem Boden und schaut hoch

Wie wird der Alltag mit Katze wieder schöner?

Einer oder mehrere dieser Punkte treffen auf deine aktuelle Situation zu? Das ist okay. Die gute Nachricht ist: Für die allermeisten Probleme gibt es Lösungen. Die folgenden Tipps können dir dabei helfen, dass das Leben mit Katzen wieder so viel Spaß macht wie früher.

Vereinbarkeit mit dem Beruf

Problem	Das kannst du tun
Du bist auf der Arbeit und die Katze ist allein zuhause? Der Job kann Katzenbesitzer vor eine Herausforderung stellen. Abends fehlt oft die Energie oder schlicht die Zeit, um auf die Katze einzugehen.	Sorg dafür, dass deine Katze einen abwechslungsreichen Tag hat. Falls möglich, installiere eine Katzenklappe für deinen Freigänger. So kann er selbst entscheiden, wann er ein bisschen frische Luft braucht. Gesellige Wohnungskatzen sollten nicht allein gehalten werden. Auch wenn es widersprüchlich klingt: Mit einer zweiten Katze oft mehr Ruhe im Haushalt ein, weil die Tiere sich miteinander beschäftigen können. Knobel- oder Intelligenzspiele sorgen in der sturmfreien Bude außerdem für Unterhaltung.

Veränderte Lebensumstände und -situationen

Problem	Das kannst du tun
Deine Familie hat Zuwachs erhalten? Herzlichen Glückwunsch! Doch gerade mit einem Baby verändert sich das Leben komplett. Mit Kleinkindern fällt es vielen Tierbesitzern schwer, Zeit für den vierbeinigen Liebling zu finden. Auch ein Umzug, gesundheitliche Probleme oder eine Trennung können im Alltag dazu führen, dass für den Stubentiger zu wenig Zeit bleibt.	Gib deiner Katze Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Vielleicht freut sich deine Katze über einen neuen Rückzugsort. Versuche, eine gewisse Zeit am Tag für die Katze zu „reservieren“ – zum Beispiel morgens und abends, oder wenn die Kinder schlafen. Versuche diese „Spiel- und Kraul-Termine“ einzuhalten. Tipp: Bastel gemeinsam mit deinen Kindern Spielzeug für die Katze und spielt alle zusammen.

Finanzielle Herausforderung

Problem	Das kannst du tun
Ohne Zweifel: Tierhaltung ist mitunter kostspielig. Wenn die Katze plötzlich krank wird und regelmäßige medizinische Versorgung oder teures Spezialfutter braucht, kann das Tierbesitzer finanziell belasten.	Viele Tierärzte bieten nach Absprache Ratenzahlung an. Und: Es gibt Tierärzte, die ehrenamtlich arbeiten. Du kaufst regelmäßige Medikamente für dein Tier? Manchmal lohnt sich (auch nach der Diagnose) der Abschluss einer Tierkrankenversicherung. Das Jobcenter übernimmt unter Umständen Kosten für den Tierarzt. Bei Tiertafeln gibt es kostenloses oder sehr günstiges Tierfutter. Auch ein Blick in die Kleinanzeigen kann sich lohnen, wenn Katzenbesitzer verschmähtes Katzenfutter verkaufen.

Schwierigkeiten bei der Katzenerziehung

Problem	Das kannst du tun
Gerade heranwachsende Katzen testen ihre Grenzen aus. Wenn deine Katze zum x-ten Mal die Krallen am neuen Sofa schärft oder auf dem Küchentisch schläft, kann das anstrengend und frustrierend sein.	Katzen zu erziehen ist eine Frage der Geduld und guter Nerven. Lies so viele Katzenratgeber und -bücher wie möglich, tausche Tipps mit anderen Katzeneltern aus. Im Haus empfehlen sich mehrere (erwünschte) Kratzmöglichkeiten. Verwende Fernhaltespray an Orten, an denen die Samtpfote nichts zu suchen hat. Immer tabu: Die Katze nach Fehlverhalten mit einem Schlag oder ähnlichem zu bestrafen.

Aggressives Verhalten der Katze

Problem	Das kannst du tun
Früher war dein Stubentiger verschmust, doch jetzt beißt er plötzlich? Es kann sehr belastend sein, wenn sich die Katze aggressiv verhält. Viele Besitzer haben zeitweise sogar Angst vor ihrem Tier und fühlen sich mit seiner Verhaltensänderung überfordert.	Lass unbedingt von deinem Tierarzt abklären, ob gesundheitliche oder hormonelle Ursachen der Grund für das aggressive Verhalten sind. Viele Katzen sind nach der Kastration deutlich ruhiger und markieren nicht mehr. Unausgelastete Katzen freuen sich über Spiele und Unterhaltungsmöglichkeiten – und über einen Artgenossen!

Überfordert mit Katze – was kann ich tun?

In fünf Schritten kannst du dir einen Überblick über die Gesamtsituation verschaffen – und handeln.

Infografik zum Thema mit Katze überfordert - 5 Schritte die helfen

Was tun, wenn es nicht besser wird?

Du machst alles für deinen Stubentiger, doch es will sich keine Besserung einstellen? Wenn dir das Leben mit Katze schlaflose Nächte bereitet und dir zusetzt, ist es an der Zeit, Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Als Tierbesitzer wollen wir schließlich das Beste für unsere Schützlinge. Auch – oder ganz besonders – wenn man darüber nachdenkt, die Katze abzugeben. Hier findest du Rat, Unterstützung und ein offenes Ohr:

Katzenpsychologen und -verhaltensberater sind spezialisiert auf die Probleme, die im Zusammenleben mit Katzen entstehen können. Sie bieten neben Beratungsgesprächen auch Hausbesuche und langfristige Beratung für Problemfellchen hat.

Auch vereinzelte Hundeschulen bieten Kurse oder Beratungen für Katzenhalter an.
Bei allgemeinen Fragen zum Thema kannst du dich telefonisch oder per E-Mail an den Deutschen Tierschutzbund wenden. Der Infoservice beantwortet montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr Anfragen von Privatpersonen. Telefonisch unter 0228-60496-73 oder per E-Mail an infoservice@tierschutzbund.de.

Auch in Tierschutzvereinen und Tierheimen in deiner Region findest du Ansprechpartner, die Tipps geben und – im schlimmsten Falle – über verantwortungsbewusstes Abgeben der Katze informieren.

Körpersprache bei Katzen – Signale erkennen

Körpersprache bei Katzen - Signale erkennen

Katzen sind keine guten Lügner! Man erkennt sofort, wie sie sich gerade fühlen - wenn man die Signale zu deuten weiß! Wir zeigen euch 5 typische Verhalten eurer Katze und was sie bedeuten.

Wie kann ich meine Katze verantwortungsbewusst abgeben?

Bevor du es eines Tages bereust: Die Entscheidung, das geliebte Haustier abzugeben, sollte nie aus dem Bauch heraus getroffen werden. Führe vorher unbedingt Beratungsgespräche. Auch in aussichtslos erscheinenden Situationen gibt es oft Alternativen. Vielleicht kann ein Catsitter, die Nachbarin oder ein guter Freund regelmäßig unterstützen? Oder kann ein Familienmitglied die Katze vorrübergehend aufnehmen, bis sich deine Situation gebessert hat? Auch eine Unterkunft auf Zeit in einer Tierpension oder im Tierheim oder einer Pflegestation können eine Möglichkeit sein, das Haustier nicht zu verlieren.

Falls du bereits alles durchgespielt hast und nur der Weg der Abgabe bleibt: Achte darauf, dein Tier in gute Hände zu geben. Ein Schutzvertrag kann sinnvoll sein, wenn du das Tier an Privatpersonen geben möchten: Zum Schutz der Katze regelt dieser Vertrag die Bedingungen, die mit dem Tier verbunden sind. Vielleicht besteht die Möglichkeit, den neuen Besitzer zuhause zu besuchen oder nach Übergabe in Kontakt zu bleiben? Auch die oben genannten Stellen helfen rund um das Thema verantwortungsbewusste Abgabe der Katze.

Hattest du oder bist du in einer schwierigen Phase mit deiner Katze? Teile mit uns auf unseren Social Media-Kanälen deine Tipps oder wie du die Situation gemeistert hast.

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