Basset Hound – ein außergewöhnlicher Hund mit bewegter Geschichte

16.07.2025 - Lesedauer: 5 Minuten

Basset hound steht auf einer Wiese

Der Basset Hound ist eine unverwechselbare Hunderasse. Hier findest du heraus, was an dem kurzbeinigen, anspruchsvollen Jagdhund so einzigartig ist.

Unverkennbar – wer jemals einen Basset Hound gesehen hat, wird diese Hunderasse immer wiedererkennen. Die kurzbeinigen, schwerfĂ€llig erscheinenden Jagdhunde sind doppelt so lang wie groß. Die Gefahr, sie zu unterschĂ€tzen, ist hoch – denn in den krĂ€ftigen Hunden stecken passionierte JĂ€ger. Die freundlichen Bassets sind anspruchsvoll in der Haltung und trotzdem – dank ihres liebenswerten Wesens – beliebte Familienhunde.

SteckbriefBasset Hound

Rasse
Basset Hound
Herkunft
Großbritannien
Klassifikation
Laufhunde & Schweißhunde
GrĂ¶ĂŸe
28 bis 38 Zentimeter Schulterhöhe
Gewicht
20 bis 34 Kilogramm
Körperbau
extrem krĂ€ftig, sehr kurzbeinig und lang im RĂŒcken
Augen
große mit intensivem Blick und hĂ€ngenden Lidern
Ohren
sehr lange HĂ€ngeohren
Fell und Farbe
kurz, robust in Braun/Weiß gescheckt und Tricolor
Besonderheiten
gemĂ€ĂŸigte Zuchtformen von seriösen ZĂŒchtern kaufen
Charakter
liebenswert, eigenstÀndig, stur und jagdfreudig
Pflege
Kontrolle und Reinigung der Ohren, Augen und Hautfalten
Gesundheit
Veranlagung zu einigen Erbkrankheiten und Beschwerden durch ÜberzĂŒchtung, einige Problematiken durch körperliche Gegebenheiten wie zum Beispiel Gelenkerkrankungen, Übergewicht und Hautinfektionen

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Jagdhund mit langer Tradition

Seinen Ursprung hat der Basset Hound Historikern zufolge in französischen Klöstern. Von dort kam er im 15. Jahrhundert mit König James IV. nach Schottland. Die beeindruckenden, in der Meute jagenden Hunde spielen sogar in Shakespeares „Sommernachtstraum“ eine Rolle. Am Anfang vor allem bei der Jagd auf Dachse eingesetzt, kam der Basset bald auch als Meutehund zum Einsatz. Die Rasse war sehr beliebt beim englischen Adel. Zwischen den Weltkriegen war der Basset Hound kurzzeitig vom Aussterben bedroht. Inzwischen gilt er als eine der bekanntesten Hunderassen weltweit und ist auch zum beliebten Familienhund avanciert.

Beliebte Hunderassen mit Àhnlicher Tradition:

  • Beagle: Den berĂŒhmtesten Beagle der Welt – Snoopy – kennst du sicher. Seine echten Artgenossen gelten als Ausbund an GutmĂŒtigkeit und Menschenfreundlichkeit, aber auch Sturheit. Ihr Charakter macht die gefleckten Jagdhunde mit der richtigen Erziehung auch zu guten Familienhunden.
  • Bloodhound: Der Bloodhound – auch Bluthund genannt – ist ein sensibler Hund mit einer ausgezeichneten SpĂŒrnase. Man sagt ihm sogar nach, den besten Geruchssinn unter allen Hunderassen zu besitzen. Wegen seiner guten Nase und seiner Ausdauer ist der gutmĂŒtige Belgier ein beliebter Jagdhund.
  • Dackel: Das Sprichwort sagt: „Wenn ein Dackel in den Spiegel schaut, sieht er einen Löwen.“ Und da ist etwas dran: Der kleine Hund ist ein furchtloser JĂ€ger und treuer Jagdbegleiter fĂŒr den Untergrund.

Charakter des Basset Hound

Auf den ersten Blick wirkt der Basset Hound wie ein gemĂŒtlicher, bequemer Geselle, der nichts lieber tut, als neben dem Kamin oder auf der Couch tief und fest zu schnarchen. Zu Hause ist der Basset tatsĂ€chlich einer der ruhigeren, vertrĂ€glicheren und friedlicheren Hunde mit geringem Wach-, Schutz- oder Aggressionspotenzial. Innerhalb seines zwei- und vierbeinigen Rudels akzeptiert der EnglĂ€nder oft auch Kleintiere und Katzen. Draußen jedoch kommt der genetisch tief verankerte Jagdtrieb durch: Bassets sind zĂ€he, ausdauernde und hoch motivierte JĂ€ger. Sie folgen einer aufgenommenen FĂ€hrte ohne Pause und ohne auf rufende Besitzer RĂŒcksicht zu nehmen. Daher wird den krĂ€ftigen Jagdhunden mit dem eindrucksvollen Bellen eine gewisse Sturheit nachgesagt. Sie haben einen eher geringen Willen zu Gefallen – und gelten deshalb als schwer erziehbar.

Erziehung und Haltung des Basset Hound

So charmant diese Hunde auch sind, so ignorant können sie auf Ansagen des Halters reagieren. Viele Halter berichten ĂŒber ein langwieriges Sauberkeitstraining. Die Erziehung gelingt am besten durch Bestechung, denn Bassets gelten als Ă€ußerst verfressen. Als Meutehund gezĂŒchtet, ist diese Jagdhunderasse es gewohnt, im Rudel zu leben und zu arbeiten. Ein Basset bleibt ungern allein und drĂŒckt seine Unzufriedenheit gelegentlich mit intensivem Bellen, Zerstörung von GegenstĂ€nden oder gar Wasserlassen im Haus aus. Bei Wildsichtung oder einer interessanten Spur dagegen ist der passionierte JĂ€ger jederzeit bereit, allein loszuziehen.

Alles in allem stellt der Basset Hound hohe AnsprĂŒche an seinen Halter. Vom Tag des Einzugs an braucht er eine klare Linie, rassegeeignete Erziehung und Auslastung. FĂŒr die meisten Hundesportarten lĂ€sst sich der Basset nicht begeistern. Beim Mantrailing oder bei Suchspielen jedoch kann er seine NasenstĂ€rke voll einsetzen. Wichtig ist, dass die jeweiligen BeschĂ€ftigungen an den Hund angepasst werden. Durch die eingeschrĂ€nkte Ausdauer sind meist kurze Einheiten von Vorteil. Zudem mĂŒssen geeignete Orte dafĂŒr gewĂ€hlt werden.

Pflege des Basset Hound

Das kurze, robuste Fell des Bassets ist einfach zu pflegen. Gelegentliches BĂŒrsten reduziert das Haaren im Haus und stĂ€rkt die Bindung zwischen Mensch und Tier. Besonders wichtig ist die Kontrolle der Ohren: Unter den langen HĂ€ngeohren bilden sich leicht Hefeinfektionen. Die Ohren musst du stets trocken und sauber halten. Neben der Ohrpflege ist auch die Pflege der Haut ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung. Durch die ĂŒberschĂŒssige Haut bilden sich viele Falten, welche zu Infektionen mit Pilzen oder Bakterien neigen.

Besonderheiten des Basset Hound

Beim Basset Hound hat in den letzten Jahrzehnten ÜberzĂŒchtung stattgefunden. Die kurzen, meist krummen Beine des Bassets neigen zu EntzĂŒndungen und Ellbogendysplasien, die im Verlauf teilweise operativ behandelt werden mĂŒssen. ZusĂ€tzlich fĂŒhren der massige Körperbau und ein hĂ€ufig zu hohes Gewicht zu chronischen Gelenkproblemen sowie BandscheibenvorfĂ€llen. Im Rassestandard ist lose Haut erwĂŒnscht, weshalb dem Basset ein HautĂŒberschuss angezĂŒchtet wurde. Dies fĂŒhrt zu zahlreichen Hautfalten, die einen idealen NĂ€hrboden fĂŒr Infektionen mit Pilzen und Bakterien darstellen. In diesem Zusammenhang hĂ€ngen auch die Augenlider stark herab, was hĂ€ufig zu verschiedenen Augenerkrankungen fĂŒhrt. Die langen Ohren der Bassets schleifen teilweise ĂŒber den Boden – dies schrĂ€nkt nicht nur die Bewegungsfreiheit ein, sondern begĂŒnstigt auch hartnĂ€ckige Ohrinfektionen, mit denen diese Rasse hĂ€ufig zu kĂ€mpfen hat.

Hunde aus einer seriösen, gemĂ€ĂŸigten Zucht haben die Chance entgegenwirkend zu diesen Faktoren gezĂŒchtet zu werden und so möglicherweise mit weniger Beschwerden kĂ€mpfen zu mĂŒssen. Wende dich vor dem Kauf eines Welpen am besten an den Verband fĂŒr das Deutsche Hundewesen (VDH), der dir geeignete ZĂŒchterlisten zur VerfĂŒgung stellt.

Vor dem Kauf eines Hundes dieser Rasse sollte man sich bewusst machen, dass diese Tiere eine gute, jĂ€hrliche tierĂ€rztliche Vorsorge benötigen. Dazu gehört unter anderem die prophylaktische Kontrolle wichtiger Gesundheitsfaktoren wie das Gewichtsmanagement. Aufgrund rassespezifischer AnfĂ€lligkeiten können zudem Erkrankungen auftreten, die eine intensive tierĂ€rztliche Betreuung erfordern. Dies kann mit erhöhten laufenden Kosten verbunden sein, insbesondere fĂŒr Spezialuntersuchungen, Medikamente, DiĂ€tfutter oder gegebenenfalls auch Operationen.

Qualzucht-Hinweis

Diese Rasse wird in vielen Teilen der Welt als Qualzucht eingestuft.

Das 1999 im Auftrag der Bundesregierung und unter Mitwirkung des Deutschen Tierschutzbundes erstellte „Qualzuchtgutachten“ empfiehlt ein Zuchtverbot fĂŒr haarlose, extrem kurzköpfige Zuchtformen (sogenannte brachycephale Rassen) und weitere, bei denen extreme AusprĂ€gungen im Körperbau (sehr langer RĂŒcken, stark verkrĂŒmmte Beine, WirbelsĂ€ulenverĂ€nderungen, ĂŒbermĂ€ĂŸiges Fellwachstum usw.) ein gesundes Leben unmöglich macht.

Ein verantwortungsvoller Tierhalter, der natĂŒrlich viel Wert auf ein gesundes, unbeeintrĂ€chtigtes Leben seines Vierbeiners legt, sollte bei der Entscheidung fĂŒr eine geeignete Rasse nicht nur auf hervorragende Charaktereigenschaften achten, sondern auch diese Hinweise unbedingt berĂŒcksichtigen.

Wir von Fressnapf setzen uns als verantwortungsbewusste Tierfreunde aktiv fĂŒr das Wohlergehen der Tiere ein und möchten auf die Herausforderungen hinweisen, die bestimmte Zuchtpraktiken mit sich bringen. Daher vermeiden wir es bewusst, Bilder von Qualzuchten außerhalb expliziter Rasseportraits zu zeigen, um keine ungewollte Nachfrage zu fördern.

Uns ist zudem bewusst, dass viele Tierhalter nicht wissen, dass ihr geliebtes Haustier unter den Folgen einer Qualzucht leiden könnte. Unser Ziel ist es nicht, SchuldgefĂŒhle zu wecken, sondern durch informative BeitrĂ€ge darĂŒber aufzuklĂ€ren und gleichzeitig Hilfestellungen zu geben, diesen Tieren ein möglichst gesundes und glĂŒckliches Leben zu ermöglichen.

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