Bearded Collie – verspieltes Energiebündel mit wuscheligem Fell
21.04.2025 - Lesedauer: 7 Minuten

Iztok Noc/Photographer´s Choice RF via Getty Images
Der „bärtige Collie“ ist einer der aktivsten Hunde überhaupt: Je mehr Bewegung und Beschäftigung der Vierbeiner mit dem üppigen Haarkleid bekommt, desto besser. Seinem ursprünglichen Hütetrieb folgend, hält er sein Rudel auch heute noch gerne zusammen und ist der perfekte Familienhund: unternehmungslustig, verspielt, anhänglich und treu.
- Zuverlässiger Hütehund aus den Highlands von Schottland
- Bearded Collie: Charakter
- Hat ein Bearded Collie Jagdtrieb?
- Kommen Bearded Collies gut mit anderen Hunden aus?
- Haltung des Bearded Collie
- Sind Bearded Collies leicht zu trainieren?
- Ist ein Bearded Collie ein Anfängerhund?
- Wie viel Bewegung braucht ein Bearded Collie?
- Steckbrief Bearded Collie
- Pflege des Bearded Collie
- Wie alt wird ein Bearded Collie?
- Ist ein Bearded Collie krankheitsanfällig?
- Fazit: Der Bearded Collie bringt Liebe und Bewegung in dein Leben
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bearded Collie stammt aus den schottischen Highlands. In ihrer Heimat gehören diese Hütehunde zu den Allroundern und werden vor allem zum Treiben und Bewachen von Schafherden eingesetzt.
- Bearded Collies, liebevoll Beardies genannt, begeistern mit ihrem langen, dichten Fellkleid. Das Fell erfordert aufwändiges Kämmen und Bürsten. Andererseits muss diese Hunderasse nicht geschoren werden.
- Der Bearded Collie ist ein intelligenter Hund mit einem souveränen Charakter und viel Empathie für seine Menschen. Dieser Vierbeiner besitzt einen angeborenen Wach- und Schutzinstinkt, ohne aggressiv zu sein.
- Eine wichtige Besonderheit des Bearded Collies ist sein agiles Temperament. Er braucht recht viel Bewegung, ob in Form von ausgedehnten Spaziergängen, eines ausgiebigen Tobens im Garten oder beim Hundesport.
Zuverlässiger Hütehund aus den Highlands von Schottland
Der Beardie stammt von den traditionsreichen Hütehunden Schottlands ab: Im schottischen Hochland waren die zotteligen Vierbeiner jahrhundertelang als eifrige Wächter von Schafherden im Einsatz. Zum ersten Mal schriftlich erwähnt wurde der Bearded Collie in einer Hunde-Enzyklopädie aus dem Jahr 1895. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg war er auch auf Ausstellungen zu sehen. Den Bearded Collie, wie wir ihn heute kennen, verdanken wir der schottischen Hundeliebhaberin G. Olive Willison, die nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Zucht dieser lebhaften Hunde begann. International als Rasse anerkannt wurde der Bearded Collie im Jahr 1967.
Bearded Collie: Charakter
Der Beardie braucht immer Bewegung. Deshalb passt er am besten zu sportlichen und unternehmungslustigen Menschen. Der temperamentvolle Vierbeiner mit dem wuscheligen Fell ist neugierig, aufmerksam, intelligent und benötigt unbedingt eine Aufgabe. Als Familienhund ist er anhänglich, verspielt und ein treuer Freund für Kinder. Das lebhafte Energiebündel benötigt engen Kontakt zu seinen Bezugspersonen. Am wohlsten fühlt er sich, wenn seine komplette „Herde“ beisammen ist.
Kuscheln Bearded Collies gern?
Zwar sind Bearded Collies keine Couchpotatos, doch für eine Kuschelrunde sind die wuscheligen Schotten immer offen. Sie lassen sich gerne ausgiebig kraulen und streicheln und gelten als richtige Schmusebacken.
Rassetypische Eigenschaften
Auch wenn ein Bearded Collie meist rassetypische Eigenschaften aufweist, ist jeder Hund einzigartig in seinem Verhalten. Charakter und Temperament können je nach Zucht, Erfahrung und Erziehung variieren. Wer sich für die Rasse entscheidet, sollte dennoch immer die spezifischen Eigenschaften berücksichtigen, die bei der Zucht besonders angestrebt werden.
Hat ein Bearded Collie Jagdtrieb?
Der Bearded Collie hat keinen angezüchteten Jagdtrieb, vielmehr ist er ein leidenschaftlicher Hütehund – dennoch ist ihm ein gewisser Jagdtrieb nicht völlig fremd. So lassen viele Beardies kaum eine Gelegenheit aus, um der Nachbarkatze hinterherzujagen oder einen Feldhasen aufzuscheuchen. Denke daran, dass auch Hunde ohne Jagdtrieb während der Brut- und Setzzeit in der freien Natur anzuleinen sind.
Hat ein Bearded Collie einen Schutztrieb?
Als Hütehund besitzt der Bearded Collie einen angeborenen Schutz- und Wachinstinkt. Diese Hunderasse zeichnet sich zwar durch einen freundlichen Charakter aus, doch das Eindringen von Fremden in sein Revier vermeldet der Bearded Collie mit einem lauten Bellen. Seine Menschen liebt er über alles und wird sein „Rudel“ auch beschützen wollen. Als Schutz- oder Wachhunde sind Beardies jedoch nicht die richtige Wahl.
Kommen Bearded Collies gut mit anderen Hunden aus?
Bearded Collies haben ein großes Herz und mögen nicht nur ihre Menschen, sondern auch andere Haustiere. Mit Katzen und Pferden sowie mit anderen Hunden im Haushalt freunden sie sich in der Regel schnell an. Auch Hundebegegnungen draußen verlaufen meist unproblematisch. Natürlich ist dabei das agile Temperament des Bearded Collie zu berücksichtigen, denn nicht jede neue Hundebekanntschaft möchte sofort ein neues Spiel anfangen. Außerdem hängt das Verhalten deines Hundes natürlich auch sehr von seiner Sozialisation und Erziehung ab.
Ist ein Bearded Collie ein Familienhund?
Einst ein erfolgreicher Schafhirte, ist der Bearded Collie heute ein beliebter Familienhund. Er fügt sich harmonisch in nahezu jede Familienkonstellation ein und nimmt am Leben seiner Familie nur zu gerne teil. Sogar mit kleineren Kindern kommt der Schotte gut zurecht. Beachte jedoch stets, dass du deinen vierbeinigen Freund und Kinder nie unbeaufsichtigt lässt.
Haltung des Bearded Collie
Wichtig für das Wohlbefinden dieses stürmischen Hundes ist eine ausreichende Beschäftigung: Neben langen Spaziergängen und ausgiebigen Spielzeiten kannst du den Bearded Collie mit Hundesport oder einfachen Hundetricks fordern.
Geeignet sind Sportarten wie Agility, Dogdancing oder Dog-Frisbee. Ist der Bearded Collie körperlich und geistig nicht ausgelastet, langweilt er sich schnell und kommt er auf dumme Gedanken, sprich unerwünschte Verhaltensweisen. Die ideale Umgebung für den Bearded Collie ist ein Haus auf dem Land mit viel Platz. Wer ihn in der Stadt halten möchte, sollte täglich mit ihm in der Natur unterwegs sein. Aufgrund ihrer Einfühlsamkeit und ihrer Gutmütigkeit werden Hunde dieser Rasse auch zu Therapiehunden ausgebildet.
Sind Bearded Collies leicht zu trainieren?
Der Bearded Collie besitzt einen ausgeprägten Will to Please und gehört daher zu den meist gut erziehbaren Hunderassen. Zwar zeigt sich ein Beardie mal von seiner souveränen Seite mit einer Portion Eigensinn, jedoch steht der Lernwille bei dieser Hunderasse an der ersten Stelle. Mit Konsequenz und Freundlichkeit erzielst du beim Training deines Bearded Collies nicht nur schnelle, sondern auch nachhaltige Erfolge.
Ist ein Bearded Collie ein Anfängerhund?
Die bärtigen Collies sind anfängergeeignet, denn sie sind aufmerksam und freundlich. Eine wichtige Voraussetzung für ein harmonisches Zusammenleben mit einem Bearded Collie stellt deine Bereitschaft dar, den Hund ausreichend körperlich und geistig auszulasten.
Wie viel Bewegung braucht ein Bearded Collie?
Der Bearded Collie ist bewegungsfreudig und muss täglich ausgepowert werden. Ausgedehnte Spaziergänge, Dummywerfen, ein Ausritt, eine Fahrradtour oder aber ein Agility-Training – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den Bearded Collie zu beschäftigen.
Ist ein Bearded Collie ein Kläffer?
Der Bearded Collie ist nicht sonderlich schweigsam und macht sich gerne mit lautem Bellen bemerkbar. Manche Beardies neigen sogar zum übermäßigen Kläffen, allerdings lässt sich mit einer konsequenten Erziehung das Bellen abgewöhnen.
SteckbriefBearded Collie
Rasse | Bearded Collie |
Herkunft | Großbritannien |
Klassifikation | Hüte- und Treibhunde |
Größe | Widerristhöhe 53 bis 56 Zentimeter (Rüde), 51 bis 53 Zentimeter (Hündin) |
Gewicht | 18 bis 27 Kilogramm |
Körperbau | Schlank, aber trotzdem kräftig |
Augen | Meist dunkle, weit auseinanderstehende Augen |
Ohren | Mittelgroße, üppig behaarte Hängeohren |
Fell und Farbe | Kräftiges, glattes Haar mit dichter Unterwolle, Farbvarietäten: Grau, Braun, Sandfarben, Schwarz, mit oder ohne weiße Flecken |
Besonderheiten | Sehr aktiv |
Charakter | Gutmütig, verspielt, treu, lernwillig |
Pflege | Regelmäßige Fellpflege |
Gesundheit | Beschwerden durch Überzüchtung möglich – auf verantwortungsvolle Züchter achten |
Pflege des Bearded Collie
Das dicke, üppige Fell musst du regelmäßig, am besten mehrmals in der Woche bürsten. Es wird nicht getrimmt. Solange du sein Fell gut pflegst, haart ein Bearded Collie außerdem nicht besonders stark.
Hat ein Bearded Collie Unterwolle?
Das Fell eines Bearded Collies besteht aus einer dichten, weichen Unterwolle und eines langen überwiegend glatten oder leicht gewellten Deckhaars. Somit sind diese schottischen Hütehunde hervorragend vor jeglicher Witterung in den Highlands geschützt.
Kann man einen Bearded Collie scheren?
Eigentlich musst du deinen Beardie nicht scheren. Bei manchen Show-Bearded-Collies ist jedoch das Fell so lang und fein, dass es zu Verfilzungen neigt und an den Spitzen schmutzig wird. In diesem Fall kannst du das Fellkleid durch Kürzen in Form bringen. Falls du dir bei der Fellpflege nicht sicher bist, kannst du unsere Profis vom Fressnapf Salon um Rat fragen und einen Termin machen.
Übrigens kannst du mit einer Haarspange deinem Bearded Collie das lästige Fell aus dem Gesicht halten und dem Hund eine bessere Sicht ermöglichen. Sie ist jedoch keine Notwendigkeit.
Wie alt wird ein Bearded Collie?
Insgesamt sind Beardies eine gesunde Hunderasse, sodass eine durchschnittliche Lebenserwartung beim Bearded Collie zwischen zwölf und 14 Jahren liegt. Erfahre hier, wie du das Alter des Bearded Collies in Menschenjahre umrechnest.
Ist ein Bearded Collie krankheitsanfällig?
Insofern dein Bearded-Collie-Welpe von einer verantwortungsvollen Zucht stammt, wird sich der Hund bestenfalls einer guten Gesundheit erfreuen. Natürlich ist niemand vor einer Krankheit gefeit, auch ein sportlich-aktiver Beardie nicht. Folgende Erkrankungen treten bei einem Bearded Collie im Vergleich zu anderen Hunderassen etwas häufiger auf:
- PRA, Progressive Retinaatrophie. Diese genetisch bedingte degenerative Erkrankung der Netzhaut kann zur Erblindung führen und ist nicht heilbar.
- Pemphigus foliaceus. Diese autoimmune Hauterkrankung führt zu einer schuppigen, gereizten Haut mit Pusteln insbesondere im Bereich des Gesichtsschädels. Die Behandlung mit Immunsuppressiva lindert die Symptome.
- Ellbogen-Luxationen. In diesem Fall wird das Ellbogengelenk meist infolge eines Traumas ausgerenkt. Ein chirurgischer Eingriff bringt das Gelenk in seine ursprüngliche Position und fixiert es zugleich.
Es ist wichtig, deinen Bearded Collie regelmäßig zum Impfen und zu einem allgemeinen Gesundheitscheck in die Tierarztpraxis deines Vertrauens zu bringen.
Achtung bei Überzüchtungen
Wie bei vielen Hunderassen kommt es auch beim Bearded Collie zu Überzüchtungen. So haben überzüchtete Hunde ein viel zu langes Fell, das den Körper ganz verschwinden lässt, und sind vom Wesen her nervös und schreckhaft. Wende dich bei der Suche nach einem Beardie-Welpen unbedingt an eine seriösen und verantwortungsbewussten Bearded-Collie-Zuchtstelle, die standardgerechte Bearded Collies hält. Adressen findest du auf der Internetseite des VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen). Wenn du dir einen Bearded Collie anschaffen möchtest, dann kannst du außerdem auf den Seiten des Züchterclubs oder in Tierheimen nach einem Bearded Collie in Not Ausschau halten.
Fazit: Der Bearded Collie bringt Liebe und Bewegung in dein Leben
Wenn du nach einem energiegeladenen und anhänglichen Vierbeiner suchst, dann ist der Beardie dein neuer Freund. Dieser wuschelige Hütehund ist ein gebürtiger Schotte und gehört zu den beliebtesten Familienhunden. Ein Bearded Collie ist dynamisch, empathisch und erfreut sich in der Regel einer guten Gesundheit.