Sommerzeit & Sonnenbad: Abkühlung für Katzen
12.12.2024 - Lesedauer: 5 Minuten
Zwar sind unsere Stubentiger die Nachkommen von Steppenbewohnern; so große Hitze wie ihre Vorfahren vertragen sie aber nicht allzu gut. Gerade die oft extremen Wetterbedingungen der jüngeren Vergangenheit mit Phasen plötzlicher, hoher Temperaturen machen auch den Katzen zu schaffen. Lies hier, wie du deiner Katze an besonders heißen Tagen das Leben angenehmer machst.
Wie kommen Katzen mit hohen Temperaturen zurecht?
Jeder Katzenfreund kennt das Bild, wenn die Samtpfote sich in der Sonne rekelt. Katzen lieben Sonnenschein und nutzen die Gelegenheit, sich den Pelz wärmen zu lassen. Zu große Hitze ist allerdings unangenehm für die Katzen, denn die Tiere können in nur sehr begrenztem Maße schwitzen.
Sie verfügen lediglich über wenige Schweißdrüsen, die in erster Linie dem Absetzen von Duftsignalen, nicht der Regulierung der Körpertemperatur dienen. Um sich vor Überhitzung zu schützen, versuchen Katzen, über hechelnde Atmung Kühlung zu erzeugen. Zusätzlich nutzen sie den Effekt von Verdunstungskälte aus: Indem die Tiere sich im Sommer besonders intensiv putzen, feuchten sie mit Speichel ihr Fell an. Außerdem versuchen sie, jede unnötige Bewegung zu vermeiden. Ist es draußen richtig heiß, werden die Tiere träge und bewegen sich merklich weniger.
Wie kann ich bei großer Hitze helfen?
Wenn die Außentemperaturen sehr hoch sind, leiden vor allem Katzen mit üppigem Pelz unter der Hitze. Langhaarkatzen werfen daher im Sommer vermehrt Haare ab. Tägliches Bürsten hilft deiner Katze, das überschüssige Fell loszuwerden. Auch über die Haut kannst du für Kühlung sorgen: Reibe die Samtpfote mit einem leicht angefeuchteten Tuch ab. Freigängerkatzen suchen an heißen Tagen selbstständig Schattenplätze auf. Eine Wohnungskatze hat es da etwas schwerer. Ideal ist es, wenn du dem Stubentiger einen abgesicherten Balkon bieten kannst, auf dem es auch schattige Plätze gibt. Besonders zwischen verlockender Katzenminze oder Katzengras fühlt das Tier sich wohl. Bei anderen Gewächsen ist Vorsicht geboten: Für Katzen und andere Haustiere sind zahlreiche gängige Zierpflanzen giftig.
Viele Wohnungskatzen ziehen sich an heißen Tagen zudem gern ins Badezimmer oder andere Räume mit kühlen Bodenfliesen zurück. Manche Katzen genießen es, sich in Waschbecken oder Duschwannen einzurichten. Schließe die Türen nicht, sodass das Tier stets freien Zugang zu einem solchen Ort hat.
Nach Möglichkeit solltest du versuchen, den Wohnraum gar nicht erst überhitzen zu lassen. Lüfte morgens und abends gut durch und schattiere tagsüber mit Jalousien oder Gardinen. Fenster und Balkons kannst du mit Katzenschutz-Netzen sichern. Ein solches Katzennetz sollte einen Maschendurchmesser von maximal drei Zentimetern haben. Bei weiteren Maschen besteht die Gefahr des Verhedderns. Vorsicht ist auch beim Einsatz von Ventilatoren geboten. Abgesehen von der Verletzungsgefahr für neugierige Samtpfoten kann der permanente kalte Luftzug Bindehautentzündungen und Erkältungen auslösen. Auch die Sonnenstrahlung selber ist nicht ohne Risiko: Helle und kurzhaarige Katzen sind, genau wie Menschen, sonnenbrandgefährdet. Unparfümierte Baby-Sonnencreme auf Nasenrücken und Ohren aufgetragen hilft, dem vorzubeugen. Trotz all dieser Vorsichtsmaßnahmen ist ein Hitzschlag nach wie vor die größte Gefahr, die einer Katze bei Sommerhitze droht. Symptome, an denen du einen Hitzschlag erkennst, sind unruhiges Verhalten, eine Körpertemperatur von über 39 °C, dunkelrotes Zahnfleisch, apathisches auf dem Bauch liegen und heftiges Hecheln. In solchen Fällen muss die Katze unverzüglich zum Tierarzt!
Welches Futter ist im Sommer gut geeignet?
An heißen Tagen empfiehlt es sich, der Katze vermehrt Nassfutter anzubieten und damit die Flüssigkeitszufuhr zu unterstützen. Allerdings benötigen Katzen während einer Hitzewelle insgesamt weniger Futter als üblich, da ihr Kalorienumsatz angesichts der reduzierten körperlichen Aktivität geringer ist. Bei der individuellen Ernährung deiner Katze unterstützt dich gerne unsere Tierärzte von Dr. Fressnapf. Die Mediziner geben dir in einer Online-Sprechstunde per Videochat fundierte Empfehlungen für eine geeignete Katzennahrung und nützliche Tipps zur Fütterung.
Das Futter solltest du der Katze über den Tag verteilt in mehreren kleinen Portionen anbieten und etwaige Reste sofort wegräumen. Übrig gebliebenes Futter verdirbt schnell und zieht Fliegen an. Bei Hitze solltest du Futter und Wasser dennoch nicht kühlschrankkalt anbieten: Das kann zu einer Magenreizung führen.
Fast noch wichtiger als ein gefüllter Futternapf ist, dass die Katze genug Flüssigkeit aufnimmt. Verteile ums Haus oder in der Wohnung mehrere Schlüsselchen, sodass die Katze genügend Wasser vorfindet. Manche Katzen sind Trinkmuffel, die du mit Tricks zum regelmäßigen Trinken animieren musst. Ein Schluck Thunfischaufguss oder ungewürzte Hühnerbrühe im Trinkwasser aromatisiert das Getränk. Manche Katzen bevorzugen es, an einem Trinkbrunnen oder tröpfelnden Wasserhahn zu trinken. Aber auch den Spieltrieb der Katze kannst du ausnutzen. Ein Eiswürfel im Wassernapf oder ein Angelspiel, bei dem du Leckerli in eine flach mit Wasser gefüllte Schüssel wirfst, sorgt für Planschspaß und Abkühlung.
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Sind Parasiten und Insekten im Sommer gefährlicher?
In den Sommermonaten werden auch Insekten und Spinnentiere wie Zecken, Flöhe und Milben aktiv. Kontrolliere deinen Freigänger regelmäßig, entferne Parasiten und trag Spot-On-Repellents auf. Abgesehen davon sind auch gewöhnliche Insekten im Sommer unangenehm. Verwende jedoch keine Insektengifte gegen Ameise und Co. und greife auf natürliche Alternativen zurück, denn Katzen reagieren sehr empfindlich auf Insektizide. In der Wohnung helfen Fliegengitter gegen Insekten. Das ist auch deshalb wichtig, weil ein Insektenstich auch für den Stubentiger gefährlich werden kann – wenn er zum Beispiel Jagd auf eine Wespe macht und an empfindlicher Stelle gestochen wird.
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