Eine aufsteigende Ohrenentzündung, die sich von einem Herd an anderer Stelle im Körper ausbreitet, ist für Sie unter Umständen schwer zu erkennen, da das Ohr äußerlich unversehrt aussieht. Ein Alarmzeichen sind Gleichgewichtsstörungen, die durch den Druck im Mittel- oder Innenohr ausgelöst werden. Auch wenn der Stubentiger das Köpfchen schief hält, schielt und Anzeichen für Schmerzen zeigt, kann eine unentdeckte Ohrenentzündung dahinter stecken. Kommt zu diesen Symptomen Nasenausfluss hinzu, ist eine Ohrenentzündung durch Viren oder Bakterien wahrscheinlich. Die Therapie ist kompliziert: Lokale Ohrspülungen sind bei Katzen als Patienten schwer zu applizieren, Antibiotika schlagen nicht immer an. Achtung: Bei Gleichgewichtsstörungen, Stolpern und Im-Kreis-Laufen kann auch eine akute Vergiftung vorliegen. Gehen Sie mit der Katze in jedem Fall direkt zum Tierarzt!
Ohrmilben gehören zu den verbreitetsten Erkrankungen der Ohren, die eine Katze sich zuziehen kann. Ursächlich sind keinesfalls nur Hygienedefizite in der Haltung. Ein Milbenbefall ist extrem ansteckend und kann sowohl durch Kontakt mit Artgenossen bei Freigängern oder kontaminierte Gegenstände übertragen werden. Die Anwesenheit von Ohrmilben äußert sich eingangs mit Rötungen, Schwellungen und einem hartnäckigen Juckreiz. In der Folge bilden sich Verkrustungen im Ohr, die in Extremfällen einen Pfropf bilden und weitere Infektionen auslösen können. Typisch bei einem Milbenbefall ist eine bräunliche Verfärbung des Ohrsekrets. In schweren Fällen können Sie den Befall schon mit bloßem Auge wahrnehmen, zweifelsfrei nachgewiesen werden können Milben vom Tierarzt mit einem Otoskop. Die Therapie erfolgt über eine über einen langen Zeitraum währende Gabe von antiparasitär wirkenden Mitteln, die nicht nur am Ohr, sondern am ganzen Körper angewendet werden, da die Milben temporär ins Fell abwandern können. Durch das ständige Kratzen drohen zudem Deformationen des Ohrs.