Patterdale Terrier â willensstarker Jagdhund fĂŒr aktives Landleben
23.04.2024 - Lesedauer: 5 Minuten
Mit einem Patterdale Terrier an deiner Seite wird das Leben mit Hund nie langweilig! Die quirligen Vierbeiner bringen all ihre Energie und Lebensfreude in einen aktiven Alltag ein. Nach einem langen Tag an der frischen Luft und viel Bewegung genieĂen sie Zeit mit ihrer Familie â und wer weiĂ, vielleicht trĂ€umen sie vor dem Kamin von ihren nĂ€chsten Abenteuern.
Im wild-romantischen Lake District Englands leben unzĂ€hlige Schafe. FĂŒchse sind eine stĂ€ndige Bedrohung. Mit dem Ziel, einen geeigneten Jagdhund zu entwickeln, der den Fuchs in Schach hĂ€lt, ohne die Schafe zu bedrohen, schufen ZĂŒchter rund um das Dörfchen Patterdale eine robuste, willensstarke und zugleich menschenfreundliche Hunderasse: den Patterdale Terrier. Heute hat der robuste Arbeitshund weltweit eine Fangemeinde, die den Erhalt der Rasse sichert, obwohl sie nur von wenigen VerbĂ€nden anerkannt wird. Auch beim Verband fĂŒr das Deutsche Hundewesen (VDH) wird der Patterdale Terrier nicht gefĂŒhrt, was die Suche nach einem seriösen ZĂŒchter schwierig machen kann. Umso wichtiger ist es, die gewĂ€hlte ZuchtstĂ€tte zu prĂŒfen.
Der Patterdale Terrier ist ein auf LeistungsfĂ€higkeit, HĂ€rte und Zielstrebigkeit selektierter Arbeitshund. Er ist ein mutiger, fokussierter und stets hoch motivierter JĂ€ger, der sich jeder Begegnung mit Wild bedingungslos stellt und diese sogar aktiv sucht. Auf englischen Farmen bestand die Aufgabe der oft im Rudel gehaltenen Terrier darin, FĂŒchse und Dachse, die die Schafe oder HĂŒhner der Höfe bedrohten, zu jagen, zu stellen und zu töten. Wenn nötig, kann der handliche Vierbeiner in den Bau der RĂ€uber kriechen und dort zupacken. Eine anatomische Besonderheit erlaubt es ihm, sich dafĂŒr ganz schmal und flach zu machen. Seine charakterliche und körperliche HĂ€rte ist herausragend: Er lĂ€sst sich weder von Brombeerranken noch von WasserlĂ€ufen oder anderen Hindernissen aufhalten.
Seine starken CharakterzĂŒge wie sein ausgeprĂ€gter Jagdtrieb, sein Mut und seine HartnĂ€ckigkeit werden von einer groĂen Freundlichkeit gegenĂŒber Menschen ergĂ€nzt. Die meisten âPattisâ sind, wenn sie gut sozialisiert wurden, weder Menschen noch anderen Hunden gegenĂŒber aggressiv. Sie sind jedoch wachsam und allzeit bereit, dich zu verteidigen. Wann das nötig ist, entscheiden die aufmerksamen Hunde selbst, solltest du nicht von Beginn an auf eine entsprechende Erziehung achten.
Willensstark, energetisch und eigenstĂ€ndig â der Patterdale Terrier zĂ€hlt nicht zu den kooperativen, leicht zu fĂŒhrenden Hunderassen. Seine Haltung und Erziehung sind anspruchsvoll und benötigen etwas Hundeerfahrung. Am besten sind die aufmerksamen, intelligenten Arbeitshunde bei Menschen aufgehoben, die ihrem unbĂ€ndigen Bewegungsdrang und ihrer Arbeitsbegeisterung gerecht werden können. Es ist von Vorteil, wenn der Vierbeiner nur selten alleine bleiben muss, denn das mögen die meisten Patterdale Terrier nicht. Sie haben gerne stĂ€ndig ihre Menschen oder zumindest ihr Hunderudel um sich.
Viel Platz, ein groĂer Garten und eine rassegerechte Auslastung wirken sich positiv auf die Erziehbarkeit und die Alltagstauglichkeit des munteren Terriers aus. Neben der Jagd können der Schutzhundesport, Mantrailing und Agility geeignete BeschĂ€ftigungen sein. So ausgelastete Patterdales sind meist wunderbare, liebevolle Familienhunde, die mit Kindern jeden Alters rĂŒcksichtsvoll und vorsichtig umgehen.
Schon ab Ăbernahme des Hundenachwuchses mit etwa 9 bis 12 Wochen musst du mit der klaren und strukturierten Erziehung beginnen. Die cleveren Pattis scheuen sich nĂ€mlich nicht, selbst die FĂŒhrung zu ĂŒbernehmen, solltest du diese Rolle nicht ausfĂŒllen. Die meisten ZĂŒchter geben ihre Welpen deshalb nicht an HundeanfĂ€nger ab.
Wer bereits Erfahrung mit Hunden im Allgemeinen und mit Terriern im Besonderen hat, weiĂ die Possen und Ideen der jungen Schlawiner zu schĂ€tzen. Sie sind allzeit bereit, etwas zu lernen, wenn du es spielerisch verpackst. Ăbungen rund um Impulskontrolle und Frustrationstoleranz mĂŒssen von Anfang an fest im Alltag integriert werden, damit die hochreaktiven Hunde lernen, sich zurĂŒckzunehmen und Ruhe zu finden. Dies gilt auch fĂŒr den Umgang mit anderen Hunden. Eine Hundeschule mit Trainern mit Terrier-Erfahrung und Welpenspielgruppen leisten hier einen wertvollen Beitrag. Die Sozialisierung mit anderen Hunden sowie Menschen aller Art steht im Mittelpunkt der Erziehung in den ersten Wochen zu Hause.
Die auf Robustheit selektierten Terrier haben entweder ein glattes, festes Fell oder pflegeleichtes Trimmfell. Zweimal im Jahr solltest du bei diesem Felltyp alte Haare professionell durch Trimmen entfernen lassen. Dazwischen reicht gelegentliches BĂŒrsten. So gepflegt haaren die EnergiebĂŒndel im Alltag kaum.
Weil der Patterdale hart im Nehmen ist, zeigt er mögliche Verletzungen nicht unbedingt an. Kontrolliere daher regelmĂ€Ăig Augen, Ohren, ZĂ€hne und Krallen, um im Eifer des Gefechts erlittene kleine Verletzungen frĂŒhzeitig zu erkennen.
Soll ein Patterdale deine Familie ergĂ€nzen, kann es zu Problemen mit bereits vorhandenen Haustieren wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Katzen kommen. Der Patti kommt mit einem starken Jagdtrieb auf die Welt â kann allerdings lernen, wer zur Familie gehört. Hier sind dein FingerspitzengefĂŒhl und deine Konsequenz entscheidend. Lass den Junghund niemals mit Kleintieren allein in einem Raum.
Wie alle jungen Kleinhunde sollte auch der Patti in den ersten Monaten nicht Treppensteigen oder höhere Distanzen springen, wie zum Beispiel auf oder von der Couch. Dies kann Gelenke und BÀndern belasten.
Bei einem aktiven Leben, viel Bewegung und angepasster FĂŒtterung können Patterdale Terrier bis zu 15 Jahre oder Ă€lter werden.
SteckbriefPatterdale Terrier
Rasse: | Patterdale Terrier |
Herkunft: | Lake District, England |
Klassifikation: | Terrier, aber nicht bei allen VerbÀnden anerkannt |
GröĂe: | 25 bis 40 Zentimeter |
Gewicht: | 7 bis 14 Kilogramm |
Körperbau: | drahtig, muskulös, krÀftig |
Augen: | oft bernsteinfarbene Augen mit aufmerksamem Blick |
Ohren: | kurze, enganliegende Knickohren |
Fell und Farbe: | meist Trimmfell, aber auch glatthaarig in Schwarz und unterschiedlichen Brauntönen |
Besonderheiten: | willensstarker, jagdfreudiger, hoch energetischer Arbeitshund |
Charakter | intelligent, aktiv, wachsam, mutig, eigenstÀndig und bisweilen stur |
Pflege: | regelmĂ€Ăig bĂŒrsten und kĂ€mmen, bei Bedarf Fell und Krallen kĂŒrzen |
Gesundheit: | sehr robuste Hunderasse, die nicht von rassetypischen Erbkrankheiten belastet ist |
Sieh dir auch diese kleineren Terrierarten an:
- Cairn Terrier: Die Schotten haben ein Herz fĂŒr Terrier und neben anderen Rassen auch den Cairn Terrier gezĂŒchtet. Der Hund sollte vielseitig sein, aufmerksam, mutig und dennoch freundlich zur eigenen Familie. Der wuschelige Schotte erfĂŒllt all diese AnsprĂŒche und ĂŒberzeugt mit einer gelungenen Mischung
- Manchester Terrier: Der Manchester Terrier gilt als eine der ursprĂŒnglichsten britischen Hunderassen. Seine Passion und Aufgabe war die Rattenjagd. Bis heute liegt ihm dieser Jagdtrieb im Blut, weshalb der elegante, schwarz-braun gefĂ€rbte Terrier eine sehr gute Erziehung benötigt.
- Norfolk Terrier: Der Norfolk Terrier macht mit seinem welligen, langen Fell und dem lustigen Gesicht einen unglaublich sympathischen ersten Eindruck. Der hÀlt sich genau so lange, bis der Terrier eine Katze entdeckt und allen Rufen zum Trotz jagend davonzischt.
- Norwich Terrier: Der Norwich Terrier ist eine der kleinsten Terrier-Rassen. Er hat sich in den letzten Jahrzehnten vom Jagdhund zum Familien- und Begleithund entwickelt. Dennoch â das Terrier-Erbe lĂ€sst sich nicht leugnen: Der Norwich Terrier ist fĂŒr jeden SpaĂ zu haben.
- Jack Russel Terrier: Er ist klein, flink und begeistert mit seiner drolligen Art: Der Jack Russell Terrier ist ein charmanter Clown und dabei ausgesprochen schlau. Das sollte nicht darĂŒber hinwegtĂ€uschen, dass der kleine Hund eine konsequente Erziehung und einen erfahrenen Halter benötigt.
- Welsh Terrier: Der Welsh Terrier gehört zu den seltensten Terrierrassen der Welt. Seine Wurzeln könnten bis zu den Kelten zurĂŒckgehen. In den letzten Jahrzehnten hat sich seine Aufgabe von der Jagd zum Begleithund gewandelt. Die intelligenten Kleinhunde sind liebenswerte Familienmitglieder.
- West Highland White Terrier: In den 1990er-Jahren avancierte der Jagdhund West Highland White Terrier zum Modehund. Der schneeweiĂe Wuschelkopf mit den Knopfaugen wandelte sich zum beliebten Familienbegleiter. Aber Hand aufs Herz: Es ist auch schwer, sich nicht in den Westie zu verlieben.
- Welsh Terrier: Unter dem Schleifchen blitzen niedliche Knopfaugen hervor, denen nichts entgeht. So kennt man den Yorkshire Terrier aus dem Fernsehen. Man könnte ihn fĂŒr ein Kuscheltier halten, aber weit gefehlt: Der Yorkshire Terrier ist ein agiler Action-Hund mit starkem Charakter.