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Der Kai – ein „Naturdenkmal“ auf vier Pfoten

21.04.2024 - Lesedauer: 3 Minuten

Eine Nahaufnahme eines Kai-Hundes.

Der japanische Kai gehört außerhalb des Inselreiches zu den exotischen Hunden. Lern hier die charaktervolle Rasse kennen.

Einst machte er in der Meute Jagd auf Hochwild, heute ist der Kai, oder korrekter: Kai Inu beziehungsweise Tora Inu, ein Hund, der außerhalb von Japan zu den absoluten Exoten gehört. Der Grund: Der Export aus dem Herkunftsland ist untersagt, Zuchtlinien im Ausland selten. Die Vierbeiner haben ein instinktsicheres Wesen mit einer „natĂŒrlichen SchĂ€rfe“, die ausgeprĂ€gter ist als bei manch anderer Haushunderasse.

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Steckbrief Kai

Rasse
Kai Inu
Herkunft
Japan
Klassifikation
Spitze und Hunde vom Urtyp / Jagd- und Begleithunde
GrĂ¶ĂŸe
53 Zentimeter (RĂŒden), 48 Zentimeter (HĂŒndinnen)
Gewicht
16 bis 18 Kilogramm
Körperbau
mittelgroß, krĂ€ftig, gut proportioniert (lĂ€nger als hoch) mit markantem Widerrist, krĂ€ftige LĂ€ufe und Sprunggelenke, dicke sichelförmige oder gerollt getragene Rute
Augen
„dreieckig“, dunkelbraun, Ă€ußerer Augenwinkel angehoben
Ohren
dreieckig, nach vorne geneigt aufrecht getragen
Fell und Farbe
hartes, gerades Deckhaar, an der Rute lang und abstehend, dichte Unterwolle; schwarz oder rotgestromt
Besonderheiten
Welpen sind stets einfarbig; die charakteristische Stromung bildet sich erst im ersten Lebensjahr heraus
Charakter
unabhÀngig, eigensinnig, lebhaft, dominant, jagdfreudig
Gesundheit
robust, keine rassespezifischen Risikodispositionen bekannt

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Kai: Rassegeschichte

Ihren Namen haben die Kai von ihrer japanischen Herkunftsregion, dem Distrikt Kai in der PrĂ€fektur Yamanashi. In dem gebirgigen GelĂ€nde wurden die Tiere zur Jagd auf Wildschweine und Rehe eingesetzt. Die Existenz der Rasse lĂ€sst sich bis in vorchristliche Zeiten sicher zurĂŒckverfolgen. Eng verwandt ist der Kai mit den Typen Kishu und Shikoku.

Dass die Rasse sich ĂŒber die Zeit hinweg so stringent entwickeln konnte, hĂ€ngt damit zusammen, dass die Hunde Meuten bilden und sich demzufolge vorzugsweise untereinander paaren. EinflĂŒsse anderer Rassen fallen wenig ins Gewicht. Seit 1934 ist der Kai japanisches Kulturdenkmal.

Der Charakter des Kai

Schlau und lernfĂ€hig, aber ebenso unabhĂ€ngig und selbstsicher: Der Kai ist ein sehr von sich eingenommener Hund. Dabei beweist er durchaus Kontaktfreudigkeit und Neugier. Allerdings ist er nicht der Typ von SpĂŒrnase, die sich leicht unterordnet oder Menschen mit „Will to please“ – dem Drang, zu gefallen – einnimmt. Seinen Besitzern zeigt er sich loyal und freundlich, wenn er sie auch nicht unbedingt als „vorgesetzte“ Rudelmitglieder ansieht. Fremden gegenĂŒber ist der Kai reserviert und misstrauisch. Kai sind typische „Einmannhunde“, die sich auf einen einzelnen Menschen fokussieren. Dieser Charakterzug macht die Haltung des Kai als Familienhund nicht unproblematisch. Artgenossen begegnet der Kai mit Geselligkeit, zumal in der Rassegeschichte die Zusammenarbeit in der Hundegruppe bei der Jagd elementar war.

Erziehung und Haltung des Kai

Der Kai Inu tendiert zu Dominanzverhalten. Er benötigt einen Menschen, der ihm klare Vorgaben macht und dem er sich bereitwillig unterordnen kann. Du benötigst fĂŒr die Ausbildung des Kai entsprechend viel Geduld und Konsequenz, denn der Hund ist so schlau, dass er sich Erziehungs- und Trainingsversuchen mit Leichtigkeit entziehen kann. Ist das Vertrauen einmal hergestellt, erweist der Kai sich als loyaler und treuer GefĂ€hrte.

Der Vierbeiner ist sehr bewegungsfreudig und benötigt tĂ€glich lange SpaziergĂ€nge an der Seite eines sportlichen und aktiven Besitzers und idealerweise Zugang zu einem gesicherten Garten. Kai sind extrem lebhafte Hunde mit einem kaum zu unterbindenden Jagdtrieb. Aufgaben wie SchnĂŒffel- und Stöberspiele und FĂ€hrtenarbeit kommen ihm entgegen. Seinem Naturell entspricht ein echter Arbeitseinsatz, bei dem er seine FĂ€higkeiten als Jagdhund ausleben kann. Auch als Wachhund brilliert das aufmerksame Tier, zumal er nur in „dringenden“ FĂ€llen Laut gibt.

In Bezug aufs Futter ist der Kai nicht wĂ€hlerisch. Ideal ist eine traditionelle FĂŒtterung mit frischem Fleisch, also das Barfen. Auch die Fellpflege stellt keine speziellen Anforderungen. Es genĂŒgt, wenn du das Tier regelmĂ€ĂŸig bĂŒrstest, wĂ€hrend des Fellwechsels tĂ€glich – die Hunde haaren ziemlich stark.

Besonderheiten des Kai

Wegen des Exportverbots seit den Dreißigerjahren gibt es nur wenige Kai-ZĂŒchter außerhalb von Japan. Es ist daher Misstrauen angebracht, wenn du bei der Suche nach einem Anbieter auf scheinbar attraktive Angebote stĂ¶ĂŸt. Eine Liste seriöser ZĂŒchter erhĂ€ltst du beim Verband fĂŒr das Deutsche Hundewesen (VDH).

Lass dich auch von anderen Rassen aus der Familie der Spitze begeistern:

  • Deutscher Spitz: Vor allem in lĂ€ndlichen Gebieten war ein Deutscher Spitz in alten Zeiten als Haus- und Hofhund omniprĂ€sent und hatte sein Revier gut im Blick.
  • Eurasier: Der Eurasier ist eine interessante Wahl fĂŒr Familien, die einen herzlichen, aktiven und kuscheligen Begleiter fĂŒr ihren Alltag suchen.
  • Finnischer Spitz: Der Finnische Spitz ist nicht zu ĂŒberhören: Besuch zeigt er direkt mit lautem Bellen an. Dies macht ihn zu einem verlĂ€sslichen Wachhund – aber er kann noch viel mehr.
  • Japan-Spitz: Nihon Supittsu – so heißt der Japan-Spitz in seiner fernöstlichen Heimat. Dort ist der elegante Kleinhund, gemessen an altehrwĂŒrdigen traditionellen Rassen, noch nicht lange zu Hause.
  • Islandhund: Der Islandhund gehört zu den seltenen Hunderassen, findet aber immer mehr Liebhaber unter Hundefreunden, die einen intelligenten, bewegungsfreudigen und anhĂ€nglichen Begleiter suchen.
  • Kleinspitz: Der Spitz gehört zu den Ă€ltesten deutschen Hunderassen, der Kleinspitz ist einer seiner kleinsten Vertreter. UnterschĂ€tzen solltest du die handlichen Begleiter aber keinesfalls.
  • Mittelspitz: Der Mittelspitz ist ein klassischer Familienhund mit langem Stammbaum. Als einstiger Wachhund behĂ€lt er auch heute noch dein Haus und Hof aufmerksam im Auge.
  • Samojede: Mit seinem charakteristischen „LĂ€cheln“ begeistert der Samojede Hundefreunde in der ganzen Welt. Einst wurde er als Arbeitshund und flauschiger WĂ€rmespender von den sibirischen Nomadenvölkern eingesetzt.
  • Zwergspitz: Klein, quirlig und sozusagen ein lebendiges FellknĂ€uel auf vier Pfoten: Zwergspitze erfreuen sich als Begleit- und Familienhunde grĂ¶ĂŸter Beliebtheit. Die GrĂŒnde dafĂŒr liegen auf der Hand.

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