Japan-Spitz: aufgeweckter Kleinhund von bezaubernder Eleganz
21.04.2024 - Lesedauer: 3 Minuten
Nihon Supittsu – so heißt der Japan-Spitz in seiner fernöstlichen Heimat. Dort ist der elegante Kleinhund, gemessen an altehrwürdigen traditionellen Rassen, noch nicht lange zu Hause. Obwohl eine frappierende Ähnlichkeit mit dem deutschen Groß- oder Mittelspitz besteht, unterscheidet sich der Japan-Spitz in einigen Details von seinen europäischen Pendants. Der wohl wichtigste Pluspunkt des kleinen Japaners: Er ist kein Kläffer.
SteckbriefJapan-Spitz
Rasse | Japan-Spitz |
Herkunft | Japan |
Klassifikation | Begleithund |
Größe | 30 bis 38 Zentimeter |
Gewicht | etwa 4,5 bis 11 Kilogramm
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Körperbau | harmonischer, eleganter Körperbau, fast quadratischer Rahmen, tiefer, breiter Brustkorb, kleiner Kopf mit schlankem Fang, Fahnenrute wird auf dem Rücken getragen |
Augen | mittelgroß, mandelförmig, dunkel |
Ohren | dreieckig, aufrecht getragen |
Fell und Farbe | üppiges Fell mit geradem, abstehendem Deckhaar und dichter Unterwolle; an Gesicht, Ohren und Beinvorderseite kurz; Mähne an Hals, Schulter und Brust; ausschließlich reinweiß |
Besonderheiten | geringer Jagdtrieb |
Charakter | intelligent, wachsam, freundlich, verspielt |
Gesundheit | Veranlagung zu Patellaluxation, Distichiasis und verstopften Tränenkanälen |
Die Ursprünge des Japan-Spitzes lassen sich nicht eindeutig klären. Es dürfte aber tatsächlich eine unmittelbare Verwandtschaft mit dem Deutschen Spitz> bestehen, der Anfang des 20. Jahrhunderts über Russland und China nach Japan gelangte. Zur Zucht von Spitzen wurden zudem Tiere aus China und Nordamerika importiert. Als eigenständige Rasse gezüchtet wurde der kleine Japan-Spitz erst ab den Dreißigerjahren. Seit 1948 ist er in Japan als Rassehund angenommen. Die Anerkennung durch den Züchter-Dachverband Fédération Cynologique Internationale (FCI) erfolgte 1964.
Japan-Spitze sind aufgeweckte, clevere Vierbeiner. Sie sind verspielt und agil, jedoch nicht zu temperamentvoll. Die Hunde sind aufmerksam; nichts entgeht ihnen. Zu ihrem Menschenrudel – inklusive Kindern und gegebenenfalls weiteren Haustieren – entwickeln die Tiere eine enge Bindung und zeigen sich anhänglich und treu. Der „Will to please“, das heißt, das Bestreben, dem Menschen zu gefallen, ist beim Japan-Spitz stark ausgeprägt. Fremden begegnet er zunächst misstrauisch, ist aber nicht sofort auf Konfrontation aus wie manch anderer Spitz-Vertreter. Am liebsten ist der Hund mitten im Geschehen, um nichts von dem zu verpassen, was um ihn herum geschieht. In einem gut sozialisierten Japan-Spitz findest du einen unkomplizierten Gefährten mit fröhlicher Ausstrahlung.
Im Gegensatz zu seinen mutmaßlichen europäischen Vorfahren ist der Japan-Spitz deutlich weniger bellfreudig. Wenn du in einer Etagenwohnung lebst, stellt das einen erheblichen Vorteil dar. Für ausreichend Auslauf muss jedoch gesorgt sein, Zugang zu einem Gartengrundstück weiß der Japan-Spitz ebenfalls zu schätzen. Der Jagdtrieb des Japan-Spitzes ist verschwindend gering. Damit ist stressfreies Spazierengehen auch in der Natur gut möglich.
Der Japan-Spitz ist intelligent und lässt sich recht einfach erziehen. Für Hundesportarten, die etwas Köpfchen erfordern, eignet er sich ebenfalls: Agility, Trickdogging oder Dog Dancing. Die gemeinsame Beschäftigung mit dir kommt seinem verspielten Wesen entgegen, er genießt deine Nähe. Längere Zeit allein zu bleiben, verträgt er hingegen nicht.
Die Pflege des Japan-Spitzes ist ein wenig aufwendiger als bei einem Kurzhaar-Hund. Der Hund muss regelmäßig (im Fellwechsel täglich) sorgfältig gebürstet werden. Auch die Zahnpflege benötigt deine Unterstützung: Um Zahnstein vorzubeugen, putz deiner Spürnase mindestens wöchentlich die Zähne mit einer Hundezahnbürste.
Wie bei vielen kleineren Hunden besteht beim Japan-Spitz eine erhöhte Disposition für eine Patellaluxation, also das Herausspringen der Kniescheibe. Dabei handelt es sich allerdings nicht um ein rassespezifisches Problem. Auch die Tränenkanäle können beim Japan-Spitz vermehrt verstopfen. Eine tatsächlich beim Japan-Spitz auffällige Erkrankung ist die Distichiasis. Dabei reizen kleine Härchen am Lidrand dauerhaft die Hornhaut. Verantwortungsvolle Züchter versuchen, diesem vererblichen Phänomen entgegenzuwirken.
Kontakte, bei denen du dich nach Japan-Spitz-Welpen erkundigen kannst, nennt dir auf Anfrage der VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen). Kaufe deinen Japan-Spitz bei einem seriösen Züchter, dem die Gesundheit deiner Tiere am Herzen liegt.
Lass dich auch von anderen Rassen aus der Familie der Spitze begeistern:
- Eurasier: Der Eurasier ist eine interessante Wahl für Familien, die einen herzlichen, aktiven und kuscheligen Begleiter für ihren Alltag suchen.
- Finnischer Spitz: Der Finnische Spitz ist nicht zu überhören: Besuch zeigt er direkt mit lautem Bellen an. Dies macht ihn zu einem verlässlichen Wachhund – aber er kann noch viel mehr:
- Islandhund: Der Islandhund gehört zu den seltenen Hunderassen, findet aber immer mehr Liebhaber unter Hundefreunden, die einen intelligenten, bewegungsfreudigen und anhänglichen Begleiter suchen.
- Kai: Einst machte er in der Meute Jagd auf Hochwild, heute ist der Kai, oder korrekter: Kai Inu beziehungsweise Tora Inu, ein Hund, der außerhalb von Japan zu den absoluten Exoten gehört.
- Kleinspitz: Der Spitz gehört zu den ältesten deutschen Hunderassen, der Kleinspitz ist einer seiner kleinsten Vertreter. Unterschätzen solltest du die handlichen Begleiter aber keinesfalls.
- Mittelspitz: Der Mittelspitz ist ein klassischer Familienhund mit langem Stammbaum. Als einstiger Wachhund behält er auch heute noch dein Haus und Hof aufmerksam im Auge.
- Samojede: Mit seinem charakteristischen „Lächeln“ begeistert der Samojede Hundefreunde in der ganzen Welt. Einst wurde er als Arbeitshund und flauschiger Wärmespender von den sibirischen Nomadenvölkern eingesetzt.
- Zwergspitz: Klein, quirlig und sozusagen ein lebendiges Fellknäuel auf vier Pfoten: Zwergspitze erfreuen sich als Begleit- und Familienhunde größter Beliebtheit. Die Gründe dafür liegen auf der Hand.