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Lebererkrankungen beim Hund erkennen und behandeln

14.04.2024 - Lesedauer: 7 Minuten

Hund schläft im Körbchen

Eine Lebererkrankung ist nicht leicht zu erkennen - bei bestimmten Symptomen oder wenn du unsicher bist, solltest du deinen Tierarzt aufsuchen.

Die Leber spielt eine zentrale Rolle im Stoffwechsel deines Hundes. Erkrankungen und Funktionsstörungen der Leber sind bei Hunden nicht selten, werden aber häufig erst spät erkannt. Das liegt zum einen an der legendären Regenerationsfähigkeit der Leber, die dafür sorgt, dass Beeinträchtigungen ohne starke äußere Symptome spontan wieder abheilen, zum anderen aber auch an den zunächst unspezifischen Symptomen, wenn dem nicht so ist. Wie du Lebererkrankungen bei deinem Hund erkennst und was bei Verdacht auf eine Lebererkrankung zu tun ist, haben wir in diesem Ratgeber zusammengestellt.

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Welche Aufgaben hat die Leber im Hundekörper?

Die Leber ist das wichtigste Entgiftungsorgan des Hundekörpers. Bei einer Erkrankung der Leber ist immer der gesamte Stoffwechsel betroffen. Das Multitalent unter den Organen erfüllt etwa 1500 verschiedene Aufgaben! Die Leber liegt im vorderen Bauchraum deines Hundes unterhalb der Lunge und ist zum Teil durch die Rippen geschützt.

Sie produziert die für die Verdauung wichtige Galle, ist für die Blutgerinnung, den Abbau von roten Blutkörperchen und für den Fettstoffwechsel verantwortlich. Sie speichert Kupfer, Eisen sowie Zink und baut Proteine auf. Die Leber kontrolliert den Vitamin- und Hormonhaushalt sowie den Zuckergehalt im Blut. So stellt sie auch dem Körper die notwendige Energie zur Verfügung. Sie verstoffwechselt die im Darm resorbierten Nährstoffe und baut gleichzeitig Giftstoffe ab.

Die Leber erfüllt also viele wichtige Funktionen im Hundekörper – wenn sie erkrankt, sind die Auswirkungen entsprechend weitreichend. Deswegen musst du schnell handeln und unbedingt tierärztlichen Rat einholen.

Wie erkenne ich eine Lebererkrankung beim Hund?

Lebererkrankungen treten bei Hunden recht häufig auf. Sie rasch zu erkennen, erweist sich oft als schwierig, da Leberkrankheiten meist erst dann zu deutlichen Symptomen führen, wenn sie schon fortgeschritten sind. Im Frühstadium sind die Hinweise leider recht unspezifisch – Durchfall und Erbrechen beispielsweise können viele Ursachen haben. Es lohnt sich aber bei der Leber besonders genau hinzusehen, und auch unspezifische Symptome abklären zu lassen: Bei einer gezielten ärztlichen Behandlung, regeneriert sich die Leber in der Regel sehr schnell und gut. Es bestehen also gute Heilungsaussichten.

Folgende Symptome können frühe Hinweise auf eine Lebererkrankung beim Hund sein:

  • Durchfall, Erbrechen und Fieber
  • übermäßige Wasseraufnahme und ein verstärkter Urinabsatz
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Trägheit
  • Hang zu wiederkehrenden Analdrüsenentzündungen
  • Ekzeme der Haut und Fellirritationen
  • verminderte Resistenz gegenüber Parasiten (zum Beispiel ständig wiederkehrender Flohbefall, der therapieresistent scheint)

Beobachtest du diese Symptome bei deinem Hund, solltest du sie umgehend tierärztlich abklären lassen. Online berät dich unser Team von Dr. Fressnapf: In aller Ruhe kannst du im Videochat die aufgetretenen Symptome schildern und erhältst eine fundierte erste Einschätzung. So ersparst du deinem Liebling zunächst den stressigen Tierarztbesuch und erfährst, ob dieser überhaupt notwendig ist.

Anzeichen einer fortgeschrittenen Lebererkrankung beim Hund:

  • Leistungsschwäche
  • gelbe Verfärbung der Schleimhäute und Augen (Ikterus)
  • gestörte Blutgerinnung
  • Ansammlung von Flüssigkeit im Bauchraum
  • Muskelzuckungen und Krämpfe
  • stark riechender, voluminöser Kot von heller Färbung

Zeigt dein Hund diese Symptome, ist der Gang in die Tierarztpraxis unerlässlich und muss so schnell wie möglich erfolgen!

Hund bekommt Ultraschall in der Tierarztpraxis

Wie wird eine Lebererkrankung beim Hund diagnostiziert?

Besteht der Verdacht, dass dein Hund an einer Lebererkrankung leidet, stehen Tierärzt:innen verschiedene Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung, die sie systematisch abarbeiten werden. Eine reine Vergrößerung der Leber kann mittels Röntgenbild dargestellt werden. Ergibt sich daraus der Bedarf, das Lebergewebe genauer zu beurteilen, wird meist als nächstes eine Ultraschalluntersuchung der Leber durchgeführt.

Auch eine Blutuntersuchung kann sehr aufschlussreich sein: Die Bewertung der Leberenzyme, der Blutzellen sowie der Stoffwechsel- und Syntheseprodukte der Leber liefert wichtige diagnostische Anhaltspunkte für den Behandelnden. Werden Tumorerkrankungen oder andere strukturelle Veränderung der Leber vermutet, kann eine Gewebeentnahme in Form einer Biopsie notwendig werden. So kann das Lebergewebe unter dem Mikroskop beurteilt werden. In seltenen Fällen kann auch eine Computer- oder Magnet-Resonanz-Tomographie notwendig sein.

Die jeweilige Therapie richtet sich nach der Grunderkrankung. Das wichtigste Ziel ist, das noch bestehende Lebergewebe vor einer weiteren Schädigung zu schützen und die Leber bei ihrer Regeneration zu unterstützen, falls noch möglich.

Welche Lebererkrankungen gibt es beim Hund?

Eine Vielzahl an Faktoren kann der Auslöser dafür sein, dass die Leber deines Hundes in ihrer Funktion gestört ist. Lebererkrankungen beim alten Hund sind beispielsweise oft Folge anderer Grunderkrankungen. Auch Vergiftungen, eine Medikamentengabe über einen längeren Zeitraum, Tumore oder Übergewicht kommen als mögliche Ursachen für eine Lebererkrankung bei Hunden in Betracht.

Folgende Ursachen für Lebererkrankungen beim Hund sind möglich:

  • angeborene Krankheiten wie die Kupferspeicherkrankheit oder der portosystemische Shunt (siehe unten)
  • Leberfibrose
  • Hepatitis
  • Tumoren der Leber
  • Schädigungen der Leber durch Vergiftungen oder eine lange Medikamentengabe
  • Übergewicht (Adipositas), Fettleber

Die Kupferspeicherkrankheit tritt häufig bei bestimmten Terrier-Rassen wie dem Bedlington Terrier auf. Ein Gendefekt führt bei dieser Erbkrankheit dazu, dass sich zu viel Kupfer in den Leberläppchen ansammelt, was eine chronisch aktive Leberentzündung hervorruft. Wird die Erkrankung nicht behandelt, kommt es zu einer Leberzirrhose (Schrumpfleber), dem Endstadium einer Lebererkrankung.

Beim portosystemischen Shunt handelt es sich um eine Missbildung der Gefäße, die an der Leber vorbeiführen und so die Entgiftungsfunktion der Leber einschränken.

Die Leberfibrose ist eine Vernarbung des Lebergewebes aufgrund einer Verletzung oder Erkrankung. Bei dieser Vernarbung ersetzt das vernarbte Bindegewebe mehr und mehr das Funktionsgewebe der Leberläppchen.

Hepatitis kann durch eine akute Infektion ausgelöst werden oder chronisch sein. Die meisten Leberentzündungen beim Hund sind chronischer Natur, die akute Hepatitis beim Hund (Hepatitis Contagiosa Canis) ist eher selten. Gegen die akute Hepatitis kannst du deinen Hund vorbeugend impfen lassen.

Gerade bei älteren Tieren findet man zudem häufig Krebszellen in der Leber, die je nach Lage und Größe des Tumors chirurgisch entfernt werden können. Die meisten Tumore in der Leber bei Hunden sind Sekundärtumore, also Metastasen einer anderen Krebserkrankung im Körper des Tieres.

Akute Schädigungen der Leber beim Hund treten auf, wenn das Tier Gift gefressen hat, was ein sofortiges Handeln erfordert. Auch eine längere Einnahme von Medikamenten kann die Funktion der Leber auf Dauer schädigen.

Wichtig:
Starkes, langanhaltendes Übergewicht ist eine der Hauptursachen für Lebererkrankungen bei Hunden. Es führt zur Entstehung einer Fettleber. Die Verfettung der Leber sorgt für eine Funktionseinschränkung des Organs und die Entsorgung von Gift- und Abfallstoffen ist nicht mehr im vollen Umfang gewährleistet.

Wie kann ich meinen Hund bei einer Lebererkrankung unterstützen?

Für eine gesunde Leber ist eine gezielte, bedarfsgerechte Ernährung deines Hundes wichtig. Je nach Erkrankung wird in der Regel eine unterstützende Leberdiät verordnet, die dabei hilft, den Stoffwechsel zu entgiften und zu entlasten.
Sie besteht meist aus einem hochwertigen Futter, das einen etwas höheren Energiegehalt hat und vor allen Dingen auf leicht verdauliche Kohlenhydrate und einen geringen Fettgehalt setzt. Zu proteinreich sollte eine Leberdiät nicht sein, da bei Lebererkrankungen häufig der Eiweißstoffwechsel gestört ist. Diese Diät musst du unbedingt einhalten – so schwer es auch fallen mag, deinem vierbeinigen Liebling womöglich das eine oder andere Leckerli verweigern zu müssen. Eine Leberdiät muss immer tierärztlich verordnet werden – sie ist nicht etwa eine vorübergehende Schonkost, sondern vielmehr als „Medikament“ anzusehen.

Futtermittel für Hunde bei Herz- und Leberbeschwerden

Hinweis: Die Fütterung eines veterinärmedizinischen Diätfutters darf nur nach tierärztlicher Rücksprache mit einem Tierarzt erfolgen. Das Team von Dr. Fressnapf hilft dir gerne weiter.

Darüber hinaus gibt es verschiedene Präparate, die die Funktion der Leber unterstützen können. Es handelt sich meist um phytotherapeutische Kräutermischungen, die zur Entgiftung der Leber zum Einsatz kommen. Häufig werden sie unter dem Begriff „Detox“ vermarktet. Dazu zählen zum Beispiel Präparate aus Mariendistel, Artischocke, Löwenzahn oder Wermut. Wichtig ist aber, dass du auch solche unterstützenden Maßnahmen auf jeden Fall tierärztlich abstimmst.

Kann man Lebererkrankungen beim Hund vorbeugen?

Leider kannst du nicht gegen alle Formen der Lebererkrankung vorbeugend etwas tun. Durch regelmäßige Impfungen und Entwurmungen schützt du deinen Vierbeiner aber zumindest vor einigen infektiösen Ursachen für Lebererkrankungen.

Bei Hunden mit einer erblichen Vorbelastung solltest die Leberwerte vorsorglich labortechnisch untersuchen lassen. Auch wenn dein Hund nicht zu diesen Rassen zählt, seine Leberwerte aber in der Vergangenheit schon einmal auffällig waren, ist eine regelmäßige Kontrolle empfehlenswert.

Chemikalien und Gifte können die Leber deines Hundes nachhaltig schädigen. Sorge für seine Sicherheit in Haushalt, Garten und im Auslauf: Lass deinen Hund zum Beispiel nichts auf der Straße oder im Park fressen und verbiete ihm generell das Trinken aus Pfützen. Neben der Gefahr sich Parasiten aufzulesen – die ebenfalls die Leber schädigen können –  können Pfützen auch mit Düngemitteln oder Motoröl verunreinigt sein. Bewahre Waschmittel, Haushaltsreiniger, Farben und andere Chemikalien zur Sicherheit deines Lieblings in fest verschließbaren Schränken auf. Kontrolliere auch Garten und Garage: Kommt dein Hund an potenziell gefährliche Substanzen heran?

Bei langfristigen Medikamentengaben, die die Leber schädigen könnten, ist es wichtig Nutzen und Risiko gegeneinander abzuwägen. Bist du bei einer Medikation im Zweifel, kannst du dir eine tierärztliche Zweitmeinung einholen – zum Beispiel bei unserem Team von Dr. Fressnapf.

Außerdem ist eine regelmäßige Gewichtskontrolle und gesunde, bedarfsgerechte Ernährung das A und O: Beides schützt deinen Hund vor einer Leberverfettung und den damit verbundenen Konsequenzen.

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