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Katze baden – ja oder nein?

04.07.2024 - Lesedauer: 11 Minuten

Eine Katze eingewickelt in einem Handtuch

Von wegen Katzenwäsche – Katzen sind bis zu vier Stunden täglich mit einer intensiven Fellpflege beschäftigt. Die Stubentiger sind zwar sehr reinlich, gelten aber als wasserscheu. Mit ihrer rauen Zunge und Unterstützung der Pfötchen gelingt es den Tieren dennoch problemlos, sich ohne Wasser gründlich zu reinigen. Viele Katzenbesitzer fragen sich dennoch, ob man Katzen baden muss – und wenn ja, wie sie das am besten anstellen. Erfahre alles Wissenswerte über das Baden von Katzen und finde heraus, welche Pflegeprodukte empfehlenswert sind.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Aus hygienischen Gründen ist das regelmäßige Baden einer Katze nicht notwendig.
  • Das Baden der Katze sollte sich auf Ausnahmesituationen wie etwa den Befall mit Parasiten oder die intensive Verschmutzung des Fells beschränken.
  • Möchtest du deine Katze bei der Fellpflege unterstützen, gibt es neben dem Baden zahlreiche wirkungsvolle Alternativen.
  • Ist es notwendig, ist die Vorbereitung, ein ruhiges Umfeld und ein katzengerechtes Shampoo besonders wichtig.

Wann du Katzen bei der Fellpflege unterstützen solltest

Bei einer Kurzhaarkatze ist das Baden im Prinzip nicht nötig, denn die Samtpfote erledigt die Körper- und Fellpflege komplett allein. Lediglich während des Fellwechsels sollten Katzenbesitzer lose Haare ausbürsten. Langhaarkatzen benötigen hingegen regelmäßige Unterstützung, denn das dichte Fell neigt zum Verfilzen. Besonderes Augenmerk gilt dem Bereich rund um den After: Damit hier keine Kotreste hängen bleiben, empfiehlt es sich, die Haare rund um den Genitalbereich etwas zu kürzen. Grundsätzlich solltest du dir aber merken, auch eine Langhaarkatze nicht zu waschen.

Nacktkatzen haben aufgrund des fehlenden Fells eine sehr empfindliche Haut. Geschützt werden die Tiere durch einen Talgfilm, den Katzenhalter am besten regelmäßig mit einem handwarmen, feuchten Tuch etwas abwischen. Selbst können die Tiere diesen nämlich nicht entfernen. Bei behaarten Katzen wird der Talg vom Fell übernommen. Ein komplettes Bad ist jedoch in der Regel nicht notwendig, kann in Rücksprache mit dem Tierarzt allerdings durchgeführt werden. Nutze in solchen Fällen ein pH-neutrales Katzenshampoo.

Kommt ein Freigänger vollkommen verdreckt heim, denken manche Katzenbesitzer darüber nach, ob die Katze gebadet werden sollte. In der Regel reicht es aus, grobe Verschmutzungen mit einem lauwarmen, feuchten Tuch abzuwaschen. An ein Vollbad solltest du nur in Ausnahmefällen denken, etwa wenn sich starke Verkrustungen nicht entfernen lassen.

Wichtiger Tierarztbesuch bei Parasiten oder Kontakt mit giftigen Substanzen

Ist die Katze mit etwas Giftigem in Kontakt gekommen, solltest du die Reste umgehend aus dem Fell entfernen. Gut geeignet sind lauwarme Tücher oder ein Waschlappen. Baden empfiehlt sich in dieser Situation nicht, denn wenn das Tier nicht an das Waschen gewöhnt ist, erzeugst du damit eine zusätzliche Stresssituation. Hilfreich ist ein Besuch in der Tierarztpraxis, bei dem untersucht werden kann, ob die Katze bereits etwas Giftiges aufgenommen hat. Im Zweifel verfügt der Arzt über das notwendige Equipment, um das Tier fachmännisch zu reinigen.

Parasiten machst du mit Wasser leider nicht den Garaus: Wenn etwa die Katze Flöhe hat, reicht ein Bad nicht aus. In diesem Fall ist ein Tierarztbesuch notwendig. Üblicherweise erhältst du ein Spot-on-Präparat, das die Parasiten zuverlässig beseitigt.

Wie oft sollte ich meine Katze baden, wenn Flöhe auftreten?

In vielen Fällen reicht es aus, die Katze einmalig mit einem Shampoo mit antiparasitärer Wirkung einzuseifen. Du befreist dein Tier nicht nur von den lästigen Spinnentieren, sondern entfernst auch den Flohkot. Spezielle Flohshampoos sorgen dafür, dass die Eier, Puppen und Larven mit ausgewaschen werden. Diese Methode hilft allerdings nur, wenn deine Katze alles andere als wasserscheu ist.

Das Shampoonieren des Katzenfells übt eine repellierende, also vergrämende, Wirkung auf Flöhe aus. Allerdings solltest du dir die Produktinformationen gewissenhaft durchlesen und dich an die Empfehlungen des Herstellers halten. Grundsätzlich gilt auch beim Katze baden mit Shampoo, das weniger oft mehr ist. Zwar sind in vielen Produkten fell- und hautpflegende Inhaltsstoffe enthalten, die natürliche Schutzwirkung der Katzenhaut wird aber dennoch in Mitleidenschaft gezogen. Zusätzlich kann es helfen, Reste mit einem Flohkamm zu entfernen, um die Fell- und Körperpflege deines Tieres zu unterstützen.

Info: Die Katze zu baden bei Flohbefall reicht nicht aus

Die lästigen Blutsauger geben sich nicht damit zufrieden, es sich lediglich im Katzenfell gemütlich zu machen. Nur ein kleiner Teil der Flohpopulation hält sich auf dem Wirtstier auf, der Rest wartet im Katzenkörbchen, in den Ritzen des Bodens oder in anderen schlecht zugänglichen Bereichen deiner Wohnung auf eine passende Gelegenheit zum Überspringen. Damit sich ein dauerhafter Erfolg bei der Flohbekämpfung einstellt, müssen sämtliche Schlafplätze und bevorzugte Aufenthaltsorte deines Stubentigers mit Flohmittel behandelt werden. Denke in diesem Fall auch an dein Wohl: Die Flöhe können sich ebenfalls auf deine Textilien setzen.

Wie oft sollte man eine Katze baden?

Katzen sind von Natur aus reinliche Tiere, die es mit der Fellpflege außerordentlich genau nehmen. Dementsprechend muss eine gesunde Katze im Erwachsenenalter aus hygienischen Gründen nicht gebadet werden. Katzen sind mehrere Stunden täglich damit beschäftigt, Fell und Haut sauber zu halten. Durch das intensive Lecken des Fells entfernt die Katze nicht nur Verschmutzungen, sondern beseitigt auch Fremdgerüche und Verfilzungen.

Wie oft du deine Katze baden solltest, hängt von den äußeren Umständen ab. In einem Katzenleben kommt es mitunter zu Situationen, die das Baden der Katze unerlässlich machen. So kannst du etwa dann deine Katze baden, wenn sie stinkt. Insbesondere junge, unerfahrene Freigänger bringen sich des Öfteren in Situationen, die das anschließende Baden notwendig machen. Dazu gehört der versehentliche Kontakt mit den Fäkalien oder Kadavern anderer Tiere und die Kontamination des Fells mit Chemikalien.

Eine Katze wird in der Badewanne gewaschen.

Info: Beim Kontakt mit Chemikalien ist sofortiges Handeln gefragt

Steht der Verdacht im Raum, dass deine Katze mit potenziell gefährlichen Stoffen in Berührung gekommen ist, solltest du unverzüglich handeln und sie gewissenhaft reinigen. Verbleiben Öle, Farben oder andere Stoffe auf dem Katzenfell, wird deine Katze diese eher früher als später ablecken. Auf diese Weise gelangen möglicherweise giftige Substanzen in den Verdauungstrakt und können schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen. Wenn du bezüglich der Vorgehensweise unsicher bist, solltest du umgehend den Tierarzt deiner Wahl aufsuchen.

Die Expertenmeinungen zu der Frage, ob man eine Katze baden darf, gehen auseinander. Allerdings herrscht die Meinung vor, dass sich das Baden einer Katze auf Ausnahmesituationen beschränken sollte. Gib deiner dreckigen Katze zunächst selbst die Chance, sich selbstständig zu reinigen – natürlich nur in dem Fall, dass es nicht gesundheitsschädlich ist. Möchtest du deine Katze lediglich bei der Fellpflege unterstützen, kannst du auf alternative, hochwertige Pflegemittel für Katzen zurückgreifen. Merke dir einfach, dass sich die schützende Schicht auf der Haut regenerieren sollte, um deinen felltragenden Mitbewohner vor Hautreizungen und Erkrankungen zu bewahren.

Wie oft darf ich meine Katze baden?

Wie oft du deine Katze baden solltest und ob es gefährlich ist, hängt stark von der individuellen Konstitution deines Tieres ab. Leidet deine Katze aufgrund einer genetischen Prädisposition oder in der Folge einer akuten Erkrankung unter Hautproblemen, wie zum Beispiel Katzenakne, ist Vorsicht geboten. Am besten besprichst du den Gesundheitsstatus deiner Katze vorab mit einem Tierarzt oder einer Tierärztin.

Ältere Katzen sind mitunter nicht mehr in der Lage, ihr Fell mit der gebotenen Sorgfalt zu pflegen. Bilden sich Verfilzungen im Fell, kann ein Bad Abhilfe schaffen. Allerdings ist die Leistungsfähigkeit des Immunsystems bei alternden Katzen ebenso wie bei älteren Menschen herabgesetzt. Durch das Abwaschen der natürlichen Schutzschicht auf der Katzenhaut erleichterst du unter Umständen gefährlichen Krankheitserregern das Eindringen in den Katzenkörper.

Leidet deine Katze unter einer Vorerkrankung, zum Beispiel einer Allergie, oder akuten Verletzungen, solltest du vor dem Baden den Rat eines Veterinärmediziners einholen. Um deine Samtpfote bei der Körperpflege zu unterstützen, stehen dir außer dem Baden viele weitere Möglichkeiten offen. Insbesondere Bürsten kann helfen und unterstützt vor allem langhaarige Katzen. Positiver Nebeneffekt: Es stärkt die Bindung zwischen euch.

Wie kann ich meine Katze baden?

Du solltest deine Katze bestenfalls immer nach dem gleichen Prinzip waschen und keinen Stress aufkommen lassen. Einen Stubentiger solltest du allerdings – wie bereits erwähnt – nur selten baden. Wenn du das Tier aus bestimmten Gründen, beispielsweise wenn es sich wegen einer Krankheit oder Verletzung nicht selbst putzen kann, doch einmal badest, solltest du eine ruhige und stressfreie Umgebung schaffen. Bereite dein Vorhaben gut vor und lege dir alles Notwendige zurecht.

Achte auf folgende Dinge:

  • Verwende ein für Tiere geeignetes Shampoo, wie zum Beispiel ein Katzenshampoo, welches den natürlichen Schutzfilm der Haut erhält.
  • Bereite eine Badewanne oder Duschwanne mit lauwarmem Wasser vor.
  • Lege die Wanne mit einer rutschfesten Unterlage aus.
  • Sorge für eine angenehme Raumtemperatur, damit deine nasse Katze nicht friert.
  • Lege dir ein Handtuch zurecht, um deinen Stubentiger gleich abzutrocknen.
  • Entferne sämtliche Gegenstände, an denen sich dein Tier oder du dich selbst verletzen könntest.
  • Schließe die Badezimmertür, damit dir deine Katze nicht entwischen kann.
  • Lasse dir von einer Person helfen, so kannst du deine Katze baden, während sich dein Helfer beruhigend auf das Tier einredet. Am besten ist die Katze vertraut mit dieser Person.

Viele Katzen nehmen es ausgesprochen persönlich, wenn sie unversehens in eine Wanne mit Wasser gesteckt werden. Kratz- und Beißattacken sowie ungestüme Fluchtversuche gehören zu den Erfahrungen von leidgeprüften Katzenhaltern, die ihren Stubentiger mit einem Bad von Schmutz oder Parasiten befreien wollten. Nimm dir die Tipps also zu Herzen, wenn du noch nicht weißt, wie deine Katze auf die Putzeinheit reagiert. Gerät die Katze erst einmal Panik, ist sie zu ungeahnten Kraftanstrengungen fähig und kann das blanke Chaos in ihrer Umgebung entfesseln.

Damit deine Katze nicht gleich zu Beginn die Lust auf das Baden vergeht, solltest du sie mit wenig Wasser waschen. Befülle die Wanne nur so weit, dass die Pfoten reichlich mit Wasser bedeckt sind. Das Wasser sollte den Bauch deines Tieres nicht benetzen. Diese Menge reicht aus, um das Shampoo so weit zu verdünnen, dass du es behutsam in das Katzenfell einmassieren kannst. Zum Abspülen verwendest du handwarmes Wasser aus der Brause. Steht dein möglicherweise missgelaunter Mitbewohner mit dem Brausenkopf auf Kriegsfuß, kannst du das Abspülwasser mit einem Becher aus einem zusätzlichen, vorab bereitgestellten Gefäß schöpfen. Achte darauf, dass weder Shampoo noch Wasser beim Abspülen versehentlich in Ohren, Augen oder Mäulchen der Katze gelangt.

Katzen sind überaus empfindlich gegen Zugluft und können sich in nassem Zustand leicht eine Erkältung zuziehen. Nach dem Baden solltest du deine Katze behutsam und gewissenhaft abtrocknen. Denke auch an die Bereiche zwischen den Zehen, da die Feuchtigkeit sonst das Wachstum von Hefepilzen begünstigt. Benutze dazu ein weiches Handtuch, das idealerweise ohne Weichspüler gewaschen wurde. Auf diese Weise vermeidest du den unnötigen Kontakt mit möglicherweise hautreizenden Inhaltsstoffen des Weichspülers. Je trockener das Katzenfell nach dem Abtrocknen ist, desto geringer ist die Gefahr einer Erkältung.

Info: Erkältungsgefahr endet nicht mit dem Abtrocknen

Damit das Fell einer Katze nach dem Baden vollständig trocknet, muss das verbleibende Wasser verdunsten. Bei diesem Vorgang entsteht gefährliche Verdunstungskälte, die eine Unterkühlung des Katzenkörpers verursachen und das Erkältungsrisiko steigern kann.

Porträt einer Katze, die in ein oranges Handtuch eingewickelt wurde.

Katze baden – Tipps für die Wassergewöhnung

Katzen mögen Wasser nicht besonders, sodass du bei deinem Vorhaben durchaus mit Gegenwehr rechnen musst. Eine clevere Idee ist es, das Tier bereits vor dem Bad mit dem Wasser vertraut zu machen. Spritze gelegentlich einmal etwas Wasser auf die Pfötchen oder tauch die Pfote in eine Schale mit Wasser. So nimmst du dem Tier langfristig die Angst vor dem unbekannten Nass und kannst die Samtpfote baden, wenn es einmal sein muss.

Wie kann ich meine Katze ans Baden gewöhnen?

Es ist unbestritten, dass die meisten Katzen Wasser allenfalls in ihrer Trinkschale zu schätzen wissen. Um die angeborene Abneigung vieler Katzen gegen Wasser abzumildern, sollten diese bereits in jungen Jahren an das Baden gewöhnt werden. Mit ein wenig Glück wird deine Katze dann den gelegentlichen Kontakt mit dem ungeliebten Nass akzeptieren. Ist deine Katze schon älter, kannst du sie in den Tagen oder Wochen vor dem geplanten Badetermin mit dem benötigten Badeequipment vertraut machen. Lasse sie zum Beispiel daran schnuppern. Damit dein Schützling am Badetermin nicht gleich durch die Decke geht, kannst du ihm durch die Gabe eines katzengerechten Beruhigungsmittels vorab seine Angst nehmen.

Fazit: Katzen sollten nur gebadet werden, wenn es die Situation erfordert

Damit es zu keiner Beeinträchtigung der Schutzfunktion des Fells und der Haut kommt, solltest du deine Katze nur in Ausnahmesituationen baden. Begründete Anlässe sind etwa ein Parasitenbefall, unerträgliche Gerüche und der Kontakt mit potenziell gefährlichen Stoffen. Beim Baden der Katze sind Ruhe, vorab bereitgestelltes Equipment und eine zusätzliche, unterstützende Person hilfreich. Wenn es die Zeit erlaubt, bietet es sich an, deine Katze vor dem großen Badetag mit den Shampoos oder Bürsten vertraut zu machen.

Quellen

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