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Grannen: Die Gefahr im Kornfeld

15.03.2024 - Lesedauer: 5 Minuten

Hund sitzt im Kornfeld

Grannen sind borstig, haarig oder fadenförmig. Gekrümmt, verzweigt, gerade oder verdreht. Dabei sind sie für deine Fellnase alles andere als harmlos.

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Wiesen und Felder laden gerade bei schönem Wetter zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Besonders im Sommer und Herbst verbirgt sich hier jedoch eine nicht zu unterschätzende Gefahr für deinen Vierbeiner: Grannen.

Grannen sind kleine Pflanzenteile aus den Blütenständen reifender Gräser und Getreidearten, die sich leicht an Kleidung oder Fell anheften. Warum sie für unsere Haustiere so gefährlich werden können, erklärt Dr. René Reinhold.

Herr Dr. Reinhold, was macht Grannen so gefährlich für Haustiere?

Grannen haben kleine Widerhaken, mit denen sie sich in der Haut verankern und dort lokale Ekzeme hervorrufen können. Das geschieht häufig an Körperstellen, die man nicht sofort sieht, etwa zwischen den Zehen, unter den Achseln oder im Bereich der Leisten. Wird eine Granne nicht frühzeitig entdeckt und entfernt, kann sie tief in das Gewebe eindringen und dort schwere Entzündungen auslösen.

Besonders schlimm wird es, wenn eine Granne sich in Nase, Auge oder Ohr festsetzt. Das führt in den meisten Fällen nicht nur zu starken Schmerzen beim Tier, sondern kann sogar lebensbedrohlich werden.
Wird eine Granne beispielsweise eingeatmet, kann sie bis in die Lunge gelangen und dort unter Umständen irreversible Schäden zur Folge haben. Hier ist dann leider häufig die Entfernung des betroffenen Lungengewebes erforderlich und so ein operativer Eingriff birgt natürlich einige Risiken für das Tier.

Können Grannen für Hunde und Katzen gleichermaßen zum Problem werden?

In der Praxis sehen wir doch häufiger Hunde damit. Aber prinzipiell können sich auch Katzen, die Freigänger sind, sowie alle Haus- und Heimtiere wie etwa Kaninchen oder Meerschweinchen Grannen einfangen. Bei Tieren mit aufstehenden Ohren können Grannen leichter eindringen und auch längeres Fell begünstigt das Festsetzen von Grannen. Aber zwischen den Zehen kann es natürlich auch kurzfellige Tiere betreffen.

Dr. René Reinhold

Wie erkenne ich, dass mein Hund eine Granne hat, wenn ich sie nicht auf den ersten Blick sehe?

Je nachdem, wo sich die Granne festsetzt, kann es zu unterschiedlichen Symptomen kommen. Humpeln oder Schlecken an der Pfote deutet möglicherweise darauf hin, dass sich eine Granne zwischen den Zehen befindet. Hier kann es recht schnell zu einer schmerzhaften Entzündung kommen.

Häufiges Niesen, insbesondere nach einem Spaziergang durch Wiesen und Felder, könnte auf eine Granne in der Nase zurückzuführen sein. Je nachdem, ob die Granne noch im vorderen Teil der Nase steckt oder schon weiter Richtung Rachen gewandert ist, kann auch anhaltendes Husten hinzukommen.

Ein zugekniffenes oder gerötetes Auge oder Ausfluss kann wiederum ein Anzeichen dafür sein, dass eine Granne versteckt unter dem dritten Augenlid (Nickhaut) sitzt. Hier kann sich das Auge dann auch schnell stark entzünden.

Heftiges Kopfschütteln, Reiben oder auch die Kopfschiefhaltung kann auf eine Granne im Ohr hindeuten. Gerade im Ohr können Grannen unter Umständen erheblichen Schaden anrichten: Wird das Trommelfell durchdrungen, kann die Granne ins Innenohr wandern und dort eine Entzündung auslösen.

Sollte ich eine Granne selbst entfernen?

Eine Granne sollte man bei seinem Haustier nur dann selbst entfernen, wenn sie sich noch nicht auf der Haut festgesetzt hat. Sitzt sie zum Beispiel oberflächlich im Fell, kann man sie vorsichtig mithilfe einer Pinzette herausziehen.

Sobald jedoch der Verdacht besteht, dass Auge, Ohr oder Nase betroffen sind, sollte in jedem Fall der Tierarzt aufgesucht werden. Auch ein entzündeter Bereich an der Pfote oder zwischen den Zehen muss tierärztlich versorgt werden. In vielen Fällen kann hier zunächst durch eine Behandlung mit Zugsalbe versucht werden, das Austreten der Granne aus dem Gewebe zu fördern. Gelingt dies nicht oder gibt es Komplikationen, kommt man um eine operative Entfernung allerdings nicht herum.

Wie kann ich meinen Hund vor Grannen schützen?

Um Grannen vorzubeugen und seinem Tier unnötiges Leid zu ersparen, sollte man es gerade in den Sommermonaten am besten nicht im Bereich von Feldern und Wiesen mit hohem Gras herumtoben lassen. Leider finden sich inzwischen aber auch am Wegesrand in der Stadt immer häufiger wildwachsende Getreidepflanzen und Gräser, wie zum Beispiel die Mäuse-Gerste. Hier muss man dann darauf achten, dass der Vierbeiner beim Schnüffeln und Entlangstreifen möglichst nicht in Kontakt mit den Pflanzen kommt.

Generell erschwert ein kurzes Fell das Anheften von Grannen. Es lohnt sich also gerade im Sommer, die Haare an entsprechenden Körperstellen wie im Zwischenzehenbereich oder am Ohr zu kürzen.

Auch das gründliche Absuchen des Fells nach einem Spaziergang gehört zu den vorbeugenden Maßnahmen gegen Grannen. Ein kurzer Blick ins Ohr kann außerdem dabei helfen, die Übeltäter bestenfalls schon zu entdecken, bevor sie weiterwandern und größeren Schaden anrichten.

Dr. FN Berit Bräuer

Berit Bräuer
Tierärztin bei Dr. Fressnapf

Dr. Fressnapf Logo

Dr. Fressnapf Expertentipp:

“Gerste und Roggen haben die längsten Grannen, andere Getreidesorten wie Weizen, Dinkel und Hafer dagegen überhaupt keine. So kann man bewusst Gefahrenquellen wie Felder und auch hohe Wiesen beim Spazierengehen vermeiden. Auch das Kürzen des Felles zwischen den Zehen, an den Pfoten, Ohren sowie den Augen bewirkt, dass sich Grannen schlechter im Fell festsetzen können.”

Sehr gerne beraten wir dich persönlich und klären deine individuellen Fragen zum Thema Grannen.

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