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Sphynx-Katze: Besonderes Aussehen, besondere Ansprüche

20.05.2025 - Lesedauer: 5 Minuten

Kanadische Sphynx

Die Sphynxkatze zieht so manchen Blick auf sich, denn ihr fehlt das für Katzen typische Fell.

Eine Sphynx-Katze fällt sofort auf – ihr fehlt das schützende Fell, das für Katzen typisch ist. Stattdessen ist ihre Haut nur mit einem leichten Flaum bedeckt. Diese Zuchtform ist jedoch umstritten und fällt unter die Qualzucht, da die fehlenden Schnurrhaare und das fehlende Fell zu Einschränkungen in der Wahrnehmung und gesundheitlichen Problemen führen können.

Die Sphynx-Katze: Charakter und Haltung

Die Sphynx ist eine der liebevollsten Katzenrassen, die es gibt! Sie fixiert sich gerne auf einen Menschen und kann dann extrem anhänglich werden. Gleichzeitig ist sie aber auch sehr intelligent und wird gerne durch anspruchsvolles Spielzeug gefordert, zum Beispiel beim Activity Feeding.
Die Sphynx kann ihre Körpertemperatur ohne schützendes Fell nur schwer halten und sucht daher gezielt warme Plätze. Eine sonnige Fensterbank kann ihr Wärme spenden, jedoch sollte sie vor Sonneneinstrahlung geschützt werden, da die Gefahr eines Sonnenbrands besteht.
Einsamkeit tut der sozialen Samtpfote gar nicht gut. Generell kann man eine Einzelhaltung nicht empfehlen, außer es handelt sich um eine äußerst unverträgliche Katze. Wenn du also eine Katze zu dir holst oder mit den Gedanken spielst, ist es am besten, du schaffst dir gleich zwei der Schmusetiger an.

Der Pflegeaufwand der Sphynx ist sehr gering, es muss lediglich darauf geachtet werden, dass sie nicht auskühlt. Deshalb sollte sich sich stets in gut beheizten Innenräumen aufhalten können. Besteht die Gefahr, dass sie mit der Sonne in Berührung kommen könnte, solltet die Sphynx mit einer für Katzen geeigneten Sonnencreme eingecremt werden. Auch eine Wärmelampe hilft ihr, gerade im Winter. Kalte Zugluft oder stark klimatisierte Räume sind nichts für die Sphynx-Katze: Hier kann sie schnell krank werden!

Wichtig: Durch das fehlende Fell verlieren Nacktkatzen schneller an Körperwärme, was sie durch einen gesteigerten Stoffwechsel und damit einen erhöhten Energiebedarf ausgleichen. Deshalb benötigen sie in der Regel ein energiereicheres Futter.

SteckbriefSphynx-Katze

Rasse
Sphynx-Katze
Herkunft
Kanada
Größe
mittelgroß
Gewicht
3,5 kg – 7 kg (Kater und Katze)
Augen
alle Farben
Fell
haarlos, nur leichter Flaum auf dem gesamten Körper
Frabe
alle Farben
Charakter
anhänglich, liebevoll, selbstbewusst, intelligent
Haltung
Hauskatze, da kaum Schutz gegen Witterung durch fehlendes Fell
Zubehör
spezielle Sonnencreme, Wärmelampen
Besonderheiten
Fehlende Vibrissen (Qualzuchtmerkmal) sorgen für einen eingeschränkten Orientierungs- und Tastsinn; Wichtig: Umgebung anpassen, um das Verletzungsrisiko zu senken; Temperaturanpassung im Haus; Schutz vor Sonne und Kälte bieten

Herkunft und Zucht

Die Sphynx-Katze entstand durch eine natürliche Mutation, die erstmals 1966 in Kanada bei einem Wurf gewöhnlicher Hauskatzen auftrat. Ihr außergewöhnliches Aussehen weckte schnell das Interesse von Züchtern, die begannen, gezielt haarlose Katzen zu selektieren. Hinweise auf haarlose Katzen in historischen Darstellungen sind umstritten und es gibt keine gesicherten Belege dafür, dass die Azteken solche Tiere hielten. Die Sphynx wurde in den 1970er-Jahren als eigenständige Rasse anerkannt und wird heute weltweit gezüchtet.

In Deutschland unterliegt ihre Zucht jedoch strengen tierschutzrechtlichen Bestimmungen: Da Qualzucht verboten ist, müssen gezüchtete Sphynx bestimmte Kriterien erfüllen. Fehlen ihnen beispielsweise die Schnurrhaare (Vibrissen), wird dies als tierschutzrelevant eingestuft, da sie ein wesentliches Sinnesorgan sind.

Kaum zu übersehen: das Aussehen der Sphynx-Katze

Neben ihrer Haarlosigkeit weist die Sphynx weitere charakteristische Merkmale auf. Ihr Körperbau ist schlank und muskulös, die Beine sind mittellang, wobei die Hinterbeine etwas länger als die Vorderbeine sind. Der Kopf wirkt durch das ausgeprägte Kinn und die markante Kopfform eckig, während die großen, zitronenförmigen Augen dem Gesicht einen ausdrucksstarken Blick verleihen. Die Ohren sind groß und spitz. Trotz des fehlenden Fells kann die Haut verschiedene Färbungen und Musterungen aufweisen. Ein typisches Merkmal der Rasse sind zudem die Falten, die besonders im Bereich des Kopfes, am Nacken und zwischen den Ohren ausgeprägt sind. Da das Fehlen von Fell funktionale Nachteile als auch gesundheitliche Probleme mit sich bringen kann, unterliegt die Zucht in einigen Ländern besonderen tierschutzrechtlichen Bestimmungen.

Wichtiger Hinweis zur Zuchtform

Die Sphynx wird aufgrund ihrer zuchtbedingten Merkmale in vielen Ländern, darunter Deutschland, als Qualzucht eingestuft. Das deutsche Tierschutzgesetz (§ 11b TierSchG) verbietet die Zucht von Tieren, bei denen davon auszugehen ist, dass ihnen Schmerzen, Leiden oder Schäden entstehen.

Da der Sphynx durch gezielte Zucht das Fell und oft auch die Tasthaare fehlen, kann dies zu erheblichen gesundheitlichen Einschränkungen führen. Ohne Tasthaare ist ihr Orientierungs- und Tastsinn beeinträchtigt und das fehlende Fell macht sie besonders empfindlich gegenüber Kälte und Sonneneinstrahlung. Dies kann nicht nur zu einem erschwerten Temperaturhaushalt führen, sondern auch das Risiko für Sonnenbrand und Hautprobleme erhöhen. Zudem neigen Sphynx-Katzen vermehrt zu Ohrenentzündungen, da kein Fell Schmutzablagerungen in den Gehörgängen reduziert. Aufgrund dieser gesundheitlichen Risiken und der erhöhten Pflege- und Tierarztkosten wird die Zucht dieser Katzen in Deutschland streng reguliert und ist bei fehlenden Tasthaaren verboten. Wer eine Sphynx hält oder erwerben möchte, sollte sich der möglichen gesundheitlichen Probleme bewusst sein und sicherstellen, dass das Tier entsprechend betreut wird.

Qualzucht-Hinweis: Diese Rasse wird in vielen Teilen der Welt als Qualzucht eingestuft.

Das 1999 im Auftrag der Bundesregierung und unter Mitwirkung des Deutschen Tierschutzbundes erstellte „Qualzuchtgutachten“ empfiehlt ein Zuchtverbot für haarlose, extrem kurzköpfige Zuchtformen (sog. brachycephale Rassen) und weitere, bei denen Extreme im Körperbau (sehr langer Rücken, stark verkrümmte Beine, Wirbelsäulenveränderungen, übermäßiges Fellwachstum usw.) ein gesundes Leben unmöglich macht.
Ein verantwortungsvoller Tierhalter, der natürlich viel Wert auf ein gesundes, unbeeinträchtigtes Leben seines Vierbeiners legt, sollte bei der Entscheidung für eine geeignete Rasse nicht nur auf hervorragende Charaktereigenschaften achten, sondern auch diese Hinweise unbedingt berücksichtigen.

Wir von Fressnapf setzen uns als verantwortungsbewusste Tierfreunde aktiv für das Wohlergehen der Tiere ein und möchten auf die Herausforderungen hinweisen, die bestimmte Zuchtpraktiken mit sich bringen. Daher vermeiden wir es bewusst, Bilder von Qualzuchten außerhalb expliziter Rasseportraits zu zeigen, um keine ungewollte Nachfrage zu fördern.

Uns ist zudem bewusst, dass viele Tierhalter nicht wissen, dass ihr geliebtes Haustier unter den Folgen einer Qualzucht leiden könnte. Unser Ziel ist es nicht, Schuldgefühle zu wecken, sondern durch informative Beiträge darüber aufzuklären und gleichzeitig Hilfestellungen zu geben, diesen Tieren ein möglichst gesundes und glückliches Leben zu ermöglichen.

Auch diese Katzenrassen sind haarlos oder zeigen Fellauffälligkeiten

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