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Herzkrankheiten beim Hund

12.04.2024 - Lesedauer: 6 Minuten

Gerade bei den Hundesenioren treten Herzerkrankungen häufiger auf - abnehmende Leistungsfähigkeit kann ein Hinweis darauf sein.

Um herumspringen und spielen zu können, brauchen Hunde ein gesundes Herz. Herzerkrankungen sind bei Hunden jedoch gar nicht so selten: Etwa jedes zehnte Tier ist betroffen, besonders die Älteren. Herzkranke Vierbeiner schwächeln öfter, sind müde und wollen sich nicht mehr bewegen.

Wie äußern sich Herzprobleme beim Hund?

Unbehandelt kann eine Herzschwäche schwerwiegende Folgen für deinen Vierbeiner haben, daher ist es wichtig, die Symptome einer Herzerkrankung beim Hund früh zu erkennen. Die Krankheitszeichen sind am Anfang oft unauffällig. Im Gegensatz zu Menschen, bei denen etwa ein Herzinfarkt plötzliche Beschwerden auslöst, verlaufen Herzkrankheiten bei Hunden oft eher allmählich, aber stetig voranschreitend.

Als Hinweis auf eine Herzschwäche lässt zuerst die Leistungsfähigkeit der Hunde nach, sie schwächeln zunehmend und müssen bei kleinsten Anstrengungen hecheln. Die Vierbeiner ermüden schneller und haben nicht mehr so viel Freude an Bewegung wie früher. Ein typisches Anzeichen auf eine Herzschwäche beim Hund ist auch kurzes, aber häufiges „Hüsteln“ bei Aufregung, Freude oder Anstrengung.

Auch nächtliche Unruhe kann ein Hinweis sein, dass mit dem Hund etwas nicht stimmt.

Wenn die Pumpkraft des Herzens nachlässt, staut sich das Blut im Körper. Je nachdem, welche Teile des Herzens erkrankt sind, sammelt sich infolge des Blutstaus Flüssigkeit in der Lunge (Lungenödem) oder in der Bauchhöhle (Aszites). Dann kommt es bei Hunden zu Herz-Symptomen wie Husten, Atemnot oder einem aufgetriebenen Bauch.

Im Extremfall brechen Hunde mit einem akuten Herzproblem zusammen, die Schleimhaut ist dann blass und die Zunge bläulich verfärbt (Zyanose).

Das ist ein lebensbedrohlicher Notfall, der Hund braucht schnellstmöglich tierärztliche Hilfe!

Welche Herzkrankheiten gibt es?

Wenn ein Hundeherz nicht mehr ausreichend pumpen kann, spricht man allgemein von einer Herzschwäche oder Herzinsuffizienz. Grund dafür können verschiedene Herzkrankheiten sein.

Häufige Herzerkrankungen auf einen Blick:

  • Deformierte Herzklappenapparate
  • Herzmuskelerkrankung
  • Herzrhythmusstörungen
  • Angeborene Fehlbildungen am Herzen
  • Entzündungen, Wurmbefall oder Tumore am Herzen
  • Herzbeutelerkrankungen

Herzklappenerkrankungen sind bei Hunden die häufigste Krankheit am Herzen. Sie entstehen, wenn sich die Herzklappen verformen und ihre Ventilfunktion nicht mehr richtig ausführen können. Dadurch wird das Herz stark belastet und es kann zu Flüssigkeit in der Lunge kommen. Die Krankheit ist auch vererbbar und betrifft vor allem alte, kleinere Hunde, beispielsweise Zwergpudel, Chihuahuas, Dackel oder Yorkshire Terrier.

Daneben gibt es Herzmuskelerkrankungen, bei denen sich das Herz erweitert und die Pumpkraft infolgedessen nachlässt. Manchmal liegt das an altersbedingten Veränderungen am Herzen, aber auch Schäden an anderen Organen können die Ursache sein. Im Gegensatz zu Herzklappenerkrankungen sind von Herzmuskelproblemen mit einer Erweiterung des Herzens vor allem große Hunde, beispielsweise Doggen, Boxer und Dobermänner, betroffen. Die Krankheit kann angeboren sein oder – seltener – durch Infektionen, Nährstoffmangel oder bestimmte Medikamente ausgelöst werden.

Relativ häufig sind zudem Herzrhythmusstörungen. Das bedeutet, dass das Herz in einer unregelmäßigen Frequenz schlägt. Das reine Abhören des Herzes ist jedoch keine ausreichende Herzuntersuchung – die einzige wirklich absichernde Diagnostik bietet ein Herzultraschall. In manchen Fällen hinterlässt das keinen Schaden und der Vierbeiner lebt ohne Symptome, in anderen Fällen dagegen kann eine Herzrhythmusstörung zu Leistungsschwäche, Ohnmachtsanfällen bis hin zum plötzlichen Tod führen.

Gelegentlich kommen auch angeborene Herzfehler vor. Typischerweise Fehlbildung an den großen Blutgefäßen des Herzens oder Defekte in der Herzscheidewand. Andere häufige Fehlbildungen sind deformierte Herzklappenapparate  die verhindern, dass das Blut leicht aus dem Herz strömt. Ein angeborener Herzfehler kann im Extremfall schon im Welpenalter zum Tod führen. Wenn möglich, wird hier eine Operation durchgeführt, wenn nicht, wird der Hund medikamentös behandelt.

Seltenere mögliche Ursachen für eine Herzschwäche sind Entzündungen, Wurmbefall (Herzwurm) oder Tumore am Herzen. Es kommt auch vor, dass sich Flüssigkeit im Herzbeutel sammelt (Perikarderguss) und die Herzfunktion einschränkt.

Wie wird Herzschwäche beim Hund behandelt?

Die Behandlung der Herzschwäche und auch die Prognose hängen hauptsächlich von der Ursache und der Schwere der Krankheit ab. In der Regel sind Herzkrankheiten nicht heilbar, lassen sich aber mit Medikamenten behandeln. So reduziert sich das Risiko eines plötzlichen Herztods und das Tier lebt häufig mehrere Jahre beschwerdefrei. In manchen Fällen wird der Vierbeiner operiert – in speziellen Fällen ist sogar der Einsatz eines Herzschrittmachers beim Hund möglich.

Bei einem Hund mit Herzschwäche ist es außerdem besonders wichtig, die Symptome im Blick zu behalten. Dazu gehört vor allem ein regelmäßiger Check der Atemfrequenz. Etwa 30-mal pro Minute sollte dein Liebling (ein etwa mittelgroßer Hund) im Ruhezustand atmen. Liegt die Atemfrequenz deutlich darüber, deutet das eventuell darauf hin, dass sich Wasser in der Lunge gesammelt hat. Bei 40 oder mehr Atemzügen pro Minute ist es dringend ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen. Um die Frequenz zu messen und zu protokollieren, stehen auch bestimmte Apps zur Verfügung.

Was kann man bei einer Herzschwäche beim Hund tun?

Auch einem Hund mit einer Herzerkrankung tut regelmäßige Bewegung gut. Allerdings solltest du deinen Hund und sein Herz nicht überanstrengen – kürzere Runden, dafür mehrmals täglich, im gemächlichem Tempo sind jetzt angebracht. Turbulente Ballspiele eignen sich für herzkranke Tiere jedoch weniger.

Auch mit der richtigen Ernährung kannst du deinen Liebling bei einer Herzkrankheit unterstützen. Empfohlen sind kleine und gut verdauliche Portionen, die dem Hund über den Tag verteilt verfüttert werden.

Besonders wichtig ist, dass das Futter weniger Natrium enthält, also salzarm ist. In vielen Standardfuttersorten ist der Salzgehalt zu hoch für herzkranke Hunde, daher eignet sich eher ein Spezialfutter, das außerdem mit Zusatzstoffen wie Carnitin und Taurin versetzt ist. Beide Stoffe mangeln häufig bei herzkranken Hunden und können die Herzfunktion unterstützen. Auch Fischöl, Bierhefe oder Vitaminsupplemente gelten mitunter als empfehlenswert.

Hier findest du ein Ergänzungsmittel mit L-Carnitin und Weißdorn und hier ein Spezialfutter für herzkranke Hunde.

Bevor man die Ernährung seines Lieblings umstellt oder ihm Zusatzstoffe verfüttert, ist es wichtig, dies mit dem Tierarzt abzusprechen. Was genau dein Hund benötigt, ist schließlich sehr individuell und auch von der Ursache der Herzschwäche abhängig. Durch Blutuntersuchungen kann dein Tierarzt herausfinden, was dem Vierbeiner an Nährstoffen eventuell fehlt und welches Futter für ihn am besten geeignet ist.

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Wie kann ich Herzproblemen bei meinem Hund vorbeugen?

Ganz verhindern lassen sich Herzkrankheiten nicht, da sie oft genetisch bedingt sind. Allerdings gibt es Möglichkeiten, das Risiko für Herzprobleme zu verringern. Ein Faktor ist eine gesunde Ernährung schon vor der Erkrankung. Auch viel Bewegung an der frischen Luft tut deinem Liebling gut und hilft ihm, fit zu bleiben.

Besonders wichtig sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Tierarzt. Deutliche Symptome einer Herzschwäche zeigen sich bei Hunden oft erst, wenn eine Herzerkrankung schon weiter fortgeschritten ist. Kann ein Hund die Schäden an seinem Herzen irgendwann nicht mehr kompensieren, erhöht sich das Risiko für plötzlich auftretende  lebensgefährliche Situationen für den Vierbeiner. Wird die Krankheit dagegen früh erkannt und behandelt, ist die Gefahr deutlich kleiner.

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