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Tamaskan – der freundliche Wolf für die Familie

24.04.2024 - Lesedauer: 4 Minuten

Tamaskan schaut mit heraushängender Zunge herüber

Der Tamaskan ist eine noch sehr junge Hunderasse, die als Abbildzucht entwickelt wurde: Dieser Hund soll dem äußeren Erscheinungsbild eines Wolfes so nahe wie möglich kommen. Sein Wesen jedoch hat weniger mit seinem wilden Urahnen gemeinsam: Tamaskane sind sehr freundliche und ausgeglichene Familienhunde. Sie brauchen ihre Menschen um sich herum und zeigen sich sowohl bewegungs- als auch arbeitsfreudig. Daher eignen sie sich auch als Schlittenhunde, Packhunde und Fährtenhunde.

Tamaskan – der „mächtige Wolf“ aus Finnland

Die Geschichte des Tamaskan – dessen Name „mächtiger Wolf“ bedeutet – beginnt in den USA. Von dort importierte man in den Achtzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts Schlittenhunde nach England, wo sie mit Sibirischen Huskys, Deutschen Schäferhunden, kanadischen Eskimohunden und ähnlichen Rassen gekreuzt wurden. Die Nachkommen wurden nach Finnland exportiert und dort weitergezüchtet. Das Ziel war ein Haushund mit all seinen positiven Eigenschaften, der aber äußerlich dem Wolf so nah wie möglich kommt – eine sogenannte Abbildzüchtung.

Nach einigen Jahren mit verschiedenen Kreuzungsversuchen kam es vermehrt zu gesundheitlichen Problemen bei den Welpen. Daraufhin gründete sich der Verein „IG Tamaskan“ (Interessengemeinschaft Tamaskan), der es sich zur Aufgabe machte, Züchterinnen und Züchter zu einer gesunden Zucht zu verhelfen. Das Ergebnis ist der wolfsähnliche Tamaskan in seiner jetzigen Erscheinung: Ein Scherengebiss, bei dem die Zähne wie beim Wolf aneinander vorbeilaufen, sowie die charakteristische Wolfsmaske sind Pflicht, ebenso eine schwarze Nase und gelbliche, bernsteinfarbene oder braune Augen. Der Tamaskan ist bisher noch nicht vom kynologischen Dachverband FCI (Fédération Cynologique Internationale) anerkannt.

Tamaskan liegt auf Laubboden

Der Charakter des Tamaskans

Die Hunderasse des Tamaskans ist noch sehr jung, daher sind noch nicht alle Rasseeigenschaften festgeschrieben. Generell aber gilt der Tamaskan als freundlich, ausgeglichen und loyal. Er mag es nicht, alleine zu bleiben, viel lieber verbringt er Zeit mit seinen Besitzerinnen und Besitzern. Da er außerdem intelligent, lern- und arbeitsfreudig sowie gehorsam ist, eignet er sich als Schlittenhund, Packhund und Fährtenhund. Diese Aktivitäten lasten die großen, agilen Hunde zudem angemessen aus. Wenn der Tamaskan nicht ausreichend Auslauf und Beschäftigung bekommt, kann das Weglaufversuche und zerstörerisches Verhalten zur Folge haben. Als Wachhund ist der Tamaskan übrigens nicht geeignet, dafür ist er Fremden gegenüber zu freundlich.

Erziehung und Haltung des Tamaskans

Der Tamaskan ist ein Rudeltier und fühlt sich am wohlsten, wenn er mit mindestens einem anderen Artgenossen zusammenlebt. Auch langweilt er sich dann nicht so schnell. Genauso wichtig ist es für den Hund, dass du ihm viel Aufmerksamkeit schenkst, denn auch du gehörst zu seinem Rudel.

Mit Kindern und anderen Haustieren verstehen sich Tamaskane in der Regel gut. Jedoch solltest du deinen Hund trotzdem frühzeitig trainieren und sozialisieren. Dann entwickelt sich dein Tamaskan zu einem tollen Familienhund. Auch den leichten Jagdtrieb dieser Rasse kannst du mit sanfter, aber konsequenter Erziehung gut kontrollieren, dann musst du dir keine Gedanken machen, wenn du deinen Hund ohne Leine laufen lässt. Denn das Freilaufen braucht der mächtige Wolf, viel Bewegung im Freien gehört zu seinen Hauptbedürfnissen. Daher lässt er sich nur mit ausreichender geistiger und körperlicher Beschäftigung und viel Auslauf in der Wohnung halten. Wenn du selbst gerne in der Natur unterwegs bist, viel mit deinem Hund zusammen unternehmen willst und obendrein noch einen Garten hast, ist das von großem Vorteil. Bedenke, dass der Tamaskan wie andere Wolfshunde manchmal heult und das eventuell störend auf die Nachbarschaft wirkt.

Pflege und Gesundheit des Tamaskans

Tamaskane sind pflegeleichte Hunde. Ein wöchentliches Bürsten reicht außerhalb der Fellwechsel-Zeiten aus.
In Deutschland gibt es aktuell noch recht wenig Züchterinnen oder Züchter, längere Wartezeiten sind daher möglich.

Achte darauf, dich nur an seriöse, anerkannte Zuchtverbände zu wenden. Denn Tamaskane haben eine erbliche Veranlagung für eine Hüftgelenksdysplasie und Züchterinnen und Züchter müssen die Elterntiere auf diese Erkrankung untersuchen und röntgen lassen, bevor sie zur Zucht zugelassen werden. Zusätzlich wird eine genetische Untersuchung durchgeführt, die weitere Erbkrankheiten ausschließen soll. Manchmal kommt beim Tamaskan der Zustand des Kryptorchismus vor, bei dem ein Hoden in der Leistengegend oder der Bauchhöhle verbleibt. Kryptorchismus ist der höchste Risikofaktor für die Bildung eines Hodentumors. In den meisten Fällen erfolgt die Behandlung durch eine Kastration. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Hunde dieser Rasse beträgt 14 Jahre.

SteckbriefTamaskan

Rasse:
Tamaskan
Herkunft:
Finnland
Klassifikation:
vom FCI nicht anerkannt
Größe:
65 bis 78 Zentimeter (Rüden), 60 bis 70 Zentimeter (Hündinnen)
Gewicht:
30 bis 55 Kilogramm (Rüden), 22 bis 45 Kilogramm (Hündinnen)
Körperbau:
schlank aber muskulös, athletisch
Augen:
mandelförmig; gelblich, bernsteinfarben, braun, (blau, aber nicht erwünscht)
Ohren:
mittelgroß, aufrecht nach vorne gerichtet, dreieckig, leicht abgerundete Spitze
Fell und Farbe:
dicht, viel dicke Unterwolle im Winter, lichte Halskrause; schwarzgrau, wolfsgrau, rotgrau, silbergrau, (weiß, aber nicht erwünscht)
Besonderheiten:
Wolfsmaske, kann wolfsähnlich heulen, Scherengebiss
Charakter:
intelligent, loyal, freundlich, eigensinnig, Rudeltier
Pflege:
pflegeleicht; bürsten, ggf. Krallen schneiden
Gesundheit:
gelegentlich Kryptorchismus, sollte auf Hüftgelenksdysplasie und andere Erbkrankheiten getestet werden

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Andere Rassen, die dir auch gefallen könnten:

  • Wolfsspitz: Der Wolfsspitz ist eine sehr alte Hunderasse aus Deutschland. Die treuen und anhänglichen Tiere sind äußerst wachsam und misstrauisch gegenüber Fremden, weshalb man sie früher auf Bauernhöfen als Wach- und Hofhunde hielt. Aufgrund ihrer Anhänglichkeit und ihres freundlichen Wesens erweisen sie sich als wertvolle Begleiter, sowohl für Familien als auch für Alleinstehende.
  • Alaskan Malamute: Der Alaskan Malamute ist ein robuster Schlittenhund. Den Inuit diente er zum Transport schwerer Lasten, als Helfer bei der Jagd und beim Fischen. Die Hunde sind sehr eigenständig und ihre Erziehung gestaltet sich anspruchsvoll.
  • Akita Inu: In Japan sind Hunde hoch angesehen – so sehr, dass einige typische Rassen sogar in den Status eines „nationalen Naturdenkmals“ erhoben wurden. Beim Akita Inu war das 1931 der Fall. Heute erfreut der große Hund mit seiner charakteristischen Erscheinung sich internationaler Beliebtheit.
  • Alaskan Klee Kai: Der Alaskan Klee Kai sieht aus wie ein Husky, ist aber keiner. Jedoch sind die nordischen Artgenossen seine Vorfahren – und wie jene sind Klee Kais sehr aktiv und schlau. Sie haben eine enge Beziehung zu ihren Halterinnen und Haltern.

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