Pekingese: charmanter Begleithund mit eigenwilligem Charakter
31.07.2025 - Lesedauer: 5 Minuten

Der Pekingese war einst ein hochgeschätzter Palastwächter in China. Erfahre hier mehr über den Charakter und die Pflege der kleinen Hunde.
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Der Pekingese – auch Pekinese genannt – war früher den chinesischen Herrschern als Palasthund vorbehalten und hatte den Beinamen Löwenhund. Die kleinen Hunde mit dem großen Kopf sind sehr wachsam und intelligent und ihren Haltern treue Gefährten. Sie eignen sich gut für Alleinstehende, da sie eine innige Bindung zu einem einzigen Menschen aufbauen. Allerdings sind die hübschen Chinesen auch eigenwillig und bestimmen, wann es Zeit ist, zu schmusen und wann nicht. Durch die Züchtung auf immer kleinere Köpfe leiden sie inzwischen unter Kurzköpfigkeit – der sogenannten Brachyzephalie, die mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen einhergeht.
SteckbriefPekingese
Rasse | Pekingese |
Herkunft | China |
Klassifikation | Japanische Spaniel und Pekinesen |
Größe | klein, keine Schulterhöhe vorgegeben |
Gewicht | circa 5 Kilogramm
|
Körperbau | im Verhältnis zum Körper auffällig großer Kopf, flaches Profil; hoch angesetzte, über dem Rücken getragene Rute |
Augen | groß, dunkel |
Ohren | herzförmig, dicht am Kopf hängend |
Fell und Farbe | raues Deckhaar mit viel Unterwolle, Mähne, Farben: alle Farben bis auf Albino und Leberfarbe erlaubt, Flecken ebenfalls gestattet |
Besonderheiten | aufgrund des großen Kopfes der Rasse kann eine Geburt für die Hündin und den Welpen gefährlich werden |
Charakter | wachsam, anhänglich, intelligent, ruhig |
Gesundheit | Brachyzephalie, Atemwegserkrankungen, Augenerkrankungen, Hautinfektionen, Wirbelsäulenerkrankungen |
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Palastwächter im chinesischen Kaiserreich
Der Pekinese hat eine jahrhundertealte Tradition und war bei den chinesischen Herrschern als Palastwächter überaus geschätzt. Der kleine Vierbeiner soll der Sage nach sogar Buddha als Begleithund gedient und sich bei Gefahr in einen Löwen verwandelt haben. Nach Europa gelangten die mutigen Zwerge 1960 – als Beute der Briten im Zweiten Opiumkrieg. Sie erfreuten sich schnell großer Beliebtheit und wurden 1898 vom britischen Kennel Club als Rasse anerkannt.
Der Charakter des Pekingesen
Pekinesen sind es seit Jahrhunderten gewohnt, den Menschen zu begleiten. Dabei fixieren sie sich gerne auf eine einzige Bezugsperson, die sie innig lieben. Die Tiere sind selbstbewusst und suchen sich ihre Freunde selbst aus. Ein gewisser Eigensinn gehört zum Wesen der Vierbeiner, die gerne bestimmen, wo es langgeht oder wann geschmust wird.
Die kleinen Hunde sind äußerst wachsam und schlagen sofort an, wenn ein Fremder auftaucht. Allerdings gehören sie normalerweise nicht zu den Kläffern, sondern sind einfach nur aufmerksamer Wachhunde. Hat ein Pekingese seinen Menschen erst einmal ins Herz geschlossen, ist er ein wunderbarer Gefährte.
Erziehung und Haltung des Pekingesen
Der eigenwillige Pekinese benötigt in jedem Fall eine gute Sozialisation und sollte Welpenstunden und eine Hundeschule besuchen. Eine liebevolle und konsequente Führung ist nötig, sonst nutzt er menschliche Schwächen zu seinem Vorteil aus. Hat der kleine Hund dich aber als Anführer akzeptiert, zeigt er sich gelehrig und aufmerksam, sodass die Erziehung gut umzusetzen ist.
Der Pekingese ist kein überaus aktiver Geselle, da er durch die veränderten Atemwege schnell zur Atemnot neigt. In einer Single-Wohnung in der Großstadt kommt er beispielsweise gut zurecht, sofern er genügend ausgelastet ist und seine täglichen Schnüffelrunden im Freien machen kann. Beschäftigt werden möchte der Pekingese mit Suchspielen und Spielzeug. Eventuell hat er auch Spaß am Clickertraining. Was er gar nicht mag, ist Trubel und Hektik. Laute Musik, der Besuch des Weihnachtsmarktes oder anderer Veranstaltungen mit vielen Menschen sind nichts für den sensiblen Hund.
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Pflege des Pekingesen
Das lange Fell des Hundes musst du täglich mit Kamm und Bürste pflegen. Besonders beim Fellwechsel ist ein intensiveres Bürsten angesagt. Darüber hinaus neigen die Tiere zu verlängerten Krallen, was du regelmäßig überprüfen solltest.

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Besonderheiten des Pekingesen
Leider ist diese Rasse von Überzüchtungen betroffen und leidet unter dem Brachycephales Atem-Syndrom. Mit diesem medizinischen Begriff bezeichnet man die Kurzköpfigkeit der Hunde, die zu schwerwiegenden Atemproblemen führt. Jahrzehntelang wurde der Pekingese nach dem Kindchenschema gezüchtet: Mit einem ausgeprägten Plattgesicht, das sich durch eine extrem kurze Nase auszeichnet. Pekingesen mit dieser kurzen Nase haben in der Regel Probleme beim Atmen und Hecheln. Dies kann zu lebensbedrohlicher Atemnot führen. Auch Komplikationen wie Lungenentzündungen, Bronchitis und Herzinsuffizienz sind nicht selten. Es ist den Hunden beispielsweise nicht möglich, ihre Körpertemperatur über die Atmung zu regulieren. Das liegt daran, dass aufgrund der kurzen Nase keine Kühlung der Schleimhäute stattfindet. Zusätzlich erschweren ein zu langes Gaumensegel und zu enge Nasenlöcher die Atmung. Bei großer Hitze oder körperlicher Anstrengung besteht so die Gefahr eines lebensbedrohlichen Hitzeschlags. Bei dieser Rasse kann die Anatomie der Luftröhre dazu führen, dass sie bei großer Anstrengung in sich zusammenfällt (sogenannter Trachealkollaps). Die Folge ist akute Atemnot. Durch ihre hervorstehenden Augen neigen Pekingese auch zu verschiedenen Augenerkrankungen und die Falten im Gesicht bieten ein ideales Milieu für Hautinfektionen mit Bakterien oder Pilzen. Manche Tiere haben zudem kein intaktes Gangwerk.
Mittlerweile werden offensichtlich kranke Tiere nicht mehr zur Zucht zugelassen. Auch das Fell darf nicht mehr übermäßig dicht und lang sein, da es die Tiere bei ihrer Hygiene und in ihrer Bewegung stark beeinträchtigt.
Wenn du dich für einen Pekingesen als Familienmitglied entscheidest, wende dich an verantwortungsvolle Züchter des VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) und achte auch selbst genau darauf, ob Elterntiere und Welpen gesund wirken. Du solltest dir auf jeden Fall bewusst machen, dass ein Hund dieser Rasse verschiedenste Grunderkrankungen mitbringen kann und deshalb einer intensiven tierärztlichen Betreuung bedarf.
Qualzucht-Hinweis
Diese Rasse wird in vielen Teilen der Welt als Qualzucht eingestuft.
Das 1999 im Auftrag der Bundesregierung und unter Mitwirkung des Deutschen Tierschutzbundes erstellte „Qualzuchtgutachten“ empfiehlt ein Zuchtverbot für haarlose, extrem kurzköpfige Zuchtformen (sogenannte brachycephale Rassen) und weitere, bei denen extreme Ausprägungen im Körperbau (sehr langer Rücken, stark verkrümmte Beine, Wirbelsäulenveränderungen, übermäßiges Fellwachstum usw.) ein gesundes Leben unmöglich macht.
Ein verantwortungsvoller Tierhalter, der natürlich viel Wert auf ein gesundes, unbeeinträchtigtes Leben seines Vierbeiners legt, sollte bei der Entscheidung für eine geeignete Rasse nicht nur auf hervorragende Charaktereigenschaften achten, sondern auch diese Hinweise unbedingt berücksichtigen.
Wir von Fressnapf setzen uns als verantwortungsbewusste Tierfreunde aktiv für das Wohlergehen der Tiere ein und möchten auf die Herausforderungen hinweisen, die bestimmte Zuchtpraktiken mit sich bringen. Daher vermeiden wir es bewusst, Bilder von Qualzuchten außerhalb expliziter Rasseportraits zu zeigen, um keine ungewollte Nachfrage zu fördern.
Uns ist zudem bewusst, dass viele Tierhalter nicht wissen, dass ihr geliebtes Haustier unter den Folgen einer Qualzucht leiden könnte. Unser Ziel ist es nicht, Schuldgefühle zu wecken, sondern durch informative Beiträge darüber aufzuklären und gleichzeitig Hilfestellungen zu geben, diesen Tieren ein möglichst gesundes und glückliches Leben zu ermöglichen.
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