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Apportieren für Hunde – Schritt-für-Schritt-Anleitung

20.11.2023 - Lesedauer: 11 Minuten

Ein Hund trägt einen Snacksack

Das Apportieren ist nur vermeintlich eine einfache Aufgabe. Viele Hunde gehen sehr engagiert an das Hinterherhetzen nach einem geworfenen Gegenstand heran, doch sie folgen damit ihrem natürlichen Beuteinstinkt und möchten anschließend um die Beute mit ihrem Menschen rangeln. Dieses Verhalten ist weit von einem richtigen Apportieren entfernt und untergräbt zuweilen deine Rolle als Ranghöchster im „Rudel“. Lies hier, wie du deinem Hund das richtige Apportieren beibringst, sodass es zu einer artgerechten Übung mit vielen Vorteilen wird.

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Was heißt richtig Apportieren und was sind die Übungsziele?

Den meisten (aber nicht allen) Hunden fällt das Nachsetzen hinter einem Gegenstand leicht, weil es ein Teil ihres Jagdinstinktes ist: Der Hund versucht, die flüchtende Beute zu erwischen, zu packen und zu töten. Doch diesem Verhaltensmuster fehlt in der Regel der richtige Abschluss, um als Apportieren durchzugehen: das Bringen der Beute zu Frauchen oder Herrchen. Weder das wilde hinter dem Stöckchen Herlaufen mit anschließender „Massakrierung“ des Gegenstandes noch seine Animierung dazu, ihm im Zerr- und Fangspiel den Gegenstand zu entwenden, sind tatsächlich Apportierübungen.

Das richtig geübte Apportieren ist eine konzentrierte, für den Hund artgerechte und ernste Aufgabenbewältigung, die viele Vorteile hat.

Warum apportieren Hunde?

Zu den natürlichen Instinkten von Hunden gehören das schnelle Laufen sowie das Jagen, Fangen und Zurückbringen von Beute. Einige Hunderassen wurden speziell dazu gezüchtet. Daher bietet das Apportieren gerade Jagdhunden die ideale Möglichkeit, ihre Urinstinkte auszuleben.

Die Vorteile des Apportierens sind die folgenden:

  • Es vertieft die Mensch-Hund-Bindung: Menschen lernen, ihre eigene Körpersprache und die des Hundes besser zu verstehen. Die Kommunikation verfeinert sich bei der gemeinsamen Übung jedes Mal etwas mehr. Zudem arbeitet der Mensch aktiv mit dem Hund zusammen.
  • Es stärkt deine Position als „Rudelführer“: Du startest und beendest die Apportierübung. Dein Hund muss seine Beute zur dir bringen und abgeben. Er hat damit Regeln zu befolgen und sich dir unterzuordnen. Du bist hier eindeutig der Chef, anders als bei Spielen, in denen der Hund dich dazu auffordert, ihm und seiner Beute hinterherzulaufen.
  • Es fördert und fordert den Hund auf artgerechte Art: Apportieren verschafft deinem Hund ausreichend Bewegung. Dabei kann er seinem natürlichen Jagdinstinkt nachgehen. Zudem fordert das Apportieren die Vierbeiner geistig, da sie eine Aufgabe zu bewältigen haben.
  • Es übt spielerisch Gehorsam und Impulskontrolle: Apportieren stellt eine für dich und den Hund unterhaltsame Art der Erziehungsunterstützung dar. Ein Grundgehorsam sollte bereits vorhanden sein, doch mit dem Apportiertraining kannst du diesen wunderbar stärken. Vor allem das Trainieren der Standruhe profitiert davon. Zudem verbessert das Apportiertraining die Konzentration.

Welche Hunde apportieren besonders gerne?

Grundsätzlich bringen alle Hunde Spaß am Apportieren mit. Dennoch gibt es einige Rassen, die dafür prädestiniert sind. Dazu gehören Hunde, die zum Aufspüren und Bringen von geschossenem Jagdwild gezüchtet wurden. Dazu gehören:

  • Retriever: Schon der Name zeigt, dass den Hunden das Apportieren in die Wiege gelegt wurde. „To retrieve“ bedeutet übersetzt „zurückbringen“. Ihre ursprüngliche Aufgabe war es, geschossenes Feder- oder Niederwild zu finden und dem Jäger zu bringen.
  • English Springer Spaniel: Heute ist der Spaniel ein beliebter Familienhund, aber auch als solchem wohnen ihm die Eigenschaften eines Stöberhundes noch inne. Er stöberte verlässlich die Beute des Jägers auf und brachte sie ihm. Mit dem Apportieren kann er seiner einstigen Aufgabe spielerisch nachgehen.
  • Australian Shepherd und Border Collies: Die Hütehunde brauchen ausreichend Bewegung und Beschäftigung – und das sowohl körperlich als auch geistig. Es handelt sich um äußerst intelligente Hunde mit viel Freude am Spiel. Das Apportieren bietet eine tolle Möglichkeit, die Tiere auszulasten und Abwechslung in den Alltag zu bringen.
  • Setter und Pointer: Auch diese Hunde wurden ursprünglich dazu gezüchtet, ihren Besitzern beim Schießen zu helfen. Sie sind loyal und besitzen einen ausgeprägten Willen zu Gefallen (will to please). Damit eignen sie sich für Familien. Beim Apportierspiel sind sie begeistert dabei.

Wie übe ich Apportieren? – Die ersten Schritte

Beginn damit, den geeigneten Gegenstand zum Apportieren auszuwählen. Ein Stöckchen ist aus vielerlei Gründen nicht die beste Wahl: Es motiviert nicht genug, stellt eine nicht zu unterschätzende Verletzungsquelle dar und animiert zum Zerkauen. Benutze nie das normale Spielzeug deines Hundes!

Ein sehr gutes Apportl (Apportiergegenstand), insbesondere für apportierunwillige Hunde, ist ein Futter-Dummy mit einer Handschlaufe daran. Du kannst auch andere robuste Apportln verwenden, etwa ein Apportierholz, vor allem, wenn dein Hund schon ein begeisterter „Beutejäger“ ist. Mit neuen Apportln lernt dein Hund den Unterschied zwischen ernst zu nehmender Übung und reinem Spiel, bei dem er auch die „Führungsrolle“ übernehmen darf. Des Weiteren brauchst du eine lange Schleppleine und Leckerli, die dem Hund schmecken, ihn aber nicht dick machen.

Im professionellen Hundesport kommen Apportln mit vorgeschriebenem Material und Gewicht zum Einsatz. Diese nennt man auch „Bringholz“. Beim Dummytraining apportieren Hunde normierte Jagdattrappen.
Im Prinzip eignet sich alles, was gut ins Hundemaul passt, und keine Verletzungsgefahr birgt. Es sollte für den Vierbeiner interessant sein. Tennisbälle greifen auf Dauer übrigens den Zahnschmelz an, deshalb solltest du sie nicht unbedingt zum Training verwenden.

Ziele des Trainings sind:

  • Aufnahme des Apportiergegenstandes nach Kommando
  • Zurückbringen des Gegenstandes
  • Ablegen bzw. Abgeben des Apportiergegenstandes an den Menschen

Schritt 1: Den Gegenstand aufnehmen

Willst du mit dem Apportieren anfangen, ist es wichtig, nicht zu viel auf einmal von deinem Hund zu verlangen. Vielmehr gehst du in mehreren Schritten vor. Zweck der ersten Übung ist es, dem Hund begreiflich zu machen, dass er den Gegenstand nur nach Kommando aufnehmen darf.
Beginn damit, den Dummy für deinen Hund interessant zu machen. Füll den Futter-Dummy mit Leckerli und lass deinen Hund dabei zusehen und gib ihm als Vorgeschmack ein Leckerli daraus. Oder spiel mit dem Apportl, ohne dass der Hund mitmachen darf. Erst wenn du dir seiner Aufmerksamkeit für das Apportl sicher bist, leinst du ihn an die Schleppleine an und wirfst den Dummy in ein paar Metern Entfernung. Aber nur so weit, dass die Schleppleine problemlos bis zum Gegenstand reicht und dabei nicht steif läuft. Übe am besten im Wohnzimmer oder im Garten, so hat der Hund wenig Ablenkung.

Erlaube nicht, dass der Hund sofort lossprintet, sondern lass ihn erst absitzen. Gib nun das Kommando „Bring!“ und lass ihn das Apportl holen.

Schritt 2: Den Gegenstand bringen

Für viele Hunde und Hundehalter beginnt nun der schwierigste Teil des Trainings, denn nicht jeder Hund möchte die Beute bringen oder sie einfach abgeben. Sobald der Hund den Dummy aufgenommen hat, lobe ihn überschwänglich für diese Leistung. Locke ihn zu dir, notfalls lotst du ihn behutsam mit der Leine in deine Richtung. Hat der Hund den Dummy bis zu dir gebracht, dann lobe ihn erst einmal für das Bringen und Halten des Dummys. Du musst ihm die Beute nicht sofort wegnehmen.

Benutz das Kommando „Gib!“ oder „Aus!“ und streck die Hand nach dem Dummy aus. Lässt der Hund das Apportl los, wird er sofort mit einem Leckerli belohnt. Einem Futter-Dummy entnimmst du ein Leckerli. Noch motivierender ist es, wenn er sich selbst ein Leckerli aus dem Beutel herauslecken darf. Sollte er das nächste Mal mit dem Futter-Dummy Reißaus nehmen, weil er meint, die Leckerli selbst herausholen zu können, so ist das kein Beinbruch, sondern unterstützt sogar die Lernphase. Denn so begreift der Hund, dass er nur an das Futter im Dummy herankommt, wenn er ihn zurückbringt. Lass dich nicht frustrieren, falls der Ablauf nicht sofort funktioniert. Geduld und konsequente Übung machen auch aus deinem unwilligen oder stürmischen Hund einen Apportiermeister, und ihr könnt zukünftig eine tolle Abwechslung beim Gassigehen einbauen.

Ergänzungsaufgabe: Versteck den Futter-Dummy im Wald. Lass deinen Hund absitzen und dir zuschauen. Gegebenenfalls leine deinen Hund am Baum an. Leg den Futter-Dummy im Wald ab, kehre zum Hund zurück und lass ihn danach suchen, indem du das Kommando „Such!“ oder „Bring!“ gibst. Du kannst du deinen Hund dabei begleiten und am Anfang auch Hilfestellungen geben. Lobe ihn, wenn er den Dummy gefunden hat, und locke ihn zu dir, um dir den Beutel zu übergeben. Füttere deinen Hund direkt aus dem Dummy.

Apportieren mit Welpen – in welchem Alter soll der Hund mit dem Training beginnen?

Der natürliche Bringtrieb zeigt sich oft bereits im Welpenalter ganz ohne Training oder Aufforderung. Die kleinen Vierbeiner wollen außerdem beschäftigt werden. Sie bringen dir Schuhe, Socken oder andere Gegenstände, die eigentlich gar nichts in ihrem Maul zu suchen haben. Trotzdem sind die Grundlagen hier schon einmal vorhanden. Das lässt sich aufgreifen und fördern. Schon ab einem Alter von sechs Wochen darfst du deinem Welpen das Apportieren beibringen. Passe die Dauer der Übungseinheiten aber an das Alter deines Hundes an. Bei Welpen sollte die Einheit möglichst kurz sein, um die jungen Tiere nicht zu überfordern und die Gelenke nicht zu stark zu belasten. Außerdem konzentrieren sich die jungen Vierbeiner noch nicht so gut über einen längeren Zeitraum hinweg.

Erwachsenen Hunden das Apportieren beibringen

Soll ein erwachsener Hund das Apportieren lernen, ist häufig etwas mehr Geduld gefragt. Vor allem, wenn dein Vierbeiner bereits das Fangenspiel mit dir und seiner Beute gewohnt ist und daher eine Weile braucht, bis er verstanden hat, dass er seine Beute in diesem Fall abgeben soll. Trotzdem kann er immer noch etwas Neues lernen. Der generelle Trainingsvorgang bleibt, egal in welchem Alter, gleich. Allgemein gilt, dein Hund sollte ausgeruht und aufnahmebereit sein. Trainiere nie, bis er völlig erschöpft ist oder keine Lust mehr hat. Höre stattdessen mit einem Erfolgserlebnis auf und baue lieber mehrere kürzere Trainingseinheiten ein als eine lange.

Apportieren für Fortgeschrittene

Wenn das Apportieren schon prima klappt und dein Hund nach einer neuen Aufgabe lechzt, lässt sich der Schwierigkeitsgrad erhöhen. Zum einen kannst du die Entfernung vergrößern. Zum anderen muss das Apportl nicht immer in die gleiche Richtung fliegen. Wirf es doch mal zur Seite oder nach hinten. Echte Apportierprofis bringen hintereinander mehrere Dummys zurück. Oder du legst eine ganze Reihe Apportln auf einmal aus und lotst deinen Hund per Handbewegung in die gewünschte Richtung. Gerade sehr intelligente Hunderassen werden so mehr gefordert als beim einfachen Apportiervorgang.

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Uninteressierte Hunde motivieren

Selbst unter Jagdhunden wie Retrievern finden sich apportierfaule Artgenossen, die einfach kein Interesse an dieser Beschäftigung zeigen. Du kannst versuchen, sie zu motivieren, indem du auf jeden Fall einen Futter-Dummy einsetzt. Zuerst beginnst du ein Fangspiel damit und forderst deinen Vierbeiner auf, einzusteigen. Wirf den Dummy in die Luft, fange ihn freudig wieder auf und zieh ihn über den Boden. Locke deinen Hund so und rege seine Spiellust an. Für den Anfang genügt es, wenn der Hund am Spiel teilnimmt und den Dummy ins Maul nimmt. Lobe ihn hierfür ausführlich. Führe diese Übung ein paar Mal durch, bevor du mit dem nächsten Schritt beginnst.
Lässt sich dein Hund partout nicht für das Apportieren begeistern, dann zwinge ihn nicht dazu. Versuche es lieber mit einer anderen Beschäftigungsmöglichkeit. Vielleicht mag er ja Agility oder Dogdancing.

Mögliche Probleme beim Apportieren

Neben einer Apportierunlust treten manchmal weitere Probleme auf. Einige Hunde drehen während des Spiels zu sehr auf und lassen sich kaum mehr bändigen. Gerade Welpen und Junghunde sind nach bestimmten Übungen aufgekratzter als zuvor. Mit einem solchen Wildfang beschränkst du die Übungszeit auf wenige Minuten. Den Fokus legst du auf ein ruhiges und konzentriertes Zurückbringen und nicht auf das schnelle Hinrennen. Achte darauf, dass der Hund erst nach dem Kommando zum Laufen losrennt.

Ein anderes häufiges Problem stellt die Unwilligkeit dar, den apportierten Gegenstand wieder loszulassen beziehungsweise herzugeben. Lass dich nicht dazu verleiten, deinem Vierbeiner hinterherzulaufen, sondern bleib geduldig. Stell dich eher seitlich als frontal zum Hund. Am besten gehst du in die Hocke, damit du ihm auf Augenhöhe begegnest. Greife nicht zu früh nach dem Apportl und lobe deinen Hund ausgiebig, wenn er dir schließlich seine Beute überlässt.

Das solltest du über das Apportieren wissen

Vier Apportier-Regeln: Denk unbedingt daran!

  • Das Apportl ist kein gewöhnliches Spielobjekt, sondern ein Übungsgegenstand. Es wird sofort weggepackt, sobald das Apportiertraining beendet ist.
  • Du bist derjenige, der das Apportieren beginnt und beendet. Lass deinen Hund niemals so lange apportieren, bis er keine Lust mehr hat, sondern hör rechtzeitig auf – nämlich dann, „wenn’s am schönsten ist“. Zudem darf der Hund nicht sofort lossprinten, wenn du den Gegenstand geworfen hast. Erst auf dein Kommando geht es los.
  • Ein apportierunwilliger Hund sollte hungrig mit dem Futter-Dummy trainiert werden.
  • Zwinge deinen Hund niemals mit Gewalt oder Drohungen zum Apportieren! Es gibt Hunde, die das Apportieren nie mögen werden. Für sie gibt es viele andere sinnvolle und artgerechte Aufgaben. Auch für Hunde in weit fortgeschrittenem Alter, die an Arthrose leiden, ist das Apportieren nur bedingt geeignet. Entweder hältst du den Radius sehr klein oder du suchst dir gleich eine andere Beschäftigungsmöglichkeit.
    Das Allerwichtigste ist, dass dein Hund Freude am Apportieren hat. Dann haben du und dein Vierbeiner eine tolle Beschäftigung, die euch beide noch enger verbindet.
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