Bindehautentzündung bei Katzen erkennen und erfolgreich behandeln

03.08.2025 - Lesedauer: 9 Minuten

Getigerte Katze liegt auf dem Boden und schaut Betrachter direkt an.

Eine Bindehautentzündung bei der Katze, auch unter der Bezeichnung Konjunktivitis bekannt, kann sowohl infektiös als auch nicht infektiös sein. Zu erkennen ist die Erkrankung vor allem durch tränende Augen und gerötete, angeschwollene Lider. In jedem Fall solltest du beim Verdacht auf Bindehautentzündung tierärztlichen Rat einholen. Hier erfährst du mehr darüber, welche Ursachen die Erkrankung hat, ob sie ansteckend ist und wie sie sich behandeln lässt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Bindehautentzündung bei Katzen, auch Konjunktivitis genannt, ist eine Erkrankung der Augenschleimhaut. Die Ursache kann im Viren-, Bakterien- oder Pilzbefall liegen oder zum Beispiel eine Folge mechanischer Reizung der Bindehaut sein.
  • Zu erkennen sind die Symptome durch einen klaren bis eitrigen Augen- und Nasenausfluss sowie gerötete und geschwollene Augenlider.
  • Ist deine Katze an Konjunktivitis erkrankt, steht eine tierärztliche Beratung an. Mit Medikamenten lässt sich die Bindehautentzündung schnell und erfolgreich auskurieren.
  • Ist die Bindehautentzündung auf eine Grunderkrankung zurückzuführen, ist eine systemische Behandlung erforderlich.

Was ist eine Bindehautentzündung bei der Katze?

Bemerkst du, dass dein Stubentiger tränende oder gar verklebte Augen hat, häufig blinzelt oder vielleicht mit dem Kopf an verschiedenen Gegenständen scheuert, ist womöglich eine Bindehautentzündung die Ursache. Bei der entzündlichen Augenkrankheit namens Konjunktivitis ist eine schleimhautartige Gewebeschicht entzündet, welche den Augapfel mit den Augenlidern verbindet. Diese kann verschiedene Ursachen haben und sowohl infektiös als auch nicht infektiös sein.

Bindehautentzündung bei der Katze: Symptome

Erste Anzeichen einer Bindehautentzündung bei Katzen machen sich in erster Linie an Unregelmäßigkeiten im Augenbereich bemerkbar. Die Konjunktivitis manifestiert sich vorrangig in folgenden Symptomen:

  • Augenausfluss, der zunächst transparent, im fortgeschrittenen Stadium der Augenentzündung immer zähflüssiger wird, oft mit Beimischung von Eiter
  • Ausfluss aus der Nase, der ebenfalls zunehmend zähflüssig und eventuell übelriechend wird
  • ungewöhnliches, ständiges Blinzeln
  • geschlossenes, eventuell verklebtes Auge
  • angeschwollene, gerötete Augenränder – bei weißen Katzen besonders klar erkennbar
  • Kratzen am Auge, Scheuern mit dem Kopf an Möbeln
  • allgemeine Unruhe und Niedergeschlagenheit

Es ist wahrscheinlich, dass nicht alle Anzeichen der Bindehautentzündung gleichzeitig auftreten. Außerdem können einige Symptome stärker, andere schwächer ausgeprägt sein. Insofern empfehlen wir, die Augen deines Haustiers regelmäßig zu kontrollieren.

Häufiges Blinzeln bei Katzen ist ein Grund zur Sorge!

Im Unterschied zu uns Menschen ist das Katzenauge nicht durch zwei, sondern durch drei Lider geschützt: Das obere ist beweglich, das untere unbeweglich und das dritte Augenlid – die Nickhaut – sorgt für Benetzung des Auges mit Tränenflüssigkeit. Aus diesem Grund müssen Katzen eigentlich eher selten und nur langsam blinzeln.

Welche Ursachen hat eine Augenentzündung bei Katzen?

Zwar manifestiert sich eine Bindehautentzündung vorwiegend in Symptomen wie Augenausfluss, Blinzeln und geschwollenen Lidern, die Ursachen der Konjunktivitis können aber dennoch recht unterschiedlich sein.

Infektiöse Bindehautentzündung bei Katzen

Diese Augenerkrankung ist auf eine virale oder bakterielle Infektion zurückzuführen, daher ist diese ansteckend und auch auf Menschen übertragbar. Manche Infektionen erfolgen lokal, also durch das Eindringen von Krankheitserregern unmittelbar in den Augenbereich. Recht häufig ist jedoch eine Bindehautentzündung bei der Katze die Folge einer allgemeinen Erkrankung.

Feline Herpesviren (FHV-1) verursachen einen großen Teil der Fälle von Katzen-Konjunktivitis. Für bis zu 30 Prozent aller Bindehautentzündungen ist der Befall mit dem Bakterium Chlamydia felis verantwortlich. Zusätzlich kann die Besiedlung durch das Bakterium Bordetella bronchisepticum verantwortlich sein. Häufiger sind jedoch Mycoplasmeninfektionen die Ursache.

Infektiöse Bindehautentzündung der Katze – symptomatisch für Katzenschnupfen

Sowohl die felinen Herpes- und Caliciviren als auch der Befall mit Chlamydien oder Mycroplasmen verursachen einen Symptomkomplex, welcher als Katzenschnupfen bekannt ist. Neben einer Konjunktivitis sind für diese lebensgefährliche Erkrankung Anzeichen wie Nasenausfluss, geschwollene Lymphknoten, Fieber sowie allgemeine Niedergeschlagenheit charakteristisch.

Nicht infektiöse Bindehautentzündung bei der Katze

Eine nicht infektiöse Bindehautentzündung ist auf folgende Ursachen zurückzuführen:

  • Fremdkörper im Auge, zum Beispiel Staubkörner, Pollen oder Dornen
  • Reizungen durch verschmutzte Luft, darunter Reaktion auf Tabakrauch
  • Reaktion der Bindehaut auf kalte Zugluft
  • verstopfter Tränen-Nasen-Kanal, unter anderem weil dieser entweder verengt oder nicht angelegt ist
  • Futtermittelallergien oder eine allergische Reaktion auf Flohbisse und sonstigen Parasitenbefall

Alle diese Formen der Bindehautentzündung bei Katzen sind nicht ansteckend und die Behandlung hängt vom Auslöser ab.

Wo kann sich eine Katze mit Konjunktivitis anstecken?

Mit einer viralen oder bakteriellen Bindehautentzündung stecken sich die Katzen überwiegend bei direktem Kontakt von Tier zu Tier an. Die Übertragung erfolgt vorwiegend durch eine Tröpfcheninfektion. Eine Ansteckung auf indirektem Wege ist dagegen selten.

Aus diesem Grund gehören Freigänger unter Katzen bei der Bindehautentzündung zur Risikogruppe. Teilst du dein Zuhause mit mehreren Stubentigern, ist eine Ansteckung der gesamten Gruppe mit der Augenentzündung höchst wahrscheinlich. Wie bei den meisten anderen Infektionen sind außerdem Kitten, ältere Tiere sowie alle Katzen mit abgeschwächtem Immunsystem besonders gefährdet.

Ist eine Bindehautentzündung bei Katzen für Menschen ansteckend?

Leidet deine Katze an einer Bindehautentzündung, musst du dir in der Regel um deine Gesundheit keine Sorgen machen, wenn du verstärkt auf deine persönliche Hygiene achtest. Wasche nach dem Kontakt mit dem Stubentiger häufiger die Hände, reinige nicht nur den Katzenschlafplatz, sondern auch die Lieblingsorte der Katze auf deinem Bett und Wohnzimmermöbeln.

Wichtig: Ansteckungsgefahr für deine Haustiere!

Während für dich die infektiöse Bindehautentzündung bei der Katze weitgehend ungefährlich bleibt, sind weitere Tiere im Umfeld der infizierten Katze durch die Konjunktivitis gefährdet. Es lohnt sich, neben einer aufmerksamen Augenkontrolle noch eine prophylaktische Behandlung durchzuführen.

Diagnose einer Bindehautentzündung bei Katzen

Augenprobleme sind immer ein Grund, zeitnah die Tierarztpraxis deines Vertrauens aufzusuchen. Eine Bindehautentzündung heilt nicht von selbst und lässt sich am effektivsten mit spezialisierten Medikamenten behandeln. Lasse vorsorglich auch die anderen Tiere in deinem Haushalt auf Anzeichen einer Konjunktivitis untersuchen.

Jeder Person mit tierärztlicher Ausbildung wird es in erster Linie darum gehen, die exakte Ursache für die Bindehautentzündung der Katze zu ermitteln, um dem Tier ursächlich helfen zu können. Zunächst wird der vierbeinige Patient genau in den Augenschein genommen, wobei man dich nach weiteren Symptomen wie gelegentlichem Nasenausfluss oder Verdauungsbeschwerden befragen sowie Fieber messen wird.

Bei der Untersuchung wird in der Regel eine ophthalmologische Spaltlampe verwendet, deren starke Lichtquelle präzise Einblicke in den Zustand des Auges gewährt. Um eventuelle Hornhautverletzungen zu entdecken, wird der Fluoreszeintest verwendet. Beschädigte Hornhautabschnitte sind dann durch eine grünliche Färbung klar erkennbar. Wird vermutet, dass der verengte oder nicht angelegte Tränen-Nasen-Kanal die Ursache für eine Erkrankung darstellt, wird noch der Schirmer-Test durchgeführt. Wenn dann der Verdacht auf eine infektiöse Bindehautentzündung besteht, sollte ein Abstrich ins Labor eingeschickt werden.

Tierärztin untersucht das Auge einer Maine Coone.

Wie kann man einer Katze mit Bindehautentzündung helfen?

Ist die Ursache ermittelt, entwickelt der Tierarzt oder die Tierärztin eine extra für dein Haustier konzipierte Therapie. Handelt es sich um eine nicht infektiöse Konjunktivitis, geht es darum, den Auslöser zu eliminieren. Eventuell ist ein Fremdkörper aus dem Auge zu entfernen. Bei einer allergischen Reaktion hilft meist eine Umstellung auf ein anderes Futtermittel.

In der Behandlung einer infektiösen Bindehautentzündung von Katzen geht es in erster Linie darum, den Krankheitserreger zu bestimmen und mit geeigneten Medikamenten zu bekämpfen. Sind die Symptome auf Herpesviren zurückzuführen, wird die Augenerkrankung mit Virostatika behandelt. Bei einer durch Chlamydien oder andere Bakterien verursachten Infektion kommen Antibiotika zum Einsatz. Antibiotika können aber auch bei der Therapie der viralen Konjunktivitis notwendig sein, um die Sekundärinfektionen zu behandeln. Je nach Erkrankung wird aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung manchmal zusätzlich Cortison verschrieben. Bei viralen Erregern kann auch über ein immunstimulierendes Medikament nachgedacht werden.

Katzen Medikamente verabreichen – nicht immer eine einfache Aufgabe

Eine Bindehautentzündung wird mit Medikamenten in Form von Augensalben oder Tropfen behandelt. Nicht unbedingt sieht deine Katze die Notwendigkeit einer Therapie ein. Daher ist es sicherer, die Verabreichung der Medikamente zu zweit durchzuführen. Eine Person hält das Tier fest und streichelt es, während eine andere Person das obere Lid hochzieht und das Medikament direkt auf das Auge gibt. Um nichts falsch zu machen, lässt du dir am besten die korrekte Verabreichung beim Tierarzt zeigen.

Bindehautentzündung bei der Katze: Hausmittel

Liegt eine Bindehautentzündung bei deiner Katze vor, ist es als erstes wichtig, die Ursache zu ermitteln. In einer Tierarztpraxis kann das durch unterschiedliche Tests und spezifische Geräte am besten erfolgen. Du solltest also davon absehen, die Katze selbst zu behandeln und auf eine fachkundige Diagnose warten. Vor allem infektiöse Bindehautentzündungen lassen sich gut mit rezeptpflichtigen, synthetischen Medikamenten bekämpfen.

Augentrost: Ein bewährtes Hausmittel gegen Bindehautentzündung

Nicht zufällig trägt diese schlichte heimische Wiesenblume den Namen Augentrost. Euphrasia officinalis leistet bei geröteten, angeschwollenen Augenlidern Abhilfe und ist ein probates Hausmittel aus der Volksmedizin. Allerdings hilft der Augentrost vorwiegend gegen nicht infektiöse Bindehautentzündungen sowie allgemein nur bei leichten Formen der Augenentzündung. Die Verabreichung sollte nur nach tierärztlichem Rat erfolgen und ausschließlich äußerlich angewandt werden.

Kann eine Bindehautentzündung bei der Katze von alleine weggehen?

Leider wird eine Bindehautentzündung nicht von selbst verschwinden. Bleibt eine Konjunktivitis unbehandelt, drohen ernsthafte Komplikationen:

  • Nickhautvorfall, wenn sich das dritte Lid über das Auge schiebt und teilweise oder sogar vollständig die Sicht behindert. Verklebt die Nickhaut mit der Bindehaut, droht die Katze zu erblinden.
  • Sekundärinfektionen mit schwerem Befall durch Keime und Pilze. Entzündungen und offene Wunden im Augenbereich sind die Folge.
  • Läsionen der Hornhaut und Hornhautgeschwüre, wenn Blutgefäße in die Augenhornhaut hineinwachsen und diese durchbrechen. Diese Komplikation führt in den meisten Fällen zum Verlust des Auges.

Wenn dir bei deinem Stubentiger Symptome auffallen, solltest du ihn in einer tierärztlichen Praxis vorstellen.

Wie lange dauert eine Bindehautentzündung bei der Katze?

Wenn die Bindehautentzündung nicht weit fortgeschritten ist und es zu keinen Komplikationen kommt, beschränkt sich bei der richtigen Medikation die Dauer auf wenige Tage. Gehe davon aus, dass innerhalb von zwei Wochen die Bindehautentzündung vollständig geheilt sein wird.

Eine weniger gute Nachricht: Ist eine Bindehautentzündung bei deiner Katze durch das feline Herpesvirus verursacht, gestaltet sich eine Heilung schwierig. Die Viren ziehen sich nur zurück, sodass lediglich die Symptome verschwinden. Ist das Immunsystem deiner Katze aufgrund des Alters oder durch andere Erkrankungen geschwächt, bricht die Herpesinfektion wieder aus. Das Herpesvirus kann also nur symptomatisch behandelt werden.

Was kostet die Behandlung einer Bindehautentzündung bei Katzen?

Eine Bindehautentzündung bei Katzen verursacht Kosten im niedrigen dreistelligen Bereich, wenn es sich um eine leichte Form der Konjunktivitis handelt. Eine Behandlung von Hornhautgeschwüren oder schweren bakteriellen Sekundärinfektionen wird wesentlich mehr kosten. Dank einer Tierversicherung für Krankenschutz bleiben allerdings die Ausgaben überschaubar.

Wie kann man einer Bindehautentzündung bei der Katze vorbeugen?

Am besten schützt du deine Katze gegen die infektiöse Konjunktivitis, indem du sie regelmäßig impfen lässt. Eine Impfung gegen den gefährlichen Katzenschnupfen, zu dessen Symptomen unter anderem eine Bindehautentzündung gehört, wird ebenfalls stark empfohlen. Weiterhin helfen dir Augenkontrollen, Ermittlung der Allergieauslöser sowie allgemeine Hygienemaßnahmen, um einer Bindehautentzündung vorzubeugen.

Fazit: Bindehautentzündung bei der Katze – Konjunktivitis ist immer ernst zu nehmen

Eine Bindehautentzündung verursacht unangenehme Symptome wie Juckreiz, Augenrötung, Tränen- und Nasenfluss. Da die Konjunktivitis unbehandelt zum Verlust des Auges führen kann und außerdem sehr unangenehm und schmerzhaft ist, bringe deine Katze mit Augenproblemen unbedingt in die Tierarztpraxis. Nachdem die genaue Ursache für eine Bindehautentzündung ermittelt wurde, wird eine Medikation festgelegt. Zwar ist Medikamentengabe meist eine Herausforderung, jedoch auch notwendig, weshalb du sie in jedem Fall durchführen solltest. In den meisten Fällen ist dein Stubentiger bereits nach wenigen Tagen wieder gesund.

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