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Hunde richtig scheren – Tipps fürs schöne und gesunde Hundefell

09.12.2024 - Lesedauer: 3 Minuten

Einem Hund wird das Fell zwischen den Pfoten geschnitten

Das Fell deines Vierbeiners verleiht ihm nicht nur sein typisches Aussehen, es erfüllt auch wichtige Schutzfunktionen: Es schützt die Haut vor Schmutz und Witterungseinflüssen, gleicht bei Hitze die Temperatur aus und hält die gefährliche UV-Sonneneinstrahlung ab. Dennoch müssen einige Hunderassen regelmäßig geschoren oder getrimmt werden. Lies hier, wie du das Fell deines Vierbeiners richtig behandelst, scherst, bürstest oder trimmst.

Maschinelle Schur für langhaarige Hunde – nicht immer die richtige Wahl

Schau dir das Fell deines Hundes genauer an: Handelt es sich dabei um Stock-, Stichel- und Rauhaar? Ist es ein einschichtiges (Deckhaar) oder mehrschichtiges Hundefell (mit Unterwolle)? Bei Letzterem sollte das Hundehaar getrimmt werden (mehr dazu weiter unten).

Wann denn Hund scheren?

  • Hunderassen mit einschichtigem Fellaufbau, d. h. mit nur Deckhaaren wie Malteser, Yorkshire Terrier oder Pudel, können grundsätzlich geschoren werden.
  • Bei Pudel empfehlen Groomer (speziell ausgebildete Hundefriseure) eine vorsichtige Schur, denn die Haut des Pudels ist sehr empfindlich und sein leichtes Sommerfell schützt ihn vor hohen Temperaturen und der UV-Sonneneinstrahlung.
  • Grundsätzlich sollte eine komplette Schur nur durchgeführt werden, wenn das Fell total verfilzt ist und nichts mehr hilft. In der Regel werden zuerst der Kamm, die Bürste und eine Schere für die Beine verwendet. Das Fell wird nur behutsam gekürzt.

Bitte bedenke: Bei einschichtigen, hellhäutigen Hunden bedeutet eine Kurzhaarschur, dass du im Sommer für ausreichend UV-Schutz mittels Sonnencreme und im Winter für Hundebekleidung sorgen musst.

Der beliebte „Sommerhaarschnitt“ – aber bitte mit Vorsicht

Für Hunde mit Unterwolle darf die beliebte „Sommerschur“ nur nach eingehender Beratung mit Experten vorgenommen werden. Denn eine mögliche Folge unfachmännischer Schur ist die sog. Clipper Alopezie. Dabei entstehen im Haarkleid deines Vierbeiners viele haarlose, „nackte“ oder nur unzureichend mit Deckhaarbüscheln durchsetzte Areale. Rassen mit sehr langsam nachwachsendem Deckhaar sind hiervon gleichfalls betroffen. Bei Wasserhunden wie Portugiesischer Wasserhund, Golden oder Labrador Retriever ist die Unterwolle sogar lebensnotwendig, da sie die Haut vor dem Austrocknen und der Unterkühlung im Wasser schützt und darüber hinaus notwendigen Auftrieb beim Schwimmen gibt.

Langhaarige Hunde scheren – aber wie?

Bei jeder Hunderasse gibt es unterschiedliche Aspekte zu beachten, weswegen es keine allgemeingültige Regel für die perfekte Schur gibt. Das Hundefell sollte so geschnitten sein, dass es seine wichtigen Schutzfunktionen weiterhin erfüllen kann.

Für eine reibungslose, stressfreie Schur sind entsprechend gute Geräte unabdingbar. Die Schermaschine sollte leistungsstark sein und eine hohe Schnittkraft haben, damit die Prozedur nicht schmerzhaft für deinen Hund ausfällt. Zusätzlich brauchst du verschiedene Aufsätze, eine Fellschere (mit abgerundeten Enden), unterschiedliche Bürsten und Fellkämme.

Trimmen: die optimale Wahl für langhaarige Hunde mit dichter Unterwolle

Alle Hunderassen, die ein sehr dichtes Unterkleid haben, sollten in nur wenigen Ausnahmefällen kurz geschoren werden. Trimmen ist hier die richtige Wahl der Fellpflege, um abgestorbenes Deckhaar zu entfernen.

Einige Hunderassen wie der Rauhaardackel haben keinen natürlichen Fellwechsel. Um Hautreizungen und Ekzemen vorzubeugen sowie das Fellwachstum anzuregen, ist das Trimmen hier alle drei bis vier Monate erforderlich.

Selber trimmen oder zum Hundefriseur?

Zum Trimmen gibt es zwei Methoden: das Handtrimming und das Entfernen der Haare mit dem Trimmmesser. Beide Fellpflegearten erfordern viel Erfahrung und Übung. Denn die zum Zupfen geeigneten Hundehaare richtig zu erkennen, ist für Anfänger schwer.

Ein guter Groomer trimmt die Hundehaare in der Regel, indem er die längsten trimmbaren Haare mit Daumen und Zeigefinger herauszupft. Nach erfolgreichem Trimmen wirken die Farben des Hundefells kräftig und das Fell behält seine wichtigen Qualitäten, ohne falsch ausgedünnt zu sein.

Bei der Fellpflege mit einem Trimmmesser ist darauf zu achten, dass die gezackte Klinge möglichst stumpf ist. Ist sie zu scharf, passiert schnell ein unerwünschter Haarschnitt. Zieh nie zu große Haarbüschel auf einmal heraus, denn das Prozedere bereitet auch bei bereits abgestorbenen Haaren Schmerzen.

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Step-by-Step-Basisanleitung zum Hundescheren

Das A und O ist die richtige Vorbereitung:

  • Gewöhnen: Vor der ersten Schur solltest du deinen Hund an die Schermaschine, ihre Vibration und die Geräusche gewöhnen. Wage den ersten Schnitt erst, wenn dein Hund das Gerät toleriert. Es hilft, wenn beim ersten Mal ein Freund oder ein Familienmitglied zur Beruhigung mit dabei ist.
  • Tisch vorbereiten: Für eine bessere Handhabe stellst du deinen Hund auf einen Tisch, der unbedingt mit einer gummierten Unterlage rutschfest gemacht ist.
  • Ausbürsten: Damit die Schermaschine besser durch das Fell gleitet, kämm und bürste es vorher ausgiebig, um Verknotungen und Verfilzungen herauszulösen.
  • Schnittlänge & Scheraufsatz: Informier dich über die empfohlene Felllänge für die Rasse und Fellbeschaffenheit deines Hundes. Teste erst eine großzügigere Schereinstellung von ca. 10 mm.

Nun kannst du mit der eigentlichen Schur deines Hundes beginnen:

  • Richtige Haltung: Optimal steht dein Hund auf der rutschfesten Unterlage aufrecht.
  • Richtige Richtung: Der Schnitt erfolgt ohne Ausnahmen mit der Wuchsrichtung des Fells. Beginne mit dem Hals und führ das Gerät dann den Rücken entlang abwärts Richtung Brust, Bauch und Beine.
  • Regelmäßige Schur: Der Scherkopf wird eng am Körper des Hundes ohne Druck geführt. Setz am besten die Maschine nicht ab, um ungewollte Fellmuster zu verhindern.
  • Sensible Körperstellen: Am Kopf, Ohren, Pfoten oder den Geschlechtsteilen solltest du sehr behutsam vorgehen und ggf. auf das Schergerät verzichten. Arbeite hier mit einer Fellschere mit abgerundeten Enden, um Schnittverletzungen auszuschließen.
  • No-Go: Scher oder schneide niemals die Vibrissen (lange „Barthaare“) deines Hundes ab. Sie sind für deinen Hund sehr wichtige Tasthaare.
  • Nachbürsten: Ein sorgfältiges Nachbürsten entfernt alle noch losen Haare und gibt deinem Hund seine verdiente Entspannung – zusammen mit einem Leckerchen als Belohnung.

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