Miniature Bullterrier – viel Charakter trotz geringer Größe
23.04.2024 - Lesedauer: 3 Minuten
Der Clown unter den Hunden – so beschreiben Rasseliebhaber den Miniature Bullterrier. Seine lustige, aufgeweckte und verspielte Art zaubert jedem Beobachter ein Lächeln auf das Gesicht. Zu Hause sind die Zwerge mit der langen Nase wachsame und kuschelige Mitbewohner, die gerne eine Hälfte der Couch für sich beanspruchen. Ihr Eigensinn macht ihre Erziehung zur Herausforderung, weshalb ihre Anschaffung für Ersthundehalter gut zu überlegen ist.
SteckbriefMiniature Bullterrier
Rasse | Miniature Bullterrier |
Herkunft | Großbritannien |
Klassifikation | Terrier, Sektion Bullartige Terrier |
Größe | bis 35,5 Zentimeter |
Gewicht | keine Gewichtsgrenze, kräftig, aber nicht dick
|
Körperbau | rechteckig mit breiter Brust, deutlich bemuskelt |
Augen | engstehend, fast dreieckig, dunkel |
Ohren | mittellange, eher dünne Stehohren |
Fell und Farbe | kurz und glatt, fast hart anzufassen, im Winter mit Unterwolle |
Besonderheiten | außergewöhnliche Eierkopfform mit „Downface“ |
Charakter | mutig, lebhaft, wachsam, eigensinnig und verspielt |
Gesundheit | einige bekannte Erbkrankheiten (z. B. Herz-, Augen- und Nierenerkrankungen, Patellaluxation), Gefahr der Überzüchtung, bei weißen Tieren hohes Risiko für Taubheit |
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Der Miniature Bullterrier – auch „Eierkopf“ oder „Mini-Bulli“ von seinen Liebhabern genannt – ist eine britische Hunderasse. Schon im 19. Jahrhundert konzentrierten sich einige Bullterrier-Züchter auf die besonders kompakten Linien. Die Begeisterung für die kleinen Bullterrier, die weder charakterlich noch körperlich viel mit anderen Terrierrassen gemein haben, ließ Anfang des 19. Jahrhunderts nach. Erst in den 1940er-Jahren flammte die Leidenschaft für die kräftigen Zwerge neu auf und der Miniature Bullterrier wurde vom Kennel Club offiziell als Rasse anerkannt. Sein „Downface“ ist das einzigartige Merkmal dieser außergewöhnlichen Hunderasse. Er ist übrigens trotz seiner Optik kein Listenhund.
Aufgeweckt, spielfreudig und einfallsreich – der Miniature Bullterrier liebt es, herumzutoben und Spaß zu haben: am liebsten mit seinen Menschen oder seinen wohlbekannten Hundefreunden. Dabei bleibt der Mini-Bulli oft lange verspielt – auch ältere Tiere kehren gelegentlich den Spaßvogel heraus und hüpfen voller Lebensfreude durch den Garten. Dank ihrer hohen Reizschwelle und ihrer nahezu ergebenen Haltung ihren Menschen gegenüber gilt der Mini als empfehlenswerter Familienhund. Unterschätzen solltest du diese kräftigen Hunde dennoch nicht. Die Muskelpakete sind wachsam und auch gerne bereit, für ihre Menschen einzutreten. Sie agieren sehr selbstständig und so mancher Halter der Rasse nennt ihre Einstellung zur Erziehung „stur“ oder „störrisch“. Die cleveren Hunde entscheiden nämlich gerne nach Situation und Bauchgefühl, ob sie ein Kommando verstehen wollen – oder eben nicht.
Mit großem „Will to please“ – dem Drang, seinem Menschen zu gefallen – ist der Miniature Bullterrier nicht gesegnet. Er möchte überzeugt werden. Leckerlis können dabei eine große Hilfe sein. Gerade, weil Mini-Bullis so clever und kreativ sind, ist es umso wichtiger, frühzeitig mit einer konsequenten Erziehung zu beginnen und den kleinen Welpen nichts durchgehen zu lassen. Der Umgang mit dem Tier und seine unnachgiebige, aber positive Erziehung müssen auf einem stabilen Vertrauensverhältnis beruhen: Drill ist absolut kontraproduktiv. Werden Miniature Bullterrier schon im Welpenalter an Hunde und Katzen gewöhnt, sind sie gut verträglich mit anderen Haustieren. Der Mini-Bulli geht gerne spazieren, ist aber kein Sportler. Ob er in der Stadtwohnung oder im Landhaus lebt, ist ihm egal – wichtig ist dem charmanten Kraftpaket, dass er immer dabei sein darf. Alleine bleibt er grundsätzlich nicht gerne. Suchspiele, Herumtoben und Streicheleinheiten entsprechen seinem Wesen. Für Aufgaben, die viel Arbeitswillen und Folgsamkeit benötigen, etwa Dummyarbeit, ist der Miniature Bullterrier kaum zu erwärmen.
Das kurze, glatte und robuste Fell des Mini-Bullis ist unkompliziert zu pflegen. Einmal pro Woche sollte er gebürstet und zugleich Augen, Ohren, Krallen und Zähne kontrolliert werden.
Beim Miniature Bullterrier müssen einige rassetypische Erkrankungen im Rahmen der Zuchtplanung abgeklärt werden. Dazu gehören Herz-, Augen- und Nierenerkrankungen und Patellaluxation. Weiße Tiere dürfen nicht angepaart werden, weil ein erhöhtes Risiko zur Taubheit und Blindheit besteht. Bei einem Züchter, der dem Verein Deutscher Hundezüchter (VDH) angehört, findest du Welpen aus einer verantwortungsvollen Zucht. Die charmanten Mini-Bullis können bei guter Pflege bis zu 16 Jahre alt werden.
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- Boston Terrier : Der Boston Terrier ist eine US-amerikanische Hunderasse, die seit einigen Jahren einen starken Zuwachs erlebt. Die schlanken Hunde sind sehr menschenfreundlich, verspielt und gut erziehbar.
- Bullterrier: Der von Natur aus ausgesprochen gelassene Bullterrier ist aufgrund seiner Geschichte als Kampfhund noch immer vielen Vorurteilen ausgesetzt. Wie auch andere Hunde der Terrier-Rassen sind die Vierbeiner bei entsprechender Sozialisierung und Erziehung in der Regel jedoch gut zu führen.
- American Staffordshire Terriers: Die Vorgänger des American Staffordshire Terriers wurden ehemals als Kampfhunde eingesetzt. Seriöse Züchter dieser Rasse legen seit jeher besonderen Wert auf gesunde Tiere mit einem einwandfreien Wesen.
- Französische Bulldogge: Seit geraumer Zeit gehört die Französische Bulldogge zu den beliebtesten Hunderassen. Kein Wunder, kann sich ihrem Charme und ihrer Verspieltheit doch kaum jemand entziehen. Mit ihrem ausgeglichenen Charakter eignen sich die „Frenchies“ auch für ein Leben in der Stadt, sofern du ihrem Bewegungsdrang Rechnung trägst.
- Staffordshire Bullterrier: Der Staffordshire Bullterrier – oder auch Staffie, wie er von Liebhabern der Rasse gerne genannt wird – ist eine englische Hunderasse mit einer langen Tradition als Familienhund. Die muskulösen Vierbeiner gelten, wenn sie gut sozialisiert wurden, als ausgesprochen geduldig mit großen und kleinen Familienmitgliedern.