Grundausstattung für das perfekte Meerschweinchenglück
23.10.2023 - Lesedauer: 3 Minuten
Meerschweinchen sind verspielte, gesellige Tiere. In ihrer südamerikanischen Heimat leben ihre wilden Verwandten in großen Rudeln und legen beachtliche Wegstrecken zurück. Wohlfühlen können sich die putzigen Nager daher nur unter Artgenossen mit jeder Menge Bewegungsfreiheit.
Was die Lautsprache deiner Meerschweinchen verrät
Das ideale Rudel: Girl Power! Eine Rudelstärke von vier bis fünf gleichalten Tieren sorgt für den Meerschweinchen-Wohlfühlfaktor. Besonders harmonisch sind reine Katratengruppen. Auch reine Weibchengruppen funktionieren in der Regel gut. Es kann aber zu gelegentlichen „Zickereien“ kommen. Ein sozialkompetenter, kastrierter Bock lässt sich in der Regel problemlos einem solchen Harem hinzusetzen – mehrere Böcke jedoch liefern sich häufig erbitterte Revierkämpfe. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Nager liegt bei sechs bis acht Jahren, doch bei artgerechter Haltung sind bis zu zwölf Jahre möglich. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der Ernährung zu: Die Dauerfresser nehmen rund achtzig Mahlzeiten am Tag zu sich, die vor allen Dingen reich an Rohfasern und Vitamin C sein müssen. Wie du diese zusammenstellst, lies du hier.
Schöner Wohnen für Meerlis
Davon träumt dein Meerschweinchen: Bewegungsfreiheit und jede Menge und Kletter-, Versteck- und Beschäftigungsmöglichkeiten. Das Bewegungsbedürfnis von Meerschweinchen ist lange unterschätzt worden. Heute sagt man, dass fünf bis zehn Tieren eine Fläche von mindestens sechs Quadratmetern zur Verfügung stehen sollte. Diese Fläche erreichst du auch durch das Einziehen von mehreren Ebenen. Die sportlichen Nager sind hervorragende Kletterer, die gern Hängebrücken, Rampen oder Äste überwinden. Übrigens: Wusstest du, dass Meerschweinchen popcornen? So nennt man das popcornartige in die Luft springen mit allen vier Pfoten gleichzeitig.
Grundsätzlich können Meerschweinchen ganzjährig im Haus oder Garten gehalten werden. Auch eine Mischform ist möglich – allerdings müssen die Tiere langsam an Temperaturwechsel gewöhnt werden. Ihr Gehege besteht aus einem Rückzugsort – beispielsweise einem Käfig (mind. 120 x 60 x 50 cm für zwei bis vier Tiere) – und einem Freigehege, das jederzeit zugänglich ist. Für eine Dauerhaltung von zwei bis vier Meerschweinchen sollte idealerweise eine Grundfläche von mindestens 2 m² zur Verfügung stehen, für jedes weitere Tier sollte die Fläche um ca. 0,5 m² vergrößert werden. Den Rückzugsort stattest du mit einem Unterschlupf pro Tier aus – am besten aus Holz und mit mindestens zwei Ausgängen. Des Weiteren gehören eine Heuraufe, ausreichend Futter- und Wassernäpfe (zusätzlich eine Nippeltränke als Sicherheit) ins Gehege und eine Nagertoilette in die Ruhezone. Auf dem Untergrund werden mehrere Lagen Einstreu mit Unterschicht (Pellets), Oberschicht (Hanf) sowie Kuschel- und Buddelschicht (Stroh und Heu) verteilt. Wichtig ist eine weiche Nutzschicht. Die empfindlichen Pfoten dürfen nicht mit harten und spitzen Oberflächen, wie z.B. Strohpellets in Berührung kommen. Damit sich der Meerschweinchenstall nicht in einen Saustall verwandelt, entfernst du verschmutze Einstreu und Futterreste täglich. Im Freigehege punktest du mit artgerechten Beschäftigungsmöglichkeiten, wie Futterbällen, Hängebrücken, Tunneln oder Wühlboxen. Bei Außengehegen sorge für Raubtier- und Witterungsschutz. Übrigens: Die hitzeempfindlichen Meerlis brauchen immer Schattenplätze.
Checkliste: Was noch zur Erstausstattung gehört
- Bürste
- Transportbox
- Knabberhölzer
- Nagerstein
- Krallenschere