Ein Kitten zieht ein – Eingewöhnungstipps für Minitiger
08.07.2024 - Lesedauer: 5 Minuten
Du hast dich dazu entschieden, einer kleinen Katze ein Heim zu geben? Dann stehen dir aufregende Wochen bevor. Je nach Temperament und Sozialisation, gegebenenfalls abhängig von der Rasse und dem Geschlecht, wird der kleine Tiger sich sein Zuhause auf seine eigene Weise erobern. Es ist schwer, eine pauschale Anleitung zur Eingewöhnung eines Kitten zu geben – aber natürlich gibt es Erfahrungswerte und Tipps. Lies hier, wie du deine Wohnung für den Einzug des Katzenkindes vorbereitest und worauf du achten solltest.
Im Idealfall holst du dein Kätzchen von einem Züchter oder aus einem Geburtshaushalt, wo es lange genug mit seiner Mutter und seinen Geschwistern zusammen war, um eine angemessene Sozialisierung zu durchleben. Ein Kitten sollte nicht vor seiner zwölften Lebenswoche von der Mutter getrennt werden. Forscher der Universität von Helsinki fanden sogar heraus, dass junge Katzen weniger Verhaltensauffälligkeiten zeigen und ein besonders selbstbewusstes und freundliches Wesen entwickeln, wenn sie die ersten dreizehn Wochen mit Mutter und Geschwistern zusammenleben. Ein wenig Geduld kann sich auszahlen, damit sich die Katze zu einer charakterstarken Hausgenossin entwickelt. Dennoch ist die Trennung von der Mutter und den Geschwistern niemals leicht für ein Kätzchen.
Nimm Geruchsproben von der Katzenfamilie, bevor du das Kitten mitnimmst. Reib dazu ein Tuch an den Wangen der Tiere. In den ersten Tagen im neuen Zuhause spendet der vertraute Duft dem kleinen Kätzchen Trost. Optimal ist es natürlich, wenn du gleich zwei Minitiger aufnehmen kannst und ein Geschwisterchen mit ins neue Zuhause kommt. Umgekehrt ist es vorteilhaft, wenn das Kitten bereits vor dem Umzug deinen Geruch kennt. Überlass dem Züchter oder Halter der Mutterkatze nach Möglichkeit ein Kleidungsstück, etwa ein getragenes T-Shirt, das das Kitten untersuchen kann. Ein Pheromon-Zerstäuber im Katzenkinderzimmer wirkt ebenfalls stresslindernd auf ein junges Tier.
Jeder Umzug ist aufregend. Auch Katzenkinder können von zu vielen neuen Eindrücken auf einmal überfordert sein. Bereite nach Möglichkeit einen Raum vor, den das Kätzchen zunächst ganz für sich hat. Dabei darf es sich nicht um ein Durchgangszimmer handeln. Ideal ist es, wenn du das Zimmer zum Beispiel mit einem Welpenzaun so sichern kannst, dass das Kätzchen aus seiner Position heraus alles beobachten kann, ohne das Ankunftszimmer verlassen zu müssen. Das Kittenzimmer sollte nicht zu viele Versteckmöglichkeiten bieten, aber alles enthalten, was das Kätzchen braucht: die Katzentoilette, ein Kuschelkörbchen, Futter- und Wassernapf und einen Kratzbaum.
Im Fachhandel gibt es extra niedrigere Varianten für Katzenkinder, von denen selbst ein ungeschicktes Kitten nicht tief herunterfallen kann. Wenn du mit deinem neuen Mitbewohner daheim angekommen bist, stell den Transportbehälter ab und öffne die Tür. Überlass es aber dem Kätzchen selbst, die Transportbox zu verlassen und heb oder zieh es nicht etwa heraus. Erst wenn der kleine Tiger nach mehreren Stunden keine Anstalten macht, den Transportkorb zu verlassen, kannst du versuchen, ihn mit einem Spielzeug oder einem besonderen Leckerchen herauszulocken. So schwer es fällt – halt dich in den ersten Stunden zurück und gib dem kleinen Wesen Zeit, sich zu orientieren und all die neuen Gerüche und Geräusche aufzunehmen. Ein aufgeschlossenes Kätzchen wird bald von selbst das Zimmer untersuchen und den Kontakt zu den Menschen oder anderen Haustieren suchen.
Wichtig ist es, dem Kätzchen die Initiative zu überlassen. Die fremde Umgebung und die unbekannten Menschen muss es zunächst einzuschätzen lernen. Wahrscheinlich wird es schon bald herausfinden wollen, was sich jenseits der Tür befindet. Sobald das Kitten sich sicher im Raum bewegt, kannst du ihm nach und nach die anderen Zimmer zeigen. Wenn es sich bereits anfassen lässt, trag es in einen anderen Raum – vielleicht tapst es dir auch hinterher. Lass die Samtpfote den neuen Raum erkunden und bring sie anschließend wieder zurück in ihr Zimmer. Auch unter Katzen gibt es extrovertierte Entdecker und schüchterne Vertreter. Sei nicht enttäuscht, wenn dein Kätzchen zu der vorsichtigen Art gehört und ein wenig länger braucht, um die neue Umgebung zu akzeptieren oder Kontakt zu dir aufzunehmen.
Widersteh der Versuchung, das Kätzchen gegen seinen Willen aufzuheben und festzuhalten, sondern warte den Moment ab, in dem es selbst auf dich zukommt. Versuch in der ersten Zeit, das Kitten mit möglichst viel Bekanntem zu umgeben: eine mitgebrachte Decke aus dem alten Zuhause, das gewohnte Futter und die gleiche Katzenstreu-Marke. Wenn du Veränderungen an Futter und Streu vornehmen willst, so tu das schleichend und nach und nach – sobald das Katzenkind Selbstvertrauen im neuen Zuhause gefasst hat, fällt die Umgewöhnung leichter.
Melde jetzt dein Kitten kostenlos an und erhalte ein exklusives Willkommensgeschenk sowie wertvolle Expertentipps zur Erstausstattung und weiteren Themen per Mail.
Sofern du dir das Kitten als Zweitkatze ins Haus holst, ist es von Vorteil, wenn die vorhandene Katze sich rechtzeitig auf den neuen Artgenossen einstellen kann. So erleichterst du die Zusammenführung:
So erleichterst du die Katzen-Zusammenführung:
- Duftspur: Nimm Duftproben von dem auserwählten Kätzchen und konfrontier deine Katze mit dem Geruch. So wird der Duft des Neuankömmlings das vorhandene Tier nicht unerwartet treffen.
- Duftcocktail: Versuch, die Katzen abwechselnd zu streicheln, sodass deine Hände den Geruch des jeweils anderen Tieres annehmen und die Düfte sich vermischen.
- Konfliktvermeidung: Das Ankunftszimmer des Katzenkindes ist möglichst nicht jenes, in dem die Erstkatze sich bevorzugt aufhält. Sorg dafür, dass die Katzen sich vorerst nur durch einen Türspalt oder das Welpengitter beschnuppern können, damit das Kitten nicht arglos das Territorium des Alteingesessenen betritt.
- Positive Konditionierung: Stell den Futternapf beider Katzen an der jeweiligen Seite der Tür auf und fütter beide gleichzeitig. So bekommt der „fremde“ Geruch über das Futter eine positive Bedeutung.
- Extraportion Liebe: Widme der Erstkatze besonders viel Zeit und Aufmerksamkeit, damit keine Eifersucht aufkommt.
- Ringrichter: Bleib bei der ersten Zusammenführung der Katzen unbedingt im Raum. So kannst du eingreifen, falls die Situation eskaliert. Ein gut sozialisiertes Katzenkind sollte die „Benimmregeln“ kennen und angemessen auf die Körpersprache des – ihm hoffentlich positiv gesonnenen – Artgenossen reagieren.
Alles für Kitten!
Sie sind unfassbar niedlich – aber auch nicht ohne Ansprüche. Was ihr beim Einzug eines kleinen Kätzchens gebrauchen könnt, damit sich die kleinen Tierbabys so richtig wohl bei euch fühlen, zeigen wir euch in diesem Video. Aber Vorsicht – es erwarten euch besonders putzige Szenen - #kittenalarm!