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Bouvier des Flandres: erst die Arbeit, dann das VergnĂŒgen

11.04.2024 - Lesedauer: 4 Minuten

Bouvier des Flandres liegt und einem Baum und schaut herĂŒber

Der Bouvier des Flandres hat von allem reichlich – Haare, Intelligenz, Kraft, Ausdauer.

Der Bouviers des Flandres ist ein gewaltiges Kraftpaket mit lebhafter Intelligenz. Lass dich nicht von seiner ruhigen Gefasstheit tĂ€uschen: Seine Wachsamkeit ist stets aktiv. Erst wenn seine rassetypischen AnsprĂŒche ErfĂŒllung gefunden haben, entspannt sich der große, dunkle, pflichtbewusste Belgier. FĂŒr sportliche Familien mit grĂ¶ĂŸeren Kindern wird der Bouvier gerne zum liebevollen Bodyguard.

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Cleveres Kraftpaket mit lebhafter Intelligenz

Die Wurzeln des Bouvier des Flandres reichen bis in das 16. Jahrhundert zurĂŒck: Vermutlich wanderte er zu dieser Zeit mit spanischen Eroberern ĂŒber Nordfrankreich ins belgische und französische Flandern ein. Man schĂ€tzte ihn als ViehhĂŒter und -treiber ebenso wie beim Ziehen der Milchwagen. Der verheerende Erste Weltkrieg bedeutete auch fĂŒr den Bouvier des Flandres fast das Aus – engagierte TierĂ€rzte setzten spĂ€ter mit den wenigen verbliebenen Exemplaren die Zucht fort. Das erfolgreiche Buch „Ein Hund aus Flandern“ trug wesentlich zu seiner PopularitĂ€t und Verbreitung bei.

Heute kommt die Rasse noch immer als WĂ€chter im lĂ€ndlichen Raum zum Einsatz. Daneben zeigt der Bouvier des Flandres seine Talente als Wach-, Polizei- und Schutzhund sowie – dank seines extrem ausgeprĂ€gten SpĂŒrsinns – als FĂ€hrtenhund. Bei rassegerechter Auslastung erweist sich der Bouvier des Flandres als geduldiger und ausgeglichener Familienhund.

Charakter des Bouvier des Flandres

Der Bouvier des Flandres erscheint wie ein Fels in der Brandung: ruhig, massiv und keineswegs gewillt, zu weichen, wenn er eine Bedrohung wittert. Er tritt beherzt auf und lĂ€sst keinen Zweifel an seinem Vorhaben, seine Menschen zu schĂŒtzen. Sein kraftvolles Bellen hörst du nur in Gefahrensituationen, was deine Nachbarn schĂ€tzen werden. Der einstige Viehhirte und „Treidelhund“, der Boote durch KanĂ€le zog, erledigt ihm zugeteilte Aufgaben zuverlĂ€ssig. Dabei zeigt er sich blitzschnell in seinen Entscheidungen und wechselt bei Bedarf von einer Sekunde zur anderen von „Arbeiten“ auf „BeschĂŒtzen“. Ein Bouviers der Flandres ist immer im Dienst: Das sorgt fĂŒr innere Ausgeglichenheit, der er seine stoische Ruhe verdankt. Zugleich erweisen sich seine Geduld und Übersicht im Spiel und im Umgang mit grĂ¶ĂŸeren Kindern als unermĂŒdlich.

Portrait eines Bouvier des Flandres im Feld

Bouvier des Flandres: Erziehung und Haltung

Das mĂ€chtige Selbstbewusstsein des Bouviers des Flandres – oder auch Vlaamse Koehond genannt – bedarf deiner konsequent-dauerhaften Erziehung und FĂŒhrung vom ersten Tag an. Dank seiner hohen Gelehrsamkeit macht es dir der kompakte einstige Viehhirte leicht – gerade diese Intelligenz will aber auch ausgelastet sein. Neben wenigstens zwei langen SpaziergĂ€ngen pro Tag liebt es die Rasse, eine Aufgabe zu haben. So ĂŒbernimmt der Bouvier gerne die Wache auf Bauernhöfen oder auf deinem weitlĂ€ufigen, eingezĂ€unten GrundstĂŒck. In eine Stadtwohnung passt das Kraftpaket nur, wenn er sowohl geistig wie auch körperlich gefordert und gefördert wird.

Der abwechslungsreiche Zughundesport fasziniert dich? Oder du bist bereits dabei? Dann ist das Kraftpaket aus Flandern der richtige Partner. AusdrĂŒcklich auf Zugkraft gezĂŒchtet, legt sich der breitschultrige Bouvier des Flandres im Geschirr mĂ€chtig ins Zeug. Hier findet er eine Möglichkeit, sich ĂŒber Kraft und Geschwindigkeit auszupowern. Gleichzeitig fordern deine Kommandos seinen Geist und seine Intelligenz. Er eignet sich sogar fĂŒr eine anspruchsvolle Ausbildung als Blindenhund.

Eine grundsĂ€tzliche Anleitung durch erfahrene Hundetrainer in einem geeigneten Verein kann von Vorteil sein, wenn du dich zum ersten Mal fĂŒr diese Rasse entscheidest.

Pflege des Bouvier des Flandres

Die vielen Haare sind kein Hinweis auf extreme Pflegearbeit: Eine halbe Stunde pro Tag darfst du fĂŒr ausgiebiges BĂŒrsten einplanen. Bleibe hierbei von Hunde-Kindesbeinen an konsequent, denn der Flandrische Treibhund verfĂŒgt ĂŒber einen starken eigenen Willen. Je frĂŒher er lernt, dass Ohren- und Fellpflege Pflichtprogramm sind, desto besser.

Besonderheiten rund um den Bouvier des Flandres

Der Bouvier des Flandres ist eine eher selten zu sehende Rasse mit hohen AnsprĂŒchen bezĂŒglich der Haltung. Bereits die Welpen zeigen hervorragende Bereitschaft zu lernen. Es haben sich – nach Aussagen von Kennern der Rasse – zwei Wesens-Varianten in der Zucht entwickelt. So sagt man Tieren aus hollĂ€ndischer Zuchtlinie eine höhere Verteidigungsbereitschaft gegenĂŒber Fremden nach. Ein Bouvier des Flandres aus deutscher Zucht zeigt sich in der Regel eher zurĂŒckhaltend, jedoch nicht weniger wachsam. Diese Zuchtlinien existieren erst seit den 1970ern. Je nach kĂŒnftigem Arbeitsgebiet – privat oder Polizei und Co. – kann dies in der Anschaffung berĂŒcksichtigt werden.

Steckbrief Bouvier des Flandres

Rasse:
Bouvier des Flandres
Herkunft:
Belgien
Klassifikation:
HĂŒte- und Treibhunde (FCI – FĂ©dĂ©ration Cynologique Internationale)
GrĂ¶ĂŸe:
62 bis 68 Zentimeter (RĂŒden), 59 bis 65 Zentimeter (HĂŒndinnen)
Gewicht:
35 bis 40 Kilogramm (RĂŒden), 27 bis 35 Kilogramm (HĂŒndinnen)
Körperbau:
kompakt und gedrungen, jedoch nicht plump
Augen:
sehr dunkel, energischer Ausdruck
Ohren:
hoch angesetzt, Ohrlappen fallen flach nach vorn zur Backe hin, in der Zucht zur Dreiecksform kupiert
Fell und Farbe:
wasserdicht, spröde, zottelig und reichlich mit eben solcher Unterwolle, trocken und glanzlos, etwa 6 Zentimeter lang; ausgeprÀgter Schnauz- und Oberlippenbart; dunkelgrau gestromt oder schwarz gewolkt bis hin zu tiefschwarz
Besonderheiten:
zwei unterschiedlich Wesensarten in der hollÀndischen und deutschen Zuchtlinie
Charakter
ausgeglichen, anhÀnglich, unerschrocken, lauffreudig, sehr intelligent, aufmerksam
Pflege:
tĂ€gliches BĂŒrsten
Gesundheit:
starke Gesundheit, witterungsunempfindlich, keine genetisch bedingten EinschrÀnkungen bekannt

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  • Berger de Picardie: Auf den ersten Blick sieht man dem Berger de Picardie seinen uralten Stammbaum nicht an. Unter seiner auffĂ€lligen WuschelmĂ€hne steckt ein lauffreudiger Kinderfreund mit hoher Intelligenz und ausgeprĂ€gtem BeschĂŒtzerinstinkt. Aggression und Jagdtrieb sind ihm fremd.
  • Beauceron: Der Beauceron oder „Berger de Beauce“ ist eine Hunderasse, die in Frankreich seit langer Zeit nach strengen Standards gezĂŒchtet wird. Der Flachlandhirtenhund erfreut sich aufgrund seiner rustikalen Erscheinung und des guten Charakters heute auch ĂŒber Frankreich hinaus wachsender Beliebtheit.
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  • Epagneul Breton: Der Epagneul Breton hat seine Heimat im Herzen der Bretagne. Er findet in ganz Frankreich als Jagdhund Verwendung. Bis heute ist der Bretone eine Arbeitsrasse, die möglichst jagdlich gefĂŒhrt werden sollte. Als Familienhund braucht er artgerechte Auslastung und Bewegung, um glĂŒcklich zu sein.
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