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Der Mastiff – ein zuverlässiger Bewacher

22.09.2025 - Lesedauer: 8 Minuten

Nahaufnahme eines großen ruhenden Hundes mit braun-schwarzem Fell, der auf einem Holzboden liegt.

Der Mastiff ist ein aufmerksamer Beobachter, der Haus und Hof bewacht. Lies hier mehr über die Rasse und Tipps zur Haltung.

Der Mastiff ist ein wuchtiger Hund, der für seine stoische Ruhe bekannt ist. Er bewacht geduldig Haus und Hof und gerät nur aus der Fassung, wenn er sein Rudel bedroht sieht. Die Ursprünge dieser aus Großbritannien stammenden Rasse reichen bis in die Antike zurück. Der Mastiff zählt aufgrund seiner vielseitigen gesundheitlichen Probleme zu den Qualzuchten, da durch diese ein schmerzfreies Leben kaum möglich ist.

Qualzucht-Hinweis

Diese Rasse wird in vielen Teilen der Welt als Qualzucht eingestuft.

Das 1999 im Auftrag der Bundesregierung und unter Mitwirkung des Deutschen Tierschutzbundes erstellte „Qualzuchtgutachten“ empfiehlt ein Zuchtverbot für haarlose, extrem kurzköpfige Zuchtformen (sogenannte brachycephale Rassen) und weitere, bei denen extreme Ausprägungen im Körperbau (sehr langer Rücken, stark verkrümmte Beine, Wirbelsäulenveränderungen, übermäßiges Fellwachstum usw.) ein gesundes Leben unmöglich macht.

Ein verantwortungsvoller Tierhalter, der natürlich viel Wert auf ein gesundes, unbeeinträchtigtes Leben seines Vierbeiners legt, sollte bei der Entscheidung für eine geeignete Rasse nicht nur auf hervorragende Charaktereigenschaften achten, sondern auch diese Hinweise unbedingt berücksichtigen.

Wir von Fressnapf setzen uns als verantwortungsbewusste Tierfreunde aktiv für das Wohlergehen der Tiere ein und möchten auf die Herausforderungen hinweisen, die bestimmte Zuchtpraktiken mit sich bringen. Daher vermeiden wir es bewusst, Bilder von Qualzuchten außerhalb expliziter Rasseportraits zu zeigen, um keine ungewollte Nachfrage zu fördern.

Uns ist zudem bewusst, dass viele Tierhalter nicht wissen, dass ihr geliebtes Haustier unter den Folgen einer Qualzucht leiden könnte. Unser Ziel ist es nicht, Schuldgefühle zu wecken, sondern durch informative Beiträge darüber aufzuklären und gleichzeitig Hilfestellungen zu geben, diesen Tieren ein möglichst gesundes und glückliches Leben zu ermöglichen.

Begleiter des Menschen durch die Jahrhunderte

Der Mastiff wirkt mit seinem mächtigen Körperbau und seiner in Falten gezogene Stirn wie die personifizierte Gemütsruhe. Ein ausgewachsener männlicher Mastiff kann durchaus das Gewicht eines erwachsenen Mannes auf die Waage bringen. Früher wurde die Rasse vor allem als Kriegs- und Wachhund gezüchtet, heute gilt der gemütliche Riese als beliebter Familienhund.

Der Mastiff kann seine Vorfahren bis in die Antike zurückverfolgen: Schon das Volk der Molosser, das einst in der Region Epirus (heute Albanien und Griechenland) lebte, hielt großgewachsene Hirtenhunde, die sogar in den Schriften des Philosophs Aristoteles Erwähnung fanden. Aus den nach ihrer Herkunft benannten Molosser-Hunden entwickelte sich der Mastiff, aus dem wiederum moderne Hunderassen wie die Dogge und der Boxer entstanden.

Bei der heute als Mastiff bezeichneten Rasse handelt es sich um den „Old English Mastiff“, der im späten Mittelalter von englischen Truppen als Kriegs- und Jagdhund gezüchtet wurde. Die Reinzucht der Rasse begann im 19. Jahrhundert. In Großbritannien wird er nach wie vor gerne als Wachhund und Jagdhund eingesetzt. Doch auch private Hundefreunde wissen den gemütlichen Riesen zunehmend zu schätzen.

Wenn dir der Mastiff gefällt, sieh dir auch den Cane Corso, den Fila Brasileiro und den Bullmastiff an!

SteckbriefMastiff

Rasse:
Mastiff (Old English Mastiff)
Herkunft:
Großbritannien
Klassifikation:
Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde, Sektion 2: Molossoide – Doggenartige Hunde – Ohne Arbeitsprüfung
Größe:
nicht einheitlich festgelegt; Mindestgröße 80 Zentimeter bei Rüden, 70 Zentimeter bei Hündinnen
Gewicht:
empfohlen sind maximal 90 Kilogramm, manche Tiere bringen über 100 Kilogramm auf die Waage
Körperbau:
massig
Augen:
dunkel
Ohren:
herunterhängend
Fell und Farbe:
verschiedene Farben möglich, meist sandfarben, braun oder grau, mit schwarzer Gesichtsmaske
Besonderheiten:
Falten in der Stirn
Charakter
ruhig und gelassen, bei guter Erziehung freundlich
Pflege:
einmal pro Woche bürsten
Gesundheit:
neigt aufgrund der Körpergröße zu Ellbogen- und Hüftdysplasie, Hautinfektionen der Falten, Ektropium (Fehlstellung des Augenlids)

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Charakter des Mastiffs

Der massige Körperbau und der wuchtige Kopf lassen den Mastiff respekteinflößend wirken. Doch hinter dem bedrohlichen Äußeren verbirgt sich ein gemütlicher Hund mit hoher Reizschwelle. Wo kleinere Rassen die Fassung verlieren und aggressiv reagieren, bleibt der Mastiff locker. Lediglich wenn er sein Rudel bedroht sieht, schreitet er ein. Dabei nutzt er seine imposante Erscheinung und baut sich lediglich vor dem scheinbaren Feind auf, bis dieser die Flucht ergreift. Ausschlaggebend sind nicht nur der individuelle Charakter, sondern auch eine gute, konsequente Erziehung sowie ausreichend Beschäftigung.

Seine stoische Ruhe macht ihn zu einem wunderbaren Familienmitglied und treuen Gefährten für Kinder. Selbst mit Katzen verträgt er sich im Allgemeinen. Allerdings solltest du den Mastiff nie unbeobachtet mit kleinen Kindern spielen lassen, da es durchaus vorkommen kann, dass er ein Kind unabsichtlich mit seinem massigen Körper verletzt.

Großer Mastiff-Hund sitzt auf grünem Gras mit rosa Pfotenanhänger am Halsband

Erziehung und Haltung des Mastiffs

Erziehe deinen Mastiff konsequent, damit er seine Körpermasse nicht gegen dich einsetzt: Bei schlechter Erziehung kann es vorkommen, dass der Hund dich spazieren führt und nicht umgekehrt. Unausgelastet und nicht ausreichend erzogen kann der Mastiff durchaus gefährlich werden. Am besten besuchst du bereits im Welpenalter eine geeignete Hundeschule, da die Sozialisation mit anderen Hunden und Menschen das A und O ist. Bedenke außerdem, dass ein so großer Hund entsprechend viel Futter verschlingt – das du finanzieren musst.

Ein großer Hund wie der Mastiff benötigt viel Platz: In einem Haus mit großem Garten fühlt er sich wohler als in einer kleinen Etagenwohnung. Er liebt nicht nur lange Spaziergänge, sondern auch das Bad im Wasser. Idealerweise liegt ein öffentlich zugänglicher Teich oder Bach an einer deiner liebsten Spazierrouten. Als waschechter Engländer mag der Mastiff Kälte und Regen und kommt mit Hitze weniger gut klar. Überlasse ihn an heißen Tagen seinem Hang zum Faulenzen. Generell ist der Mastiff nicht für Sportarten wie Agility geeignet, dennoch möchte er ausgelastet werden. Besonders wichtig ist daher die mentale Beschäftigung.

Mastiffs sind anhängliche Familienhunde und nicht gerne allein. Sorge für Beschäftigung, wenn du ihn über mehrere Stunden alleine lassen musst, damit er deine Möbel nicht zerlegt.

Pflege des Mastiffs

Der Mastiff erweist sich mit seinem kurzen glatten Fell als pflegeleichter Hund. Bürste ihn einmal pro Woche gründlich ab, um ausgefallene Haare zu entfernen. Die Hautfalten im Gesicht erfordern besondere Pflege, da sie ein ideales Milieu für Bakterien und Pilze bieten. Sie sollten täglich kontrolliert und mindestens alle zwei Tage gereinigt werden.

Gesundheit des Mastiffs

Der Mastiff wurde immer größer gezüchtet, was zur Folge hat, dass diese Rasse mit verschiedensten Erkrankungen zu kämpfen hat und zu den Qualzuchten zählt.

Sie neigen zu Ellbogen- und Hüftdysplasien, bei denen die Gelenkköpfe nicht richtig in den Gelenkpfannen liegen. Dies führt zu Schmerzen, Entzündungen und Fehlbelastungen. Erschwerend kommt das hohe Gewicht hinzu, das die Gelenke zusätzlich belastet, weshalb ein gutes Gewichtmanagement essenziell ist.

Mastiffs neigen durch die vielen Falten außerdem zu Hautinfektionen, die mit Juckreiz und Entzündungen einhergehen. Die Falten sollten im besten Fall täglich kontrolliert und alle zwei Tage mit geeigneter Pflege gereinigt werden.

Weitere gesundheitliche Prädispositionen bestehen für eine Magendrehung, da bei großen Hunden generell mehr Platz im Abdomen vorhanden ist und ein gefüllter Magen dadurch die Möglichkeit hat, sich um die eigene Achse zu drehen. Füttere deinem Mastiff daher über den Tag verteilt mehrere kleinere Portionen und lasse ihn nach dem Fressen in Ruhe verdauen. Auch das sogenannte Ektropium tritt bei dieser Rasse gehäuft auf. Dabei dreht sich das Unterlid nach außen und liegt nicht mehr eng an, wodurch die Hornhaut nicht mehr ausreichend geschützt ist.

Besonderheit: Einstufung des Mastiffs als Listenhund

Obwohl sich der Mastiff durch seine stoische Gemütsruhe auszeichnet, wird er aufgrund seiner massigen Erscheinung in einigen Bundesländern als Listenhund geführt. Maßgeblichen Anteil daran haben auch unverantwortliche Halterinnen und Halter, die den Hund als Drohmittel einsetzen.

Die Einstufung als Listenhund bedeutet, dass mit der Haltung einige Auflagen einhergehen und du einen höheren Hundesteuersatz zahlen musst. Erkundige dich vor der Anschaffung nach den Regeln für dein Bundesland. Aktuell gilt der Mastiff in folgenden Bundesländern als Listenhund:

In den meisten Bundesländern mit Ausnahme von Berlin wird der Mastiff in Kategorie 2 (potenziell gefährliche Hunde) eingestuft. Für die Haltung des Hundes sind folgende Pflichten zu erfüllen:

  • Absolvieren eines Hundeführerscheins für die amtliche Erlaubnis zur Haltung
  • Vorweisen eines einwandfreien Führungszeugnisses
  • Nachweis der Volljährigkeit
  • Abschluss einer Hundehaftpflichtversicherung

Bist du dir der Verantwortung bewusst, die ein großer tierischer Freund wie der Mastiff mit sich bringt, erhältst du einen loyalen und treuen Begleiter.

Auch im Hinblick auf die Überzüchtung sollte man sich die Anschaffung gut überlegen, da die Erkrankungen meist intensiv tierärztlich betreut werden müssen und damit hohe Kosten verbunden sind. Soll es trotzdem ein Mastiff werden, informiere dich am besten bei Tierheimen oder rassespezifischen Tierschutzorganisationen, ob ein passender Hund ein Für-Immer-Zuhause sucht.

Züchter von Qualzuchten 

Qualzuchten leiden unter zuchtbedingten Gesundheitsproblemen. Auch vermeintlich „seriöse Züchter“ nehmen krankmachende Merkmale für ein beliebtes Erscheinungsbild in Kauf. Die Realität zeigt, dass selbst in anerkannten Zuchtverbänden gesundheitsschädliche Merkmale oft weiterhin toleriert oder gezielt gefördert werden. Daher kann für solche Tiere keine Kaufempfehlung ausgesprochen werden. Wer Tierleid vermeiden möchte, sollte entsprechende Rassen ausschließlich aus dem Tierschutz übernehmen, um die weitere Zucht nicht zu unterstützen.

Anschaffung von Qualzuchten 

Informiere dich bitte ausführlich vor der Anschaffung über die Qualzucht-Merkmale und ihre Folgen, um deinem Tier ein artgerechtes Leben zu ermöglichen und es vor weiterem Schaden zu bewahren. Aufgrund der Anomalien kann es zu höheren tierärztlichen Kosten kommen, da die Tiere meist eine intensivere medizinische Betreuung benötigen. Wenn du den Tieren helfen und ihr Leiden beenden möchtest, solltest du keine der betroffenen Rassen anschaffen. Denn solange diese Rassen gekauft werden und das Geschäft mit ihrem Leid profitabel ist, werden sie weiter gezüchtet.

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