Finnischer Spitz â liebenswerter Jagd- und Familienhund mit Köpfchen
31.01.2025 - Lesedauer: 4 Minuten

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Der Finnische Spitz ist nicht zu ĂŒberhören: Besuch zeigt er direkt mit lautem Bellen an. Dies macht ihn zu einem verlĂ€sslichen Wachhund â aber er kann noch viel mehr: JĂ€gerinnen und JĂ€ger finden im Finnischen Spitz einen perfekten Begleiter, Kinder einen tollen Spielkameraden. Suchst du einen Hund fĂŒr Fortgeschrittene, der dich gerne beim Sport begleitet und dein Familie liebt und beschĂŒtzt, könnte ein Tier dieser Rasse gut zu dir passen.
Der Nationalhund Finnlands
Schon seit vielen Jahrhunderten wird der Finnische Spitz in Finnland gehalten. Er unterstĂŒtzt die Menschen dort als Arbeits-, Wach- und Jagdhund sowie als Begleithund und kann problemlos mit dem rauen Klima Skandinaviens umgehen. 1892 wurde der erste Rassenstandard fĂŒr den Finnischen Spitz verfasst, seit 1979 ist er der Nationalhund Finnlands.
Charakter des Finnischen Spitzes
Der Finnische Spitz ist bereit, sein Herz an seine Menschen zu verschenken. FĂŒhlt er sich in seiner Familie wohl, verhĂ€lt er sich lieb, treu, anschmiegsam und schĂ€tzt intensiven Kontakt zu seinem Rudel. Verwöhnst du ihn mit Streicheleinheiten, genieĂt er diese ausgiebig. Ăberhaupt ist er gerne mit seinen Menschen zusammen. Fremden gegenĂŒber zeigt er sich allerdings sehr wachsam und misstrauisch: Er braucht Zeit, bis er sich an neue Menschen gewöhnt.
Mit Kindern tollt der Finnische Spitz herum und schlieĂt enge Freundschaften, vorausgesetzt, sie geben ihm den Raum, sich zurĂŒckziehen zu können. Lernen fĂ€llt ihm leicht. Er spielt gerne und viel, langweilt sich aber auch schnell â daher benötigt er abwechslungsreiche Spiele bzw. Aufgaben.
AggressivitĂ€t oder Gewalt liegt nicht in seiner Natur. Ist er unsicher oder fĂŒhlt sich bedroht, tut er dies durch Knurren und lautes Anbellen kund.

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Finnischer Spitz: Haltung und Erziehung
Du kannst den Finnischen Spitz in einer Wohnung halten, wohler fĂŒhlt er sich allerdings in einem Haus mit Garten. Sorge in jedem Fall dafĂŒr, dass er genĂŒgend Auslauf bekommt.
Dein Finnischer Spitz braucht fĂŒr ein artgerechtes Leben die NĂ€he zur Natur. Er liebt ausgedehnte SpaziergĂ€nge, selbst dann, wenn du lieber zu Hause im Warmen sitzen wĂŒrdest. Dabei unterscheidet er deutlich zwischen den AktivitĂ€ten im Freien und jenen zu Hause. Einfache Gassirunden werden den bewegungsfreudigen Finnischen Spitz nicht auslasten. Geht er nicht mit auf die Jagd oder hat keine Aufgaben zu erfĂŒllen, muss er durch ausgiebige Spieleinheiten beschĂ€ftigt werden. Er findet Gefallen an Fang- oder Apportierspielen, FĂ€hrtenarbeit oder an Mantrailing. Allzu hĂ€ufige Wiederholungen einer TĂ€tigkeit sind jedoch nicht sein Fall.
Achte darauf, ihn bei Spielzeiten auf der Wiese oder im Park stets an der Schleppleine zu fĂŒhren: Sein Drang zu jagen könnte sonst fĂŒr ein vorbeilaufendes Kleintier böse enden.
Auch ein tierischer Freund tut dem Finnischen Spitz gut: Er versteht sich mit Hunden und Katzen, sollte sie jedoch von klein auf kennen.
Achte an warmen Tagen unbedingt darauf, dass deinem Finnischen Spitz SchattenplĂ€tze und ausreichend Wasser zur VerfĂŒgung stehen. Er ist fĂŒr ein Leben in KĂ€lte und Eis gemacht, auf Hitze reagiert er empfindlich. Im Winter hingegen musst du dir um deinen Hund keine Sorgen machen: Er wird das DrauĂensein und lange WinterspaziergĂ€nge herrlich finden.
ErhĂ€lt der Finnische Spitz genĂŒgend Bewegung, verhĂ€lt er sich im Haus ausgeglichen und ruhig. Eines wirst du ihm jedoch nie vollstĂ€ndig abtrainieren können: seine Freude am Bellen. Wird er fĂŒr die Jagd eingesetzt, zeigt der Finnische Spitz durch das Bellen an, wo sich ein Beutetier befindet. Daheim kĂŒndigt er so auch Besuch an â gewollten oder ungewollten. Das erschwert die Wohnungshaltung besonders in hellhörigen GebĂ€uden.
Bringe viel Geduld bei seiner Erziehung auf. Der Finnische Spitz ist kein Hund fĂŒr AnfĂ€ngerinnen oder AnfĂ€nger. Seine unabhĂ€ngige Art macht es ihm schwer, sich unterzuordnen. HierfĂŒr braucht es viel Konsequenz und EinfĂŒhlungsvermögen. Bleibst du am Ball, wirst du in dem lernwilligen Hund einen wunderbaren Begleiter finden.
Pflege des Finnischen Spitzes
Die Fellpflege beim Finnischen Spitz hĂ€ngt von der Jahreszeit ab. Im FrĂŒhling und Herbst, zur Zeit des Fellwechsels, benötigt er ein tĂ€gliches Fellpflegeprogramm. Du solltest ihn ausgiebig bĂŒrsten und so bei seiner Fellpflege unterstĂŒtzen. Im Sommer und Winter hingegen ist sein Fell pflegeleicht: Es reicht, ihn einmal die Woche zu bĂŒrsten.
HĂ€lt sich der Finnische Spitz viel im Freien auf, können sich Zecken in seinem Fell einnisten. Untersuche das Fell deines Finnischen Spitzes regelmĂ€Ăig und nimm vielleicht sogar auf AusflĂŒgen eine Zeckenzange mit. Dank des hellen Fells sind die Zecken schnell auszumachen.
Finnischer Spitz: Besonderheiten
Der Finnische Spitz gehört zu den robusten Hunderassen. Zwar kann es, wie bei vielen anderen Hunderassen, gelegentlich zur HĂŒftgelenksdysplasie kommen, dies ist aber eher selten der Fall.
Da der Finnische Spitz auĂerhalb Skandinaviens nicht weit verbreitet ist, kann sich die Suche nach einer verantwortungsvollen ZĂŒchterin bzw. ZĂŒchter etwas schwieriger gestalten. Es lohnt sich, bei einem Verein anzufragen, der sich mit dieser Hunderasse beschĂ€ftigt.
SteckbriefFinnischer Spitz
Rasse: | Finnischer Spitz |
Herkunft: | Finnland |
Klassifikation: | Nordischer Jagdhund, FCI-Gruppe 5, Sektion 2, Standard-Nr.: 49 |
GröĂe: | 30 bis 45 Zentimeter Widerristhöhe (HĂŒndin), 44 bis 50 Zentimeter Widerristhöhe (RĂŒde) |
Gewicht: | 7 bis 10 Kilogramm (HĂŒndin), 12 bis 13 Kilogramm (RĂŒde) |
Körperbau: | mittelgroĂ, kompakt, krĂ€ftig |
Augen: | leicht mandelförmig und dunkel umrahmt, schwarz |
Ohren: | klein, hoch angesetzt, dreieckig |
Fell und Farbe: | lang, glatt, dicht mit dichter, kurzer, heller Unterwolle, Fell in Rot, Gold, Rotgold, Goldbraun bis Rotbraun |
Fellpflege: | starkes Haaren wĂ€hrend des Fellwechsels, daher tĂ€gliches BĂŒrsten, ansonsten wöchentlich |
Charakter: | verspielt, bellfreudig, eigenstÀndig, familienfreundlich, lernfreudig, mutig, kinderlieb |
Besonderheiten: | Der Finnische Spitz liebt das Bellen und kann bis zu 160 Mal pro Minute Laut geben. |
Lass dich auch von anderen Rassen aus der Familie der Spitze begeistern:
- Deutscher Spitz: Vor allem in lÀndlichen Gebieten war ein Deutscher Spitz in alten Zeiten als Haus- und Hofhund omniprÀsent und hatte sein Revier gut im Blick.
- Eurasier: Der Eurasier ist eine interessante Wahl fĂŒr Familien, die einen herzlichen, aktiven und kuscheligen Begleiter fĂŒr ihren Alltag suchen.
- Japan-Spitz: Nihon Supittsu â so heiĂt der Japan-Spitz in seiner fernöstlichen Heimat. Dort ist der elegante Kleinhund, gemessen an altehrwĂŒrdigen traditionellen Rassen, noch nicht lange zu Hause.
- Kai: Einst machte er in der Meute Jagd auf Hochwild, heute ist der Kai, oder korrekter: Kai Inu beziehungsweise Tora Inu, ein Hund, der auĂerhalb von Japan zu den absoluten Exoten gehört.
- Kleinspitz: Der Spitz gehört zu den Àltesten deutschen Hunderassen, der Kleinspitz ist einer seiner kleinsten Vertreter. UnterschÀtzen solltest du die handlichen Begleiter aber keinesfalls.
- Mittelspitz: Der Mittelspitz ist ein klassischer Familienhund mit langem Stammbaum. Als einstiger Wachhund behÀlt er auch heute noch dein Haus und Hof aufmerksam im Auge.
- Samojede: Mit seinem charakteristischen âLĂ€chelnâ begeistert der Samojede Hundefreunde in der ganzen Welt. Einst wurde er als Arbeitshund und flauschiger WĂ€rmespender von den sibirischen Nomadenvölkern eingesetzt.
- Zwergspitz: Klein, quirlig und sozusagen ein lebendiges FellknĂ€uel auf vier Pfoten: Zwergspitze erfreuen sich als Begleit- und Familienhunde gröĂter Beliebtheit. Die GrĂŒnde dafĂŒr liegen auf der Hand.