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Welsh Springer Spaniel – vielseitiger Allrounder mit herzlichem Wesen

25.04.2024 - Lesedauer: 5 Minuten

Welsh Springer Spaniel stĂŒtzt sich auf einen Baumstamm

Der „Draußen-Hund“ aus Großbritannien – so lĂ€sst sich der sympathische Welsh Springer Spaniel kurz und treffend beschreiben. Der „Welshie“ – wie ihn Rasse-Fans liebevoll nennen – ist ein EnergiebĂŒndel und möchte am liebsten den ganzen Tag mit seinen Menschen im Freien verbringen. Ob beim Schwimmen, Wandern oder Radeln: Mit einem Welsh Springer Spaniel hast du immer einen fröhlichen, intelligenten und anhĂ€nglichen Begleiter an deiner Seite!

Englische Hunderasse mit langer Tradition

Der Welsh Springer Spaniel gehört zu den Ă€ltesten bekannten und bis heute erhaltenen Hunderassen der Welt. So mancher Stammbaum lĂ€sst sich 400 Jahre zurĂŒckverfolgen. GezĂŒchtet wurden die stets gut gelaunten Spaniel in Wales auf der britischen Insel. Seine AnfĂ€nge und Ursprungsrassen sind leider unbekannt, aber klar ist, dass der „Welsh Spaniel“ oder auch „Welsh Cocker“ schon im 16. Jahrhundert als Arbeits- und Jagdhund mit Familienanschluss gezĂŒchtet wurde. Jede walisische Familie, die jagen durfte, hielt mindestens einen Welsh als „Gundog“. Diese Bezeichnung bezieht sich auf Apportier- und Stöberhunde, welche das Wild aus dem GebĂŒsch jagen und spĂ€ter auch auffinden und zurĂŒckbringen. Da die handlichen Jagdhunde tĂ€glich mit anderen Menschen, Kindern und Hoftieren aller Art in Kontakt kamen, waren ein ausgeglichenes Wesen und die Freundlichkeit von Anfang an Zuchtkriterium. Das hat sich bis heute nicht geĂ€ndert. Auch wenn man kaum noch arbeitende Welsh Springer Spaniel findet, so ist sich die Rasse in Veranlagung und Wesen der Tiere unverĂ€ndert treu geblieben.

Welsh Springer Spaniel schaut auf
Der Charakter des Welsh Springer Spaniels

Die meisten Welshies haben ein unvergleichliches Naturell. Sie sind anhĂ€nglich, liebevoll und freundlich zu allen Zwei- und Vierbeinern. Sie gelten als Ă€ußerst verspielt, neugierig und intelligent. Als gemeinsam mit ihrem Menschen arbeitende Jagdhunde mussten die Welsh Spaniels leicht zu fĂŒhren und zu erziehen sein. Diesen „Will to Please“ – die Bereitschaft mit ihrem Menschen zu kooperieren – haben sie bis heute. Sie sind allzeit bereit, etwas zu lernen, zu spielen oder fĂŒr ihren Menschen zu tun. Allein zu bleiben fĂ€llt so manchem Welsh Spaniel deshalb schwer.

Als Stöberhunde zeigen Welsh Springer Spaniel oft ein deutliches Interesse an Kleintieren und Wild. Ihr Jagdtrieb ist spĂŒrbar, oft aber mit etwas Training gut regulierbar.

Sein hoher Energielevel macht den Welshie zu einem munteren, niemals mĂŒden Begleiter fĂŒr aktive Menschen. Zugleich birgt er die Gefahr des Überdrehens. Bei der tĂ€glichen Auslastung muss man als Halter deshalb stets abwĂ€gen, welche AktivitĂ€ten den Hund auspowern, ohne ihn geistig zu ĂŒberfordern.

Erziehung und Haltung

Der Welsh Springer Spaniel braucht viel Bewegung, Platz und Auslastung. Viele ZĂŒchter geben ihre Welpen deshalb nur an Hundehalter auf dem Land ab. Ein großer, eingezĂ€unter Garten ist praktisch, um die neugierigen, lebendigen Hunde zu beschĂ€ftigen.

Lange gleichmĂ€ĂŸige Bewegung wie beim Radeln, Joggen oder Reiten kommt den aktiven Jagdhunden entgegen, ohne sie in Aufregung zu versetzen. Bei schnellen Hundesportarten wie Agility oder Dogdancing sind sie mit vollem Eifer dabei, können aber leicht ĂŒberdrehen. Besonders spannend fĂŒr die Stöberhunde sind Aufgaben, bei denen sie ihre Nase nutzen können. Mantrailing oder auch die einfache Leckerlisuche im Laub oder der Rinde von BĂ€umen im Wald erfĂŒllen den Wunsch nach Nasenarbeit und lasten den Welshie geistig wunderbar aus.

Ein Welsh Springer Spaniel zieht ein

Die Ausgeglichenheit, hervorgerufen durch einen angenehmen Grad an Selbstbewusstsein, um der Umwelt ohne Ängste zu begegnen, und zugleich fehlende AggressivitĂ€t, liegt den aufgeweckten Spaniels im Blut. Dennoch ist es wichtig, sie gut zu sozialisieren, denn sonst kann es zu Verhaltensproblemen wie NervositĂ€t, Angst-Aggression oder Frustbellen kommen. Ein Besuch mit dem Welsh Springer Spaniel in Welpenspielgruppen und anschließend in der Hundeschule schafft die nötigen Voraussetzungen, damit dein Welshie zu einem gut sozialisierten, selbstbewussten Hund heranwĂ€chst.

Um den Jagdtrieb zu kontrollieren, lohnt es sich schon frĂŒh mit Übungen fĂŒr Impulskontrolle und Frustrationstoleranz zu beginnen. Die Aufgaben unterstĂŒtzen diese mit ĂŒberschĂ€umender Begeisterung ausgestatteten Hunde dabei, ihre Selbstkontrolle zu entwickeln und in neuen Situationen besonnen zu reagieren.

Das Leckerchen-Spiel ist ein einfaches Spiel, welches schon in den ersten Wochen zu Hause diese wichtigen Eigenschaften trainiert: Setze dich mit deinem Welpen auf den Boden und lege ein Leckerli auf dein Bein oder deine Hand. Möchte sich dein Welpe das Leckerli schnappen, decke es mit der Hand ab und warte. Anfangs wird er versuchen, es zu erreichen, aber ĂŒber kurz oder lang wird er sich hinsetzen und ĂŒberlegen. Hebe die Hand und gib das Leckerli durch ein Wort frei. Schon bald wird dein Welpe verstehen, dass Ruhe ihn zum Ziel bringt. Nun kannst du das Leckerli an andere Stellen legen und so seine Geduld und Selbstkontrolle trainieren.

Pflege des Welsh Springer Spaniels

Das seidig weiche Haar des Welsh Springer Spaniels ist relativ pflegeintensiv. Es sollte regelmĂ€ĂŸig oder – je nach Spaziergang und Verfilzungsgrad – sogar tĂ€glich gereinigt und grĂŒndlich gebĂŒrstet werden. Besonderes Augenmerk gilt dabei den lĂ€ngeren Haaren an Brust, Bauch, Beinen und Rute. War der Hund beim Spaziergang im Wasser, so sollte das Fell grĂŒndlich getrocknet werden, um Hauterkrankungen zu vermeiden. Auch die Ohren benötigen spezielle Pflege: Aufgrund ihrer LĂ€nge hĂ€ngen sie leicht in die FutterschĂŒssel. Sie mĂŒssen tĂ€glich nach dem Fressen abgewaschen werden, um Verklebungen und Folgeerkrankungen zu vermeiden.

Besonderheiten und Gesundheit

Es ist wenig ĂŒberraschend, dass der Welsh Springer Spaniel sich in den letzten Jahren einen festen Platz als Familienhund erobert hat. Die meisten Vertreter dieser Rasse lieben Kinder und können auch lernen, mit anderen tierischen Familienmitgliedern zusammenzuleben. Entscheidend – neben einer konsequenten Erziehung und der richtigen Sozialisierung – ist die Wahl eines verantwortungsvollen ZĂŒchters. Anerkannte ZĂŒchter, die beispielsweise im Verband fĂŒr das Deutsche Hundewesen (VDH) zertifiziert sind, sind die besten Ansprechpartner bei der Welpensuche. Soll der vierbeinige Nachwuchs in eine Familie mit Kindern ziehen, lohnt es sich, nach einem ZĂŒchter zu suchen, bei dem die Welpen schon frĂŒh das laute Familienleben erfahren haben.

Durch einen Kauf beim seriösen ZĂŒchter sind zugleich gute Voraussetzungen fĂŒr einen gesunden, krĂ€ftigen Welpen gegeben. Auf die meisten bekannten rassetypischen Erkrankungen werden im Lauf der Zuchtvorbereitung Tests durchgefĂŒhrt, um sie auszuschließen.

Bei guter Pflege, viel Auslauf und passender FĂŒtterung können Welsh Springer Spaniel bis zu 15 Jahre alt werden.

SteckbriefWelsh Springer Spaniel

Rasse:
Welsh Springer Spaniel
Herkunft:
Großbritannien
Klassifikation:
Apportierhunde – Stöberhunde – Wasserhunde, Sektion 2
GrĂ¶ĂŸe:
43 bis 48 Zentimeter, HĂŒndinnen etwas kleiner als RĂŒden
Gewicht:
16 bis 20 Kilogramm
Körperbau:
kompakt, muskulös und dennoch schlank mit federndem Gang
Augen:
dunkle, mandelförmige Augen mit wachem, aufmerksamem Blick
Ohren:
nah am Kopf herabhĂ€ngende, große Ohren
Fell und Farbe:
rot-weißes, glattes, seidiges Fell mit lĂ€ngeren Haaren an Bauch und Rute
Charakter
sehr lebhaft, fröhlich, freundlich, anhÀnglich und ausgeglichen
Pflege:
relativ pflegeintensiv, Fell bei Bedarf tĂ€glich reinigen und bĂŒrsten
Gesundheit:
grundsĂ€tzlich eine ursprĂŒngliche, robuste Rasse mit wenigen rassetypischen Erkrankungen wie HĂŒftdysplasie, Epilepsie oder Glaukom

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