Chinesischer Schopfhund: fröhliche Mini-Spürnase mit haarlosem Look
01.09.2025 - Lesedauer: 6 Minuten

Der chinesische Schopfhund ist ein markanter Nackthund. Erfahre hier mehr über den kleinen Vierbeiner mit den seidigen Haarbüscheln!
tsik/iStock / Getty Images Plus via Getty Images
So klein und zierlich er ist: Der chinesische Schopfhund ist ein Rassehund, der beschäftigt werden möchte. Besonderer Beliebtheit erfreut sich der nackte oder nur dünn behaarte Hund bei Hundefreunden, die unter Allergien leiden und dennoch die Gesellschaft einer anhänglichen Fellnase nicht missen möchten. Mit seiner unkomplizierten, menschenbezogenen Art erobert der exotische Kleinhund die Herzen im Sturm. Allerdings sind viele Details zu beachten, damit das Tier sich wohlfühlt. So muss insbesondere auf eine gute Hautpflege geachtet werden, da sie im Gegensatz zu behaarten Hunden weniger geschützt sind.
SteckbriefChinesischer Schopfhund
Rasse | Chinesischer Schopfhund |
Herkunft | China (Patronat: Großbritannien) |
Klassifikation | Gesellschafts- und Begleithunde |
Größe | 23 bis 33 Zentimeter |
Gewicht | 2,3 bis 5,4 Kilogramm
|
Körperbau | zwei Typen: „Deer“ (zart und schlank), „Cobby“ (kräftig-gedrungen); langer Hals, tiefe, breite Brust |
Augen | groß, weit auseinanderstehend |
Ohren | groß, hochstehend, mit den namensgebenden Haarschöpfen |
Fell und Farbe | Nackthund („Hairless“) oder mit schleierartigem, dünnem Haar und Unterwolle („Powder Puff“); Haarbüschel an Ohren, Kopf, Pfoten und Beinen in Schokoladenfarben, Schwarz, Creme, Blau, Apricot |
Besonderheiten | Körper ist haarlos, kein „Hundegeruch“ |
Charakter | sanft, clever, verspielt, treu |
Pflege | aufwendige Hautpflege |
Gesundheit | Neigen zu Sonnenbrand, Veranlagung zu Problemen mit Zähnen und Augen |
Qualzucht-Hinweis
Diese Rasse wird in vielen Teilen der Welt als Qualzucht eingestuft.
Das 1999 im Auftrag der Bundesregierung und unter Mitwirkung des Deutschen Tierschutzbundes erstellte „Qualzuchtgutachten“ empfiehlt ein Zuchtverbot für haarlose, extrem kurzköpfige Zuchtformen (sogenannte brachycephale Rassen) und weitere, bei denen extreme Ausprägungen im Körperbau (sehr langer Rücken, stark verkrümmte Beine, Wirbelsäulenveränderungen, übermäßiges Fellwachstum usw.) ein gesundes Leben unmöglich macht.
Ein verantwortungsvoller Tierhalter, der natürlich viel Wert auf ein gesundes, unbeeinträchtigtes Leben seines Vierbeiners legt, sollte bei der Entscheidung für eine geeignete Rasse nicht nur auf hervorragende Charaktereigenschaften achten, sondern auch diese Hinweise unbedingt berücksichtigen.
Wir von Fressnapf setzen uns als verantwortungsbewusste Tierfreunde aktiv für das Wohlergehen der Tiere ein und möchten auf die Herausforderungen hinweisen, die bestimmte Zuchtpraktiken mit sich bringen. Daher vermeiden wir es bewusst, Bilder von Qualzuchten außerhalb expliziter Rasseportraits zu zeigen, um keine ungewollte Nachfrage zu fördern.
Uns ist zudem bewusst, dass viele Tierhalter nicht wissen, dass ihr geliebtes Haustier unter den Folgen einer Qualzucht leiden könnte. Unser Ziel ist es nicht, Schuldgefühle zu wecken, sondern durch informative Beiträge darüber aufzuklären und gleichzeitig Hilfestellungen zu geben, diesen Tieren ein möglichst gesundes und glückliches Leben zu ermöglichen.
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Rassegeschichte des Chinesischer Schopfhundes
Obwohl er seine Nationalität im Namen führt – zweifelsfrei geklärt ist der Ursprung des Schopfhundes nicht. Allerdings fand bereits im 12. Jahrhundert v. Chr. nachweislich in China die systematische Zucht der kleinen Tiere statt, damals als Jagd- und Wachhunde. An Bord von Schiffen gelangten die Chinesischen Schopfhunde auf alle Kontinente und waren beispielsweise Anfang des vergangenen Jahrhunderts in den USA auf Hundeshows en vogue. Die Anerkennung der Rasse durch den internationalen Hundezucht-Dachverband FCI erfolgte hingegen erst in den 1980ern.
Der Charakter des Chinesischer Schopfhundes
Chinesische Schopfhunde sind liebenswerte Vierbeiner von sanftem Wesen. Sie können aber auch den Schalk im Nacken haben: Clever und verspielt, haben sie große Freude daran neue Tricks zu lernen und sind dabei auch schon mal etwas übermütig. Die Rasse neigt weder zur Dominanz noch zu außerordentlicher Sturheit. Dennoch ist es wichtig eine liebevolle und konsequente Erziehung an den Tag zu legen. Laut Rassestandard soll ein Chinesischer Schopfhund ausdrücklich ein fröhliches Wesen ohne bösartige Tendenzen aufweisen. Der Hund kennt sein Revier und seine Verantwortung als Wächter seines Rudels genau und meldet Fremde zuverlässig, ohne zum Kläffen zu neigen.
Erziehung und Haltung des Chinesischer Schopfhundes
Der Chinesische Schopfhund ist zwar eine kleine Rasse, jedoch ist sie sehr aktiv. Eine Haltung in einer ausreichend großen Wohnung ist möglich, solange genügend körperliche sowie mentale Auslastung gegeben ist. Beschäftige dich mit dem Hund und gönn ihm ausgiebige Spieleinheiten und Spaziergänge. Auch Hundesport wie Agility mögen viele der flinken Kleinhunde. Da der Chinesische Schopfhund zu gleichen Teilen mit Intelligenz und Will to please (dem Drang, zu gefallen) ausgestattet ist, verlaufen Erziehung und Training zumeist unkompliziert. Eine liebevolle und konsequente Erziehung bildet die Grundlage für ein harmonisches Zusammenleben. Am besten besuchst du mit deinem Hund eine geeignete Hundeschule, denn auch die Sozialisation mit anderen Hunden und Menschen ist von großer Bedeutung.
Auf der Hand liegend ist, dass der Chinesische Schopfhund empfindlich auf die Witterung reagiert, im Sommer zu Sonnenbrand neigt und im Winterhalbjahr erhöhte Erkältungsgefahr droht. Schütze den Vierbeiner mit einem Hundemantel. Als Schlafplatz schätzen viele Chinesische Schopfhunde Haustierhöhlen, in die sie sich hineinkuscheln können. Bei der Ernährung gilt es zu berücksichtigen, dass der Hund im Vergleich zu ähnlich großen Artgenossen etwas mehr Energiezufuhr benötigt. Falls du hierbei Unterstützung benötigst, kannst du dich an unsere Ernährungsexperten von Dr. Fressnapf wenden. Sie helfen dir dabei, eine ausgewogene Fütterung für deinen Hund zusammenzustellen.
Pflege des Chinesischer Schopfhundes
Die Pflege des chinesischen Schopfhundes fällt aufwendiger aus als bei Kurzhaarhunden. Die Haut muss regelmäßig mit einer geeigneten Pflegecreme versorgt und das Haar – vor allem am Kopf – gebürstet und auf eine Länge gestutzt werden, die den Hund nicht in der Sicht behindert. Die Haut sollte stets sorgfältig auf Kratzer untersucht und diese sofort desinfiziert werden. Gerade bei extremen Wetterbedingungen muss der Hund besonders geschützt werden, sei es durch eine geeignete Sonnencreme gegen Sonnenbrand oder durch passende Kleidung, um ihn vor Kälte zu bewahren.
Besonderheiten des Chinesischer Schopfhundes
Chinesische Schopfhunde, besonders die haarlosen Varianten, haben häufig Probleme mit dem Gebiss. Das liegt daran, dass die für Haare und Zähne maßgeblichen Gene gekoppelt sind. Zudem haben sie große Probleme mit der Thermoregulation, da sie sowohl zum Überhitzen als auch zum Auskühlen neigen. Auch Sonnenbrand und verschiedene Hauterkrankungen treten häufig auf, und selbst Allergien sind bei dieser Rasse keine Seltenheit. Eine weitere Disposition besteht für Linsenverlagerungen des Auges mit daraus resultierendem Star. Beim chinesischen Schopfhund gibt es außerdem eine erhöhte Welpensterblichkeit.
Solltest du dich trotzdem für einen Hund dieser Rasse entscheiden, informiere dich am besten bei Tierheimen oder rassespezifischen Tierschutzorganisationen, ob nicht gerade ein passender Hund ein liebevolles Für-immer-Zuhause sucht. Sei dir zudem bewusst, dass dein Hund unter Erkrankungen leiden kann, die eine intensive tierärztliche Betreuung erfordern und mit hohen Kosten verbunden sein können.
Wichtiger Hinweis zur Zuchtform
Das 1999 im Auftrag der Bundesregierung und unter Mitwirkung des Deutschen Tierschutzbundes erstellte „Qualzuchtgutachten“ empfiehlt ein Zuchtverbot für haarlose, extrem kurzköpfige Zuchtformen (sog. brachycephale Rassen) und weitere, bei denen Extreme im Körperbau (sehr langer Rücken, stark verkrümmte Beine, Wirbelsäulenveränderungen, übermäßiges Fellwachstum usw.) ein gesundes Leben unmöglich macht. Die Haarlosigkeit des Chinesischen Schopfhundes wird durch ein Defektgen erzeugt, das ebenfalls andere Defekte wie eine weitgehende Zahnlosigkeit mit sich bringen kann.
Als verantwortungsvoller Tierhalter, der natürlich viel Wert auf ein gesundes, unbeeinträchtigtes Leben seines Vierbeiners legt, sollten diese Hinweise bei der Entscheidung für eine geeignete Rasse unbedingt ebenso Berücksichtigung finden, wie die Frage nach hervorragenden Charaktereigenschaften.
Quellen:
www.bundestieraerztekammer.de/tieraerzte/qualzuchten/Qualzuchtgutachten.pdf
www.tierschutzbund.de/information/hintergrund/heimtiere/qualzucht/
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