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Kitten beschäftigen – geeignete Spielzeuge

04.06.2024 - Lesedauer: 10 Minuten

Ein Kitten spielt mit einem Spielzeug.

Ist das Kitten im neuen Heim angekommen, ist nonstop für Unterhaltung gesorgt. Allein durch sein niedliches Aussehen und sein noch tapsiges Verhalten sorgt die Anwesenheit des Tieres für gute Laune. Aus Sicht des Kätzchens sieht das anders aus. Bietet das neue Zuhause nicht genügend Herausforderungen zum Spielen, Toben und Lernen, kann es sich langweilen – und sich womöglich Unarten angewöhnen. Als verantwortungsvoller Kätzchenhalter ist es deine Aufgabe, das Tier anregend zu beschäftigen. Damit förderst du auch einen ausgeglichenen Charakter. Lies hier, wie du dein Kitten auslasten kannst.

Wie kann ich das Kitten allein beschäftigen?

Ideal ist grundsätzlich, wenn du das Kitten gleich zusammen mit einem Wurfgeschwister ins Haus holst oder schon eine Samtpfote im Haus wohnt, deren Altersabstand zum Kätzchen nicht allzu zu groß ist. Ein gesetzter Katzensenior kann mit dem stürmischen Neuling überfordert sein, eine aktive erwachsene Mieze sich gegenüber dem Katzenkind dominant verhalten.

Alternativ kann ein freundliches anderes Tier, etwa ein Hund, für das Kätzchen Abwechslung bedeuten. Ist das Kätzchen aber das einzige Haustier, bist du gefragt: Jedes Kind – das gilt auch für Katzenbabys – will spielen. Ausgiebige Beschäftigung mit dem Minitiger ist Pflicht. Jedoch ist das nicht rund um die Uhr möglich und das Kätzchen muss sich – zumindest stundenweise – allein beschäftigen.

Für die selbstständige Beschäftigung des Kittens eignen sich folgende Ideen:

Kratzbäume: Nicht direkt ein Spielzeug, aber unabdingbar für die Entwicklung der Motorik von Katzen ist der Kratzbaum. Das Kitten schärft daran seine Krallen, übt das Klettern und nutzt ihn als Schlaf- und Aussichtsplatz. Allerdings sollte der Kratzbaum für eine Babykatze nicht in schwindelnde Höhen aufragen. Für Kitten gibt es im Fachhandel Junior-Kratzbäume auf geringerem Level. Von denen kann der Winzling ohne größere Gefahr einmal herunterpurzeln, bis es mit der Koordination richtig klappt. Alternativ bieten sich auch Kratzbretter und Kratzpappen an.

Beißspielzeug: Etwa ab dem dritten Lebensmonat – das ist zugleich der Zeitpunkt, an dem Kätzchen vom Geburtshaushalt in ein neues Heim umziehen – findet der Zahnwechsel statt. Das Kitten hat in dieser Zeit ein gesteigertes Bedürfnis, auf Dingen herumzubeißen, um das Zahnen angenehmer zu machen. Biete dem Kätzchen ausreichend Beißspielzeuge an – anderenfalls wird es sich instinktiv Ersatzobjekte wie Schuhe oder Möbel suchen. Der Drang zum Zerkauen nimmt wieder ab, sobald das bleibende Gebiss durchgebrochen ist.

Futter erarbeiten: Bereits kleine Kitten mögen das Spiel mit Futterbällen, aus denen beim Umherkullern leckere Belohnungen herausfallen. Die Vorliebe für diese bespielbare Snackbar behalten Katzen auch im Erwachsenenalter bei.

Katzentunnel: Dieses Spielzeug erfreut sich besonders großer Beliebtheit bei Katze sowie Katzenbesitzer. Katzentunnel haben ein oder zwei Öffnungen auf jeder Seite und sind aus weichem Stoff gefertigt. Sie regen die Neugier deines Kätzchens an und sind geradezu prädestiniert für Versteckspiele. Und diese gehören bekanntermaßen zu den Lieblingsbeschäftigungen von Katzen. Im Tunnel können die kleinen Tiger nach Lust und Laune herumtollen. Im Inneren befinden sich häufig zusätzlich Bommel und dergleichen, mit denen sich Kitten beschäftigen können. Genauso bieten die Tunnel aber einen gemütlichen Ort, um sich zurückzuziehen und zu entspannen.

Elektrisches Spielzeug: Batteriebetriebene Mäuse und Insekten fördern Spiel- und Jagdtrieb von ganz allein. Die automatischen Bewegungen entbinden dich eine Weile von der Aufgabe, die Beute selbst zu steuern.

Spielschienen und Karusselle mit flitzenden Bällen: Hier bewegt dein Kitten mit seiner Pfote Bälle durch Karussell, Tunnel und entlang von Schienen. Das regt deine Mieze dazu an, aktiv zu werden und nach dem Ball zu schnappen.

Aufhängspielzeug: Auch mit zum Beispiel vom Kratzbaum herabhängenden Plüschtieren oder Bällen beschäftigt sich dein Kitten gerne allein, indem es versucht, die Gegenstände mit den Pfoten zu fangen.

Welche Spielzeuge eignen sich speziell für Kitten?

Im Grunde unterscheiden sich Katzenspielzeuge für das Tigerchen nicht wesentlich von denen für die erwachsene Katze. Anders ist lediglich die Art, mit der kleine Katzen spielen. Ihr tapsiges Verhalten und der Eifer, mit dem sie sich dem Spiel widmen, sind noch von Übung und der Entdeckung gänzlich neuer Eindrücke geprägt. Bei der Auswahl der Spielwaren für das Kätzchen ist allenfalls das Format ein nennenswerter Unterschied.

Die richtige Spielzeugauswahl

Format: Katzenspielzeuge dürfen nicht zu klein sein, damit das Kätzchen sie im Spieleifer nicht verschluckt.

Stabilität: Überlasse dem Kätzchen nichts zum Spielen, das es aus eigener Kraft zerlegen und dabei Kleinteile verschlucken könnte.

Sicherheit: Spielzeuge, die mit Bändern oder Draht versehen sind, dürfen dem Kätzchen nicht unbeaufsichtigt überlassen werden. Das gilt auch für Alltagsgegenstände wie Wollknäuel. Die Gefahr, dass das Kätzchen sich einwickelt und dabei verletzt, stranguliert oder das Band auffrisst, ist noch größer als bei einer erwachsenen Katze. Die sollte solche Gegenstände ebenfalls nicht in die Pfoten bekommen.

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Dein Kitten beschäftigen: Ideen für weiteres Spielzeug

Bei der großen Auswahl an Katzenspielzeug findest du mit Sicherheit das richtige für deine Samtpfote. Am Anfang lohnt es sich, viel Verschiedenes auszuprobieren, um zu sehen, woran dein Kitten am meisten Freude hat.

Spielangeln: Hier wird ein Spielzeug an einer Schnur angebracht, die wiederum an einem Stab befestigt ist. Den Stab kannst du prima wie eine Beute bewegen – zieh das Spielzeug um Ecken, lass es langsam hinter Möbeln verschwinden und baue Momente ein, in denen das Spielzeug sich nicht bewegt. Oft greifen Katzen an, wenn die Beute einen Moment still liegt. Als solche Beute eignen sich zum Beispiel Spielmäuse, Federn oder Glöckchen.

Wurfspielzeug: Manche Katzen apportieren gerne, ähnlich wie Hunde. Teste das doch einmal aus. Wurfspielzeug für Katzen ist mit Federn versehen oder die Bälle knistern und rascheln geheimnisvoll. Wirf das Spielzeug und schau, ob deine Mieze es dir zurückbringt. Selbst wenn sie es nicht apportieren möchte, haben viele Stubentiger Spaß daran, den Bällen hinterherzujagen. Die kleinen Sprints halten dein Kätzchen fit und auf Trab.

Clickertraining: Einige Kätzchen haben Freude am Clickertraining. Dieses basiert auf der Idee, ein akustisches Signal mit einer Belohnung zu verbinden. Zeigt die Samtpfote ein erwünschtes Verhalten, lässt du den Clicker knacken und belohnst dein Kätzchen mit einem Leckerli. So kannst du ihm viele tolle Tricks beibringen, wie etwa Männchen machen, Pfötchen geben oder auf ein Podest springen.

Katzen-Agility: Beim Cat-Agility absolviert dein Kätzchen einen Parcours mit verschiedenen Hindernissen. Das kannst du sowohl draußen als auch drinnen veranstalten. Für die Hindernisse selbst sind dir keine Grenzen gesetzt. Eine Mischung aus schmalen Stegen zum Balancieren, Hürden zum Drüberspringen und Tunneln zum Hindurchflitzen bietet viel Abwechslung. Der Hindernislauf fördert Geschicklichkeit und Bewegung. Somit werden Körper und Geist deines Kitten beschäftigt. Den Parcours einüben kannst du mit einem Clicker. Die Hindernisse kaufst du entweder oder du nimmst Gegenstände her, die du bereits zu Hause hast.

Wie lange sollte ich mit meinem Kitten spielen?

Durchschnittlich investieren Katzen zehn Versuche pro Beute bei der Jagd. Erwachsene Tiere und Kitten beschäftigen sich also keineswegs über einen langen Zeitraum hinweg mit einer Beute. Beim Spielen ist es ähnlich. Etwa zehn bis 20 Minuten genießen die Stubentiger das Spiel mit Freuden, dann verlieren sie die Lust. Doch die Spiellaune kann durchaus in einer halben Stunde wiederkehren. Stell dich mit deinem Kätzchen auf mehrere kurze Spieleinheiten über den Tag verteilt ein. Bei Kitten ist dies besonders wichtig, da sie noch sehr viel Energie in die Jagd beziehungsweise das Spiel investieren. Da brauchen sie zwischendurch genügend Zeit zum Ausruhen.

Am besten baust du eine Spannungskurve in das Spiel ein. Beginne langsam und steigere dann Geschwindigkeit und Wildheit des Spiels. Schließlich lässt du das gemeinsame Spiel wieder ausklingen. So wechselt dein Kätzchen nicht gleich von 0 auf 100 und wieder zurück. Das lässt bei den jungen Samtpfoten ein angenehmeres Spielgefühl zurück.

Katze spielt mit Wollkneuel

Wieso braucht es viel Abwechslung beim Spielen mit Kitten?

Kleine Kätzchen sind zwar stets in Aktion, doch ihre Aufmerksamkeitsspanne ist noch nicht so ausgeprägt wie bei einem älteren Tier. Das haben sie mit Menschenkindern gemeinsam. Sei daher nicht überrascht, wenn das Kätzchen begeistert in ein Spiel einsteigt, aber schon nach kürzester Zeit wieder das Interesse verliert, sich abwendet und nach einer neuen Beschäftigung sucht.

Biete dem Kleinen abwechslungsreiche Eindrücke und wechsle zwischendurch das Spielzeug, mit dem sich das Kitten beschäftigen kann. Je vielfältiger das Angebot, desto besser. Dabei spielt es für das Kätzchen keine Rolle, ob es sich um ein gekauftes Katzenspielzeug handelt oder um Alltagsgegenstände wie Korken, Toilettenpapierrollen oder raschelndes Seidenpapier. Lass das Spielzeug allerdings nicht offen herumliegen. Das Kätzchen sollte nie zu viel davon gleichzeitig vorfinden – Überangebot überfordert die Tiere.

Warum ist das Spielen so wichtig?

Zum einen brauchen Katzen die Abwechslung, Herausforderung und Beschäftigung, um sich nicht zu langweilen. Gelangweilte Tiere eignen sich schnell unerwünschte Verhaltensweisen an, unter denen du und mitunter deine Einrichtung vermutlich leiden werden. Zum anderen ist es für die Entwicklung wichtig, das Kitten spielerisch zu beschäftigen. Katzen – ob Stubentiger oder wilde Raubkatzen – bereiten sich durch das Spiel auf ihr späteres Leben vor. Sie lernen dabei unter anderem:

  • Wie pirsche ich mich erfolgreich an etwas heran?
  • Wo finde ich Deckung?
  • Aus welcher Richtung greife ich am besten an?
  • Wann ist der richtige Moment zum Absprung?
  • Wie langsam und unauffällig muss ich mich bewegen?
  • Wie überrumpele ich schließlich meinen Gegner?

All das sind essenzielle Bestandteile der Jagd, die erst erlernt und verfeinert werden müssen. Im Spiel tun Kitten genau das. Sie trainieren ihre Sinne und ihre Geschicklichkeit sowie ihren Körper. Durch das ständige Wiederholen verbessern sie fortlaufend ihre Taktik und werden erfahrener. Daher solltest du das Spiel abwechslungsreich gestalten. So schulen die Kätzchen ihr Jagdverhalten in unterschiedlichen Situationen. Das Spielen gehört zu den Grundbedürfnissen von Katzen und sollte auf jeden Fall ausreichend unterstützt werden.

Achtung: Spiele nicht mit den Händen

Da das Spiel eine eigene Jagd für sich ist, solltest du darauf achten, nicht mit deinen Händen zu spielen. Zwar kann es immer passieren, dass du beim gemeinsamen Spiel den einen oder anderen Kratzer abbekommst. Allerdings solltest du nicht gezielt Hände und Finger nutzen. Dein Kitten assoziiert das Spielzeug mit seiner Jagdbeute und lässt sich durchaus hinreißen, mal fester zuzubeißen, nicht mehr loszulassen oder seine Krallen beherzt einzusetzen. Landet deine Hand statt der Wollmaus zwischen den Pfoten oder im Mäulchen, wird das unangenehm. Gerade wenn dein Liebling voll in Fahrt ist, solltest du aufpassen. Manche Katzenhalter ziehen sogar Handschuhe zum intensiven Spiel an.

Wie kann ich ein Kitten nachts beschäftigen?

Mit zunehmendem Alter werden die Aktivitätsphasen des Kätzchens immer länger. Während kleine Kitten noch weite Strecken des Tages verschlafen, erweitern sich die Zeitspannen, in denen es wach ist, merklich. Zudem sind Katzen dämmerungsaktiv. So geschieht es, dass das Kätzchen nachts wach wird und spielen will, und zwar sofort! Da es im allgemeinen Interesse liegt, dass das Kitten begreift, dass bei Dunkelheit keine zweibeinigen Spielkameraden parat stehen, solltest du Vorkehrungen treffen. Dazu gehört, die Wohnung absolut kätzchensicher zu machen. Zerbrechliche Dinge müssen unerreichbar und Kabel vor Knabberattacken aus Langeweile gesichert sein.

Um das Kitten nachts zu beschäftigen, kannst du seinen Erkundungstrieb nutzen. Verstecke vor dem Schlafengehen an wechselnden Orten in der Wohnung etwas Attraktives: wie eine kleine Futterration, ein paar Leckerli oder ein neues (ungefährliches) Spielzeug. Wenn das Kitten auf Entdeckungsreise in der nächtlichen Wohnung geht, sind solche fremden Objekte spannende Beschäftigung. Auch ein zugänglicher Fensterplatz ist faszinierend für die schlaflose Katze, sofern draußen Dinge passieren – zum Beispiel nächtlicher Straßenverkehr vor dem Haus verläuft. Mit zunehmendem Alter passen die meisten Katzen ihre Aktivitätszeiträume nach und nach denen ihrer Menschen an.

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Tipps für die Beschäftigung von Kitten

Außer mit Spielzeug kannst du dein Kitten beschäftigen, indem du deine Wohnung entsprechend ausrüstest. Katzen jedes Alters lieben es, verschiedene Ebenen vorzufinden, auf denen sie spielen oder wo sie einfach nur beobachten können. Stell deinem Kätzchen Regale, Leitern oder Bretter an der Wand bereit und mach dein Zuhause selbst zum Parcours.

Hast du einen Balkon, bietet es sich an, diesen deinem Kätzchen zur Verfügung zu stellen. Mit Katzenschutznetzen verhinderst du, dass die Samtpfote herunterspringt und wegläuft.

Auch lohnt es sich, nicht jeden Verpackungskarton gleich wegzuschmeißen. Sicher weißt du, wie gerne sich Katzen mit Kartons beschäftigen – das ist eine sehr simple Möglichkeit, deinem Kitten eine Freude zu machen. Um den Karton noch spannender zu gestalten, füllst du ihn mit Zeitungen oder steckst das Lieblingsspielzeug deines Kätzchens hinein.

Wie kann ich die Intelligenz des Kittens fördern?

Ob tagsüber oder als nächtliche Zerstreuung: Um das Kätzchen zu beschäftigen und es zugleich geistig fit zu halten, stehen Fummelbretter und andere Intelligenzspielzeuge hoch im Kurs. Futterlabyrinthe und vergleichbare Spielzeuge, bei denen das Kitten sein Köpfchen anstrengen muss, um an die begehrten Leckerlis zu kommen, sind gelungene Herausforderungen für den kleinen Stubentiger. Weitere Ideen und Anregungen findest dz in unserem Ratgeber zum Thema Intelligenzspielzeug für Katzen.

Allerdings: Ein junges Katzenkind kann mit einem zu komplexen Tüftelspielzeug überfordert sein. Fange mit schlichten Modellen an, bei denen das Kätzchen nicht mehrere Aktionen kombinieren muss, und steigere den Grad der Herausforderung. So verhinderst du, dass das Kitten bei Misserfolgen zu schnell das Interesse verliert.

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