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Österreichischer Pinscher – ein Spaß-Paket für erfahrene Hundehalter

23.04.2024 - Lesedauer: 5 Minuten

Österreichischer Pinscher schaut nach oben

Der Österreichische Pinscher stammt von vielseitig veranlagten Hofhunden ab. Erfahre hier, was es bei der Erziehung dieser seltenen Rasse zu beachten gibt.

Der Österreichische Pinscher gehört zu den vom Aussterben bedrohten Hunderassen, nur noch wenige Züchterinnen und Züchter bemühen sich um diesen sehr ursprünglichen Hund. Die liebenswerten, mittelgroßen Fellnasen sind wahre Allrounder und für aktive Menschen, die gerne und oft draußen unterwegs sind, eine echte Bereicherung. Wirf einen genaueren Blick auf diese intelligenten und wachsamen Hunde – vielleicht passt der Österreichische Pinscher ja zu dir!

Der Österreichische Pinscher: 4000 Jahre Wachsamkeit

Wie lange die Vorfahren des Österreichischen Pinschers den Menschen schon begleiten, ist kaum noch nachvollziehbar: Es gibt Hinweise, dass die Urahnen des heutigen Pinschers schon vor über 4000 Jahren die Bauern in Niederösterreich in ihrem Alltag begleiteten. Sie wurden nicht gezielt gezüchtet, sondern vor allem in Hinblick auf ihre Arbeitsleistung und ihr Wesen selektiert. Die daraus gewachsene Hunderasse zeigt sich im Körperbau sehr ursprünglich, kompakt, mittelgroß und robust im Haarkleid sowie loyal im Umgang mit ihren Menschen. Ihre Aufgaben auf dem heimischen Hof umfasste das Jagen von Ratten und Mäusen ebenso wie das Bewachen der Hofanlage und des Viehs. In den letzten Jahrhunderten wurden die genügsamen Hofhunde mit anderen Rassen gekreuzt, bis sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine stabile Population gebildet hatte, die als Österreichischer Pinscher anerkannt wurde.

Die wenigen heute noch aktiven Züchterinnen und Züchter verfolgen bei der Selektion das Ziel, diesen unkomplizierten, gefälligen und treuen Begleiter zu erhalten. Suchst du in Deutschland nach einem Welpen, schau dich auf den Internetseiten des VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) um. Dort sind alle registrierten, anerkannten Zuchtbetriebe gelistet.

Charakter des Österreichischen Pinschers

Als Hof- und Begleithund musste der Österreichische Pinscher genügsam, wetterfest und treu sein. Es war üblich, den Hund im Stall oder Hof zu halten, damit er seiner wichtigsten Aufgabe nachgehen kann: dem Wachen. Er gilt als äußerst wachsam und nahezu unbestechlich. Jeder Besucher – ob Freund oder Feind – wird lautstark angekündigt.

Seine legendäre Unbestechlichkeit rührt vor allem daher, dass ein erwachsener Hund dieser Rasse mit Fremden nicht viel anfangen kann. Nur seine Familie ist wichtig, aber schon Freunde und Bekannte gehören nicht mehr zum Kernrudel. So sehr er seine Menschen liebt, so deutlich macht er Besuchern klar, dass er sie am liebsten wieder gehen sieht. Er geht dabei laut, aber normalerweise nicht aggressiv vor, wenn du ihn gut sozialisiert und erzogen hast.

Dieses Verhalten zeigt er nicht nur Menschen, sondern auch fremden Hunden gegenüber. Erwachsene Tiere gelten oft als unverträglich und sind für Hundewiesenbesuche nicht geeignet. Mit diesem Verhalten im Hinterkopf wird klar, warum die Rasse bis heute an Menschen mit großem Garten oder noch besser Hof in Alleinlage empfohlen wird. Der Österreichische Pinscher gilt als ortstreu und hat außer gegenüber Mäusen und Ratten keinen ausgeprägten Jagdtrieb. Bei seiner Familie dagegen ist der treue Pinscher ein echter Softie. Hat er genügend körperliche und geistige Auslastung, zeigt er sich bei dir zu Hause als ruhiger, verschmuster Mitbewohner. Auch mit kleineren Kindern im Haus kommt der Österreichische Pinscher problemlos zurecht, wenn die Grunderziehung stimmt und er seinen Platz in der Familie kennt.

Erziehung und Haltung

Die cleveren Österreicher sind äußerst gelehrig und intelligent. Sie lernen schnell und nachhaltig – leider nicht nur erwünschtes Verhalten. Als Hofhund war es ihre Aufgabe, selbstständig zu agieren und Entscheidungen zu treffen. Bleibt deine Ansage aus, ist dein Hund noch heute bereit, die Führung zu übernehmen. Bei der Erziehung kommt es deshalb darauf an, deinem Hund durch ruhige Konsequenz von Anfang an zu vermitteln, dass du weißt, was du tust. Je souveräner du im Umgang mit deinem Österreichischen Pinscher auftrittst – ruhig, gelassen und selbstsicher –, desto besser wird er deine Ansagen aufnehmen und umsetzen.

Die optimale Auslastung für diese Hunde ist ausgiebiges Wachen kombiniert mit viel Bewegung. Lange Spaziergänge, Radtouren oder Ausritte – wenn du den Österreichischen Pinscher am Laufen hältst, machst du es ihm leichter, in Ruhephasen zu entspannen. Günstig sind Aktivitäten ohne ständigen Kontakt zu Fremdhunden. Schon von Welpenbeinen an solltest du deinem kompakten Pinscher beibringen, sich bei Hundekontakt an dich zu wenden. Belohne deshalb jeden Blick weg vom anderen Hund und hin zu dir von Anfang an.

Als unkompliziert erweist sich beim Österreichischen Pinscher das Alleinbleiben, wenn er in dieser Zeit seinem Job nachgehen und das Haus bewachen darf. Der Zugang zum gut eingezäunten Garten oder zumindest zu einem bodentiefen Fenster, von wo aus er möglichst viel sehen kann, kommt den neugierigen, wachsamen Pinschern entgegen.

Pflege des Österreichischen Pinschers

Das Fell des Österreichischen Pinschers darf viele unterschiedliche Farben und Strukturen aufweisen: Von kurz über stockhaarig bis mittellang sind alle Varianten erlaubt. Das Deckhaar sollte dicht und glatt sein, die Unterwolle kurz und flauschig. Auf diese Weise bleibt der Pinscher bestens vor Kälte und Regen geschützt. Die Pflege ist unkompliziert: Bürste regelmäßig, mindestens einmal pro Woche, das Fell gründlich durch. Kontrolliere dabei auch Augen, Ohren und Krallen auf mögliche Verletzungen.

Besonderheiten und Gesundheit

Die mit einer gewissen „Bauernschläue“ ausgestatteten Österreichischen Pinscher sind in erfahrenen Händen am besten aufgehoben. Ein Leben auf dem Land – fernab von anderen Hunden, belebten Straßen und vielen Passanten – ist die bestmögliche Haltungsform für diese Hunderasse. In einer kleinen Stadtwohnung mit wenig Auslaufmöglichkeiten sind sie nicht besonders gut aufgehoben. Hier brauchst du viel Zeit, um diesen Hund regelmäßig artgerecht auszulasten.

Die Ursprünglichkeit der Rasse sorgt für eine robuste Gesundheit der Tiere, mit einer Lebenserwartung von bis zu 15 Jahren beweisen die mittelgroßen Hunde ihre ausgezeichnete Konstitution. Typischerweise bleiben sie bis ins hohe Alter aktiv, aufmerksam und natürlich wachsam.

SteckbriefÖsterreichischer Pinscher

Rasse:
Österreichischer Pinscher
Herkunft:
Österreich
Klassifikation:
Pinscher und Schnauzer – Molosser – Sennenhunde, Sektion 1.1 Pinscher
Größe:
42 bis 50 Zentimeter, wobei Hündinnen etwas zarter und kleiner sind
Gewicht:
bis zu 18 Kilogramm
Körperbau:
mittelgroß, stämmig, kompakt, sehr ursprünglich
Augen:
dunkle, wache Augen mit aufgewecktem Ausdruck
Ohren:
eng anliegende Knickohren mit kurzer, glatter Behaarung
Fell und Farbe:
Gelb- und Rot-Töne sowie Schwarz mit lohfarbenen Abzeichen; häufig weiße Abzeichen an Brust, Beinen, Rute und Gesicht
Besonderheiten:
unbestechlicher Wachhund, der viel Platz und Auslastung benötigt
Charakter
intelligent, aktiv, lebendig, eigenständig, gelehrig und dominant
Gesundheit:
robuste Rasse, die auf die bei den meisten Rassen üblichen Erbkrankheiten wie Hüftgelenksdysplasie getestet wird

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Auch diese Hunde gehören zu den Pinschern, erfahre mehr über sie:

  • Englische Bulldogge: Sie sieht grimmig aus und trägt einen Blick zur Schau, als überlege sie, wen sie als Nächsten beißen sollte. Alles Vorurteile: Bei der Englischen Bulldogge handelt es sich um einen liebenswerten Hund mit sanftem Gemüt und großem Herzen.
  • Deutscher Pinscher: Langeweile kennt ein Pinscher nicht – er hat Energie ohne Ende und möchte am liebsten den ganzen Tag unterwegs sein. Seine Erziehung kann zur Herausforderung werden. Wer damit umgehen kann, bekommt einen loyalen, anhänglichen und liebenswerten Begleiter.
  • Zwergpinscher: Der Zwergpinscher, oder „Min Pin“, ist zwar wirklich klein, aber keinesfalls ein anspruchsloser Begleiter. Statt Stadtwohnung und Handtasche bevorzugt der Winzling einen großen Garten, ausgiebige Spaziergänge und Arbeit für Kopf und Nase.
  • Deutscher Boxer: Von wegen Macho: Das Image eines schlecht gelaunten, sabbernden Beißers hat der Deutsche Boxer längst abgelegt und wird zunehmend für seine wahren Qualitäten geschätzt: als freundlicher, pflegeleichter Familienhund mit besonderem Draht zu Kindern.
  • Dobermann: Der Dobermann ist ein auffälliger Hund, der mit Eleganz, Sportlichkeit und Stolz besticht. Der vielseitige Vierbeiner hat zahlreiche Talente: Ob Schutz-, Gebrauchs- oder Familienhund – entscheidend für ein harmonisches Zusammenleben ist eine konsequente Erziehung.

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